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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » Irland 2023 oder „Ich geh mal provisorisch!“
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Alt 28.04.2023, 22:35   #11
DonFredo
Moderator
 
 
Registriert seit: 28.11.2003
Ort: Frankfurt (Oder) als Ex-Berliner
Beiträge: 16.410
Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
....
Bin immer noch am Schreiben, es ist diesmal SO viel gewesen...die Teile werden lang...meine Güte.
Hi Dana,

nicht zu viel Text in einem Beitrag unterbringen, könnte dann sein, das die Technik den Beitrag nicht annimmt.

Mach bei extrem viel Text lieber 2 Beiträge daraus.
__________________
LG
Manfred

...der nun über 15 Jahre mit einer knipst... Current Status: Ge-Boostert

So kannst du das Sonyuserforum und unsere Arbeit unterstützen......Moderationsmodus in Orange
DonFredo ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 29.04.2023, 06:33   #12
McHorb
 
 
Registriert seit: 25.10.2016
Beiträge: 325
Hallo Dana,
eigentlich wollte ich heute morgen Otherland von Tad Williams lesen aber Dein super spannender Reisebericht fesselte mich derart, dass ich hängen blieb. Und daran ist mitnichten nur das Reiseziel Irland schuld.
Vielen Dank und ich freue mich auf die Fortsetzung...

Geändert von McHorb (29.04.2023 um 06:37 Uhr)
McHorb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2023, 06:38   #13
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.833
Ui, na, DAS ist mal ein Vergleich.
Schön, dass du "hängengeblieben" bist und dich hier angesprochen gefühlt hast!

@Manfred: ohja, DAS weiß ich. Ist mir auch schon passiert. Daher sichere ich vorher alles im Foren-Modus in Word ab und wenn dann was passiert, muss ich nur den fehlenden Teil anfügen.


Mal sehen...ich lade jetzt erst mal zwei Stunden Bilder hoch und pflege sie ein.
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2023, 08:09   #14
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.833
Tag 2, 16.4.2023 oder „Tell me! Who did it??“


Vorwort: ich habe EXTRA die Kameras daheim richtig eingestellt vom Datum her! Beide gleich, beide ohne Sommerzeit…und trotzdem stimmen die Daten irgendwie nicht! Manche Uhrzeiten sind irgendwie „zu früh“, zB sind wir nie im Leben von einem Sight zum Pub in einer Minute gekommen…keine Ahnung, was da passiert ist. Also einfach nicht auf die Uhrzeiten achten, sie stimmen nicht.

Bericht:

7 Uhr und ich war wach nach einer super Nacht. Frühstück sollte es erst um halb zehn geben, daher war noch lange Zeit. Ich machte mich fertig und schrieb in die Gruppe, dass ich zum Strand gehen wollte. Einfach eine Runde Frühspaziergang. Antworten tat niemand (war ja klar!), aber als ich runterkam, stand Jürgen schon in voller Montur da. Er hatte es gelesen und wollte mit, so auch Dominik, der ebenfalls schon fertig war. Wir waren die Frühaufsteher vom Dienst, was uns dann in der Mitte der Woche auch einen Früh-Einkauf bescherte…aber davon dann, wenn es dran ist.

Wir ließen die Kameras erst einmal daheim, nur das Handy kam mit für alle Fälle, zogen unsere Eskimo-Überbekleidung an und liefen die Einfahrt hinunter. Direkt danach ist eine kleine Straße mit vielen Kopf-Parkplätzen und danach kommen sofort die Treppeneingänge zum Strand. Wir wohnten wirklich Pole-Position.

Der Wind ging ordentlich und ich war froh, nebst Schal auch meine Mütze mitgenommen zu haben. So blieben die Ohren warm und der Hals auch. Hände in die Taschen und Näschen in den Wind. Ach, war das schön! Zwar war der Himmel noch bewölkt, aber man konnte schon sehen, dass das Licht sich Mühe gab, diesen Zustand heute für die gesamte Woche zu beenden:


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(Man sieht da übrigens einen kleinen Teil eines kleinen Camping-Platzes mit solchen "mobile homes". Besser gelegen geht ja nicht! Wenn ich da denke, wieviele Camping-Plätze bei uns an der Schnellstraße liegen...oder an der Nordsee zB VOR dem Deich...man campt vor einer Teerwand...)

Wir hatten in Strandnähe eine kleine Insel, mit Kapellchen und kleinem Häuschen drauf, verfallen, dazu eine Herde Schafe. Diese war bei Flut nicht betretbar, aber bei Ebbe konnte man über das Watt hinlaufen. Wer schaffte es kein einziges Mal da rüber, weil immer was anderes war? WIR! Aber jetzt liefen wir mal in die Richtung und schauten, wie der Zugang so aussah. Noch war ordentlich Wasser da und wir konnten noch nicht erkennen, ob es ging oder kam. Dominik fror, er wollte zurück und auch Jürgen drehte sich gen Haus.


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„Ich bleibe noch etwas.“

Ich ließ die beiden ziehen und spazierte noch ein wenig an der Wassergrenze entlang…und über das Watt, das schon freigelegt war (das Wasser zog sich doch zurück) und schaute mich um…diese Ich-Zeit genoss ich aus vollen Zügen und merkte meine große Dankbarkeit. Endlich war es mal wieder möglich, endlich war ich mal wieder hier. Ich sog den Duft der See ein, hörte den Möwen zu, sammelte ein paar wunderschöne kleine Muscheln, fotografierte mit dem Handy die Strukturen im Sand, gab den Freudentränen ihre Zeit und genoss das Licht. Schön auch, wie das Meer und der Wind Spuren in den Strandsand gezeichnet hatten...selbst den hiesigen Strandgeist habe ich gefunden.


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Dann hatte auch ich genug kühle Luft für den ersten Morgen eingefangen und ich ging schnellen Schrittes zurück zum Haus, wo Tom im Wohnzimmer saß, zusammen mit Vera. Ich setzte mich dazu.

