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27.12.2019, 18:00 | #1 | ||||||||||||||||||||
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.684
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Wandern auf Mallorca: Torrent de Pareis
Hallo,
im Adventskalender hatte ich am 5.12. ein Bild aus dem Torrent de Pareis gezeigt. Daraufhin bat mich Joachim aka Harry Hirsch, ob ich nicht noch ein paar Bilder mehr zeigen könne. Das will ich hiermit nun also endlich tun. Meine Füße tänzeln so elegant über die Pedale wie weiland Muhammad Alis Füße über den Bodens des Boxrings, während ich den Oberkörper dem Lenkradeinschlag folgend gegen die Trägheitskräfte ins Kurveninnere zwinge. Meine Frau erträgt die wilde Kurvenfahrt mit angestrengter Gelassenheit. Die Straße nach Sa Calobra ist schon ein Abenteuer für sich! Wer baut denn so was? Und wozu?? Am Ende der Straße stehen zwar ein paar Häuser an der See, die aber allesamt dem Verkauf von Souvenirs und Speisen dienen und sicher nicht den Bau einer solchen Piste rechtfertigen. Egal, nach einer wilden und kurvigen Fahrt in spektakulären Landschaft kommen wir heil in Sa Calobra an. Vom (dank Vorsaison und halbwegs früher Ankunft) noch erfreulich leeren Parkplatz gehen wir den badefreudigen Touristen nach. Wir passieren die in der kleinen Bucht vor Anker liegenden Yachten. → Bild in der Galerie Unsere schweren Bergschuhe und der dicke Rucksack fallen etwas aus dem Rahmen, aber wir haben uns ja auch kein Bad vorgenommen, sondern wollen von der Seeseite aus so weit wie möglich in den Torrent de Pareis hinaufsteigen (und dann wieder zurück). Der Torrent de Pareis, das ist Mallorcas längste und tiefste Erosionsschlucht, von einem Bach geformt, der im Sommer nicht vorhanden ist - außer bei Regen... Die Tour ist deshalb auch nur bei stabilem Wetter machbar, denn aus der Schlucht führt nur ein Weg hinaus. Gewitter oder Wolkenbrüche können hier tödlich sein, auch auf unserer kurzen Tour. Die lange Tour würde in 5 Stunden die Schlucht der Länge nach im Abstieg zum Meer durchqueren. Da der Weg nur in dieser einen Richtung begangen werden kann, ist die Tour schon von der An- und Abfahrtlogistik schwierig, von den eigentlich Schwierigkeiten der Tour ganz abgesehen. Wir gehen daher nur von der Mündung aus bis zur schmalsten Stelle in die Schlucht hinein. Dort muss man dann nach ca 45 min Gehzeit umkehren. Der Weg führt erstmal vom Meer weg durch ein kleines Tunnelstück durch die Felsen der Steilküste in einen runden und flachen Kessel. Seeseitig hat dort der Bach durch den Torrent de Pareis einen schmalen Zugang zum Meer geschaffen. Gegenüber des schmalen (und vollen) Strandes liegt die Mündung der Schlucht, in die wir nun wandern.
Da man hier mit Badelatschen nicht sehr weit kommt, wird es sehr schnell erfreulich einsam.
Ein Weg ist das nicht, denn weder ein Pfad noch Markierungen sind hier erkennbar. Aber da ein Verlaufen in der schmalen Schlucht eh unmöglich ist, ist die Orientierung meist einfach. Es sei denn, man steht plötzlich wieder vor einem wilden Felshaufen und muss sich seinen Weg suchen.
Hin und wieder müssen wir dabei auch die Hände einsetzen. Dann kommen aber auch immer wieder seher erholsame und bequeme Stücke.
Schließlich wird die Schlucht immer schmaler, bis sie nun noch wenige Meter breit ist. Wer genau hinsieht, sieht meine Tochter als Größenvergleich.
Die schmalste Stelle ist erreicht. Von hier aus geht es nicht mehr weiter. Der Blick nach oben zeigt, wie tief und schmal die Schlucht hier ist. Wir genießen also die Magie des Ortes und machen uns nach einer Weile auf den Rückweg.
Der Rückweg führt uns auf dem gleichen Weg zurück.
Schließlich erreichen wir nach gut drei Stunden Wanderung wieder das Meer und stürzen uns zum wohlverdienten Bad ins Wasser. → Bild in der Galerie Da es uns aber zu voll ist, brechen wir bald wieder auf. Auf dem Weg zum Parkplatz schlenkere ich unauffällig den rechten Arm - die Schaltmuskulatur will für die kurvenreiche Rückfahrt gelockert werden... Fazit: eine tolle Tour, sehr zu empfehlen! Aber: die Tour ist ernst zu nehmen! Gutes Schuhwerk ist Pflicht. Der Weg ist nicht ohne und bei schlechtem Wetter lebensgefährlich!!! Handyempfang gibt es in der Schlucht nicht. Gruß Jan
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Meine Homepage: http://www.klassischeyachten.de Geändert von Sir Donnerbold Duck (27.12.2019 um 18:03 Uhr) |
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27.12.2019, 18:19 | #2 |
Registriert seit: 01.10.2011
Ort: Alf / Mosel
Beiträge: 16.898
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Schön bebilderter und erzählter Erlebnisbericht über den Besuch dieser imposanten Schlucht.
