[Hush]

Hallo,
Neulich bei der Familienfeier im Wohnzimmer: die Auto-ISO Werte an meiner Sony A99.2 waren (fälschlicherweise) auf 100-25600 eingestellt. Die Kamera benutzte, trotz eingeschaltetem Blitz Werte von 8000-25600 ISO, natürlich waren die Bilder verrauscht und auch etwas zu dunkel.
Objektiv war das Sony 24-70, verwendet wurden im A-Modus die Blenden von 4-10. Geblitzt habe ich indirekt, gegen die weiße Deckenwand im „Auto“ Modus. An der Kamera war der „Aufhellblitz“ eingestellt.
Wie kann das sein? Wieso verwendet die Kamera diese hohen Werte? Wahrscheinlich liegt der Fehler bei mir, aber wo?
Vielen Dank für Eure Tipps!

Liebe Grüße
Diethard

[Windbreaker]

Na du erlaubst der Kamera doch die hohen ISO Werte. Dann versucht sie auch, diese zu verwenden und erst danach mit Blitz aufzuhellen.

Gebe einen festen ISO-Wert vor und dann funktioniert das auch.

[fhaferkamp]

Das wird an der Einstellung "Aufhellblitz" liegen. Die ist in erster Linie dafür gedacht, einen nicht abbildbaren Dynamikumfang auszugleichen, z. B. bei einem Porträt mit Gegenlicht. Die Kamera stellt dann die Belichtung so ein, als wäre kein Blitz vorhanden, deshalb bei Dir auch die hohen ISO-Werte. Bei Gegenlicht würde die normale Belichtung des Bildes nahe Objekte zu dunkel abbilden, da hellt dann der Blitz den Vordergrund leicht auf. Für die Ausleuchtung des gesamten Bildes und dann auch noch indirekt gegen die Decke ist die Einstellung als Automatik nicht geeignet.

[The Norb]

Zitat von Hush

Auto-ISO Werte an meiner Sony A99.2 waren (fälschlicherweise) auf 100-25600 eingestellt

Auto-ISO soll man beim Blitzen tunlichst "vermeiden",
an der Kamera stellt man am besten einen "festen" ISO Wert ein.
Also i.d.R. 50, 100, 200, 320 etc.

Wenn man bei Blitzaufnahmen "halbautomatisch" belichten will,
kann man TTL verwenden. Das stellt man am Blitz, bzw. Funkauslöser
ein, und das funktioniert seit den alten Minolta Zeiten eigentlich
auch recht gut.

Kleiner Trost: Bei den nächsten 100 Blitzaufnahmen achtest du mit
Sicherheit darauf, das Auto-ISO an der Kamera ausgestellt ist.
Sowas ist uns schließlich allen ja auch schon einmal passiert

Deshalb immer: erst 3 oder 4 Probefotos - und dann "Bildkontrolle"

[Hush]

Danke Euch für eure Meinung!
Eigentlich wäre jetzt der Zeitpunkt für mich gekommen mich ordentlich zu schämen, fotografiere ich doch, wie ich meinte, recht engagiert schon seit 40 Jahren. Und dann weiß man solche Sachen nicht...
Dank dieses Forums habe ich schon so manches gelernt, vielen Dank an Alle!
LG Diethard

[Hush]

Eine Frage hätte ich jetzt aber doch noch: wenn ich im A-Modus fotografiere, habe ich nur den Aufhellblitz, Slow und Rear zur Verfügung. Am Blitzgerät Sony HVL-F42AM habe ich in der Mode-Einstellung nur das das Blitzsymbol und WL als Option. (Evtl auch manuell, aber da ich mit dem Blitzen auf Kriegsfuß stehe , möchte ich das nicht)
Z.B am Strand verwende ich den Aufhellblitz, ok, was aber bei deer Familienfeier im Wohnzimmer?
Danke!
Diethard

[Man]

Zitat von Hush

...am Strand verwende ich den Aufhellblitz, ok, was aber bei deer Familienfeier im Wohnzimmer?

Aufellblitz.

Mit der A99 fotografiere ich häufig Immobilien - auch Innenräume.
Blitz: TTL, immer indirekt mit einem Bouncer (bei mir ein Gary Fong Nachbau - geht aber auch z. B. ein Joghurtbecher), Blitz ist auf der Kamera montiert, manchmal noch zusätzlich über Funk ein weiterer Blitz zur Beleuchtung besonders dunkler Ecken (dann beide Blitze manuell eingestellt, also kein TTL).
Kamera: M (kein A, da dann die Kamera trotz Ultraweitwinkel 1/30stel Sek. oder kürzer als Belichtungszeit einstellt), ISO 200 - 800 (selten auch mal bis 1.600 wenn es sehr duster ist), 12-24mm meist bei 12mm, Belichtungszeit bis zu 1/10tel Sek. runter (mit eingeschaltetem IBIS), Belichtungswaage auf knapp unter 0, Balance Blitzlicht/Umgebungslicht steht auf -1 für das Blitzlicht.

Dunkle Räume mit Personen und Blitzunterstützung (meist fotografiere ich mit den 7ern da möglichst ohne Blitz):
Blitz: TTL, immer indirekt mit einem Bouncer (bei mir ein Gary Fong Nachbau - geht aber auch z. B. ein Joghurtbecher) - sinnvoll ist, wenn ein kleiner Teil des Blitzlichts auch auf das näher stehende Motiv (Gesicht) fällt, damit durch das Blitzen über die Decke keine unschönen Schatten in den Augenhöhlen entstehen, Blitz ist auf der Kamera montiert = wenn man ohne Bouncer arbeitet z. B. Steckkarte vom Blitz rausziehen.
Kamera: A (bei den üblichen Standardbrennweiten passen die mindestens 1/30stel Sek. als Belichtungszeit der Kamera dann ja wieder), ISO 200 - 3.200 (bei den 7ern gehe ich bis zu 12.800 - rauschen ist da nicht so dramatisch), Belichtungszeit überlasse ich der Kamera (mit eingeschaltetem IBIS), Balance Blitzlicht/Umgebungslicht steht auf -1 für das Blitzlicht.

Probiere einfach für dich selber aus, was in welcher Situation am Besten für dich passt. Für mich macht eine leichte Rücknahme der Blitzbelichtung gegenüber dem Umgebungslicht (Balance) Sinn, da dann die (nahe stehenden) Gesichter nicht so geblitzt (sehr helle Haut) und gegenüber dem Hintergrund zu hell aussehen. Je näher die zu fotografierende Person, desto mehr minus für den Blitz.
Über slow bekommst du einen ausgeglichen belichteten Hintergrund, die Kamera belichtet so, als ob kein Blitz montiert wäre = ziemlich lange Verschlusszeiten / hohe ISO bei ISO-Automatik mit ausgeglichen belichtetem Hintergrund, der Vordergrund wird über den Blitz aufgehellt. Wegen der langen Belichtungszeiten wird der Hintergrund ivielleicht nicht mehr knackscharf (schadet das dem Bild bei einer Familienfeier?), das angeblitzte Motiv im Vordergrund aber schon.
Wenn du die Bilder direkt als JPG direkt aus der Kamera verwenden möchtest, solltest du mit hohen ISO (Vorgabe für ISO-Auto) etwas vorsichtiger/zurückhaltender sein.

[Gepard]

Da benutzt du auch den Aufhellblitz. Du kannst aber den Blitz auch gegen die Decke richten um eine bessere Ausleuchtung zu bekommen (sofern die Decke weiß ist, sonst hast du farbiges Licht).