„Dana, magst du auch Hafermilch haben?“
Dominik kam ins Wohnzimmer und streckte sich auf der Couch aus. Bevor ich das beantworten konnte, reagierte Tom, der sofort den Zeigefinger hob:
„Man darf üüüüüberhaupt GAR niemalsnicht HaferMILCH sagen, weil MILCH ein geschützter und definierter Begriff ist! Und zwar für das Produkt aus weiblichen Brustdrüsen!“
Dominik, davon absolut null beeindruckt:
„Und warum heißt es dann SonnenMILCH? Hmmmm?“
Da wars bei mir vorbei. Bei sowas werde ich sofort zum albernsten Wesen auf Erden und das Kopfkino spielt ordentlich mit. Ich dozierte also davon, wie das technisch aussehen würde, von Firmen, in denen Tausende von Müttern beschäftigt sind, die den ganzen Tag…also aus den Brustdrüsen und so… und wie das dann aussieht, wenn man mit frischer Sonnenmilch eingerieben wird und… Japp, exakt diesen Erfolg hatte ich bei den Jungs und Vera auch, die sich bei den Vorstellungen, die ihre Großhirnrinden erreichten, quietschend hin und her wanden – und wenn sich dann jemand so windet…dann kann ich auch nicht wirklich aufhören. Auf jeden Fall hat es SEHR viel Spaß gemacht, immer, wenn jemand in der Woche nach der Sonnencreme fragte, oder Sonnencreme als Thema hatte, zu sagen: „Moment, ich mach schnell…“ und sich dann alle Eingeweihten bei der damit verbundenen Geste schreiend vor Lachen die Hände vor die Augen pressten.

Plötzlich war das Thema Geschichte, denn wir schauten alle gebannt nach draußen und alles verstummte. Dort ging ein Mann. In Badehose. Mit sonst nix. Den Strand lang. Erwähnte ich, dass er nur in Badehose war? Tja…und dann betrat er die Gischt…und ging weiter…wir umfassten uns instinktiv, so kalt war uns alleine vom Ansehen. Der Mann lief weiter und weiter und irgendwann ließ er sich fallen und schwamm.

„Wie kalt ist das Meer momentan?“
Ich zitterte wie Espenlaub.
„….7 Grad…“
Andächtige Stille im Wohnzimmerchen. Das war doch unfassbar. Ich war da gerade noch mit Pulli, Jacke, Mütze und Schal gewesen…im Trockenen! Der Mann schwamm ungefähr fünf Minuten, dann kam er wieder an Land, ging schnurstraks zu seinem oben geparkten Auto, nahm den Schlüssel, den er auf dem linken Vorderrad versteckt hatte (wir hätten ihm ab dann jeden Tag sein Auto klauen können), holte in aller Seelenruhe sein Handtuch raus, war etwas verwirrt ob der starrenden Gesichter aus dem Wintergarten des Strandhauses, rieb sich ab, schlüpfte in Schuhe und ins Auto und verließ den Ort des Geschehens.

Und wir…saßen da…und konnten es nicht fassen. Unbelievable. Welch Heldentum an einem Strand in West-Irland…

Da das Frühstück bald eingenommen werden konnte, lösten wir uns mal aus der Schockstarre, hievten wir uns aus den Sitzmöbeln heraus und begaben uns in den Flur, von dem aus die Küche mit Panorama-Sitzecke erreicht werden konnte.

„Schaut mal!!“
Ich wies auf den Strand.
„Da kommen drei Grazien im Bademantel! Das gibt’s doch nicht!!“
Die anderen kamen dazu und wir schauten an, wie die drei den Strand hinunterliefen.
„Ich MUSS es versuchen!“
Ich hatte es noch nicht ausgesprochen, da waren meine Füße schon am Rennen. Treppe hoch, ins Zimmer (durch gefühlt 3854 Feuerschutztüren, die Iren haben es so bisi mit Brand-Angst), an den noch komplett reisefertig gepackten Rucksack, Tele rausgerissen, Kappe ab, wieder runtergerannt (wieder durch gefühlt 3854 Feuerschutztüren, da diese ja mittlerweile wieder zugefallen waren) und auf den Absatz der Außentreppe geflitzt. Tele hochgerissen, gezielt… TADAAAAA!


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So, der Urlaub hatte sich fotografisch gerade schon gelohnt. Wir amüsierten uns sehr über die drei, auch, weil die Bademäntel so abgestimmt aber jeder andersfarbig war. Total klasse.
„Ich will wissen, was die drunter haben!“
Das Gewitzel über meinen Satz ignorierend, wartete ich, bis sich die drei Grazien ihrer Beinkleider entledigt hatten. Die Badeanzüge waren genauso herzallerliebst! Wie aus den 60ern entsprungen!


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Und auch sie…unglaublich.


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Einen Mann mit Hund interessierte das wenig, wahrscheinlich ging er schon morgens um sechs ins Wasser.


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Bei unserer Dohle (ja, sie saß täglich genau da) hatte man schon eher den Eindruck, dass sie es ebenfalls kaum glauben konnte.


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Dann setzten wir uns doch endlich zum Frühstück zusammen und man konnte richtig spüren, wie jede*r es genoss, dass wir wieder mal in der Freundesgruppe unterwegs waren. Zwar waren ein paar von uns 2020 im Januar noch in Südafrika (ganz knapp vor „Ladenschluss“), aber alle zusammen zB in Irland waren wir das letzte Mal 2019 im Winter gewesen. Ewig her. Wie schön war das jetzt. Juno, die damals noch nicht mit dabei war, blieb ungerührt und beschwerte sich lautstark, dass ihre Mutter sich erdreistete, ihr das Brot schmieren zu wollen. Konnte sie doch bitteschön ALLEINE! Also gut. Die Freude, die sie beim Streichen entwickelte, verteilte sich dann auch noch über die Tischplatte, ihre Arme, Ärmel und ihr Gesicht…und über die Gesichter von uns, die wir uns das Grinsen nicht verkneifen konnten. „Och, Junooooo…“ hörten wir nicht zum einzigen Mal. Aber die Kleine hat das toll gemacht! Sie war total gut zu händeln und meist sehr, sehr pflegeleicht. Vor allem hat sie Ausdauer. Sowohl beim Wandern als auch beim mit-Dana-Puzzeln.

