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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » Die Soldatenaras von Puerto Viejio
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Alt 02.10.2021, 16:17   #1
ingoKober
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 10.493
Die Soldatenaras von Puerto Viejio

Diese kleine Bilderserie ist mir eine Auskopplung vom Costa Rica Thread wert. Zum einen war es schon immer mein Traum. Großaras im Habitat zu sehen - die hellroten Aras kamen ja immerhin auch schon im anderen Thread vor- zum anderen ist die Geschichte der Großen Soldatenaras (Ara ambiguus) schon etwas besonderes. Der Große Soldatenara ist mit fast einem Meter Größe eine beeindruckende Erscheinung. Noch mehr beeindruckt seine extrem weit tragende Stimme. Namensgebend war das grüne Federkleid mit roten und blauen Abzeichen, die manche an eine Soldaten-Uniform erinnern. Einst war dieser reine Urwaldbewohner in Mittel- und Südamerika recht weit verbreitet und nicht selten. Wie so viele Arten litt er aber mit dem Ausbreiten der Zivilisation stark unter der Lebensraumzerstörung und teilweise auch dem Fang für die Heimtierhaltung. Zusätzlich traf ihn vor allem die Abholzung von Waldmandelbäumen, deren Holz hohe Marktpreise erzielt, besonders. Der Große Soldatenara nistet bevorzugt in Asthöhlen dieser Bäume und ihre Früchte, die kaum ein anderes Tier knacken kann, sind seine Hauptnahrung. Heute schätzt man, dass in seiner südamerikanischen Heimat – Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama und Kolumbien insgesamt nur noch ca 1.000 bis 2.500 erwachsene Vögel leben.
In Costa Rica gab es 2009 überhaupt nur noch 25-30 Brutpaare. Zum Glück blieb es nicht dabei, dank einiger tatkräftiger Naturschützer. 2012 wurde in Costa Rica vom Verein Amigos de las Aves das Ara Project ins Leben gerufen. Im Rahmen des Ara Projektes werden in einer Zuchstation in Punta Islita an der Westküste aus Basis von behördlich konfiszierten und gespendeten Tieren Große Soldatenaras sowie Hellrote Aras (Ara macao) gezüchtet, um sie später auszuwildern. Die Auswilderungsstätte für den Großen Soldatenara liegt in Manzanillo im Regenwald, nahe der Grenze zu Panama und nahe dem Ort Puerto Viejio, wo wir unsere letzten Urlaubstage verbrachten. In großen Auswilderungsvolieren im Regenwald werden die Aras langsam und gründlich auf das Freileben vorbereitet. Parallel wird die Bevölkerung vor Ort ausführlich über diesen besonderen Vogel und das Projekt informiert. So konnte letztlich eine sehr erfreuliche Überlebensrate von rund 90% erzielt werden. Inzwischen sind bereits fast 50 Tiere so ausgewildert worden und längst haben viele von ihnen eigenen Nachwuchs in Freiheit erfolgreich großgezogen. Parallel werden Aufforstungsprojekte und vor allem Waldmandelpflanzungen vorangetrieben.
Bei unserem Aufenthalt an der Karibikküste hatte ich das Glück, etlichen dieser beeindruckenden Vogelpersönlichkeiten zu begegnen. Zwar immer nur auf Distanz, da die Aras die hohen Baumwipfel bevorzugen und doch eine ordentliche Fluchtdistanz haben, aber mit 840 mm Brennweite geht da schon einiges.
An unserem ersten Morgen in der Namuwoki Lodge, weckte uns um 4:30 ein eindrucksvoller Brüllaffenchor. Das war aber gar nichts gegen das Gekreisch, das um 5 Uhr begann, als eine Gruppe Großer Soldatenaras in einen riesigen fruchttragenden Baum keine 50 Meter von uns einfiel. Ohrenbetäubend ist hier echt eine gute Umschreibung. So ging es dann übrigens an jedem der drei Morgen, die wir dort erlebten. Natürlich machte ich mich umgehend auf die Suche nach den Urhebern des Lärms und fand dann auch rasch sechs Aras in einem sehr hohen Baum an harten Früchten knabbernd.
Hier ist der allererste, den ich sah:

Bild in der Galerie
Die Blätter des Baumes hätten zur Waldmandel gepasst, doch die Früchte sahen anders aus. Aber egal, ich war begeistert Die Vögel blieben ca eine Stunde in dem Baum und fraßen ruhig. Dann wurden sie wieder laut und schließlich flogen alle auf einmal ab.
In unserer Zeit in der Namuwoki Lodge ging ich dann jeweils morgens und abends einige Kilometer die Küstenstraße entlang und traf dabei immer wieder auf kleine Trupps der schönen Aras.
Das Knipsen erwies sich trotz der langen Brennweiten wegen der teils dichten Belaubung als nicht immer einfach. Aber einige brauchbare Fotos sind mir doch gelungen. Für mich sind sie etwas besonderes und darum zeige ich sie hier auch in einem separaten Thread und auch einige qualitativ nicht so gute.

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Was ist denn jetzt los?

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Der will doch nicht etwas etwas abhaben?


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Verzieh Dich! Alles meins!

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Die fress ich alle ganz alleine

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Mist, schon wieder nichts abbekommen…und hier sind gar keine

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Anderer Tag, anderer Baum:

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Nur wenige Fotos gelangen mir allerdings von fliegenden Aras. Der Flug ist pfeilschnell und die Lücken im Blätterdach lassen jeweils nur kurze Blicke auf die Flieger zu.

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Als Kuriosität fand ich einmal einen Soldatenara, der sich einigen Geiern angeschlossen hatte, mit ihnen umherflog und auch gemeinsam in einem Baum ruhte.

Hier ist er

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Und hier mit seinen Kumpels

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Ein Tico beschrieb mir den Weg zu einer Bruthöhle…aber entweder ich war zu blöd, oder die Entfernungsangaben waren sehr optimistisch. Jedenfalls stand ich irgendwann mitten im Wald weit weg von der Lodge und es wurde dunkel, ohne dass ich den Nistplatz gefunden hatte. Schade…und ein doofer Weg zurück.
Insgesamt aber tolle Erlebnisse, mit denen ich auf dieser Reise schon gar nicht mehr gerechnet habe.
Die hellroten Aras haben wir einmal ausführlich und wenige Male kurz gesehen, das war schon beeindruckend genug. Ihre grünen Verwandten konnte ich drei Tage lang immer wieder zu Fuß finden und beobachten, das war echt Adrenalin pur.

Pura Vida
Ingo
__________________
Viele Grüße

Ingo
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Kober? Ach der mit den Viechern!
ingoKober ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 02.10.2021, 17:42   #2
Schlumpf1965
 
 
Registriert seit: 16.11.2019
Beiträge: 2.739
Fantastische Eindrücke eines sicherlich tollen Erlebnisses
Schlumpf1965 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2021, 16:53   #3
Uschmww
 
 
Registriert seit: 18.05.2017
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 136
Tolle Fotos!
Das muss beeindruckend gewesen sein.
__________________
Gruß
Ute
Uschmww ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2021, 18:47   #4
ingoKober

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 10.493
Ja, das war großartig. Vor allem auch, schon für den nächsten Tag zu wissen, dass, wann und wo man sie wieder sehen wird.
Auch das frühe Wecken habe ich eher genossen, als ihnen übel genommen.

Viele Grüße

Ingo
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Viele Grüße

Ingo
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