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13.05.2018, 19:28 | #1 |
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Kleiner Erfahrungsbericht: Fashion Runway & Live Music (+ Überraschungen)
Guten Abend allerseits
Für eine NGO/NPO hatte ich die Ehre, eine Veranstaltung fotografisch dokumentieren zu dürfen. Es waren drei Designer, 6 Models (3x afrikanisch, 2x kaukasisch und 1x asiatisch) eine Tanz-Duo, Chor und eine Sängerin nebst Gitarrist (vom Buena Vista Social Club). "Einmal fotografisch dokumentieren, bitte!" Das waren alle Vorgaben, nebst einem Entwurf des Programmablaufs. Bei mir muß man nicht mit Informationen geizen - aber nunja. Am Vorabend gab's für alle in der Chill-out Zone eines Hotels das Briefing mit den Organisatoren. Da war noch alles entspannt. Stutzig wurde ich nur, als das Programm "etwas" umgeplant wurde - allerdings nicht inhaltlich, sondern nur von der Timeline. Ist notiert. Es gab keine Möglichkeiten, die Örtlichkeiten vorab zu besichtigen. Also einmal Google Bildersuche befragt und einen Eindruck von den Räumlichkeiten und der Ausstattung bekommen: Bühne mit Standardbeleuchtung und an der Decke im Festsaal 6 nicht-motorische und somit fix auf die Bühne ausgerichtete Spots. Damit war für mich eigentlich klar, daß der "Runway" für die Models die Bühne sein mußte. Also kurz das eigene Equipment zusammengestellt: Statt der A7II habe ich die A6300 vorgezogen: bei HighISO vergleichbar, geräuschfreier Auslöser, deutlicher schnellerer und verlässlicherer PDAF in Zusammenspiel mit dem LA-EA3 + TAMRON 24-70/2.8 USD. Normalerweise raten einem die Catwalk-Profis zum 70-200. Das habe ich aber nicht und die Räumlichkeiten sahen für die 70mm akzeptabel aus. Vorab: es war auch die richtige Entscheidung. Dazu noch einen kleinen Field Monitor ("Ninja2") für ein wenig Making-Of Footage. Mechanisch habe ich diesen mit der Kamera via Manfrotto Kupplung an der Platte der Kameraunterseite verbunden. Großer Vorteil: hält bombenfest und lässt sich jederzeit schnell trennen. Der Field Monitor hatte an seiner Unterseite wiederum eine Manfrotto-Platte, um auf einem Manfrotto-Stativ bei Bedarf befestigt zu werden. Für mobile Einsätze hatte ich einen praktischen Verlängerungsarm, welcher mir auch als Einbeinersatz prima Dienste leistet. Denn wie sich jeder denken kann, wiegt die ganze Kombo recht ordentlich und nach spätestens 5 Minuten freihändig gehalten ist der Arm ohne Training tot. Als Speichermedium kam eine 64GB für Bilder + Videos der A6300 zum Einsatz. Da ich nicht abschätzen konnte, ob 4 Akkus genügen, wurde eine 12000mAH Powerbank an's Stativ geklettet und die Kamera via USB-Kabel beim stationären Einsatz versorgt. Problemlos! zusätzlich habe ich bei kleinen Pausen zwischendurch die Akkus gegen Frische ausgetauscht und die Teilentladenen im SONY Ladegerät (Steckdose) nachgeladen. Das hat auch sehr gut funktioniert. Auch zur Pflichtausrüstung gehörend: ein Color Target. Da die Designerinnen ihre Handtaschen und Kleider möglichst vorteilhaft abgelichtet sehen wollen, wurde am Ende einer Serie noch schnell die Karte mit plaziert - erspart einem einfach VIEL Zeit, Frust, Ärger! Und natürlich bin ich auch zu faul, viel Zeit in nachträgliche Korrekturen zu versenken. Ob der vorhandenen Bühnenbeleuchtung habe ich keine eigene Blitzanlage eingeplant und mitgebracht. Normalerweise ist das kein Problem - ABER die böse Überraschung kam vor Ort: die Deckenspots konnten nicht vom Saal aus gesteuert werden, nur die Bühnenbeleuchtung. Es gab eine separate "Technikloge", zu dem aber keiner einen Zugang