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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » East meets West - Brugge baue in der Mongolei
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Alt 28.07.2019, 23:52   #41
Tobbser

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 09.04.2017
Ort: LU, CH
Beiträge: 2.813
Pünktlich morgen und 31 Tage später, geht es auch hier weiter, diesmal vorbildlicher Weise im Word vorgeschrieben und dann hier reinkopiert, man muss nur darauf achten, die Smilies erst im Tab einzufügen.

Also wir sind in Ulan Bator (UB), drei Tage zu spät und mit einer unschönen Absage durch eine Mitorganisatorin von zwei Auftritten, die uns für immer noch potentiell ansteckend hielt und es unverantwortlich hielt, mit uns in Kontakt zu kommen… Leider war sie auch als Übersetzerin eingeplant und sollte uns eigentlich die nächsten 8 Tage begleiten. Aber wir sind lange genug unterwegs, um auch solche nicht zu erwartenden Wendungen zu überstehen. Wir hatten also zwei abgesagte Auftritte, einer lag eh schon in der Vergangenheit, der andere am nächsten Tag nach unserem Flug. Schnell konnten wir den schon verpassten Besuch bei Bayas Galant auf den nun freien Termin legen und es ging los.

Am selben Tag besuchten wir auch die Deutsche Schule UBs. Durch den guten Kontakt zwischen der ehemaligen DDR und der Mongolei, gibt es viele solcher Schulen und auch viele Mongolen, die Deutsch sprechen. Da ich unseren Auftritt gefilmt habe, gibt es diesmal „nur“ ein Gruppenbild und Beweisfotos für die Sponsoren.


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Wie man sehen kann, war Schokolade etwas beliebter als Zahnbürsten.

Die Hälfte der Einwohner der Mongolei, also 1,5 Mio. Menschen wohnen in UB, sehr viele unter kläglichen Bedingungen in den weitläufigen Randbezirken in kleinen Hütten oder Jurten. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und Alkohol, Gewalt, Verwahrlosung das täglich Brot der Helfer vor Ort. Bayas Galant, heißt „glücklich“ auf Mongolisch und das waren auch die Kinder, die wir in der Kindertagesstätte antrafen, ein Ort der Freude und Freundschaft.

Wenn wir, d.h. meist ich, unsere Instrumente und die Deko auf dem bereitgestellten Tisch aufbauen, kümmert sich gerne Urs oder Walti um unseren großen Kleinen und der kleine Große hilft, schläft oder spielt. Diesmal kam Urs nach 5min ohne Kind wieder in den Raum zurück und setzte sich entspannt aufs Sofa. Auf meinen fragenden Blick hin, meinte er nur, dass sich die netten Küchenfrauen um das Wohl meines Jüngsten kümmern würde. Und tatsächlich, nur 20 min später entdeckte ich ihn, wie er sich und das kochende Personal mit den zubereiteten Teigwaren fütterte.


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Die Kinder waren schwer begeistert und machten voll mit und als die Kleinen der Kindergrippe aufgewacht waren, gaben wir dort auch noch ein kleines Konzert (ohne Kamera).

Ein rundum gelungener Tag, der uns aber schon einen kleinen Einblick in die Lebensweise der Menschen am Rande der Gesellschaft gab.

Geändert von Tobbser (28.07.2019 um 23:54 Uhr)
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Alt 29.07.2019, 06:05   #42
nex69
 
 
Registriert seit: 04.12.2016
Beiträge: 6.733
Danke für den wiederum sehr interessanten Bericht Tobias . Ich lese immer gerne mit.
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Alt 29.07.2019, 07:19   #43
dey
 
 
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Ilvese boi Mannem
Beiträge: 15.272
Danke für eine spannende Reise in die unbekannte Welt der Mongolei.
__________________
Meinungsvielfalt -1! Keine Meinung -> kein Profil!
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Alt 29.07.2019, 09:58   #44
Tobbser

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 09.04.2017
Ort: LU, CH
Beiträge: 2.813
Hoi Joachim, Werner und dey,

vielen Dank für eure Rückmeldungen und auch an alle die „still“ mitlesen.

Der nächste Tag war von dem Ausdruck „von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt“ geprägt.

Wir besuchten zwei Kindertagesstätten, welche von einer kanadischen Hilfsorganisation unterstützt werden und sich um die Kinder derjenigen Eltern kümmern, die rund um den „Garbage hill“, also die Müllhalde UBs leben.

Zwei Welten prallten aufeinander, vor allem der vor wenigen Monaten neueröffnete Kindergarten in unmittelbarer Nähe zur Müllhalde mit seiner nigelnagelneuen Einrichtung und den z.T. herausgeputzten Kindern, ließ uns daran glauben, wenige Minuten vorher nur einen Alptraum durchlebt zu haben. Aber der Reihe nach.

Wir besuchten zuerst einen Kindergarten auf der windabgewandten Seite (Lee ) von der Müllhalde, was man daran erkennen konnte, dass in schöner Regelmäßigkeit Plastiktüten und anderer leichter Müll über unsere Köpfe hinweg ins Tal wehte.

Die Kinder waren zwischen 2 und 5 Jahren alt und sangen uns auch mehrere Ständchen vor. Der Schweizer sagt: „ Jööhhh, ach wie herzig.“
Der Blick über den buntbemalten Zaun und das Tor mit „Wächterhäuschen“ in die Wohngebiete und nach UB.