„Du, Tom, das PDF ist SO toll! Danke, dass du gleich noch die Koordinaten klickbar gemacht hast!“

Tom hatte das TourenPDF übernommen und zu Bildern und den Namen der Orte, die wir besuchen wollten, auch noch die Koordinaten herausgesucht. Wenn man sie anklickte, machte sofort Google Maps auf und man konnte einfach losstarten. Das war superklasse und die Gruppe sehr dankbar.
„Wie, ihr könnt auf dem PDF klicken??“ Dominik hörte mit dem Kauen auf.
„Also…auf MEINEM Ausdruck kann ich GAR nichts anklicken!“
Da er das erste Mal dabei war, wusste er natürlich nicht, dass solches Gewitzel SOFORT Wasser auf die meisten Mühlen bedeutete. So schaute Stefan ihn ruhig und völlig ernst an:
„Naja, das ist ja kein Wunder. Du darfst für so ein PDF kein normales Papier nehmen. Dafür nimmt man doch App-Papier!“
Fast wäre mir der Kaffee aus der Nase gekommen und auch die Anderen konnten dann doch nicht mehr ernst gucken und prusteten los.

Solche Frühstücksthemen sind bei uns absolut normal. zB ging es eines Tages um meine Wunde am linken Zeigefinger und deren fachgerechte Verarztung (die ich nicht vorgenommen hatte, ich ließ sie einfach ohne Pflaster, obwohl sie tief war). Von „Abflämmen“ bis „Amputation“ war alles dabei, die sinnvollste Pflege meines Fingers schien es zu sein, mit einem Bite-Away (einem Gerät gegen Mückenstiche, das vorne heiß wird) Stück für Stück zu kauterisieren…darauf zeigte Vera ihren kleinen Bite-Away, den man ans Handy anschließen konnte. Mithilfe einer App war er dann steuerbar. Ja, was es alles gibt!

„Hast du den auch mit?“ fragte sie mich.
„Nee, ich hab den großen eingepackt.“, erwiderte ich, nur um sofort von Dominik gefragt zu werden, ob es der ist, den man zu zweit bedienen muss und ich antwortete: „Ja, der, der Räder dran hat.“ …so ging das IMMER…den ganzen Tag lang. Und genau deshalb war das SO SCHÖN!!!

Dann waren wir ENDLICH alle mit Frühstücken und Lachen fertig und machten uns zur ersten Tour auf den Weg. Ich fotografierte nochmals unseren Strand mit dem Handy, da die Kameras schon im Auto waren:


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Das sah eh immer witzig aus, wenn wir auch ab und an mit den Handys ein Bild machten, voll behangen mit den dicksten Kameras und das Handy knipsend in der Hand. Aber die Familien und Freunde daheim warteten ja auch immer auf Versorgung zwischendurch, damit das Warten auf die richtigen Bilder nicht zu lange wurde.

Eva und Tim machten die Woche immer etwas langsamer und suchten Ziele aus, bei denen sie mit Juno auch gut unterwegs sein konnten. Wir machten immer Treffpunkte aus, wo wir uns dann auch mal sahen und Zeit miteinander verbrachten. Mit Kind ist es halt dann doch anders als ohne. =) Aber wir hätten es nicht missen wollen!

Als erstes sollte der Kilclooney Dolmen drankommen. Ein Hünengrab also, das von den Obis immer liebevoll „Motorradgarage“ genannt wurde, egal, welcher. Das Auto von ihnen war das erste, das vom Hof rollte, wir würden uns schon irgendwann wieder begegnen. Toms Auto (mit Jürgen drin) und mein Auto (mit Dominik und Vera) blieben zusammen. Heute fuhr ich und schon bald merkte ich, dass meine Angst, es könne wieder so schmerzhaft sein, verfliegen durfte. Wenn ich selbst fuhr, sah ich die Löcher viel früher UND ich konnte mich zusätzlich am Lenkrad festhalten. So war es viel leichter, meinen Bauch zu schützen – was mir netterweise die Chauffeursmütze für die ganze Woche einbrachte. Obwohl meine beiden Insassen auch fahren wollten, ließen sie mich fahren – dafür bin ich ihnen immer noch dankbar. Das rettete mir echt die Woche.

Wir kamen an dem Parkplatz an. Das Dolmencenter war zu, das wussten wir schon (Nebensaison halt), wir würden den Weg schon finden. Da war eine hübsche Kirche…hm…und dann…naja, ein Trampelpfad.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass es der ist.“, sagte ich und wies auf den leicht vermatschten Weg.
„Nee…das ist doch nur umgetretenes Gras!“
„Ja, aber genau so sehen irische Wege doch aus!“
Ich zog eine Flunsch, ließ mich aber von den anderen weiterziehen. Und dann kamen Straßen, die alle PRIVATE!!! dran stehen hatten. Also auch nix.
„Seht ihr, DOCH da hoch!“
Ich wanderte nun entschlossen diesen kleinen Trampelpfad nach oben, die anderen folgten in weitem Abstand zögernd. Nach ein paar Metern stand ich vor mehreren Warnschildern, die allesamt beim Teutates das Weitergehen verboten, weil alles total private und gefährlich und so.
Ich zog die Schultern hoch und bekam ein „siehste…war doch nix.“ zu hören. Wir gingen auf die Straße zurück und beschlossen, uns erst einmal die Kirche anzugucken. Drin war wohl gerade Gottesdienst, jedenfalls hörten wir Gesang und guckten uns sehr leise um. Um die irischen Kirchen herum ist meist ein kleiner Friedhof, so auch hier. Den Eingang dieses schmückte ein friedensgebender Jesus:


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Da fühlste dich schon irgendwie gesegneter, wenn du da drunter stehst.

Und auch einen Glockenturm gab es.


