[DiegoRivera]

Sony a6000 SEL P18105Z
Falls die Exíf nicht gelesen werden kann (habe es aus der Galerie kopiert)
1/800
f/4.5
ISO 100
88mm
Ich weiß, das SELP18105 ist kein Makro, bin aber trotzdem so nah ran wie möglich.


→ Bild in der Galerie

[sir-charles]

Das hätte ein recht cooles Bild werden können.
Eine Libelle vor monochromen Hintergrund (grau verwittertes Holz zähle ich dazu) hätte nett werden können.
Wenn Du bewusst die Libelle vor diesem Hintergrund abgelichtet hast, dann stimmt schon mal Dein Blick auf das Motiv.

Aber Dir sind noch ein paar handwerkliche Fehler unterlaufen.

Wenn sich Mitteleuropäer Lebewesen anschauen, schauen sie auf die Augen. Wenn ein Foto unscharfe Augen präsentiert, wird dies sofort als Mangel deklariert. Die Augen der Libelle sind leider von mir nicht als scharf zu erkennen.

Die Libelle ist leider recht klein in dem Bild dargestellt. Du hast 105mm Brennweite zur Verfügung, nutzt aber nur 88mm. Da ist nicht soviel Unterschied. Aber mit diesem Unterschied hättest Du die Libelle dem Betrachter etwas näher gebracht.

Die Libelle weist sehr viel Unschärfe in ihrer räumlichen Ausdehnung auf. Im Tele- als auch im Nah-Bereich nimmt die Schärfeebene deutlich ab. Wenn man die scharfen Bereich ausdehnen möchte, muss man die Blende schließen.
Die verwendete Blende 4,5 ist bei diesem Zoom vermutlich nahe der Offenblende.
Du hattest genug Licht und Reserven, Deine Blende deutlicher zu schließen.
Bei einem kleinem Rechenbeispiel möchte ich Dir Deine Reserven mal ein wenig demonstrieren.
Deine verwendete Blende von F4,5 runde ich dazu mal etwas, damit die vollen Schritte etwas klarer werden.
Ich gehe einfach mal von Blende F4,0 aus.
Wenn ich die Blende um 2 volle Werte schließe (4,0 -> 5,6 -> 8,0) habe ich schon einmal etwas mehr Tiefenschärfe gewonnen. Die Belichtungszeit verlängert sich im selben Verhältnis (1/800 -> 1/400 -> 1/200) auf einen Wert, der noch aus der freien Hand scharfe Bilder zulassen sollte (auch bei 105mm Brennweite). Wenn das Objektiv gar einen OS aufweist, kann man diese Grenze sicherlich nochmals verschieben.
Du verwendest ISO 100. Wieso ?
Bei Verwendung der Basis ISO 200 hättest Du bei 1/200 Belichtungszeit die Blende nochmals um eine Stufe schließen können (8,0 -> 11,0). Die Tiefenschärfe hätte wiederum zugenommen.
Ein Versuch mit ISO 400 hätte bei gleichbleibender Verschlusszeit wiederum eine Stufe zum Abblenden gebracht (11,0 -> 16,00).

Dann wären vermutlich noch nicht die Flügelenden der Libelle scharf geworden, aber die Augen wären es sicher.

Probiere, wenn Augen vorhanden sind, auf die Augen zu fokussieren.
Probiere, im Tele- und/oder Makro-Bereich, wenn Tiefenschärfe gefordert sein könnte, die Blende zu schließen.
Das hätte ein recht cooles Bild werden können.

Gruß
Frank

[DiegoRivera]

Danke Frank,
Top-Analyse.
Ich werde es in nächster Zeit, ich hoffe in einigen Tagen, nochmal mit Deinen Anregungen probieren.
Klingt logisch.
Ich hatte mehr Zweifel wegen der Bretter weil die ja nicht gerade zum natürlichen Lebensraum einer Libelle zählen.
Schärfe auf die Augen und auch ISO 400 hat was, für die SONY ist das kein Problem.
Ich bin noch am probieren und finde diese Rubrik sehr gut.
Gruß Diego

Zitat von sir-charles

Das hätte ein recht cooles Bild werden können.
Eine Libelle vor monochromen Hintergrund (grau verwittertes Holz zähle ich dazu) hätte nett werden können.
Wenn Du bewusst die Libelle vor diesem Hintergrund abgelichtet hast, dann stimmt schon mal Dein Blick auf das Motiv.

Aber Dir sind noch ein paar handwerkliche Fehler unterlaufen.

Wenn sich Mitteleuropäer Lebewesen anschauen, schauen sie auf die Augen. Wenn ein Foto unscharfe Augen präsentiert, wird dies sofort als Mangel deklariert. Die Augen der Libelle sind leider von mir nicht als scharf zu erkennen.

Die Libelle ist leider recht klein in dem Bild dargestellt. Du hast 105mm Brennweite zur Verfügung, nutzt aber nur 88mm. Da ist nicht soviel Unterschied. Aber mit diesem Unterschied hättest Du die Libelle dem Betrachter etwas näher gebracht.

Die Libelle weist sehr viel Unschärfe in ihrer räumlichen Ausdehnung auf. Im Tele- als auch im Nah-Bereich nimmt die Schärfeebene deutlich ab. Wenn man die scharfen Bereich ausdehnen möchte, muss man die Blende schließen.
Die verwendete Blende 4,5 ist bei diesem Zoom vermutlich nahe der Offenblende.
Du hattest genug Licht und Reserven, Deine Blende deutlicher zu schließen.
Bei einem kleinem Rechenbeispiel möchte ich Dir Deine Reserven mal ein wenig demonstrieren.
Deine verwendete Blende von F4,5 runde ich dazu mal etwas, damit die vollen Schritte etwas klarer werden.
Ich gehe einfach mal von Blende F4,0 aus.
Wenn ich die Blende um 2 volle Werte schließe (4,0 -> 5,6 -> 8,0) habe ich schon einmal etwas mehr Tiefenschärfe gewonnen. Die Belichtungszeit verlängert sich im selben Verhältnis (1/800 -> 1/400 -> 1/200) auf einen Wert, der noch aus der freien Hand scharfe Bilder zulassen sollte (auch bei 105mm Brennweite). Wenn das Objektiv gar einen OS aufweist, kann man diese Grenze sicherlich nochmals verschieben.
Du verwendest ISO 100. Wieso ?
Bei Verwendung der Basis ISO 200 hättest Du bei 1/200 Belichtungszeit die Blende nochmals um eine Stufe schließen können (8,0 -> 11,0). Die Tiefenschärfe hätte wiederum zugenommen.
Ein Versuch mit ISO 400 hätte bei gleichbleibender Verschlusszeit wiederum eine Stufe zum Abblenden gebracht (11,0 -> 16,00).

Dann wären vermutlich noch nicht die Flügelenden der Libelle scharf geworden, aber die Augen wären es sicher.

Probiere, wenn Augen vorhanden sind, auf die Augen zu fokussieren.
Probiere, im Tele- und/oder Makro-Bereich, wenn Tiefenschärfe gefordert sein könnte, die Blende zu schließen.
Das hätte ein recht cooles Bild werden können.

Gruß
Frank

[steve.hatton]

Sehr anschauliches Beispiel einer positiven Antwort, Frank

[Mainecoon]

Hallo Diego,

kleiner Hinweis: du musst die Exifdaten jetzt nicht mehr extra aufführen, da sie ja in der Galerie zu lesen sind, wenn du wie seit deinem zweiten Foto den Link richtig setzt :-)

@sir-charles: Danke für die Erklärung!

Gruß

Mainecoon