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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Wann ist ein Bokeh eigentlich "retro"?
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Alt 19.07.2020, 13:13   #1
DerGoettinger
 
 
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.003
Wann ist ein Bokeh eigentlich "retro"?

Hallo zusammen,

ich hab gerade in einem Review zu einem (neuen) manuellen Objektiv gelesen, dass das Bokeh "retro" sei. Mit anderen Worten: "moderne" Objektive heute würden typischerweise auch ein "modernes" Bokeh erzeugen. Leider war dort nichts darüber zu erfahren, wie genau sich dieses "Retro-Bokeh" bemerkbar macht, und die Google-Suche hat mich auch nicht weitergeführt.

O.k., die Zahl der Blendenlamellen soll sich über dier Jahre erhöht haben, und typischerweise sind die Lamellen heute auch abgerundet, während sie wohl "früher" (keine Ahnung, wann die runden aufkamen) eher gerade waren. Die grundsätzlichen Effekte gerader bzw. runder Lamellen sind mir klar, aber ist das wirklich der einzige Aspekt? Oder gibt es noch andere Sachen, die die Bokehs von früher anders aussehen lassen als heute?
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Alt 19.07.2020, 16:08   #2
MakiSG
 
 
Registriert seit: 05.06.2013
Ort: St. Gallen
Beiträge: 687
Gute Frage - keine Antwort.

Um welches Objektiv handelt es sich denn?
Hast du das Objektiv mal mit einem anderen (ähnlichen) eines anderen Herstellers verglichen?

Was "retro" in Bezug auf Bokeh heisst... hmmm... kein Bokeh?
Wenn ich an Fotos von vor 100 Jahren Denke, dann kommen mir spontan Bilder ohne Bokeh in den Sinn.
__________________

Milo
-------------------

Ich muss nicht zu allem meinen Senf dazu geben. Besonders nicht zu meiner Bratwurst!
MakiSG ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2020, 16:35   #3
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 07.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.266
Wenn der Werbetexter dies so benennt
__________________
Gruß aus Bayern

Steve
steve.hatton ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2020, 17:56   #4
Crimson
 
 
Registriert seit: 16.01.2004
Beiträge: 6.124
das ist die eine Möglichkeit die andere ist, wenn man sich eher mäßige alte Linsen schönreden will
__________________

Crimson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2020, 20:28   #5
Mainecoon
 
 
Registriert seit: 20.10.2013
Beiträge: 2.097
Die alten Objektive hatten - da noch nicht mit der heutigen Präzision hergestellt - Fehler, die sich auf das Bild auswirkten. Die Ingenieure suchten auf verschiedenen Wegen und mit unterschiedlichen Materialien die Objektive zu optimieren. So unterschieden sich nicht nur die Objektive einer Firma von der einer anderen, sondern auch untereinander. Hinzu kommt, wie die Objektive gelagert bzw. behandelt wurden von ihren Nutzern. Außerdem waren bereits die damaligen Objektive den damaligen Filmqualitäten überlegen.

Das alles führte dazu, dass die Objektive sehr individuell waren und entsprechend auch individuelle Bokehs abbildeten. Etwa Anfang, Mitte der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts begannen alle Firmen, ihre Objektive gnadenlos auf Schärfe zu trimmen. Heute nehmen sie sich gegenseitig nicht sehr viel darin: Alle sind ziemlich scharf. Und bei allen ergibt sich ein beruhigtes, sehr weichgezeichnetes, homogenes Bokeh, das u.a. durch die computergestützte Herstellungsweise bedingt ist.

Interessanterweise sind die Hersteller nicht mehr in der Lage, den alten Look der Objektive wieder herzustellen. Man vergleiche z.B. das alte Meyer Görlitz Trioplan 100mm, das von Fans liebevoll "Bokehschleuder" genannt wird, mit der modernen Ausführung derselben Firma, die angeblich auf den alten Ingenieursplänen beruht. Der Vergleich fällt in der Regel eindeutig für das Original aus.