Bei meinem Besuch 1994 brauchte ich meinen Schaltarm selten. Bergab gab es meist nur die zwei größten, bergan nur die zwei kleinsten Gänge.....mit dem Rennrad.
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Kritik und Kommentare an meinen Bildern sind immer willkommen. Euer Feedback hilft mir, mich fotografisch weiter zu entwickeln. Grüße aus Alf an der Mosel Peter |
27.12.2019, 18:58 | #3 |
Registriert seit: 10.11.2007
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 8.904
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Danke für die schönen Bilder und den interassanten Bericht!
Die Schlucht erinnert mich irgendwie an Schluchten (besonders die Simpsons Gap) in der West Macdonnell Range im Zentrum Australiens.
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Einige meiner Bilder: Winter und Polarlicht Nordnorwegen 2016 . Australien . Von Kalifornien nach Montana . Grönland 2016 . Australien 2009 . Meine Homepage |
27.12.2019, 19:02 | #4 |
Registriert seit: 22.02.2017
Beiträge: 306
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Klasse Location und ebensolche Fotos .
Aber auch an der schmalen Stelle geht es weiter . Ich habe die komplette Schlucht mit einem Bekannten vor ein paar Wochen noch durchwandert/durchkraxelt. Allerdings von ganz oben (Escora/Ma-10) nach unten, mit einem Abstecher in den Seitenarm "Sa Fosca" (Die Finstere) , einem dunklen Schlund, durch den der Torrent de Gorg Blau in den Torrent de Pareis mündet. Das war das absolute Highlight der Tour. Wir hatten ein Auto unten in Sa Calobra geparkt und waren mit einem weiteren wieder hoch in die Berge gefahren. Das war eine Hammertour Geändert von peter67 (27.12.2019 um 19:41 Uhr) |
27.12.2019, 19:14 | #5 |
Registriert seit: 11.11.2012
Ort: Frankreich
Beiträge: 4.601
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Da will ich hin!
Am liebsten gleich morgen. Wunderschöne Bilder, danke für den Bericht. LG Kerstin
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Ich freue mich immer über Kritik an meinen Bildern. Wenn Euch etwas nicht gefällt, kann ich davon lernen und Lob tut der Seele gut. meine Seite |
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27.12.2019, 19:27 | #6 | |
Registriert seit: 13.03.2006
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Beiträge: 3.330
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Danke Dir für die tollen Bilder und Erinnerungen!
Zitat:
→ Bild in der Galerie Wenn ich das Bild rausnehmen soll, bitte Bescheid geben!
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Grüße aus dem Taunus Holger |
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28.12.2019, 17:47 | #7 | ||
Themenersteller
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Danke für das Bild! Den Krawattenknoten fand ich auch nicht so aufregend, dafür ist der Rest der Straße wirklich toll!
Zitat:
Zitat:
Gruß Jan
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Meine Homepage: http://www.klassischeyachten.de |
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28.12.2019, 19:06 | #8 |
Registriert seit: 16.11.2019
Beiträge: 2.739
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Hallo Jan,
Danke für diesen toll bebilderten und geschilderten Bericht. Gefällt mir sehr gut. Das mit dem Auto auf Mallorca mit wenig genutzten Gängen sagt mir auch noch was. |
28.12.2019, 20:05 | #9 | ||
Registriert seit: 22.02.2017
Beiträge: 306
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Zitat:
Außerdem kamen bei unserer Tour, auch oberhalb dieser Stelle, Leute von unten nach oben uns entgegen. Also muss es (irgendwie) gehen. Ich habe es persönlich noch nicht (komplett) probiert, würde aber schon aus dem Grund davon Abstand nehmen, daß man ganz zum Schluss noch aus der Schlucht bis zur MA-10 aufsteigen muss. Das würde mich umbringen Zitat:
Es fährt ein Bus, der letzte um 15.00 Uhr, von unten nach oben. Allerdings setzt man sich damit selbst unter Druck und unter Druck sollte man die Schlucht wirklich nicht begehen. Wir hatten unterwegs auch ein Ehepaar aufgegabelt, die den Bus niemals pünktlich erreicht hätten. Die haben wir dann ausgebremst und dann nachher im Auto mit nach oben genommen. Sicher, ein paar habe ich schon gemacht. Allerdings nur im oberen Bereich, wo ich vorher noch nicht gewesen war. Ich suche mal was raus....wenn ich darf? Gruß vom Peter Geändert von peter67 (28.12.2019 um 20:10 Uhr) |
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29.12.2019, 07:32 | #10 |
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Ah! Da ist er ja, der Bericht. Danke Jan
Interessant zu lesen und gut anzusehen (die Bilder). Das der Weg in der Tat nicht ganz ungefährlich ist, hatten wir auch gehört. Wir wollten (im Dezember 2016) die Tour auch machen. Komplett, da wir ein "Taxi" zum Startpunkt gehabt hätten. Aufgrund der Bedingungen haben wir uns dann aber doch dagegen entschieden. Darf ich ein paar Bilder hier zeigen?
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) |
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