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28.05.2012, 14:43 | #1 |
Registriert seit: 25.01.2009
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Beiträge: 1.256
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Durchmesser Frontlinse ?
So, das im Schnäppchen-Thread erwähnte 35er MC W.Rokkor-HH 1:1.8 ist geputzt.
Und dabei hat sich folgende Frage ergeben: Warum hat Minolta da eine so monströse Frontlinse mit einem Durchmesser von 40mm reingebaut ? Technisch gesehen ist das doch nicht nötig . Das mit nur 5mm mehr Brennweite ausgestattete Hexanon hat nur "niedliche" 25mm. (das dieses nur halb so lang ist sei mal nebensächlich) Ich freue mich auf mathematische Erkärungen , durch die wiki-Formeln komme ich zu keiner Erklärung. edit: Details zur Linse eingetragen
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Grüße, Jens Geändert von sgjp77 (28.05.2012 um 18:23 Uhr) |
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28.05.2012, 17:14 | #2 |
Registriert seit: 03.12.2003
Beiträge: 8.945
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Keine Ahnung, welches Rokkor du meinst.
Aber bei einem 1,8er hast bereits 20mm Blendendurchmesser. Und dann muß das Licht ja entsprechend dem Bildwinkel des 35mm (wenns das alte Rokkor ist, dann ist es ja Vollformat) von der Blende ja raus. Dann bis gleich mal auf 40mm, außer du willst, dass es bei offener Blende unbrauchbar vignettiert. |
28.05.2012, 17:38 | #3 |
Moderator
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Ort: D-31311 Uetze
Beiträge: 4.095
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moin,
welches der vielen 35mm-Rokkore meinst Du? Ich tippe mal auf das MC 35mm f/1.8, das baut sehr lang und hat eine recht große Frontlinse. Das Teil ist eine aufwändige Retrofokus-Konstruktion (ohne Ähnlichkeit zu bekannten Typen), daher die Baulänge. Aber auch das MC 35/2.8 hat eine übergroße Frontlinse, ist optisch ein Tessar (4-Linser) mit vorgeschaltetem 3-linsigem WW-Konverter Die große Frontlinse ist bei Weitwinkeln nötig, um die Vignettierung zu verringern. Die Eintrittspupille beträgt bei 35/1.8= ca.20mm. Aber Du willst auch in den Ecken noch was sehen, d.h auch unter einem größeren Winkel zu optischen Achse darf diese Pupille durch den Fassungsrand nicht zu stark beeinträchtigt werden. Das aktuelle 35/1.4 hat auch eine 43mm Frontlinse bei 25mm Eintrittspupille (optisch ein 7linsiges Doppelgaus/"Planar" mit vorgeschaltetem 3-linsigem WW-Konverter). Das Hexanon 40mm f/1.8 dagegen ist ein 6-linsiges Doppelgauss, aufgebaut wie (fast) alle 50mm-SLR-Objektive auf diesem Planeten, also ein sehr kurzes Normalobjektiv sowohl vom Bildwinkel als auch von der optischen Konstruktion her. Die Frontlinse ist stärker gekrümmt als beim MC 35/1.8 (!), was i.d.R. die Streulichtempfindlichkeit erhöht, dafür aber die Vignettierung verringert.
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28.05.2012, 18:31 | #4 |
Themenersteller
Registriert seit: 25.01.2009
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Beiträge: 1.256
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Danke für die Erklärung !
Was ich daraus verstanden habe: Das 35er 1.8 ist als Weitwinkel gebaut, was dann gegen Vignettierung die große Frontlinse hat. Das 40er 1.8 ist ein kurzes Normalobjektiv, hat durch Krümmung und Bauweise eine kleinere Frontlinse. Aber: Ein MC Rokkor-PF 55 1.7 hat auch 40mm bei der Frontlinse. Was ich dann widerrum nicht verstehe. Oder haben die damals einfach extrem einer Vignettierung entgegengebaut? Ich glaube ich ich sollte meinen Wissensdurst zügeln .
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Grüße, Jens |
29.05.2012, 01:32 | #5 |
Moderator
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Beiträge: 4.095
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moin,
Du hast aber verstanden, dass der Frontlinsendurchmesser mindestens so groß wie die Eintrittspupille (EP, Bild der Aperturblende im Objektraum) sein muss? Die EP berechnet sich ganz leicht als EP[mm] = Brennweite[mm]/Blendenzahl. Beispiele: 100/2=50.0 55/1.7=32.4 40/1.8=22.2 35/1.8=19.4 Der Bildwinkel (alle von Dir genannten sind für Kleinbild, also 43.3mm Bildkreis) berechnet sich zu Bildwinkel=2 x arctan(21.6/Brennweite). 100 > 24.3° 55 > 42.8° 40 > 56.7° 35 > 63.3° Um so kleiner der Bildwinkel, um so weniger "Übermaß" muss die Fassung haben, um nicht zu vignettieren. Aber für das benötigte Übermaß spielt nicht nur der Durchmesser der EP und der Bildwinkel eine Rolle, sondern auch die Lage der EP auf der optischen Achse. Um so näher diese an der Frontlinse liegt, um so weniger Übermaß bei gleichem Bildwinkel. Die genau Lage der EP ist eine Eigenschaft der optischen Konstruktion, leider gibt nur Zeiss die Lage der Hauptebenen und Pupillen in den Datenblättern an. Andere Hersteller veröffentlichen erst gar keine Datenblätter , leider gibt es auch keine für die Sony ZA. Wenn Du aus einiger Entfernung von vorn schräg ins Objektiv schaust, dann gibt es einen Maximalwinkel gegen die optische Achse, ab dem Du die EP (bei Offenblende) nicht mehr vollständig sehen kannst. Dieser Winkel sollte größer als der halbe Bildwinkel sein (er ist es aber, vom STF abgesehen, nie! Alles hier geschrieben gilt nur für gnomonische Abbildung, nicht für Fisheyes.)
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29.05.2012, 07:00 | #6 | |
Themenersteller
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Beiträge: 1.256
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Thomas,
genau deswegen Zitat:
Was ich dann dabei mehr oder weniger gar nicht in den Überlegungen hatte, war der Bildwinkel. Und erst recht nicht den Punkt "wo auf der optischen Achse liegt die EP. Danke für die Aufklärung !
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Grüße, Jens |
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