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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » E-Auto - alles andere als eine saubere Ökobilanz
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Alt 21.05.2021, 16:03   #3201
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 19.640
Moin, moin,

Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Wie viele km fährt der durchschnittliche Stellplatzmieter am Tag? 10? 20?
kann ich Dir nicht sagen. Da musst Du eine Erhebung über 140 Eigentümer bzw. Mieter machen. Ich gebe aber zu bedenken: Erlangen hat zwar nur 112 Tsd. Einwohner, aber dafür 92 Tsd. Beschäftige und ist dennoch eine der Städte mit der höchsten Pendlerrate.

Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Da es ein Anwohnerparkhaus ist, wird man die Anschlussleistung sicher nicht so auslegen, dass an jeden Stellplatz gleichzeitig mit maximaler Leistung ein 100 kWh- Akku geladen wird.
Das Parkhaus wird von Anwohnern selber benutzt, als auch vermietet. Gerade die Nähe zu größeren Siemens-Standorten zieht viele auswärtige Berufspendler als Stellplatzmieter an. Die zunehmende Anzahl Kfz pro Einwohner tut das Übrige.

Ansonst will ich den Part zu Neubau vs. Aufrüstung und den Kosten nicht wiederholen.


Dat Ei
__________________


"Wennde met dr Hääd löufs, häsde immer e Aaschloch vürm Jeseech." (Zitat Gerd Köster)
"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
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Alt 21.05.2021, 16:08   #3202
Gerhard55
 
 
Registriert seit: 13.05.2015
Ort: Niederbayern
Beiträge: 483
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Moin Gerhard,

mich triffst Du damit nicht, sondern Du bestätigst eher das Wirken derer, die etwas weiter denken.

Soll ich Dir weitere Beispiele neben München - Berlin nennen? Köln - Frankfurt? Hannover - Berlin? Hamburg - Berlin? Und das sind nur Beispiele aus dem Fernverkehr.


Dat Ei
Die Beispiele sind mir bekannt, ich habe halt nur eines herausgegriffen, und ich finde es auch gut, dass es diese positiven Beispiele gibt. Aber die Versäumnisse und Fehlentwicklungen der letzten - na sagen wir mal rund 40-50 - Jahre lassen sich nicht so schnell rückgängig machen.

Ganz klar: ich wollte Dich persönlich absolut nicht treffen, wenn es so bei Dir angekommen ist tut es mir leid.

Aber vielleicht hast Du noch andere/bessere Beispiele als die Hochgeschwindigkeits-Zugverbindungen, die innerdeutsche Kurzstreckenflüge überflüssig gemacht haben? Es ist gut, dass es sie inzwischen gibt, aber genau besehen sind sie nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein unserer ökologischen Probleme. Auch das E-Auto verschiebt die Probleme nur irgendwo anders hin, anstatt sie zu lösen.
__________________
Viele Grüße
Gerhard
Gerhard55 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2021, 16:35   #3203
Gerhard55
 
 
Registriert seit: 13.05.2015
Ort: Niederbayern
Beiträge: 483
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Moin, moin,
...
Ich gebe aber zu bedenken: Erlangen hat zwar nur 112 Tsd. Einwohner, aber dafür 92 Tsd. Beschäftige ...
Dat Ei
...und zusätzlich die vielen Studenten, die auch von auswärts kommen (in Nicht-Corona-Zeiten), auch sicher eine 5-stellige Zahl.

Ein leuchtendes Beispiel für verkehrspolitische Fehlentscheidungen, planerische Versäumnisse und sonstige Infrastruktursünden am laufenden Band seit den späten 60er Jahren. Wie will man die fast schon unsägliche Zahl von ca. 35.000 Einpendlern (heute sicher noch mehr) täglich, die mir aus meiner Erlanger Zeit noch im Hinterkopf ist, vernünftig handhaben? In den letzten ca. 15 Jahren hat sich zwar viel verbessert, aber der morgendliche Stau im Schrittverkehr von Norden auf dem Frankenschnellweg ist immer noch mindestens 10 km lang...
__________________
Viele Grüße
Gerhard
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Alt 21.05.2021, 16:51   #3204
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 19.640
Moin Gerhard,

Zitat:
Zitat von Gerhard55 Beitrag anzeigen
Aber die Versäumnisse und Fehlentwicklungen der letzten - na sagen wir mal rund 40-50 - Jahre lassen sich nicht so schnell rückgängig machen.
d'accord, insbesondere, wenn man sich heutige Projektlaufzeiten von Verkehrsprojekten anschaut. Gerade in München können wir ein Lied davon singen.

