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» Kleine Nachfrage zum Thema Schärfentiefe bei unterschiedlichen Brennweiten |
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08.11.2023, 17:47 | #1 |
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Kleine Nachfrage zum Thema Schärfentiefe bei unterschiedlichen Brennweiten
Dank nochmals an die, die mich beim Verständnis der Schärfentiefe so großartig weitergebracht haben.
Grundsätzlich ist mir das Thema Schärfentiefe (auch dank dieser Seite) glaub ich weitgehend klar: Die Schärfentiefe ist abhängig
Ich fotografiere mit einer APS-C-Kamera und einem 33mm-Objektiv bei Blende f2.8 eine Person, die 1m entfernt steht. Das wird voraussichtlich dann ein typisches Brustbild-Portrait ergeben. Wenn ich jetzt ein 200mm-Objektiv mit einer Blende f2.8 nehme, mich aber vom Motiv dann so weit entferne, dass ich wieder den gleichen "Brustbild-Portrait-Bildschnitt" meiner Person hab, wie wirkt sich das auf die Schärfentiefe aus? Wenn ich mir die drei Punkte von oben ansehe, dann verändere ich ja den Punkt 1 nicht, denn die Blende an sich ist gleichgeblieben, es bleibt bei "Blende f2.8". Da ich mich vom Motiv entferne (Punkt 2) würde die Schärfentiefe eigentlich zunehmen (wenn ich beim 33mm-Objektiv bliebe). Da ich aber gleichtzeitig die Brennweite verlängere, müsste die Schärfentiefe eigentlich abnehmen. Es sind also zwei gegenläufige Effekte. Kann es sein, dass sich die beiden Effekte in der Praxis in etwa gegenseitig aufheben, die Schärfentiefe also im Ergebnis quasi fast gleich ist? Wenn ich mit dem DOFSimulator spiele (dort unter "Lens" die Brennweite verändern, die Entfernung zum Motiv passt sich entsprechend des Bildschnitts an), dann ist das dort so, aber der hat mich letztens schon einmal auf eine falsch Spur gejagt...
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben Geändert von DerGoettinger (08.11.2023 um 17:52 Uhr) |
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08.11.2023, 19:47 | #2 |
Registriert seit: 16.08.2010
Beiträge: 18.993
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In grober Näherung hängt die Schärfentiefe bei konstanter Blende nur vom Abbildungsmaßstab ab, d.h. wenn du dasselbe Objekt mit 30mm Brennweite aus 1m Entfernung oder 300mm Brennweite aus 10m Entfernung aufnimmst, kommt tatsächlich das Gleiche heraus. Was sich ändert, ist die Lage des Schärfentiefebereichs. Bei langen Brennweiten liegt er relativ symmetrisch zur Schärfeebene, bei kürzeren Brennweiten hast du nach hinten ein bisschen mehr und nach vorne dafür ein bisschen weniger Schärfentiefe.
Das alles ist aber wie gesagt eine Näherung und gilt nur, wenn du mit der Aufnahmeentfernung weit genug unter der hyperfokalen Distanz bleibst. Ab dort ist ja die Schärfentiefe bekanntlich unendlich, und in deren Nähe stimmt die Formel dann natürlich auch nicht mehr. Um beim obigen Beispiel zu bleiben, 3mm Brennweite und 0,1m Entfernung wäre schon grenzwertig. Ich benutze übrigens normalerweise diesen Rechner: https://www.dofmaster.com/dofjs.html Der ist zwar etwas mühsam zu bedienen, weil man die Parameter nicht einfach als Zahlenwerte eingeben kann, sondern mühsam aus endlosen Dropdown-Listen heraussuchen muss, aber er liefert die Ergebnisse kompakt und ohne jeden Schnickschnack.
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08.11.2023, 23:53 | #3 |
Themenersteller
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Beiträge: 1.097
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Ah, cool, das war mir so noch gar nicht klar. Danke für die Hilfe und Erklärung und dass ich wieder was lernen durfte
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben |
09.11.2023, 09:07 | #4 | |
Registriert seit: 11.02.2013
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Zitat:
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Viele Grüße, Michael Do what you can, with what you've got, where you are. Bill Widener, of Widener Valley, Virginia, as quoted by Theodore Roosevelt in 'An Autobiography' |
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09.11.2023, 14:18 | #5 |
Registriert seit: 16.08.2010
Beiträge: 18.993
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Über die Liste wird nur der zulässige Unschärfekreisdurchmesser festgelegt. Der ist nach herkömmlicher Definition 30µm geteilt durch den Cropfaktor. Diese irrsinnig lange Liste mit Kameramodellen ist eigentlich Humbug, den größten Teil der DSLRs hätte man zu vier Einträgen zusammenfassen können (Kleinbild/Vollformat, APS-C (Canon), APS-C (Rest der Welt) und FT/µFT). Es ist also völlig egal, welche Kamera man auswählt, solange sie die gleiche Sensorgröße hat. Ich sag ja,die Bedienung ist etwas mühsam.
Meistens wähle ich aber gar keine Kamera, sondern gehe ganz ans Ende der Liste und gebe gleich den Unschärfekreis als Zahlenwert ein – 0.030 für Vollformat, 0.020 für APS-C oder z.B. 0.004 für Pixelpeeper, je nach gewünschter Ausgabegröße.
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09.11.2023, 17:10 | #6 |
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Das klingt sinnvoll. Danke.
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Viele Grüße, Michael Do what you can, with what you've got, where you are. Bill Widener, of Widener Valley, Virginia, as quoted by Theodore Roosevelt in 'An Autobiography' |
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