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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Energiewende wird abgewürgt
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Alt 28.03.2023, 08:25   #3891
Kurt Weinmeister
 
 
Registriert seit: 06.03.2015
Ort: Berlin
Beiträge: 4.442
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
In Berlin hat die Bevölkerung nun eine Energiewende mit der Brechstange "abgewürgt".
Es gab im Vorfeld dazu einen netten Artikel in der Zeit. Der Stadtwerke Chef meinte, es gäbe ganze 7 (in Worten: sieben) Windräder auf Berliner Gebiet. Und selbst wenn jedes Haus Solarpanels bekäme, bräuchte man noch Strom aus Brandenburg. Die Leitungen sind leider völlig unterdimensioniert, so dass man Windräder in Brandenburg leider abschalten muss, wenn man zu viel Strom hat.
Berlin bezieht zu 90% seine Energie aus Kohle, Gas und Atom.

Und trotzdem: er, der als Brandenburger nicht wählen darf, würde bei dem Begehren mit Ja stimmen, damit sich mal etwas bewegt. In welche Richtung, hat er allerdings nicht gesagt.
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Alt 28.03.2023, 08:33   #3892
frame
 
 
Registriert seit: 24.10.2007
Ort: Kehl und Oftringen
Beiträge: 3.074
Zitat:
Zitat von Kurt Weinmeister Beitrag anzeigen
Berlin bezieht zu 90% seine Energie aus Kohle, Gas und Atom.
Sowas löst man doch heuzutage mit Co2 Zertifikaten? Einfach mehr Geld aus dem Länderfinanzausgleich holen und damit Co2 Zertifikate kaufen und BAAM klimaneutral.
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Alt 28.03.2023, 09:00   #3893
KSO
 
 
Registriert seit: 04.07.2004
Ort: München
Beiträge: 1.843
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
Wieviel Braunkohlekraftwerke hat denn EnBW?

Ich steige aus dem Betrieb von Flugzeugträgern aus. Gleich morgen. Versprochen!


P.S. 5 Kraftwerke sind es immerhin noch, die bei EnBW noch mit Kohle betrieben werden.
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Gruss Knut

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Geändert von KSO (28.03.2023 um 12:40 Uhr)
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Alt 28.03.2023, 09:02   #3894
Kurt Weinmeister
 
 
Registriert seit: 06.03.2015
Ort: Berlin
Beiträge: 4.442
Gerechterweise muss man schon sagen, dass es kein Stadtstaat ohne die Hilfe der Flächenländer schafft. Diese profitieren ja auch in nicht gerade unerheblichem Maße von der Präsenz in ihrer Nähe.
Aber fordern, ohne selbst aktiv beteiligt sein zu wollen oder auch zu können (siehe grüne Plakette und „Sondergenehmigungen“ für städtische Fahrzeuge) ist etwas, das „der Berliner“ offensichtlich gut beherrscht. Solange die anderen zahlen …
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Alt 28.03.2023, 09:24   #3895
frame
 
 
Registriert seit: 24.10.2007
Ort: Kehl und Oftringen
Beiträge: 3.074
Zitat:
Zitat von Kurt Weinmeister Beitrag anzeigen
Gerechterweise muss man schon sagen, dass es kein Stadtstaat ohne die Hilfe der Flächenländer schafft. Diese profitieren ja auch in nicht gerade unerheblichem Maße von der Präsenz in ihrer Nähe.
Aber fordern, ohne selbst aktiv beteiligt sein zu wollen oder auch zu können (siehe grüne Plakette und „Sondergenehmigungen“ für städtische Fahrzeuge) ist etwas, das „der Berliner“ offensichtlich gut beherrscht. Solange die anderen zahlen …
Hmm? Geberländer im Länderfinanzausgleich sind Bayern, BaWü, Hessen und Hamburg. Weit weg von Berlin. Und Hamburg ist dachte ich ein Stadtstaat?

Dass Berlin sich davon dann kostenlose Kitas leistet während Bayern und BaWü das nicht können ist ein anderes Thema. Oder dass Berlin böse Firmenansiedlungen wie Google ablehnt weil sie so schnödes Geld nicht brauchen.
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Alt 28.03.2023, 11:00   #3896
atlinblau
 
 
Registriert seit: 09.03.2020
Beiträge: 265
Zitat:
Zitat von Kurt Weinmeister Beitrag anzeigen
Es gab im Vorfeld dazu einen netten Artikel in der Zeit. Der Stadtwerke Chef meinte, es gäbe ganze 7 (in Worten: sieben) Windräder auf Berliner Gebiet. Und selbst wenn jedes Haus Solarpanels bekäme, bräuchte man noch Strom aus Brandenburg. Die Leitungen sind leider völlig unterdimensioniert, so dass man Windräder in Brandenburg leider abschalten muss, wenn man zu viel Strom hat.
Berlin bezieht zu 90% seine Energie aus Kohle, Gas und Atom.

Und trotzdem: er, der als Brandenburger nicht wählen darf, würde bei dem Begehren mit Ja stimmen, damit sich mal etwas bewegt. In welche Richtung, hat er allerdings nicht gesagt.
Ich habe den Artikel gelesen.
Hinsichtlich der Energieversorgung arbeiten Berlin und Brandenburg seit Jahren zusammen.
Wer an genauen Zahlen hinsichtlich der Energiebilanzen von Berlin und Brandenburg interessiert ist..unten sind entsprechenden LINKS

Zwei kurze Bemerkungen zu Brandenburg, weil ich hier wohne und ggf. berlin teilweise mitversorgen muss......
1.Brandenburg erzeugt etwa 7 TWh im Jahr mehr Elektroenergie erneuerbar, als sein Eigenverbrauch
2. 70% aller CO₂-Emissionen Brandenburgs entfallen auf den Umwandlungsbereich!!!