Zitat:
Zitat von Gerhard55 Beitrag anzeigen
Ganz klar: ich wollte Dich persönlich absolut nicht treffen, wenn es so bei Dir angekommen ist tut es mir leid.
Alles gut, das habe ich nicht als persönlichen Angriff gesehen, sondern als mögliche Argumentation gegen die meine.

Zitat:
Zitat von Gerhard55 Beitrag anzeigen
Aber vielleicht hast Du noch andere/bessere Beispiele als die Hochgeschwindigkeits-Zugverbindungen, die innerdeutsche Kurzstreckenflüge überflüssig gemacht haben?
Man sieht auch Erfolgsgeschichten im Nahverkehr, aber über die schaut man gerne lapidar hinweg, weil sie weniger spektakulär sind. Ein Beispiel aus München: als 1972 die S-Bahn an den Start ging, war sie perspektivisch für 250.000 Reisende konzipiert worden. Heute transportiert sie werktags über das Dreifache des Angedachten.

Zitat:
Zitat von Gerhard55 Beitrag anzeigen
Es ist gut, dass es sie inzwischen gibt, aber genau besehen sind sie nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein unserer ökologischen Probleme.
Man darf aber auch nicht verkennen, dass sich die Ökologie in Teilen selber auf den Füßen steht. Großprojekte sind heute kaum noch ohne langjährige Gerichtsverfahren zu realisieren. Ebenso kommt der Protest, wenn man bereits stillgelegte Strecken rückbauen möchte, weil es sich irgendeine Spezies im Gleisbett bequem gemacht hat. So wird es schwierig, Zukunft zu gestalten.

Zitat:
Zitat von Gerhard55 Beitrag anzeigen
Auch das E-Auto verschiebt die Probleme nur irgendwo anders hin, anstatt sie zu lösen.
Das sehe ich auch so, insbesondere bei dem Ansatz mit Akku.


Dat Ei
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"Wer mit Euch ist, ist nicht ganz bei sich."
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Alt 21.05.2021, 18:31   #3205
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 5.571
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Das Parkhaus wird von Anwohnern selber benutzt, als auch vermietet. Gerade die Nähe zu größeren Siemens-Standorten zieht viele auswärtige Berufspendler als Stellplatzmieter an. Die zunehmende Anzahl Kfz pro Einwohner tut das Übrige.

Ansonst will ich den Part zu Neubau vs. Aufrüstung und den Kosten nicht wiederholen.


Dat Ei

Du kannst mir trotzdem nicht erzählen, das der durchschnittliche Parkhausnutzer jeden Tag 400 km (200 hin und 200 zurück) fährt. Das macht kein Mensch freiwillig. Auch werden die Nutzer nicht alle Außendienstler sein, und selbst die legen nicht jeden Tag solche Strecken zurück, da würden sie nicht mehr zum Arbeiten kommen und bei dem Verkehr in und um München eh durchdrehen.......

In der E- Technik nennt sich so was Gleichzeitigkeitsfaktor, der liegt normalerweise bei 10-20% und nur bei Anlagen im Dauerbetrieb bei 100%.
Die Installation in einen Parkhaus ist jetzt nicht das große Problem, da die Optik nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Kabel kommen in Kabelrinnen und fertig. Gegenüber einer Neuinstallation sind das ein paar Kernbohrungen mehr. Den Trafo nebst Schaltanlage gibt es in der nötigen Größe als transportable Einheit und ist so groß wie ein PKW- Stellplatz. Hatten wir in einem Zweigbetrieb jahrelang im Einsatz.


Aber da du ständig von besseren Alternativen spricht. Welche wären das deiner Meinung nach?
Weiter machen, wie bisher, ist es sicher nicht.
__________________
Grüße
Michael


Fotografie ist das Festhalten des flüchtigen Augenblicks.....

Geändert von Porty (21.05.2021 um 18:34 Uhr)
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Alt 21.05.2021, 19:42   #3206
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 07.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.266
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Moin Steve,



des Long Range Akku des Tesla 3 besitzt 74 kWh Kapazität. Wenn ich den mit einem einphasigen 16 A-Anschluss aufladen will, benötige ich rein rechnerischund theoretisch mindestens 20 h von 0% auf 100% (die nicht lineare Ladekurve mal nicht berücksichtigt). Wir sind bei knapp 7 h bei dreiphasigen 16A-Anschlüssen und ..
.
Dat Ei
in D rechnet man dann natürlich immer 100% LAdeleistung auf 2 Stunden....allerdings komplett an der Realität vorbei - sprich das E-Auto kommt in der Regel nicht mit 0% am Stellplatz an und benötigt keine 100% um zum nächsten Ziel zu kommen - oder tankst Du auch jeden Abend voll ? Bei ca. 40km tägl Strecke durchschn in D.

