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31.03.2023, 10:17 | #1 |
Registriert seit: 02.04.2019
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Beiträge: 1.024
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VF lichtstärker als APS-C? Es ist wohl doch komplizierter....
Ich hab eben ein Video gesehen, das sich mal auf eine andere Art mit der Frage beschäftigt hat, ob Vollformat denn wirklich lichtstärker sei als APS-C. Ausgangspunkt der Versuch, auf einer a7III und einer a6400 ein identisches Bild zu kreieren. Weil ich das spannend fand und so bisher noch niemand das Thema angegangen hat, dachte ich mir, dass ich es mal teile.
Der Youtuber hat folgenden Aufbau gewählt:
ABER: An der a7III erhab sich eine die Belichtungsautomatik ergab eine Belichtungszeit von 1/50 Sek., an der a6400 eine Belichtungszeit von - festhalten -1/100 Sek.. Und dieses Phänomen war reporduzierbar!!! Für ein identisches Bild braucht also eine APS-C-Kamera nur halb so viel Belichtungszeit wie eine Vollformatkamera?!?!?!? Oder anders: Bei gleicher Belichtungszeit kann ich an APS-C im Vergleich zur Vollformatkamera die ISO halbieren und habe dennoch ein identisches Bild?!?!?!?!? Ist "VF ist lichtstärker" nur ein Mythos????? Es gibt da noch einen anderen Artikel auf Englisch, der sich im Zusammenhang mit MFT-Sensoren mit dem Thema beschäftigt. Das ist insofern hilfreich, weil bei MFT der Crop-Faktor ja 1:2 ist, sich das Ganze also besser rechnen lässt. Die Erklärung dort liest sich in etwa wie folgt: Eine "Äquivalente Schärfentiefe" bedeutet, dass - absolut gesehen - die identische Menge Licht auf "den Sensor" trifft. Bei einem 50mm/f2 an Vollformat trifft also in etwa die gleiche Zahl an Lichtphotonen auf "den Sensor" wie bei einem 35mm/1.4 an APS-C. ABER: Weil der APS-C-Sensor kleiner ist, konzentriert sich diese Lichtmenge auf einen kleineren Bereich, es ist also "heller" dort als auf einem Vollformat-Sensor. Um das auszugleichen, muss die Belichtungszeit verkürzt werden, wenn mit gleichem ISO fotografiert werden soll. Berücksichtigt man also die Crop-Umrechnungen bei den Objektiven (Brenweite und Blende), kommt man an APS-C mit der halben Belichtungszeit aus bzw. mit dem halben ISO-Wert. Demnach ist also "eigentlich" der APS-C-Sensor der lichtstärkere (im übrigen beschäftigt sich der schon verlinkte englische Artikel mit dem Rauschen, aber das ist mir hier zu kompliziert zu übersetzen...) Worin liegt also dann der Vorteil von Vollformat? Auch der verlinkte englische Artikel sagt vor allem, dass der Vollformatsensor eben doch mehr Potentiale für eine geringere Schärfentiefe bietet, schon rein bauartbedingt. Um ein 50mm/1.4 an Vollformat auf einer APS-C-Kamera zu simulieren, bräuchte man ein 33mm/0.9. Umgekeht würde als Pendant zu einem 35mm/1.4 an APS-C eben auch schon ein 52mm/2.1 an Vollformat reichen. Oder noch anders: ein 50mm/1.4 an Vollformat hat eben viel mehr "Unschärfepotential" als ein 35mm/1.4 an APS-C Zumindest aber scheint mir, dass die Behauptung, VF sei lichtstärker als APS-C, zumindest so nicht mehr in Gänze haltbar ist.
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben Geändert von ddd (31.03.2023 um 11:13 Uhr) Grund: vertauschte Brennweiten korrigiert |
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31.03.2023, 10:34 | #2 |
Chefheizer
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Testaufbau ist für mich logisch und das Testergebnis auch.
Nur, was lesen wir daraus: Wenn man mit der Blende den Formfaktor des Sensors schon kompensiert, hat man wieder Gleichstand was das Rauschen betrifft bei gleicher Sensortechnologie. Dafür geht man bei APS-C eine ISO Stufe runter und dann ist die Zeit wieder gleich. Die Lichtstärke hängt als vom Objektiv und der gewählten Blende ab. Das macht sich vor allem bei Extremen bemerkbar Wenn ich jetzt ein 50/1.2 an VF nehme, welches Objektiv gibt es dann für APS-C, dass den genannten Gleichstand herstellen kann, oder mit demn135/1.8 oder den 70-200/2.8. Es gibt eben (fast) keine entsprechende Objektive. Darum kann man mit VF mehr 'Lichtstärke ' oder sagen wir weniger Rauschen bei sonst gleichen Bedingungen erzielen. Aber die Schärfentiefe ist dann schon kürzer - kann gut sein, ist aber vielleicht bei der Familienfeier eher hinderlich.