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Ähm…warum hatte der denn um Gottes Willen diese Nebelhörner drumrum??
Wir waren uns schnell einig, dass dies bedeutete, dass wohl die Menschen im Ort nicht immer sehr pünktlich kamen…und wenn sie nicht auf die Glocke reagierten, kamen die Nebelhörner oder Megaphone zum Einsatz. So einfach war das.
Ich stellte fest, dass einige Familien, die hier beerdigt lagen, vorherrschten, so zB die Familie Mac Hugh. Sehr viele Gräber wiesen den Namen auf.
„Voll lustig, guck mal, lauter Mac HUCH…“ Tom lachte.
„Mac HUGH, da ist noch ein kleiner Schnipsel am „C““, belehrte ich ihn.
„Ach, Mac HUCH ist lustiger.“ Tom wollte davon nichts wissen.
Ich gab nach: „Und auf dem Grabstein steht dann „zu Tode erschrocken“?“
Tom streckte die Nase in den Wind und wir liefen zurück zur Straße, wollten wir doch endlich die Jagd nach dem Dolmen aufnehmen.

Wir liefen die Straße entlang, immer weiter hoch. Tom gab irgendwann auf, Vera, Dominik, Jürgen und ich liefen weiter. Irgendwo musste doch…aber es sah überall so aus (ich dokumentierte mit dem Handy):


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Und so harmlos das aussieht, es täuscht! Wenn man über solch eine „Wiese“ geht, ist das Harmloseste, das einem widerfährt, dass der Schlamm über die Schuhgrenze matscht. Gerne steht man auch plötzlich bis zum Knie in nem Wasserloch. Also weiter…wo ist zum KUCKUCK…
Jürgen mimte den Helden:
„Ich laufe jetzt mal noch DA hoch und wenn da nix kommt, gemmer zurück!“
Gesagt getan, wir warteten, was er uns da mitbringen würde und machten ein paar Bilder von der Straße aus:


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Ginster. Wunderschön blühend überall, aber ich hatte mit dieser Pflanze seit Cornwall KRIEG. Dort fiel ich - und musste in den Ginster greifen, um mich festzuhalten, um nicht den Abhang hinunterzustürzen...Beate zog mir abends die großen Dornen aus den Händen raus, aber die kleinen brauchten Wochen (!!), bis sie endlich alle rausgeeitert waren. Lecker. Schmerzhaft. BLÖD. Ginster: DOOF. Aber hübsch.

Aber weiter im Jetzt.

Leider kam Jürgen mit „leeren Händen“ zurück.
„Nee…da ist einfach NIX.“
Wir liefen zurück und stellten fest, dass wohl gerade die Kirche aus war. Ich fasste mir ein Herz und eilte auf eine Dame mit Gitarre zu (so unter Musikerinnen!) begrüßte sie und stellte unser Problem vor. Sie nickte eifrig und erklärte:
„Hinter der Kirche geht so ein kleiner Trampelpfad hoch…“
Ich warf die Hände zum Himmel.
„Hab ich doch GESAHAAAGT…!! Aber da standen so viele Warnschilder, dass wir uns nicht getraut haben…“
Sie grinste:
„Könnt ihr getrost ignorieren! Der Bauer, dem die Felder mit dem Dolmen drauf gehören, will nur nicht verklagt werden, wenn mal jemand da ausrutscht. Einfach weitergehen!“
Wir zogen eine Grimasse. Na, das musste man ja erst mal wissen.
Drei Meter weiter trafen wir auf die Obis, die mittlerweile auch hier angekommen waren UND im glücklichen Zustand, genau in dem Moment gekommen zu sein, wo sie ebenfalls jemanden aus der Gruppe fragen konnten. Tom stand dabei und wurde von einem älteren Iren vereinnahmt, der total begeistert alles Mögliche erzählte und Tom zwang, irgendwas aufzuschreiben und ins Handy zu tippen.

Tom, der die Woche unter ziemlichen Schmerzen litt (armes Tom…), ging lieber nicht mit, was auch gut war, denn man musste über die kompletten Schafsweiden, dauernd um Matsch herum, über Gatter klettern, die die verschiedenen Weidebereiche voneinander abgrenzten und über Rinnsale springen. ABER wir kamen dem Dolmen näher! Manche Gatter waren mit kleinen Toren versehen, durch die man durchgehen konnte. Manche hatten ein Kordel-Band, das man dann einfach über den Pfosten ziehen konnte. Ich löste es, ließ meinen Teil der Gruppe durchgehen, ging selbst durch und legte die Kordel lose um den Pfosten.
„Wenn ihr durch seid, bitte wieder richtig festmachen! DA drum!“
Nicken von der Folgetruppe, ich ging weiter.

Die Schafe hatten übrigens gerade ihre Lamm-Zeit und überall hüpften kleine Schaf-Ausgaben herum…das war SO unglaublich goldig!!


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So passierten wir mit einem schönen Glücksgefühl Gatter um Gatter, bis wir den Dolmen rechts von uns stehen sahen. Ein tolles Ding! Vor allem schien er auch gerade „gelammt“ zu haben.


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Was hatten wir Spaß! Vor allem stellten wir fest, dass wir zwar noch sicher im Leben viel zu lernen hatten, aber eines bis zur vollendeten Perfektion konnten: anderen im Weg rumstehen. Ab da hieß es nicht mehr: „Moah, du stehst mir im Bild!!“, sondern „meine Güte, du kannst das ImWegStehen heute wieder besonders gut!“. Dann wurde der oder die Angesprochene rot vor Freude und hüpfte schnell aus dem Bild, der Job war ja getan. Und dies gut.