hatte. Hab einen Mitorganisator gebeten, den Beamer zu aktivieren und ein weißes Bild zu projizieren. Gibt zwar unvorteilhaftes Mischlicht, aber das war das Beste, was in dem Moment machbar war. Hatte ich schon erwähnt, daß ich auch filmen sollte? Nein? Hatte ich auch erst vor Ort erfahren, obwohl in der Chatgruppe noch eine andere Person dem "Camera Team" zugeteilt war. Lesson learned: IMMER NACHFRAGEN! Für die Fotos wurden erst einmal die Kameraeinstellungen fixiert: 1/500s, f/2.8, ISO3200. Lieber etwas Rauschen als Bewegungsunschärfe! Die A6300 hat die auf die Kamera zulaufenden Models mit dem TAMRON zu 95% sauber tracken und fokussieren können - hat mich selbst etwas überrascht, aber diese Kombi funktioniert wirklich sehr gut. Face Detection war auch hilfreich - trotz "Schummerbeleuchtung". Und lautlos auslösen ist gerade für solche Jobs mit Serienbildern am laufenden Stück einfach sehr angenehm. Das Filmen erfolgte vom Stativ, frontal auf die Bühne gerichtet. Die Ergebnisse sind in Anbetracht der Beleuchtungssituation akzeptabel. Leider hat keiner einen Audio-Field Recorder dabei gehabt, um die Tonspuren aufzuzeichnen. Somit gab's nur die über das eingebaute Kameramikrofon aufgenommene Raumbeschallung als einzige Option. Das aus fotografischer Sicht einzige große Manko war das bescheidene Oberlicht - mit netten dunklen Augenhöhlen - je nach Position des Subjekts. Aber ein Para wäre wirklich nicht gegangen - dafür gibt's ja entsprechende Deckenbeleuchtung. Das werde ich beim nächsten Mal gleich einfordern, das ein Lichttechniker vor Ort ist. Die Stimmung war ausgelassen und gut, die Live-Musik klasse. Ein rundum schöner Abend! Und man konnte wieder einiges an Erfahrung sammeln! Der Verein und Mitwirkenden werden auch mit den Bildern zufrieden sein - trotz nicht optimalen Bedingungen. Sorry, ist jetzt doch etwas länger geworden. Wer etwas wissen möchte, worauf ich jetzt nicht näher eingegangen bin, kann dies hier gern tun. Beste Grüße, meshua
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Aktuelle Serie: Eun Kyung - A Late Summer Afternoon || San Francisco | Frankfurt | Hongkong: Google+ * IG * FB Geändert von meshua (13.05.2018 um 19:43 Uhr) |
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13.05.2018, 20:41 | #2 |
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13.05.2018, 21:06 | #3 |
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Mit der A7II zusätzlich im Gepäck als separate Filmkamera wäre es evtl. weniger stressig gewesen. Dir geht es nicht viel anders als mir, wenn ich ein Konzert filmen möchte. Ich muss mich auch regelmässig mit den Gegebenheiten bezüglich Licht arrangieren. 2 Soundrecoder (H4 und H5+ Grosskondensatormics) für Stereosumme und Atmo gehören ebenso zur Grundausstattung wie eine handvoll Kameras mitsamt Stativen. Auch 2 mobile 20W- LED-Strahler mit 4000K sind oft sehr hilfreich.
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Gruss aus Berlin, Volker Es ist ganz einfach, negative Kritik positiv und motivierend klingen zu lassen. "Schönes Bild" reicht. |
13.05.2018, 22:04 | #4 | ||
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Beste Grüße, meshua
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14.05.2018, 19:21 | #5 |
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Danke auch von mir für den kurzen Überblick, wie so was mal ganz schnell anberaumt werden kann
und was man arrangieren muß, um nicht im Dunkeln zu stehen. Scheint aber recht kurzweilig gewesen zu sein, die ganze Veranstaltung? |
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