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Nach unserem Auftritt besprachen wir uns, glückbeseelt von den fröhlichen Kindern, mit der Leiterin und einer Anwohnerin, denn das Wetter war schön und wir wollten gern auch die Eltern der Kinder mit einem Auftritt überraschen und ihnen Freude bereiten.
Die Bilder zeigen, dass dies vor Ort allein schon durch die herrschenden starken wind nicht möglich war. Später erfuhren wir von der Leiterin des zweiten Kindergartens, dass sich viele auch für ihre Arbeit auf der Müllhalde UB schämen und wir auch mit örtlicher Unterstützung nicht sehr willkommen geheißen worden wären. Für mich war das einer der unangenehmsten Momente der Reise. Wir saßen im Auto fest, während unsere Begleitung ausgestiegen war, um sich mit den Arbeitenden zu besprechen, aber eigentlich war schon nach der ersten Minute klar, dass hier kein fröhliches Beisammensein und Musizieren möglich war. Mit jeder verstreichenden Minute kam ich mir mehr und mehr wie ein schäbiger Katastrophentourist vor, der sich am Unheil anderer Menschen ergötzt, obwohl in mir nur die Trauer und das Mitleid wuchs. Nach einer gefühlten Ewigkeit, 5 Minuten, drehten wir wieder ab und fuhren zum zweiten Kindergarten, wo ich scheinbar vor lauter Schreck nur ein Gruppenbild gemacht habe.
Hier gab es einen vollausstaffierten Musikraum mit Bühnenvorhängen und allen möglichen Instrumenten, wo unser kleiner Großer hinter dem Vorhang in Ruhe schlafen konnte, während wir auftraten.


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Ein sehr aufwühlender Tag, der uns auf der Rückfahrt zur Wohnung sehr ruhig zurückließ.

Geändert von Tobbser (29.07.2019 um 10:36 Uhr)
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Alt 29.07.2019, 13:31   #45
hpike
 
 
Registriert seit: 12.07.2005
Beiträge: 16.214
Wie immer sehr interessant und spannend. So ein Gefühl des fehl am Platz zu sein und des sich schämens obwohl man selber keine Schuld trägt, kenne ich aus Südamerika. Das ist immer sehr unangenehm, aber das Gefühl kann einem auch keiner nehmen, damit muss man irgendwie selber klar kommen. Was aber auffällt bei den Bildern, wie sauber die Kleidung der Kids auf dem letzten Bild ist. Erstaunlich angesichts der Umstände. Bin jedenfalls gespannt wie es weiter geht.
__________________
Gruß Guido
A-Mount lebt!
Es kommt anders wenn man denkt.
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Alt 30.07.2019, 20:16   #46
Reisefoto
 
 
Registriert seit: 10.11.2007
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 8.899
Weiterhin ein sehr interessanter Bericht!

Abfalldeponien sind in vielen Ländern ein "Lebensraum" für zahlreiche Menschen. Oft leben sie direkt auf der Deponie - von der Geburt bis zum Tod.
Reisefoto ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2019, 21:38   #47
nex69
 
 
Registriert seit: 04.12.2016
Beiträge: 6.733
Der Trailer von der Reise ist online: Jodeln und Jurten - Schweizer Folklore in der Mongolei (Dokumentation 2019) TRAILER
Ich bin gespannt auf das ganze Video
nex69 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2019, 22:03   #48
Tobbser

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 09.04.2017
Ort: LU, CH
Beiträge: 2.813
Ah, Werni, du Fuchs!

Ja, unser Filmemacher hat den Trailer heute spontan online gestellt, es fehlt aber noch eine passende Beschreibung zum Video.

Wir werden am 22. und 23. Januar 2020 um 20 Uhr eine Multimediapräsentation inklusive Film, Bilder, Vortrag, Überraschungsgästen, etc. pp. im KKLW — Kultur- und Kommunikationslokal Wolhusen veranstalten.

Der Film wird vielleicht bzw. hoffentlich schon vorher öffentlich ausgestrahlt werden, aber für 20,- CHF gibt es bis auf die hier gezeigten Bilder (und weitere) auch andere Videoaufzeichnungen, Überraschungen während des Vortrags noch weitere ungesehene Schmankerl.

Ich würde mich natürlich freuen, den ein oder anderen aus dem SUF anzutreffen.

Edit: Jetzt mit (fast) perfekter Beschreibung.

Geändert von Tobbser (02.09.2019 um 23:46 Uhr)
Tobbser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.09.2019, 16:43   #49
nex69
 
 
Registriert seit: 04.12.2016
Beiträge: 6.733
Zitat:
Zitat von Tobbser Beitrag anzeigen
Wir werden am 22. und 23. Januar 2020 um 20 Uhr eine Multimediapräsentation inklusive Film, Bilder, Vortrag, Überraschungsgästen, etc. pp. im KKLW — Kultur- und Kommunikationslokal Wolhusen veranstalten.
Habe mir die Termine mal eingetragen. Wird sicher spannend
nex69 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2020, 18:25   #50
nex69
 
 
Registriert seit: 04.12.2016
Beiträge: 6.733
Das war ein höchst spannender und kurzweiliger Abend gestern. Deine Moderation war angenehm und witzig. Die kleinen Pannen hast du mit einer Engelsgeduld überbrückt. Ich könnte das nicht.
Ich bin schwer beeindruckt von eurem Engagement in der Mongolei und anderen asiatischen Ländern. Ihr seid eine tolle Truppe . Der Film war sehr berührend und war sehr, sehr gut gemacht. Kompliment an den Felix!

Geändert von nex69 (23.01.2020 um 22:31 Uhr)
nex69 ist offline   Mit Zitat antworten
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