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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Objektive » A-Mount Objektive (ILCA, SLT, DSLR) » Sigma 70-200mm f/2.8 EX DG HSM II - Noch ein erster Eindruck
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Alt 08.05.2011, 17:04   #1
Moritz F.
 
 
Registriert seit: 08.10.2006
Ort: Hamburg
Beiträge: 428
Sigma 70-200mm f/2.8 EX DG HSM II - Noch ein erster Eindruck

Hallo,

nach langen Überlegungen habe ich mir gestern endlich ein neues Teleobjektiv gekauft. Zur Auswahl standen: Sigma 70-200, Sony 70-200, Tamron 70-200 und Sony Zeiss 135. Alle hatte ich bereits auf der Photokina sowie verschiedenen Usertreffen ausprobiert.

Nun die Entscheidung lag zum Schluss zwischen dem 135er Zeiss und dem Sigma 70-200. Das Sony wäre teurer als das Zeiss, zwar flexibler aber nicht so lichtstark. Das Tamron ist ausgeschieden, da mit der AF nicht gereicht hat.

Da Sigma es mittlerweile abverkauft, konnte ich es gestern für rund 600€ bei einem Fachhändler vor Ort in Ruhe testen und kaufen. Ich war mir also sicher, keine Gurke zu bekommen, hab 3 Jahre Garantie darauf und habe nichtmal die Hälfte des Sonys oder des Zeiss bezahlt. Für das gesparte Geld kommt dann demnächst vielleicht noch ein 85/1.4 oder ein Sigma 50/1.4.

Nun aber zu dem Objektiv...

Haptik:
Schon der erste Eindruck im Laden war gut. Das Objektiv ist solide gabaut, es ist stabil und wirkt robust (einzig die Gegenlichtblende könnte für meinen Geschmack etwas größer und stabiler sein). Das EX Finish gefällt mir sehr gut, es stimmt aber, dass die Fingerabdrücke deutlich auffallen. Der Zoomring ist für mich genau richtig, die Position stört sich zwar etwas mit der Stativschelle, jedoch lässt sich diese Problemlos abnehmen oder verdrehen (natürlich nicht auf dem Stativ). Der Zoom selbst läuft sehr geschmeidig, lässt sich sehr genau einstellen und der Weg ist weder zu lang noch zu kurz. Der Fokusring ist genial. Butterweich, nicht zu leichtgängig, großzügig ausgelegt und genau einzustellen.
An der A700 mit Batteriegriff ist das Objektiv gut ausbalanciert. Es ist schon recht schwer, was ich persönlich aber als Vorteil ansehe, da man mit dieser Kombination die Kamera sehr ruhig halten kann.

Schärfe:
Gleich vorweg, mir ist der Gesamteindruck von Bildern wichtiger als der letzte Rest irgendwie messbarer Schärfe. Natürlich ist es entscheident, wie gut ein Objektiv abbildet, aber wenn die Unterschiede auf einer guten A4 Ausbelichtung nicht mehr zu sehen sind, so sind sie für meine Zwecke zu vernachlässigen.
Das Sigma Objektiv hat mich bisher in diesem Gesamteindruck sehr überzeugt. Bereits bei Offenblende bildet es schon schärfer ab als mein Minolta 28-75/2.8. Im unteren Brennweitenbereich bis ca 150mm würde ich es als sehr gut einstufen, darüber offen immernoch als gut. Abgeblendet auf f/4 ist es direkt wieder sehr gut, für mich besteht der beste Kompromiss (für Portraits zB) in f/3.5.
Um zwei Stufen abgeblendet auf f/5.6 oder mehr zeigt sich eine Schärfe, die es mit so einigen Festbrennweiten aufnehmen kann. Mit meinem 50/1.7 und 24/2.8 (Minolta) kann es da sicher mithalten.
Die Schärfentiefe bei 200mm und f/2.8 ist schon sehr, sehr klein. Bis f/4 ungefähr fallen kleinste Fehlfokussierungen (zB Augenbraue statt Auge) stark auf und erwecken schnell den Eindruck, das Objektiv sei nicht scharf.

Kontrast/Flares:
Der Kontrast ist schon bei Offenblende gut, auch besser als mein Minolta 28-75, nimmt jedoch schon bei f/3.5 nochmal sichbar zu. Ab da ist er sehr gut.
Gegenlichtaufnahmen konnte ich noch nicht allzugut testen, jedoch hatte ich gestern abend bei tiefstehender Sonne keine Probleme mit Flares oder Ähnlichem.

Bokeh:
Wunderbar! Sehr weich, Spitzlichter schön rund, keine Doppelkanten, auch bei unruhigem Hintergrund. Bei 200/2.8 einfach perfekt. Für ein Zoom wohl das beste, das ich bisher gesehen habe und auch ein wichtiger Kaufgrund für mich. Besser als das Tamron, besser als das Sony. Hier muss man allerdings sagen, dass Bokeh immer eine sehr (!) subjektive Sache ist, die schwer messbar ist.