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So long Peter ....ich administriere nicht, ich moderiere nur.... |
31.03.2023, 13:27 | #3 | |
Themenersteller
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Zitat:
Andererseits denke ich jetzt gerade an solche Situationen, wie ich sie letztens im Miniaturwunderland hatte. Tatsächlich hat mir da "weniger Schärfentiefe" auch rein bildkompositorisch gar nicht geholfen. Überhaupt ging es dort eher darum, einfach "mehr Licht" auf dem Sensor zu haben. Mit einer VF-Kamera hätte ich also auf ISO 6400 fotografieren müssen statt mit ISO 3200 auf meiner a6500, um die gleiche Belichtungszeit zu bekommen - und vor allem mit längeren Brennweiten. Ich hab vor allem mit meinem 100/2.8 Makro fotografiert, und zwar eher Blende 4 aufwärts (auch bis 8 hoch). Selbst wenn es ein 150mm/f4-Makro gäbe, hieße das ja, dass ich dennoch abblenden müsste, um den gleichen Schärfebereich zu bekommen - und hätte dann auch noch die doppelte Belichtungszeit bzw. den doppelten ISO-Wert
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben |
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31.03.2023, 13:47 | #4 |
Chefheizer
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Aber ISO als Wert interessant doch eigentlich garnicht - es interessiert wie sehr das Bild nachher rauscht.
Und da liegt der VF Sensor etwa eine Blende/ISO Stufe vorne.
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So long Peter ....ich administriere nicht, ich moderiere nur.... |
31.03.2023, 14:13 | #5 | |
Registriert seit: 30.01.2006
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Zitat:
Mit der Vollformatkamera muss man bei gleichem Objektiv näher ran, um das Objekt genauso formatfüllend zu fotografieren und das ändert dann die Perspektive. Und damit auch wieder die Schärfentiefe, ggf. Belichtung usw. Die ganze Diskussion hier ist ziemlich sinnlos.
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Viele Grüße, Klaus Geändert von turboengine (31.03.2023 um 14:17 Uhr) |
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31.03.2023, 14:19 | #6 |
Chefheizer
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Das stimmt so auch nicht Klaus.
Wenn man den gleichen Ausschnitt hat - also die Brennweite entsprechend anpasst- emittiert das was man fotografiert das gleiche Licht und genau das landet bei gleicher Blende auf dem Sensor - geklappt wird das, was nicht relevant ist. Nochmal: ich denke wenn man über Lichtstärke spricht meint man eigentlich die (absolute) konstruktive Öffnung des Objektives.
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So long Peter ....ich administriere nicht, ich moderiere nur.... |
31.03.2023, 16:17 | #7 |
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Das habe ich nicht geschrieben - mit demselben Objektiv.
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Viele Grüße, Klaus |
31.03.2023, 14:24 | #8 | |
Themenersteller
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Zitat:
Wir stehen beide nebeneinander:
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"Die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" - wahlweise Henri-Cartier Bresson, Jackson Pollock oder Helmut Newton zugeschrieben Geändert von DerGoettinger (31.03.2023 um 14:34 Uhr) |
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31.03.2023, 14:44 | #9 |
Chefheizer
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Weil Du die Blende geschlossen hast und dann weniger Licht auf den Sensor fällt.
Da bei VF aber die Pixel größer sind, rauscht das Bild bei VF trotzdem nicht mehr.
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So long Peter ....ich administriere nicht, ich moderiere nur.... |
31.03.2023, 16:24 | #10 | |
Registriert seit: 30.01.2006
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Zitat:
Ich könnte aber auch bei ISO 1000 Einstellung einfach eine Blende unterbelichten und in der Nachbearbeitung in Lightroom in RAW die Belichtung wieder eine Blende “hochziehen”. Das erhöht das Rauschen um eine Blende aber durch das grössere Sensorformat muss ich weniger vergrössern als die APS-C Kamera und das Ergebnis wäre “rauschtechnisch” dasselbe - gleiche Sensortechnologie vorausgesetzt. Bei dem oben diskutierten Vergleich kann man das Bild der Vollformatkamera ein DIN-Format grösser drucken und hätte bei naher Betrachtung immernoch dasselbe Bildrauschen. Ist doch eigentlich ganz einfach und haben wir schon x-mal durchgekaut als die Sony A900 herauskam. Der APS-C Sensor ist halb so “lichtstark” wie der Vollformatsensor. Einfach weil er die halbe Fläche hat. Und was irgendein Wirrkopf in YouTube zusammendillettiert… Ich habe ein Video zur Hand in dem ein Toyota Prius im Dauervollgas einen Rundkurs fährt und ein BMW M3 weniger Sprit braucht. Ist damit bewiesen das der M3 verbrauchsgünstiger ist? Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. https://youtu.be/F04MXepYiBs
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Viele Grüße, Klaus Geändert von turboengine (31.03.2023 um 16:43 Uhr) Grund: ITypos |
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