Und öfter laden ist beim E-Mobil an der eigenen "Tankstelle" kein Mehraufwand: Parken, anstecken heimgehen.....abstecken, einsteigen losfahren.

Kein Umweg zur Tankstelle, mit Benzin- oder Diesel-getränkten Handschuhen Giftstoffe einatmend tanken, Ölstand prüfen, bezahlen, Thermopapierbeleg sonnengeschützt aufbewahren und weiterfahren....

Der Mehraufwand erschließt sich mir nicht

Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
Moin Steve,

...

Also zum einen will heute niemand mehr den Güterzugverkehr in Zentren haben, der dann letztendlich auch wieder Schwerlastverkehr für Zu- und Ablieferung auf der Straße impliziert, und zum zweiten schafft man gerade in Großstädten damit auch neuen Platz für den ÖSPV, um die Leute von dort aus deutlich emissionsärmer weg zu transportieren, wo sie auch wohnen.

...
Schöne Umschreibung für einen kompletten Wegfall.....da machst DU es Dir so einfach wie ich Deiner Meinung nach im folgenden.-)
Also am Arnulfpark hat man was an ÖSPV geschaffen ?
Ich sah da nur Wohn- und Gewerberäume!(Ich habe dort selbst vermietet - bis die GBW dann verschleudert wurde...)

Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
....

Die Gründe sind vielfältig und nicht nur bei der Bahn zu suchen.

..
Richtig. Nicht nur.

Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen

Da machst Du es Dir aber sehr, sehr einfach. Ohne einen Flughafen München wäre München nicht der Wirtschaftsstandort, das es heute ist. Und davon profitiert nicht nur die Stadt, sondern die ganze Region.

Dat Ei
München hatte auch vor FJS schon einen Flughafen....es geht auch nicht um Flughafen oder nicht, sondern meine Aussage war eher pro Bahn, dass eben nicht jedes Verkehrsmittel "seine" Strecke in Ordnung halten und einpreisen muss.

Innerdeutscher Flugverkehr ist auch eher fragwürdig.

A-HH sind um die 1 1/4 Std per Flugzeug, von mit in Augsburg sind es aber 90km also mind 1 Std zum Flughafen, von Fuhlsbüttel ins Zentrum HH auch nochmals 30-45min, plus einchecken auschecken.....da ist man nicht mehr weit vom Zug weg.
(Zu Zeiten von Augsburg Airways vor 9/11(!) war das anders, 10min zum Flughafen, 10min fürs einchecken und 1,30Std fliegen - perfekt. und ca. 400DM waren auch ein korrekter Preis)
__________________
Gruß aus Bayern

Steve

Geändert von steve.hatton (21.05.2021 um 19:53 Uhr)
steve.hatton ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2021, 19:50   #3207
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 07.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.266
Zitat:
Zitat von Dat Ei Beitrag anzeigen
...

Man sieht auch Erfolgsgeschichten im Nahverkehr, aber über die schaut man gerne lapidar hinweg, weil sie weniger spektakulär sind. Ein Beispiel aus München: als 1972 die S-Bahn an den Start ging, war sie perspektivisch für 250.000 Reisende konzipiert worden. Heute transportiert sie werktags über das Dreifache des Angedachten.

Dat Ei
Ja absolut richtig - ob sie wohl ohne den Druck "Olympiade" auch da wäre ?

Vielleicht braucht`s hin und wieder den Anstoß von außen ?

UNd andererseits ist es auch nicht die Schuld dr Bahn, wenn gewisse Strecken vom Nutzer so vernachlässigt werden, dass sie nicht mehr bestehen können - jetzt plätzlich schreit man wieder nach Regionalstrecken, die man mit der Zunahme des Individualverkehrs stillgelegt hatte.
__________________
Gruß aus Bayern

Steve
steve.hatton ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2021, 08:49   #3208
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Beiträge: 19.640
Moin, moin,

Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Du kannst mir trotzdem nicht erzählen, das der durchschnittliche Parkhausnutzer jeden Tag 400 km (200 hin und 200 zurück) fährt.
das habe ich auch nicht mal ansatzweise getan. Das ist allein Deine Theorie.

Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Das macht kein Mensch freiwillig. Auch werden die Nutzer nicht alle Außendienstler sein, und selbst die legen nicht jeden Tag solche Strecken zurück, da würden sie nicht mehr zum Arbeiten kommen und bei dem Verkehr in und um München eh durchdrehen.......
Kann das sein, dass Du hier ein paar Dinge durcheinander bringst?

Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
In der E- Technik nennt sich so was Gleichzeitigkeitsfaktor, der liegt normalerweise bei 10-20% und nur bei Anlagen im Dauerbetrieb bei 100%.
Ein Faktor von 10-20% würde bedeuten, dass nur 14 bis 28 Fahrzeuge gleichzeitig am Netz hängen dürften. Welche Auswirkungen hat es auf das System, wenn mehr dran hängen, und wie verkaufst Du es bei den hohen Kosten den Stellplatzkäufern? Mit 10 bis 20% wirst Du hier nicht hinkommen, insbesondere bei den langen Ladezyklen und einer zu erwartenden Ballung der Nachfrage in der Nacht.

Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Die Installation in einen Parkhaus ist jetzt nicht das große Problem, da die Optik nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Kabel kommen in Kabelrinnen und fertig. Gegenüber einer Neuinstallation sind das ein paar Kernbohrungen mehr. Den Trafo nebst Schaltanlage gibt es in der nötigen Größe als transportable Einheit und ist so groß wie ein PKW- Stellplatz. Hatten wir in einem Zweigbetrieb jahrelang im Einsatz.
Das Parkhaus besteht aus einer offenen Stahlkonstruktion, befindet sich rein oberirdisch und hat außer den Fahrwegen keine Allgemeinflächen. Allein die Zuleitung zu und die Montage der Wallboxen ist nicht zu trivial wie in einem klassischen Betonklotz.

Zitat:
Zitat von Porty Beitrag anzeigen
Aber da du ständig von besseren Alternativen spricht. Welche wären das deiner Meinung nach?
Weiter machen, wie bisher, ist es sicher nicht.
Nein, so weiter machen wie bisher ist sicherlich nicht die Lösung. Auf Teufel komm raus aber eine derart suboptimale Lösung durchzuprügeln, wie wir es gerade mit den Akku betriebenen E-Fahrzeuge tun, ist es auch nicht. Mehrere Hundert Kilo schwere Akkus spazierenfahren, ist energetisch nicht unbedingt clever. Hinzukommt, dass wir immens viel Infrastruktur auf den Kopf stellen müssen. Und es gibt durchaus auch Untersuchungen, die die energetische Gesamtbilanz von Akku-E-Fahrzeugen deutlich anders einordnen, als man es uns gerne verkauft. Für die Auto-Industrie war der Wechsel auf diese Technologie der einfachste noch schnell zu realisierende Schritt, nachdem man zu lange allein an der konventionellen Technik festgehalten hat.

Grundsätzlich bin ich ein Freund des intermodalen Verkehrs, denn jedes Verkehrsmittel hat in bestimmten Bereichen und Einsatzgebieten seine Existenzberechtigung und seine Vorteile. Die aktuelle E-Mobilität hat sicherlich ihre Vorzüge im Nahbereich, wo denn individueller Verkehr notwendig oder besser formuliert nicht vermeidbar ist. Hier wünschte ich sie mir insbesondere im gewerblichen Bereich (Lieferdienste, Logistik, Taxen, Busse). Auf längeren Strecken hingegen ist die derzeitige E-Mobilität ein Graus und geht an der Praktikabilität und den Anforderungswünschen der Anwender voll vorbei. Manche lösen das durch zwei Fahrzeuge, aber das kann auch nicht der Sinn der Übung sein, denn damit bekommen wir noch mehr Stellplatzprobleme, als wir ohnehin schon haben - vom Ressourceneinsatz und seinem Nutzen mal ganz abgesehen.


Dat Ei
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"Wennde met dr Hääd löufs, häsde immer e Aaschloch vürm Jeseech." (Zitat Gerd Köster)
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Alt 22.05.2021, 09:11   #3209
Dat Ei
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
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Moin Steve,

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
oder tankst Du auch jeden Abend voll ? Bei ca. 40km tägl Strecke durchschn in D.
natürlich tanke ich nicht jeden Abend voll. Warum auch bei einer Reichweite von ~800 km? Und wenn ich tanken muss, dann reicht das Anfahren der nächsten Tankstelle, die es en masse gibt, und ein Zeitinvestment von ~10 min. Das sieht bei der E-Mobilität vollkommen anders aus. Deutlich niedrigere Reichweiten, dünnes Ladenetz, inkompatible Bezahlsysteme, lange Ladezeiten...