Übrigens ist es nicht korrekt, dass man sich die Schärfe bei alten Objektiven "schönreden" muß. So ist beispielsweise das Olympus 90mm 2.0 aus dem achtziger jahren immer noch das Referenzobjektiv für Makroobjektive. Aber es kann durchaus sein, dass durch falsche Lagerung, schlechte Herstellungsqualität oder schlichtweg mechanische Schäden ein Altobjektiv bei weitem nicht mehr das bringt, was es womöglich früher leisten konnte.

Wenn du dich noch weiter informieren willst, kannst du das z.B. hier tun. Da gibt es auch sehr viele Beispiele dafür, dass alte Objektive (bis zu 100 Jahre alt!) absolut scharf sein können - in den Händen von jemandem, der sich damit auskennt.

Viele Grüße

Mainecoon
__________________
Zur Demokratie gibt es keine Alternative.

Geändert von Mainecoon (19.07.2020 um 22:25 Uhr) Grund: Grammatikfehler korrigiert
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Alt 19.07.2020, 21:04   #6
Crimson
 
 
Registriert seit: 16.01.2004
Beiträge: 6.124
öhm, sorry, wenn Du Dich auf den Schlips getreten fühlst, aber... ich schrieb weder, dass es keine wirklich guten Altgläser gibt, noch schrieb ich überhaupt irgendwas zu Schärfe
Natürlich gibt es richtig gute alte Linsen, genauso (IMO deutlich öfter) aber auch werden mäßige Linsen gerne schöngeredet. Die Frage des TO ging ums Bokeh und - nun ja - da ist man sehr schnell in den unexakten Wissenschaften unterwegs.
__________________

Crimson ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2020, 22:24   #7
Mainecoon
 
 
Registriert seit: 20.10.2013
Beiträge: 2.097
Alles gut, ich fühlte mich nicht angegriffen. Und wie ich ja schrieb, gibt es weitaus mehr mäßige Linsen als gute von den alten Schätzchen. Aber es gibt eben auch die Knaller, die sich wirklich nicht vor den heutigen verstecken müssen.
__________________
Zur Demokratie gibt es keine Alternative.
Mainecoon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2020, 09:25   #8
DerGoettinger

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.003
Zitat:
Zitat von Crimson Beitrag anzeigen
das ist die eine Möglichkeit die andere ist, wenn man sich eher mäßige alte Linsen schönreden will
In dem Fall eher nicht. Es ging um das Zenitar 85mm/f1.4, also ein in Produktion befindliches Objektiv.
DerGoettinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2020, 10:22   #9
DerGoettinger

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 02.04.2019
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.003
Nochmal zur Ergänzung:
Ich bin durch das Review auf den Begriff gestoßen, konnte damit aber nichts anfangen bzw. mir nicht vorstellen, was denn ein Bokeh "retro" macht. Andererseits interessiert es mich schon, weil ich aus alten Zeiten bzw. durch Geschenke und Erbschaft ein paar alte 50mm-Objektive besitze, nämlich:
  • Auto Revuenon MC 1.4 (wahrscheinlich von Chinon)
  • Porst Color Reflex MC Auto f1.4 (wahrscheinlich von Conisa produziert)
  • Ricoh Rikenon f2
  • Minolta f1.4 (1. Generation)
Ich hab - angeregt durch die Diskussion - mal eben ein paar Testfotos gemacht (was vom Ergebnis her schon spannend war), hab aber leider kein aktuelles 50mm-E-Mount, um tatsächlich einen Vergleich zu einem "modernen" Bokeh zu haben. Ich weiß nicht, ob Interesse besteht, die Bilder hier trotzdem mal zu präsentieren.
DerGoettinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2020, 11:45   #10
Schlumpf1965
 
 
Registriert seit: 16.11.2019
Beiträge: 2.739
Ich hätte Interesse.
Bei der Beantwortung der Frage kann ich dir aber nicht wirklich helfen. Ich habe aber, hauptsächlich anderswo, schon viele Fotos von adaptierten alten Linsen gesehen. Was die unter Retro meinen!? Es wirkt halt irgendwie anders, lässt sich für mich aber schwer beschreiben. Der Link von Mainecoon zu Makro-Treff ist gut, da kam dann auch ein Sonderheft zu Vintage-Makrofotografie heraus. Sehr interessant http://makro-treff.de/de/makrofoto-sonderausgabe-2
Schlumpf1965 ist offline   Mit Zitat antworten
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