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07.09.2018, 18:15 | #1 |
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Praha 2018
Hallo Forum!
Da ich immer so nett von vielen anderen Usern mit auf ihre Reisen genommen werde, wird es wieder mal höchste Zeit euch alle zu einer kleinen Bilderreise nach Prag einzuladen. tl;dr: zwei Sonyuser, 7 Tage in Prag, ca. 2000 Bilder, Ausbeute siehe unten, Bildkritik wie immer gerne gelesen. Längere Version: Wie würde wohl das Treffen einer alten Jugendliebe nach über 20 Jahren Abstinenz verlaufen? Ist da noch dieser Funke? Dieses vertraute Gefühl? Die federleichte Unbeschwertheit von früher als wir trunken vor Glück über die Karlsbrücke getanzt sind? Ich würde es herausfinden. Das Fotoequipment war sorgfältig mit viel Überlegung gepackt, Stative ins aufgegebene Gepäck verfrachtet und ein kleiner Geheimtipp gekauft worden. Der Wecker meldete sich um 4 Uhr früh, ab zum Flughafen, kurze Reise (will denn gar keiner mehr meinen Perso sehen?!?), und schon um 11 Uhr mittags stand ich mitten in der Prager Altstadt. War es hier immer schon so voll? Der Smog so stickig? Die Stadt so laut? Oder war ich einfach nur alt geworden? Nope. Fühle mich weiterhin jung und knackig, bin fit wie ein Turnschuh. Prag hatte sich verändert, ist deutlich touristischer geworden, an allen Ecken grinsten einen Kühlschrankmagneten und i-love-Prague-T-Shirts entgegen. Alle paar hundert Meter prangte knallige Leuchtreklame für Thai-Fußmassagen an der Wand und wurde lauthals von Marktschreiern bepriesen. Dazu ein Haufen Deppenstick-Nutzer, die einen in ihrer vollumfänglichen Unaufmerksamkeit mit ihrem Stick zu hauen drohten. Andere setzten ihren schönsten Schmollmund auf, lupften den Rock und kontrollierten eifrig das Bild. Also stand ich da, eingepfercht in einer Menschenmenge wie auf einem Metal-Konzert. "Konzentrier dich raul", dachte ich, schliesslich war ich hier um 7 Tage hemmungslos zu fotografieren. Also ein zaghaftes Bild mit dem 28er Rokkor: → Bild in der Galerie Klappt ja ganz gut. Dann mal ein Perspektivwechsel: → Bild in der Galerie Mutti guckte zwar leicht unentspannt, hätte ich an ihrer Stelle aber auch, schliesslich sind Enten sehr lecker. Vom Boot aus klappte es einige Tage später auch ganz gut: → Bild in der Galerie Zeit sich unters Volk zu mischen. Humor haben sie jedenfalls die Prager, besonders für Ehefrauen: → Bild in der Galerie Mit guter Aussicht sah man auch den Smog: → Bild in der Galerie Es war also keine Einbildung. Eine Woche zuvor hatte ich noch gelesen, dass eine Woche Prag wie eine Packung Zigaretten auf der Lunge liegt. Kann ich leider bestätigen. Aber zurück zur Fotografie: → Bild in der Galerie Das Tanzende Haus war ein kleiner Leckerbissen. Ausgerüstet mit dem kleinen Geheimtipp eines Manfrottos MA 209 und aufgeschraubtem Minikugelkopf, welches wirklich empfehlenswert rückenschonend arbeitet und dadurch ganz neue Perspektiven erschloss, kamen wir sogar mehrmals am Haus vorbei und mussten es einfach ablichten: → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie Da kommen bestimmt noch ein paar Bilder, sobald ich Zeit zur Entwicklung habe. Aber was war nun mit der Jugendliebe? Ja, Prag war schriller, bunter, lauter, dreckiger und deutlich touristischer geworden, aber sobald man sich ein paar Meter vom Hauptstrom entfernte, war sie sofort wieder da. Die alte Schönheit von früher, mit ihren verwinkelten, ruhigen Gassen, den wunderschönen Fasssaden, der tiefenentspannten Stimmung und dem besonderen Flair. Ich bin immer noch verliebt in diese wunderschöne Stadt, auch wenn ich sie mit noch mehr Menschen teilen muss. Eine Reise wert ist sie auf jeden Fall. Gruß, raul
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Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten. - Tagore Geändert von raul (08.09.2018 um 15:12 Uhr) |
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07.09.2018, 20:18 | #2 |
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Die ersten und die letzten beiden Bilder sind einfach
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07.09.2018, 20:56 | #3 |
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Es macht Spaß, hier zu lesen und zu schauen! Freue mich auf die Fortsetzung!
Mainecoon
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08.09.2018, 15:28 | #4 |
Themenersteller
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Vielen Dank euch beiden, freut mich, dass die Bilder Anklang finden!