"Der Vergleich der Kennziffer „CO₂-Emissionen je Bruttoinlandsprodukt“ zwischen dem Land Brandenburg und der Bundesrepublik Deutschland zeigt sehr stark abweichende Werte. Im Jahr 2020 wurden im Land Brandenburg für die Erwirtschaftung von einer Million EUR BIP etwa 582 Tonnen CO₂ freigesetzt, dagegen lag der CO₂-Ausstoß im gleichen Jahr deutschlandweit (als Durchschnitt aller Bundesländer) nur bei ca. 187 Tonnen."
(Ich nehme an, dass der Stadtwerkechef meint, dass sich hier was in eine andere Richtung in Brandenburg bewegen müsse.)

...Zahlen Brandenburg

...Zahlen Berlin
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Alt 29.03.2023, 09:31   #3897
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.271
Zitat:
Zitat von KSO Beitrag anzeigen


P.S. 5 Kraftwerke sind es immerhin noch, die bei EnBW noch mit Kohle betrieben werden.
Ja, aber Du hast BRAUNkohle geschrieben.

EnBW fällt es recht leicht aus der Kohle auszusteigen. Zumindest auf dem Papier.

Ein paar Hintergründe hierzu: Eines ihrer grössten Kraftwerke hatte kürzlich einen massiven Kesselschaden, der nur notdürftig repariert wurde.

https://www.enbw.com/unternehmen/pre...n-block-7.html

Anhand der REMIT-Verfügbarkeitsdaten sehe ich, dass hier umfangreiche Revisionen in den nächsten Jahren anstehen. Wenn man hier bei den Instandsetzungen die geplante Lebensdauer reduziert, kann man viel Geld sparen. Gleichzeitig sind alle fossilen Kraftwerke, die EnBW in der Vergangenheit abschalten wollte, sogleich von der Bundesnetzagentur als systemrelevant eingestuft. Die Kosten für den (defizitären) Betrieb trägt dann der Stromverbraucher über die Netzentgelte. Ich denke dass EnBW das in ihr Kalkül miteinbezieht und auch die Revisionen bezahlt bekommen möchte.

Die Energiewende wird durch solche Manöver immer teurer. Aber nach aussen wird es als Erfolg verkauft, dass ein fossiles Kraftwerk nicht mehr im regulären Leistungsbetrieb, sondern in der Reserve läuft.

Das ist nicht neues. Hier dasselbe Spiel aus 2021 mit dem Rheinhafendampfkraftwerk in Karlsruhe:

EnBW titelt „Weiterer Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2035 “

https://www.enbw.com/unternehmen/pre...raftwerks.html

Realität läuft das Kraftwerk aber weiter per Erlass der Bundesnetzagentur:

https://www.bundesnetzagentur.de/Sha...cationFile&v=4

Nun will man noch schneller „Klimaneutral“ werden. Das gilt aber nur für die „regulären Kraftwerke“. Die Kraftwerke die im Reservebetrieb laufen will sich EnBW dann nich zurechnen lassen - die laufen aufgrund der normativen Kraft des Faktischen.

So ist das in der postmodernen Welt: Jeder rechnet sich „klimneutral“ aber real wird genausoviel emittiert wie eh und jeh.
__________________
Viele Grüße, Klaus

Geändert von turboengine (29.03.2023 um 09:53 Uhr)
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2023, 11:00   #3898
chri$ti@n
 
 
Registriert seit: 23.01.2006
Beiträge: 480
Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
Realität läuft das Kraftwerk aber weiter per Erlass der Bundesnetzagentur: ...
Zitat:
Systemrelevante Kraftwerke dienen bis zur Stilllegung als Netzreserve im Rahmen der Netzreserveverordnung.
(aus Pressestelle EnBW)

(Wie) kann man feststellen, ob solche Kraftwerke wirklich "nur" für den Reservefall aktiv sind oder ob die ganz normal weiter laufen?

Zitat:
Zitat von turboengine Beitrag anzeigen
Jeder rechnet sich „klimneutral“ aber real wird genausoviel emittiert wie eh und jeh.
Scheint leider tatsächlich so zu sein. Ich habe versucht, auf Electricity Maps die letzten 5 Jahre anzusehen:

Eine Energiewende kann man auf Basis dieser Daten nicht belegen. Die Senke im Jahr 2019 dürfte offensichtlich von einem guten Windjahr kommen. 2020 und 2021 erkläre ich mir mit den Covid-Auswirkungen und 2022 ist schon wieder schlechter als 2019
chri$ti@n ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2023, 18:17   #3899
turboengine
 
 
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.271
Zitat:
Zitat von chri$ti@n Beitrag anzeigen
(Wie) kann man feststellen, ob solche Kraftwerke wirklich "nur" für den Reservefall aktiv sind oder ob die ganz normal weiter laufen?
Hier sieht man den Kraftwerkseinsatz in Echtzeit.

https://www.smard.de/home/ueberblick...MY709%22%5D%7D

Außerdem gibt es noch die Quartals- und Jahresberichte der Übertragungsnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur.

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/...ieg/start.html
__________________
Viele Grüße, Klaus
turboengine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2023, 18:34   #3900
KSO
 
 
Registriert seit: 04.07.2004
Ort: München
Beiträge: 1.843
Mit wieviel Auslastung läuft denn ein Reservekraftwerk im Reservebetrieb?
Mit Null Emission sicherlich nicht, aber wahrscheinlich auch nicht mit Volllast, oder?
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Gruss Knut

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