Sony Advertising
Amazon
Forum für die Fotosysteme von Sony und KonicaMinolta
  SonyUserforum - Forum für die Fotosysteme
von Sony und KonicaMinolta
 
Registrieren Galerie Objektiv-Datenbank Kalender Forenregeln Alle Foren als gelesen markieren

Hinweise

Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » Verborgene Gesichter der Welt (Mitmach-Thread)
Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 23.11.2020, 07:22   #181
Schlumpf1965
 
 
Registriert seit: 16.11.2019
Beiträge: 2.739
Dem kann man sich wiederholt nur anschließen.
Sag' Harald, gibt es in Uganda noch irgendwelche Langzeit-Nachwirkungen aus der Diktaturzeit von Idi Amin?
Ich habe mich damit noch nie so befasst, wohl auch weil ich zum Ende seiner Diktatur zarte 14 Jahre alt war und man sich da noch nicht wirklich so intensiv mit so etwas beschäftigt.
Schlumpf1965 ist offline   Mit Zitat antworten
Sponsored Links
Alt 23.11.2020, 08:29   #182
Harry Hirsch
 
 
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Ich schätze es sehr, dass du mich mit den Bildern und Berichten neugierig machst und ich mich auch mal wieder über das Land informiere.
Uganda gehört ja auch zu diesen Staaten, von denen man entweder nichts, oder katastrophales hört. Leider.

Ausgerechnet dein Bild mit der Straße und den LKWs hat mich zum Nachblättern im Internet veranlasst. Linksverkehr. War also Kolonie des britischen Imperiums.
Rein reflexartig hätte ich es mehr Frankreich zugeordnet. Warum auch immer.

Lt. Wikipedia ist es leider immer noch autoritär geführt, aber es gibt wohl Licht am Ende des Tunnels.

Die innenpolitische Lage und die Aussagen zur Kriminalität beim auswärtigen Amt sprechen nicht gerade für ein sicheres Reiseland. Sehr schade.
Aber entsprechende Aussagen gelten wohl für die meisten afrikanischen Staaten...

Umso mehr freuen mich solche Bericht. War dir/euch eigentlich nie mulmig bei euren, teilweise doch sehr abenteuerlichen, Reisen?
__________________
Grüße Joachim
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann)
Harry Hirsch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2020, 15:23   #183
perser

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Angeln/Sachsen
Beiträge: 4.206
Zitat:
Zitat von Schlumpf1965 Beitrag anzeigen
Sag' Harald, gibt es in Uganda noch irgendwelche Langzeit-Nachwirkungen aus der Diktaturzeit von Idi Amin?
Ich habe mich damit noch nie so befasst, wohl auch weil ich zum Ende seiner Diktatur zarte 14 Jahre alt war...
Norbert, als Idi Amin 1979 gestürzt wurde, war ich auch erst 25 und wusste von Uganda sonst nicht viel – außer dass es dort Berggorilla gibt… Ich kannte freilich die Schlagzeilen über seine barbarischen Abschlachtungen Hunderttausender Landsleute.

Übrigens hatte sich Amin 1971 auch mit – zumindest moralischer – Rückendeckung Großbritanniens und Israels an die Macht geputscht. Und der CIA versorgte ihn (über Tarnfirmen) auch noch nach den Massakern mit Waffen, Bomben und logistischer Unterstützung bei militärischen Operationen.

Heute spürt man davon nichts mehr im Land, auch wenn man diese Ereignisse zunächst ein wenig im Hinterkopf hat, wenn man durch Uganda fährt. Zumindest empfand ich teilweise eine gewisse Rauheit im Alltag. Es fehlte ein wenig der Charme bzw. das Laissez-faire, wie ich es von anderen afrikanischen Staaten kenne.

Uganda ist eben auch nach Idi Amin stark militärisch durchsetzt, war etwa immer wieder in kriegerische Konflikte in seinen Nachbarländern verwickelt (Kongo, Südsudan, Tansania, Ruanda). Viele ehemalige Soldaten sind jetzt an verantwortlicher Stelle im zivilen Leben verankert (so auch unser wirklich sehr kompetenter und fähiger Driver-Guide), wo sie dann sicher auch etwas das Klima beeinflussen. Andererseits gibt es auch starke paramilitärische Einheiten in Uganda, die teils gegen die Zentralregierung kämpfen. Aber als Tourist merkt man davon praktisch nichts.
__________________
Gruß Harald

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
perser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2020, 15:56   #184
perser

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Angeln/Sachsen
Beiträge: 4.206
Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
Lt. Wikipedia ist es leider immer noch autoritär geführt…
Ja, Joachim, auch Ugandas heutiger Präsidenten Museveni ist im Grunde ein Diktator, wenn auch von anderem Schlag. Er arbeitet derzeit an einer Art christlicher „Scharia“ – nämlich einem Staat, der sich kompromisslos auf die 10 Gebote der Bibel gründet. Homosexualität ist etwa strafbar (und teils lebensgefährlich).

Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
…aber es gibt wohl Licht am Ende des Tunnels.
Hoffen wir mal. Es sieht zumindest danach aus.

Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
Ich schätze es sehr, dass du mich mit den Bildern und Berichten neugierig machst und ich mich auch mal wieder über das Land informiere.
Geht mir ja bei anderen auch stets so. Auch bei Deinen Bergreisen!!

Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
Die innenpolitische Lage und die Aussagen zur Kriminalität beim Auswärtigen Amt sprechen nicht gerade für ein sicheres Reiseland. Sehr schade.
Aber entsprechende Aussagen gelten wohl für die meisten afrikanischen Staaten...
Eigentlich überhaupt für die allermeisten Staaten der Welt, zeitweilig gar für die USA. Ich denke, das Außenamt will sich damit vor allem rechtlich absichern.

Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
War dir/euch eigentlich nie mulmig bei euren, teilweise doch sehr abenteuerlichen, Reisen?
Ich bin weiß Gott kein Held. Meine Frau ebenso wenig, wobei sie wirklich nicht ängstlich auf Reisen ist. Und wenn es dort, wo wir hinfliegen, wirklich (lebens)gefährlich wäre, wären wir nicht dort.

Aber dazu darf man eben sein Bild über andere Staaten nicht nach hiesigen Medien formen. Hier wird doch nur etwas über die allermeisten Ecken des Planeten vermeldet, wenn es dort Kriege und Aufstände, Terroranschläge oder boshafte Politiker, Erdbeben oder Hungersnöte, Massenproteste oder Schiffskatastrophen gibt. Das fängt bereits in unseren europäischen Nachbarstaaten an…

Bisher hatte ich nur einmal ein leicht mulmiges Gefühl: in der Zentralafrikanischen Republik. Aber auch das nur, weil ich zuvor zu sehr deutsche Quellen studiert hatte (Bürgerkrieg 2012/13) und nicht ganz sicher war, ob die Gemetzel der Christen gegen die Moslems einige Jahre später wirklich schon zu Ende wären. Waren sie aber, im Lande selbst war friedliche Ruhe…

Und in der Republik Togo (eine frühere deutsche Kolonie) gab es gerade, als ich dort mit einer kleinen Reisegruppe war, Revolten gegen den Präsidenten, weil der sich zum vierten oder fünften Male wiederwählen lassen wollte. Wir mussten daraufhin sogar die Reiseroute ändern, weil wir eine Stadt nicht besuchen durften, in der gerade Straßenproteste liefen. Aber angsteinflößend war auch das nicht. Im Gegenteil, im Ausweichhotel saßen wir abends mit Regierungssoldaten in der Bar und schwatzten mit ihnen so gut es ging auf Französisch.

Wirklich Angst gemacht bekam ich vor Ort bisher nur einmal – in Rio de Janeiro. Passiert ist zwar nie etwas, und es gab auch nie brenzlige Situationen. Aber immer wieder wurden wir von Einheimischen, teils fremden Leuten auf der Straße davor gewarnt, nicht dort oder dort hinzugehen, abends nicht ohne Taxi heimzufahren, selbst tagsüber an der Copacabana nicht die Kamera sichtbar am Hals baumeln zu lassen…
__________________
Gruß Harald

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Geändert von perser (23.11.2020 um 16:01 Uhr)
perser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2020, 15:57   #185
BeHo
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 31.952
Zitat:
Zitat von perser Beitrag anzeigen
[...]Viele ehemalige Soldaten sind jetzt an verantwortlicher Stelle im zivilen Leben verankert (so auch unser wirklich sehr kompetenter und fähiger Driver-Guide), wo sie dann sicher auch etwas das Klima beeinflussen. [...]
Das hatten wir nach `45 auch bei uns in Deutschland. Ich hoffe nur, dass die undemokratischen "Puzzlestückchen" nach und nach aussortiert werden.
__________________
.___.
(O,o)
/)__) Meine SUF-Bilder / Island-Bilder
-"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung.
BeHo ist offline   Mit Zitat antworten
Sponsored Links
Alt 23.11.2020, 18:33   #186
MD800
 
 
Registriert seit: 11.04.2008
Ort: Ruhrpott Ost
Beiträge: 745
Krieg kein Bild hochgeladen/eingebunden. Bitte löschen.
__________________
Fortschritt ist der Übergang von einem Zustand, dessen Nachteile man kennt, zu einem Zustand, dessen Nachteile man noch nicht kennt.
Bilder in der FC von mir

Geändert von MD800 (23.11.2020 um 18:35 Uhr)
MD800 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2020, 18:43   #187
wus
 
 
Registriert seit: 02.08.2009
Ort: München
Beiträge: 7.968
Zitat:
Zitat von Schlumpf1965 Beitrag anzeigen
gibt es in Uganda noch irgendwelche Langzeit-Nachwirkungen aus der Diktaturzeit von Idi Amin?
Kürzlich habe ich in einem Naturfilm gesehen, dass er eine Art Palast hinterlassen hat, der ursprünglich wohl mal als Luxus-Jagd-Lodge diente, mittlerweile aber verfällt und von allerlei wildem Getier bewohnt wird.