Und mein konkreter Anwendungsfall deckt sich überhaupt nicht mit dem statistischen Mittel von 40 km täglich, was den Kauf eines E-Autos noch unattraktiver macht.

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Und öfter laden ist beim E-Mobil an der eigenen "Tankstelle" kein Mehraufwand: Parken, anstecken heimgehen.....abstecken, einsteigen losfahren.

Kein Umweg zur Tankstelle, mit Benzin- oder Diesel-getränkten Handschuhen Giftstoffe einatmend tanken, Ölstand prüfen, bezahlen, Thermopapierbeleg sonnengeschützt aufbewahren und weiterfahren....

Der Mehraufwand erschließt sich mir nicht
Dann nochmal die Infos in kleinen Häppchen für Dich:

- zwei Wohnsitze - an Wohnsitz 1 wäre nur eine Wallbox im Parkhaus für 20 k€ möglich, wenn die Eigentümergemeinschaft komplett mitziehen würde - an Wohnsitz 2 keine Wallbox möglich, da eine (gemietete) Doppelhubgarage - Entfernung zwischen den Wohnsitzen ~200 km einfache Strecke

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Schöne Umschreibung für einen kompletten Wegfall.....da machst DU es Dir so einfach wie ich Deiner Meinung nach im folgenden.-)
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Ich mache es mir gar nicht einfach. München hat einen Kopfbahnhof mit dem üblichen, komplexen Gleisvorfeld. Durch den Wegfall der zusätzlichen Gleisharfe für den Güterverkehr vereinfacht sich die betriebliche Situation. Von dieser Entflechtung (FV, NV, Güterverkehr) profitiert der ÖSPV durch mehr Kapazität, Variabilität und höheren Durchsatz.
Im Übrigen sind die Flächen solcher Güterbahnhöfe i.d.R. hochgradig kontaminiert, weil sie über Jahrzenhnte Diesel, Schweröle und sonstigen Dreck schlucken mussten. Du erinnerst Dich sicherlich auch daran, wie lange sich der Baubeginn verzögert hat, weil erst aufwändig ausgehoben und Entgiftet werden musste.

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Innerdeutscher Flugverkehr ist auch eher fragwürdig.
Nicht per se. München hat(te) sich über die Jahre auch als großes, internationales Drehkreuz etabliert. Es kann durchaus Sinn machen, wenige große Flughäfen als viele kleine zu betrieben, die den interkontinentalen Verkehr abwickeln. Dann gehört natürlich auch ein gewisser Zubringerverkehr dazu.


Dat Ei
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Alt 22.05.2021, 09:27   #3210
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Beiträge: 19.640
Moin Steve,

Zitat:
Zitat von steve.hatton Beitrag anzeigen
Ja absolut richtig - ob sie wohl ohne den Druck "Olympiade" auch da wäre ?
die Planungen der S-Bahn haben bereits Mitte / Ende der 50er begonnen. Beschlossen wurde der S-Bahnbau 1963. Der Olympia-Zuschlag erfolgte Ende April 1966, der Baubeginn der S-Bahn Mitte Juni 1966. Die zeitliche Nähe von Olympia-Zuschlag und Baubeginn zeigt, dass die Olympimpischen Spiele nicht ursächlich für den S-Bahnbau sein können. Wohl aber hat der Zuschlag den zeitlichen Druck auf das Projekt ganz massiv erhöht.

Was man sich hier vor Augen führen muss, und was ein Dilemma der heutigen Zeit wiederspiegelt, sind die Zeiten zwischen Planungsbeginn und Baubeginn. Es lagen hier nur ~10 Jahre dazwischen. Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme waren 17 Jahre vergangen. Schaut man sich nun die zweite Stammstrecke an, haben wir ganz andere Dimensionen. Die Ideen und ersten Entwürfe stammen aus der Mitte der 90er Jahre. Der symbolische Baubeginn war 2017. Die Fertigstellung ist aktuell erst für 2032 zu befürchten.

Wer heute schnelle Veränderungen im ÖSPV fordert und erwartet, verkennt die Laufzeiten solcher Projekte. Da wundert es auch nicht mehr, dass die tatsächlichen Baukosten, die hinten rauskommen, ganz andere sind, als man am Anfang veranschlagt und prognostiziert hat.


Dat Ei
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