Sonstiges/Optik:
Mit der Verzeichnung habe ich mich noch gar nicht auseinandergesetzt. Für mich ist sie das unwichtigste eines Objektivs, vielleicht auch, weil sie sich so leicht korrigieren lässt. Wer viel Architektur u.ä. fotografiert, kann das natürlich anders sehen
Schon auffälliger sind bei diesem Objektiv die CAs, und hier zeigt sich das Sigma bei Offenblende im obenen Telebereich auch klar schlechter als die Konkurrenz. Die Farbsäume sind allgemein zwar sichtbar, jedoch nicht stark auffallend. Ausnahmen gibt es in bestimmten Situationen, wie zB. eine angeleuchtete Margerite, da gibt es manchmal stark sichtbare, breite Farbkanten. Allerdings fällt dies alles wie gesagt nur oberhalb von ca. 150mm und bei großen Blendenöffnungen auf. Darunter gibt es nichts zu meckern.

Autofokus:
Noch ein Grund für mich, dieses Objektiv zu wählen. Der AF ist sehr schnell, treffsicher und kaum hörbar. Schon auf der Photokina konnte ich keinen spürbaren Unterschied zwischen dem Sony SSM und dem Sigma HSM feststellen. Der Eindruck verstärkt sich jetzt umso mehr, vor allem bei schlechter Beleuchtung ist dies ein großer Sprung (zB im Vergleich zum Ofenrohr).
Die Nachverfolgung von bewegten Objekten klappt schon recht gut. Bei Objekten, die nicht direkt auf die Kamera zukommen, hat das Objektiv überhaupt keine Probleme, bei direkt auf sie zukommenden klappt es vieeeeeel besser als mit allen meinen bisherigen Objektiven, wenn auch nicht fehlerfrei. Hier fehlt es mir jedoch selber an Übung, deshalb mag ich mir darüber noch kein genaueres Urteil bilden.
Hinzu kommt, dass jederzeit ein Eingriff in den Fokussiervorgang möglich ist, was ich bei dem schon gelobten, guten Fokussierring gerne auch mal mache.
Eine Sache ist mir noch aufgefallen. Die AF-Felder der A700 scheinen für kleine Objekte oft zu groß und ungenau zu sein. Inwiefern dies am Objektiv, der Kamera oder an mir liegt, werde ich die Tage hoffentlich rausfinden.

Fazit:
Ich werde wohl eine neue Kameratasche brauchen. Das Objektiv bleibt auf jeden Fall, da ich mehr als zufrieden damit bin. Die bisherigen Bilder sahen besser aus, als ich es von jeglichem Zoom mir erhofft hatte. Die Bildqualität ist über den gesamten Zoombereich schon gut, sollte für sehr gute Ergebnisse aber am langen Ende leicht abgeblendet werden. Dennoch lassen sich beispielsweise Portraits sehr gut mit 200mm f/2.8 machen, das Bokeh und der kleine Schärfebereich eröffnen da fantastische Möglichkeiten. Grundsätzlich überzeugt das Objektiv durch seine Flexibilität, das auffallend schöne Bokeh und den schnellen AF. Wer mehr Wert auf maximale Schärfe legt, sollte lieber zum Zeiss 135mm greifen, da das Sigma anders ausgelegt ist.

Sonstiges:
Vielleicht noch Interessant, ich habe vor einiger Zeit häufig mir dem Nikon 70-200mm (I) fotografiert. Mit diesem Objektiv kann das Sigma auf jeden Fall mithalten.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mir einen Schutzfilter für dieses Objektiv kaufen werde. Die Frontlinse ist eigentlich gut durch die Gegenlichtblende geschützt, dazu wird das Objektiv ja auch gegen Verkratzen versichert. Das bleibt also noch offen.
Bilder kann ich leider noch keine aussagekräftigen zeigen, da meine bisherigen "Opfer zu Testzwecken" alle aus meiner Familie waren und nicht im Netz gezeigt werden möchten. Bilder folgen aber noch
Dieser ganze Beitrag soll meinen persönlichen Eindruck von diesem Objektiv (und von diesem Exemplar) festhalten. Für eventuelle Fehlkäufe garaniere ich nichts

Damit erstmal schöne Grüße, ich habe genug geschrieben und werde erstmal wieder fotografieren,
Moritz
Moritz F. ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 09.05.2011, 11:28   #2
KingCon
 
 
Registriert seit: 25.02.2010
Ort: SG Ohligs
Beiträge: 369
Ein guter Bericht vielen Dank.
Aber ich bin nicht so begeistert von diesem Objektiv wie du

Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt mir dieses zuzulegen, weil der aktuelle Preis schon verlockend ist, aber da ich bei einem lichtstarken F2,8 Zoom in erster Linie auf die Schärfe schon bei Offenblende, Bildqualität, Farben und das Bokeh achte, ist das Sigma leider bei mir klar durchgefallen.