Wäre ein geiler Lost Place...

... sollte ich jemals nach Uganda kommen möchte ich mir das jedenfalls mal anschauen.
__________________
leave nothing but footprints, take nothing but memories

Meine Website
wus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2020, 19:03   #188
Harry Hirsch
 
 
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Danke für deine Erläuterungen und offenen Worte, Harald.
__________________
Grüße Joachim
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann)
Harry Hirsch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2020, 22:46   #189
perser

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Angeln/Sachsen
Beiträge: 4.206
Gesichter Afrikas: Bei den Ovahimba in Namibia

Da ich in den nächsten Tagen kaum dazukommen werde, hier etwas hochzuladen, will ich gleich noch ein paar „verborgene Gesichter“ nachschieben. Diesmal aus Namibia.

Wer dort schon war, ist vielleicht auch den Himba begegnet. Eigentlich nennt sich dieses Bantu-Volk Ovahimba (denn „Himba“ meint nur den einzelnen Menschen, ist als Singular). Sie leben nomadisch oder halbnomadisch als Hirten, Schaf- und Ziegenzüchter, Jäger und Sammler im Norden Namibias sowie in angrenzenden südlichen Gebieten Angolas, und das oft – wie man sieht – noch ziemlich unberührt von der Zivilisation.

Diese Gruppe hier trafen wir auf einer überaus weitläufigen Farm, die einer deutschstämmigen Familie gehört und auf der sie mit ihren Tieren herumziehen.

Kurz bevor wir sie besuchten, hatte es stark geregnet, die Luft war aufgefrischt. So trugen sie Decken über die Schulter, als wir bei ihnen ankamen. Doch dann drückte plötzlich wieder schwül die Sonne und sie legten die Decken ab. Mich, der ich noch im Anorak war, machte das irgendwie befangen – so unter vielen plötzlich nackten Weiblein...

Doch da auch meine Frau dabei war, entspannte sich das schnell. Sie kommunizierte auf Frauenart mit ihnen, machte erste Fotos, und so war dies dann auch für mich schnell unproblematisch. Teilweise posierten sie geradezu vor der Kamera. Manche von ihnen sind so mehrfach im Bild.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
 

Männer waren überhaupt nicht im Camp, nur Mädchen und Frauen aller Altersgruppen. Und man muss schon sagen, es sind sehr schöne, groß gewachsene Menschen mit feingezeichneten Gesichtern.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
 

Typisch für die Ovahimba ist die rötliche Färbung ihrer Haut. Diese rührt aus einer sehr fettigen Creme, die sie aus dem Butterfett ihrer Tiere sowie einem bestimmten Strauchharz und der für Namibia typischen Ockerfarbe der eisenoxidhaltigen Erde herstellen. Sie schützt gegen Insektenstiche und verhindert das Austrocknen der Haut in dem heißen Klima.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Diese ältere Frau bot uns Figuren zum Kauf an, die wohl ihr Mann oder ihr Sohn gefertigt hatte. Eine davon steht bis heute in meinem Arbeitszimmer.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
 

Mädchen, die ihre Haare zu langen, ins Gesicht fallenden Fransen binden, haben noch nicht die Pubertät erreicht.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
 

Und natürlich wollten alle hinterher im Kameradisplay die Fotos betrachten. Neugier und Eitelkeit sind halt weltumspannend…


Bild in der Galerie
__________________
Gruß Harald

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
perser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2020, 11:10   #190
suchm
 
 
Registriert seit: 19.05.2009
Ort: Darmstadt
Beiträge: 890
Tolle Fotos mit prima Infos!
Gerade die Menschen in ihren verschiedenen Lebenssituationen und dabei noch so offen -
Das hat mich an meine Erfahrungen in Indien erinnert - selbst mit wenig Geld trotzdem das Leben positiv annehmend und zugleich ganz offen dabei.
Es wird Zeit, dass Corona verschwindet und das unbeschwerte Reisen wieder möglich wird.
__________________
Beste Grüsse
Christin (Hastedt-Marckwardt)

cphoto.gallery
suchm ist offline   Mit Zitat antworten
Sponsored Links
Antwort
Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » Verborgene Gesichter der Welt (Mitmach-Thread)

Themen-Optionen
Ansicht

Forenregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 11:19 Uhr.