Plötzlich sahen wir es von unten aus der Ferne winken. Der Bauer kam, in Begleitung zweier Esel! Wie lustig, dass die ihm folgten! Wir sahen friedlich und freudig dem Dreiergespann zu, wie sie zu uns aufschlossen. Nach typischer irischer Begrüßung (freundlich und äußerst offen), hob er den Zeigefinger und fragte streng:
„Weeeer hat das Gatter offen gelassen??? WER WARS?? MELDEN! Who did it???“
Wir erstarrten alle.
Was?? Wir hatten doch…also, wir wussten doch alle, wie es geht. Alle Gesichter schauten erschrocken und es ließ sich nicht feststellen, wer der/die Schuldige war. Wer auch immer es war, wusste es entweder selbst nicht, DASS er es war oder traute sich nicht. Egal, ich entschuldigte mich aufs Herzlichste bei ihm und auch die anderen beteuerten, nun zweimal zu gucken und besonders aufzupassen. Er lachte.
„Gutgut!“ und erklärte uns, dass er halt die Böcke von den Schafen trennte, damit es keinen Ärger gab und durch die offenen Gatter dann natürlich Chaos entstünde, aber er hatte es schnell gesehen und alles war noch ok. Dann entspann sich ein lustiges Gespräch. Er fragte, woher wir kämen und danach folgte ein werbeträchtiger Beitrag darüber, was wir uns alles ansehen MÜSSTEN. Unbedingt. Ohne Auslassen. Das Meiste davon war in Toms PDF vorhanden, so waren wir zufrieden, dass Tom ganze Arbeit geleistet hatte. Wir hatten uns vorher zum Planen getroffen, aber Tom hatte schon SO viel rausgesucht, dass ich nur noch korrigieren und abnicken musste.

Der Bauer empfahl sich und ich nutzte die Chance, einen der Esel unter den Steinen zu fotografieren.


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Ein Bauer, der fast durch uns Scherereien bekommen hätte und der uns danach fröhlichst die schönsten Fotopoints der Gegend aufzählt und einfach so mit uns plaudert…sowas würde es in Deutschland auch nicht geben.

Wir übten uns noch etwas im ImWegRumstehen (bei meinem Foto waren sie gerade nicht sooo erfolgreich)


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und begannen dann den Abstieg. An einer Stelle MUSSTE ich ein Foto machen:


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Zur gesteigerten Lesefähigkeit:


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Denn da war EINDEUTIG der Bauer durchgegangen vorher! Aber naja, der durfte das natürlich. War ja seine Weide. Außerdem: STRENG genommen, WAR dieses kleine Gatter ja auch zu.

Wenn man vom Bauern spricht…winkt er plötzlich von irgendwoher und schreit! Huch! (Nicht MAC Huch…) Aber wir hatten doch jetzt echt an alle Gatter gedacht! Er winkte heftig zu sich herüber, so machte ich mit etwas skeptischer Miene ein paar Schritte in die Matschwiesen, um zu ihm zu gelangen. ER hatte Gummistiefel, wir nur Wanderschuhe. Meine gingen zwar bis zu den Knöcheln, aber dann war auch Schluss. Trotzdem kamen wir ohne Unfälle bei ihm an, über die kritischen Stellen hüpfend, mittlerweile waren wir ja durch ein paar Urlaube durchaus irlanderfahren.

„One of my sheep is lamming!!“ Er strahlte übers ganze Gesicht. Und tatsächlich hatte sich ein Schaf an den Weidezaun zurückgezogen und unter ihr ging es voll zur Sache. Es hatte wohl schon zwei Minuten vorher gelammt, auf jeden Fall begann das Kleine aufzustehen und dann kam die erste Suche nach der Zitze. Leider waren die beiden sehr weit weg, so dass es bei voll ausgezogenem Tele trotzdem noch ein Crop ist. Man kann die beiden aber ganz gut sehen.


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SO ein süßes Ding! Noch total verklebt und „orange“…aber es würde sicher mal ein stolzes Schaf abgeben!

Ein anderes, schon eine Weile geborenes Lämmchen schaute von einiger Entfernung ungerührt zu:


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Der Bauer freute sich mit uns und auch über den Fakt, dass nun endlich das Wetter besser würde. Er meinte, wir hätten Glück, die Woche solle super werden (das hatten wir anhand der Vorhersage gehofft und strahlten um die Wette) und dann verging uns diesesjenes allerdings, denn er erzählte traurig, dass die beiden Wochen vorher SO schlimm gewesen seien, dass ihm einige Lämmer gestorben waren…so traurig. Er hat halt nur Weiden und keine Unterstände, da sind die Lämmer bei dem Unwetter total durchnässt worden und an Kälte gestorben…da fragt man sich dann doch, warum er nicht auf diesen riesigen Weiden mal nen Unterstand baut…naja, ich bin kein Bauer. Aber es stimmt mich immer noch traurig. Zumindest gab es jetzt EINEN neuen Erdenbürger da oben.

Wir kletterten Richtung Autos und waren dann echt ziemlich kaputt. Vera hatte ein gewisses Bedürfnis und wappnete sich für einen „Naturgang“, ich musste zwar nicht dolle, kündigte aber an:
„Ich geh provisorisch mit!“
Alle schauten mich etwas skeptisch an…und auch in mir war da was, als wäre da gerade was nicht ganz richtig gewesen….
„ÄHM!!! Prophylaktisch!!!“
Aaaaaaaaaaaaaaah. Das Grinsen der Anderen ignorierend, stapften wir los, als Jürgen zum Auto geschlendert kam:
„Warum nehmt ihr nicht einfach die öffentliche Toilette da hinten?“
OHMANN. Bei UNS wäre niemals die Toilette eines geschlossenen Gebäudes offen! Hier schon. Cool!
Also gingen wir da halt provisorisch. Ja, das blieb jetzt.

Und weiter gings! Jeder einen Keks und einen Riegel, so konnte man es noch etwas aushalten, denn zuerst wollten wir zum Assaranca-Wasserfall in der Nähe! Die Obis fuhren im Tucson vor, dann kamen wir, dann Tom und Jürgen mit dem Toyota. Eva, Tim und Juno wollten ebenfalls Richtung Wasserfall fahren, vielleicht sah man sich ja dort.

Natürlich blieb die Autotruppe so nicht zusammen. Nicht, wenn jemand vorne fährt, der FÄHRT…und jemand hintendran fährt, der dauernd stoppt, so wie ich. Nach ein paar Metern war schon Schluss. Ich hatte ein schönes Landschaftsmotiv gesehen und blinkte das Führerauto an, bevor ich auf einen Hof einfuhr. Tom hatte es mitgekriegt und fuhr ebenfalls ab, das Frontauto nicht. Sie fuhren weiter und waren nach ein paar Sekunden außer Sicht. Egal, ich wollte das Motiv.