Die heutigen Bilder musste ich für die Größe stark komprimieren, sonst wäre ich über das 1MB Limit gekommen, daher ist die Qualität etwas bescheidener. Es wird kurz sakral. Das erste Bild zeigt einen Teil der Bibliothek des Klosters Strahov, welches noch aktiv genutzt wird und deren Bibliothek zwar (nach Extrazahlung) fotografiert, aber nicht näher betreten werden darf. Sonst würde vielleicht auffallen, dass die meisten Bücher bloß Attrappen sind. Einsatz Ministativ: → Bild in der Galerie Im Gegensatz dazu war St. Peter und Paul in Vysehrad nahezu menschenleer, dafür umso bunter. Ich habe ein HDR geschossen, um die Farben noch extra zu betonen, da die Beleuchtung etwas duster war: → Bild in der Galerie Last but not least für heute ein erstes Bild des Veitsdoms im Hradschin. Die Location war natürlich völlig überlaufen, aber auch derart beeindruckend an kulturellen Schätzen und Größenwahn, dass man einfach hin musste. Der Innenteil wirkte riesig, daher Auftritt Fisheye: → Bild in der Galerie Gruß, raul
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Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten. - Tagore Geändert von raul (09.09.2018 um 13:17 Uhr) |
08.09.2018, 19:16 | #5 |
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Mit ein wenig Zeit solltest du unbedingt an das dritte, das s/w-Foto rangehen und es "geraderücken", das loht sich sicherlich für einen Einsatz im Bilderrahmen. Mainecoon |
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08.09.2018, 19:18 | #6 |
Registriert seit: 03.09.2009
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Deine Fisheye-Aufnahme wirkt recht gerade. Wie/ womit hast es bearbeitet?
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09.09.2018, 12:35 | #7 | |
Themenersteller
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Zitat:
Gut beobachtet! Die Aufnahme ist perspektivisch unbearbeitet, aber die Bildfeldwölbung des Fisheyes ist tatsächlich aufgrund der gewaltigen Höhe des Hauptschiffes des Veitsdoms von 33m (bei 124m Länge) geringer als man erwarten würde. Vielleicht mache ich mir nochmal den Spaß und spiele mit C1 an der perspektivischen Korrektur um den Fisheye-Effekt noch weiter abzumildern. Weiter gehts mit dem Rosenbergpalast im Hradschin. Hatte da etwa jemand extra für uns einen Spiegel aufgestellt um lustige Perspektivspielchen zu spielen? → Bild in der Galerie Nach einer Weile des Durchstreifens der Burganlage kamen wir schliesslich zum Folterbereich. Einige Skelette und sogar eine Eiserne Jungfrau waren ausgestellt, aber da führte auch noch eine winzige schmale Treppe hinab in die Dunkelheit. Gerade mal eine Person passte dort gequetscht hindurch. Also nix wie rein da. Unten angekommen war ich ganz allein in der dämmrigen Folterkammer. Wieder mal Zeit fürs Ministativ dachte ich: → Bild in der Galerie Doch was war das da rechts? Ich vernahm zwei schwache Stimmen die nach mir riefen:"raauuulll, hilf uns aus dieser ewigen Verdammnis...". Ich dachte kurz nach. Ne Mädels, wenn ihr einfach so durch meine Langzeitaufnahme gurkt, müsst ihr damit leben auf alle Ewigkeit im Internet ausgestellt zu werden. Ausserdem war es Zeit fürs Mittagessen. Zum Abschluss für heute gibts noch einen Sonnenuntergang von der Karlsbrücke mit Blick auf den Veitsdom: → Bild in der Galerie Gruß, raul
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Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten. - Tagore |
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09.09.2018, 19:27 | #8 |
Registriert seit: 03.09.2009
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Da das Fisheye für mich das einzige SWW ist, bin ich auf die fishtypischen Verbiegungen geeicht und immer an Korrekturmöglichkeiten oder besser Verhinderungsmaßnahmen interessiert.
Grün als Farbe der Hoffnung im Folterkeller?! Gehts noch?
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10.09.2018, 18:53 | #9 |
Themenersteller
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Soll ich dir eine bluttriefend spritzig rote Version basteln?
Im Gebäude mit dem klangvollen Namen Haus zur Schwarzen Muttergottes, in dem neben einem Cafe auch ein Museum für Kubismus untergebracht ist, haben die Architekten sich recht nah an der Fibonacci-Folge orientiert, als sie das Treppenhaus entwarfen: → Bild in der Galerie Beim Fotografieren störte mich die Lampe im Foto und ich dachte schon daran, sie per PS zu entfernen, aber mittlerweile gefällt sie mir als Gegenpol so gut, dass ich sie im Bild gelassen habe. Was meint ihr? Gruß, raul
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10.09.2018, 19:23 | #10 |
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Die Lampe stört nicht - im Gegenteil.
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Gruß Joachim |
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