Denn mir reicht die Schärfe bei F2,8 nicht aus (im kompletten Brennwertbereich), dagegen ist das Sony 70-200, Min 80-200 und auch das Tamron 70-200 um Klassen besser. Erst ab F4 kann ich mit der Schärfe leben. Klar abgeblendet erreicht es ein ähnliches Niveau, ich persönlich will aber bei F2,8 schon gute bis sehr gute Ergebnisse haben. Die Farben und die Brillanz der Bilder out of cam erreicht das Sigma auch nicht.
Der AF vom Sony habe ich als etwas präziser empfunden, aber da ist das Sigma auch ganz gut und schnell, das ist dann wohl meckern auf hohen Niveau.
Das Bokeh empfinde ich beim Sony und Sigma ähnlich mittelmäßig. Ich lege auf das Bokeh ziemlich viel Wert und da ist z.B. das Min 80-200 (schwarzer oder weißer Riese) die bessere Wahl, weil es einfach am harmonischsten abbildet.

Natürlich ist zwischen den Sony und Sigma ein erheblicher Preisunterschied und jeder muss selber entscheiden, ob einem das wert ist.
Das Sony/Minolta 70-200 ist einfach nur sehr gut. Der AF ist schnell, leise und präzise. Und selbst bei 200mm und F2,8 sind die Bilder noch scharf und brillant.
Es gibt aber auch Alternativen. Das Tamron ist eine gute Wahl, obwohl der AF nicht der schnellste ist.
Das Min 80-200 ist auch eine Alternative, der AF ist verdammt schnell und hörbar. Auch der minimal langsamere schwarze Riese ist schon verflucht schnell, dafür ist er durch die schwarze Farbe recht unauffällig, was ich persönlich beim fotografieren bevorzuge. Klar die Mindestabstand ist schon etwas länger und daran muss man sich gewöhnen, aber ich persönlich habe auch in etwas engeren Räumen damit keine Probleme. Die mitdrehende Frontlinse ist nur für Polfilter störend, ich verwende aber bei diesem Objektiv keine, deshalb ist es für mich auch kein Problem.
Die Bilder out of cam sind wie beim Sony einfach nur brillant, in der Regel muss ich diese gar nicht nach bearbeiten, was einen viel Zeit und Arbeit erspart.
Die Schärfe ist bis bis etwa 140mm bei F2,8 sehr gut, danach blende ich auf F3,2 ode F3,5 ab und bin damit auch hoch zufrieden.
Das Bokeh ist für ein Zoom ausgezeichnet.

Ich habe mich nach langen testen im Endeffekt für das Minolta AF 80-200 Apo entschieden (schwarzer Riese) weil mich die Bildqualität und die Brillianz und die Minolta Farben einfach nur begeistert haben und da Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar ist. Auch wenn der weiße Riese eine Spur schneller fokussiert (etwa so schnell wie das Sony 70-200) hat mir die Geschwindigkeit bisher immer ausgereicht, mir ist bisher nichts entkommen
Der größter Vorteil ist meiner Meinung die Farbe, weil man mit einem weißen Objektiv vor der Kamera immer angeglotzt wird unauffälliges fotografieren ist so kaum möglich.
Klar man hat keine Garantie, aber das Objektiv ist wie aus einem Block Metall gefräst und wie sagt man so schön, ein Min 80-200 geht nicht kaputt!

Aber ich freue mich natürlich, dass du mit deinem Objektiv zufrieden bist, oft ist das ja meckern auf sehr hohen Niveau. Der Fotograf macht das gute Bild und nicht nur das Objektiv

Geändert von KingCon (09.05.2011 um 11:31 Uhr)
KingCon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2011, 12:55   #3
rtrechow
 
 
Registriert seit: 03.05.2006
Ort: Singen am Bodensee
Beiträge: 1.174
Zur - ja ziemlich wichtigen - Frage der Schärfe:

in den meisten Fällen sind nach meiner Erfahrung solch
unterschiedliche Einschätzungen
auf Fokus-Ungenauigkeiten zurückzuführen.

Entweder es liegt am Zusammenspiel Kamera-Objektiv oder
nur am Objektiv mit Fehlfokus,
bei Zooms am allerungünstigsten,
wenn der Fokus über die Brennweite "wandert"...

Bei zwei Sony 70-200 SSM lag der Fokus bei 70mm
ganz woanders als bei 200mm -
das kann man am besten an der a850 oder a900 feststellen und -
zumindest zum Teil - ausgleichen
(Fokus-"shift" über die Brennweiten natürlich nicht...).

Hat jemand das Sigma an einer Kamera mit Mikro-AF-Adjustierung?

Schöne Grüße,

Rüdiger
rtrechow ist offline   Mit Zitat antworten
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