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Und dann blökte es sowas von laut neben mir! Eine ganze Herde Mutterschafe mit ihren Lämmern! SO süß!! Natürlich musste die Kamera da auch nochmals draufhalten, dafür stiegen dann auch alle anderen noch aus. Die Mutterschafe blökten sehr viel und laut, Vera hatte schon etwas Angst um die Nachbarn und ich überlegte, ob das ein Schutz-Blöken war oder einfach nur ne Begrüßung…da sie alle zum Gatter kamen und ihre Lämmer nicht von uns wegdrängten, gingen wir davon aus, dass sie uns nur lautstark Hallo sagten. Wahrscheinlich erhofften sie von uns auch die Füllung ihrer Mägen.


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Ein Kleines war ganz schön frech! Streckte einfach die Zunge raus...


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Hinten spielten zwei Lämmer Weitsprung:


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SO süß.

Nu aber weiter!

Endlich, nach ziemlich vielen Kurven und noch ein paar Mal STOPP bei leider recht lichtlosen Szenen


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kamen wir endlich am Wasserfall an!
„Sachtmal, wo bleibt ihr denn? Was war denn??“
„Naja…Motiv halt…“
Die Obis waren schon in den letzten Zügen, was ganz gut passte, da wir direkt dran kamen und gar nicht imWegRumstehen praktizieren mussten. Dominik und ich hatten unsere Stative und Graufilter in die Koffer eingepackt und die Woche über immer wieder Spaß am Fotografieren auf diese Weise. So auch hier:


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Wasserfälle eignen sich einfach SO gut dafür!

Auf dem Platz vor dem Wasserfall stand eine Holz"statue", es war mehr ein dickerer Pfahl mit Einritzungen - und dank meiner aufmerksamen Mitknipser wurde ich einiger Spalten gewahr, in denen die Besucher Münzen hineingesteckt hatten! Total cool!


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Eva und Tim trafen wir leider nicht mehr, die kamen etwas später am Wasserfall an, unsere Autos beschlossen, nun nach Ardara (Ardra gesprochen), dem kleinen Örtchen kurz vor der Wasserfallgeschichte zurückzufahren, um dort etwas Kleines Leckeres zu uns zu nehmen.

Manche Straßenzüge waren echt goldig (Handybild):


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In Ardara teilte sich die Gruppe in die Süßen und die Deftigen. Während Tom, Stefan, Jürgen, Dominik und ich den dortigen Pub aufsuchten, um Herzhaftes zu uns zu nehmen, ging der Rest weiter, um ein Café zu suchen, in dem es leckeres Süßes gab oder zumindest nen Kaffee.

Drinnen war es erst mal so dunkel, dass sich unsere Augen erst gewöhnen mussten, dann fanden wir es aber irgendwie total cool dort drin und wurden auch herzlich empfangen. Natürlich könnten wir noch essen. Also hopps an einen Tisch im hinteren Bereich gesetzt und mit Karten versorgt. Ich knipste mit dem Handy mal einmal um mich herum und sorgte dafür, dass die Bedienung, um aus dem Bild zu kommen, einen Hechtsprung neben und fast unter einen Tisch machte:


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Das Essen war ok bis lecker, so dass wir schon jetzt überlegten, an unserem letzten Abend hier alle zusammen Essen zu gehen und Tom bestellte, nach Gruppenbefragung über Whatsapp, einen Tisch für uns zwölfe. Ich aß das, was ich eigentlich immer mittags esse: eine „Soup of the day“. Das ist in der Regel Gemüsesuppe, warum auch immer, dann können sie auch einfach ne vegetable soup auf die Karte setzen, statt sie „soup oft he day“ zu nennen. Für mich heißt das, dass sie jeden Tag eine frisch kochen…die auch mal ANDERS schmecken darf als nach Gemüse. Auch die Gerichte der anderen sahen lecker aus und es schmeckte allen. Zum Abschluss gab es vom Haus eine kleine, in „Gold“ eingepackt Süßigkeit. Wir nahmen uns alle eine und ich war mit dem Auspacken am schnellsten.
„Ui, cool, das schmeckt so bisi wie After Eight…Minze und Schokolade!“
Angeekelt warf Dominik sein gerade im Auspacken befindliches Süß-Stück wieder zurück in die Schale.
„Danke, dass du mir das rechtzeitig gesagt hast! Ich werde nie verstehen, wie man so etwas Gutes wie Schokolade SO verunstalten kann!“ Da wir alle tolerante Menschen sind, wurde Dominik nicht gesteinigt, ich reichte lediglich sein Stück Schoki an Stefan weiter, der nach Fish und Chips noch Kapazität frei hatte.

Jürgen faltete sein Goldpapier sauber zu einem Rechteck. Ich reichte ihm meines, um ihn zu motivieren, damit ebenso zu verfahren, was er tat.


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„Wartet, meins kann noch mit drauf!“, sprach der Stefan, haute mit voller Wucht auf sein Restpapier und legte es sorgfältig dazu.


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Nunja. Fast.



Die andere Fraktion war inzwischen mit Scones und Kaffee glücklich geworden und nach erfolgreichem Verzehr trafen wir uns wieder vor dem Pub, um gestärkt weiter zu fahren.

Einkaufen stand auf dem Programm! Der Tucson fuhr wieder vor - doch plötzlich sagte unser Navi, dass wir rechts abbiegen sollten, während der Tucson geradeaus weiterfuhr. Ich hatte gelernt, dass es sich oft lohnte, dem Navi stattzugeben, also fuhren wir rechts ab und Toms Auto ebenfalls. Durch das Walkietalkie kam dann auch sofort die Bestätigung:
"MIR hat das Navi auch gesagt, da lang..."

Und das lohnte sich! Wir fuhren eine "scenic route", die wirklich tolle Aussichten bot und die Fahrt irgendwie was total root-irisches hatte... =) Tja, mein Navi kennt mich halt mittlerweile ein bisi.


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Manchmal war auch einfach der WEG das fotografische Ziel!


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Und da ich IMMER vergesse, wann ich wo überhaupt war, habe ich mir es "notiert":


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Aber DANN gings endlich weiter zum Supermarkt, wo die Obis schon längst drin waren. Wir kauften zwei Einkaufswagen voll für die Truppe ein. Heute wollte Vera kochen, morgen dann Dominik.

Daheim angekommen, brachten wir alles hinein und ich schnappte mir gleich mal die Süßkartoffeln, da sie in kleine Stückchen geschnitten werden sollten und das Zeit brauchte. Vera und Dominik werkelten in der Küche und iiirgendwer half noch beim Gemüseschnippeln.
„Ich helfe dir!“
Juno kam strahlend zu mir gewackelt, die Ärmel schon gewichtig hochgekrempelt.
„Ach…Juno, ich weiß nicht…“ Eva wiegte bedenklich den Kopf hin und her, mit mitfühlendem Blick auf mich, aber ich bin da kindererprobt, Juno durfte. Nachdem die Regel „Messer auf dem Brett, Hände weg!“ nochmals in die vordere Hirnrinde geholt worden war, ging es los. Ich schnitzte und Juno durfte die Schale und die Stückchen in Schüsseln sortieren, was sie mit Begeisterung tat. Gut, manchmal landeten die Schnitzchen in der Müllschüssel und die Schale in der Essschüssel, aber das bereinigten wir zeitnah. Als die Schüssel mit den Schnitzchen dann insgesamt mal den Abgang auf den Boden machte, wies ich Vera an, bitte vor der Nutzung alles nochmals durchzuwaschen und gut wars. Helfende Kinder sind was Tolles, auch wenns länger dauert.

Der Tag war anstrengend gewesen und die Luft in der Küche zum Schneiden. Leider waren auch da nur kleine Luken zum Öffnen und es war unglaublich warm im Essbereich. Beim Essen merkte ich mehr und mehr, dass mir schlecht wurde. Irgendwann musste ich echt vor die Tür, um Luft zu schnappen. Ich setzte mich eine Weile in den frischen Wind, genoss die Brise und den guten Duft des Meeres, dann konnte ich sogar fertig essen. Wir hatten mehrfach überlegt, die „Mannschaftsessen“ in den Innenbereich zu verlegen, aber irgendwie wollten dann alle doch lieber in dem Glasdingens essen, weil man da eine schönere Aussicht hatte. Das Luftproblem blieb aber, obwohl wir dann die Haustür immer sperrangelweit aufmachten. Als wir die letzten Bissen des wirklich tollen Essens auf die Gabel häuften, rief Vera aus:
„NEIN!!! Wir haben die Erbsen vergessen!!“
Allgemeines Gelächter. Nunja, sowas konnte passieren. Nun waren die Tiefkühlerbsen halt noch im Tiefkühler, auch nicht schlimm.

Nach dem Essen kamen Wein, Bier und Cider auf den Tisch. Ich hatte einen alkoholfreien Cider gekauft, weil ich überhaupt keinen Alkohol mehr vertrage und wollte mal probieren, wie der schmeckt. Ich machte ihn auf und probierte.
„Na super…das ist APFELSCHORLE!“
Alles prustete. So konnte man Apfelschorle natürlich auch doppelt so teuer verkaufen. Ich teilte mir den Cider daraufhin immer mit Juno, der es Spaß machte, mit mir aus einem Glas mit viel Eis drin zu trinken. Jaaa, einen Icemaker hatten wir nämlich auch! Vieles war alt, abbruchreif, restaurierungsbedürftig, aber nen Icemaker hatte die Küche. Jo.

Gesprächsthemen in dieser Nach-Essenszeit ließen auch nicht zu wünschen übrig:

Obi zog selbstvergessen den Korkenzieher durch eine Kondenswasserlache. Kerstin stupste ihn an:
„Immer, wenn du mit dem Korkenzieher durch das Wasser matschst, muss irgendwo im Urwald ein Eichhörnchen alleine von der Schule nach Hause! IM REGEN!“
Das machte Obi so sprachlos, dass er den Korkenzieher weglegte. Wir anderen wussten natürlich, dass Kerstin völlig Recht hatte.

Dominik verließ kurz den Raum, um mit einem Snickers zurückzukommen, das er nach diesem Vollmahl noch genüsslich begann zu verspeisen. Alles schaute ihn groß an. Er sah sich zu einer Reaktion gezwungen:
„Naja…wollte jetzt nicht die Erbsen auftauen.“
Kerstin zeigte sich völlig verständnisvoll: „Ja, egal! In beiden ein S drin.“ Dominik riss die Augen auf.
Wir anderen wussten natürlich, dass Kerstin völlig Recht hatte.

Diese drückte gerade aus Versehen mit dem Pulli ein Viech platt und quietschte.
„Ähhh!!!!! Ist alles ok???“ Sie verrenkte sich, um zu schauen, ob ihr Pulli unversehrt geblieben war.
Ich konnte nicht an mich halten: „Joah…außer vielleicht der senfblähfarbene Eiterfleck?“
„WAAAAAAAAH!!!“ Kerstin hüpfte not amused rum, während alle anderen grinsten.
Vera war die Hilfsbereitschaft in Person: „Ich kann dir etwas Rotwein drübertupfen…?“
Kerstin guckte groß. Wir anderen wussten natürlich, dass Ker…ähm Vera völlig Recht hatte.

Im Vergleich der Duschköpfe der einzelnen Zimmer (wo kommt wieviel Wasser raus?) verloren Obi und Kerstin, während ich gewann. Bei Obi und Kerstin gab es ein dünnes Rinnsal, während ich immer komplett gekärchert wurde. Kerstin war grummelig, weil ihr Rinnsal immer nur so senkrecht nach unten dümpelte, ohne dass sie die Brause abnehmen konnte, wir anderen erklärten ihr, dass man den Duschkopf, auch wenn er oben festgemacht war, ein wenig hin und her drehen konnte, so dass der Wasserstrahl auch etwas abgelenkt werden konnte.
Obi schüttelte den Kopf.
„Senkrecht ist senkrecht. Egal, in welche Richtung.“
Wir anderen guckten groß ob dieser Weisheit.
Aber natürlich wusste Obi, dass er völlig Recht hatte.

Davon war ich so beeindruckt, dass ich ins Bett musste. Und auch die anderen begaben sich bald ins Land der Träume. Das war ein schöner erster Tag!
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

Geändert von Dana (29.04.2023 um 08:48 Uhr)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2023, 15:41   #15
Tom D
 
 
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: Freigericht
Beiträge: 5.542
Ach wie schön, ich möchte wieder zurück. Die drei Grazien sind der Hammer. Aber auch sonst wieder ganz besondere Bilder.

Kleine Ergänzungen:
Das Dolmencenter hatte geschlossen wegen Sonntag. Wobei man keinen Unterschied feststellen konnte zwischen wegen Sonntag geschlossen, wegen Nebensaison geschlossen oder Sonntags geschlossen wegen Nebensaison geschlossen

Der freundliche Ire an der Kirche am Dolmencenter bequatschte zuerst die Obi Auto-Gruppe und dann, als ich allzu interessiert schaute, auch mich. Er zeigte uns ganz stolz ein Foto des Dolmen auf seinem Handy mit der Geschichte dazu, dass er von den Kelten so gebaut wurde, dass zu einem bestimmten Datum, ich meine der 20.06., zu einer bestimmten Zeit die Sonne genau zwischen den senkrechten Steinen durchscheint. Falls die Sonne an diesem Datum scheint. Und das war zuletzt 2004 der Fall. Haha. Und von diesem Datum war das Bild, das er mir unbedingt per Whatsapp schicken wollte, was daran scheiterte, dass er meine Nummer nicht als Kontakt hinzufügen konnte. Ich gab ihm meine Mailadresse und er versprach, es mir zu schicken. Kam aber noch nicht.

Erwähnenswert finde ich auch noch die Story in dem Pub. Dominik als Vegetarier bestellte einen Veggie-Burger. Der kam dann mit einem Streifen Bacon auf dem Fleischpaddy. Voll Veggie Ob das Paddy selbst vegetarisch war, ließ sich auch nicht zweifelsfrei belegen. Eine gewisse Restunsicherheit blieb. Dominik wurde im Laufe der Woche immer mal wieder gefragt, ob er auch seinen Baconstreifen zum Essen bekommen hat

Wegen akuter Schwäche durch Erkrankung habe ich noch kein einziges Bild bearbeitet. Meine Ergänzungsbilder kommen dann also wie ein Zug der DB: Mit Verspätung.
__________________
Viele Grüße, Tom

Ein Foto zeigt nicht die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor._______

Geändert von Tom D (29.04.2023 um 18:08 Uhr)
Tom D ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 29.04.2023, 17:55   #16
Irmi
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Sauerland 59***
Beiträge: 10.941
oh jeh, da muss ich mir aber Zeit einplanen, um die schönen Dana-Berichte zu lesen
das mache ich aber ganz bestimmt.
__________________
Gruß aus dem Sauerland Irmgard (IRMI) I.M.A f to / meine Glerie hier / I.M.A lerei
Ein Foto stellt den Augenblick dar, die Malerei die Interpretation
Irmi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.04.2023, 20:25   #17
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.833
Vielleicht lohnt sich die Zeit ja.

Danke, lieber Tom, für die weiteren Ausführungen und Ergänzungen!
Super, denn ich vergesse sicher einiges! Schön, wenn das andere dann komplettieren. =)
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.04.2023, 00:31   #18
Vera aus K.
 
 
Registriert seit: 30.01.2009
Ort: Köln
Beiträge: 3.178
Zitat:
Zitat von Irmi Beitrag anzeigen
oh jeh, da muss ich mir aber Zeit einplanen, um die schönen Dana-Berichte zu lesen
Allerdings! Selbst die rein passive Aufnahme fühlt sich nach richtig viel Zeit an. - Ähm ... aber wieviel Zeit mag es erst gekostet haben, ungezählte Bilder auszuwählen, sie zu bearbeiten und hochzuladen und in all diesen Text zu betten...

Vielen Dank für deine Zeit und den tollen Bericht!





Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
Vielleicht lohnt sich die Zeit ja.
Und ob!!! Ganz erstaunlich, was diese Gruppe alles erlebt hat!
__________________
Viele Grüße,

Vera
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Für die, die meine Bilder (teilweise) nicht angezeigt bekommen hier steht die Lösung!
Vera aus K. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.04.2023, 08:12   #19
kiwi05
 
 
Registriert seit: 01.10.2011
Ort: Alf / Mosel
Beiträge: 16.903
Zitat:
Zitat von Vera aus K. Beitrag anzeigen
…… Selbst die rein passive Aufnahme fühlt sich nach richtig viel Zeit an. ……
Zumindest, wenn man den Beitrag öffnet.

Aber genau so, wie sich Dana offensichtlich in einen Flow schreibt, kommt man beim Lesen auch mitten hinein in den lebendigen DREB (Dana-Reise-Erlebnis-Bericht)…..auch wenn man nicht dabei war.

Danke für die schönen Erinnerungen an eine wunderbare Landschaft und offene, hilfsbereite und auskunftsfreudige Menschen.
__________________
Kritik und Kommentare an meinen Bildern sind immer willkommen.
Euer Feedback hilft mir, mich fotografisch weiter zu entwickeln.

Grüße aus Alf an der Mosel
Peter
kiwi05 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.04.2023, 10:01   #20
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.833
Tja... Die Bilder und der Bericht sind mir gerade relativ einzige Freude.

Ich wurde im Urlaub angesteckt, musste krank arbeiten und mein komplettes Mai-Wochenende fällt flach, ich kann nicht mal meine Partnerin sehen, weil sie die nächsten Wochen die Abschlussprüfungen an ihrer Schule abnehmen und dafür gesund sein muss.

Die Bilder und Erinnerungen sind gerade meine Rettung. Daher kommen sie recht flott und ausführlich. Was anderes machen geht gerade nicht.
__________________
Liebe Grüße!
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