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» Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Amazonas Pantanal und Iguacu |
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#81 |
Themenersteller
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 11.153
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Weiter gehts...Direkt vor unserer Haustür etwa lebte ein Ameivenmann.
![]() → Bild in der Galerie Er war etwas zurückhaltend, denn ein kapitaler älterer Herr der gleichen Art hatte sein Revier gleich nebenan ![]() → Bild in der Galerie Dem ging er lieber aus dem Weg. Den Weibchen war der Männerkram egal. Sie streiften sorglos und unbehelligt durch diverse männliche Teritorien. ![]() → Bild in der Galerie Ameiven sehen zwar aus, wie unsere Eidechsen, sind aber keine. Sie haben lediglich durch Anpassung an ähnliche ökologische Nischen ein ähnliche Aussehen entwickelt. Man nennt das konvergente Evolution. Taxonomisch sind es Teiidae, Schienenechsen. Schienen nennt man bei den Reptilien stark vergrößerte breite Schuppen. Wer den Ameiven auf die Vorderbeinvorderkante schaut, erkennt, wo der Name herkommt. Ich konnte das alles übrigens bequem von der Hängematte aus beobachten. ![]() → Bild in der Galerie Wobei bequem relativ ist. Wie es zu einer Rinder Hazienda so gehört, waren die Hängematten aus geflochtenem Leder und durch den langen Aufenthalt im Freien recht hart geworden. Im Bereich der Pousada waren auch regelmäßig Rotfuß Seriemas anzutreffen. Ich nenne sie gerne die amerikanischen Sekretäre. ![]() → Bild in der Galerie Sie erinnern tatsächlich an diesen afrikanischen Greifvogel und führen auch eine recht ähnliche Lebensweise. Ein weiteres Beispiel für konvergente Evolution. Selbst die komischen Federbüschel haben sie am Kopf, nur sitzen sie vorne und nicht hinten, wie beim Sekretär …aber der Blick ähnelt doch sehr ![]() → Bild in der Galerie Sie sind aber keine Greifvögel, sondern bilden eine eigene Familie mit nur zwei Arten. Verwandtschaftlich stehen sie den ausgestorbenen, teils riesigen Terrorvögeln Amerikas nahe. Alle paar Minuten können sie nicht anders. Sie legen den Kopf in den Nacken, öffnen den Schnabel und produzieren die Nationalmelodie des Mato Grosso. Laut und unüberhörbar, gekonnt zwischen Dissonant und melodisch balancierend, aber sehr laut Hier kann man sich das anhören https://xeno-canto.org/species/Cariama-cristata Und hier ansehen: ![]() → Bild in der Galerie In den Bäumen herrschte auch buntes Vogeltreiben. Töpfervögel, die Nationalvögel Argentiniens bauten vielerorts an ihren fußballgroßen eehmnestern. Sind sie fertig, gibt es einen Flur, der nach ca einer viertel Drehung in den Hauptraum mündet. Sehr massiv das ganze. Hier ein Rohbau mit Baumeister ![]() → Bild in der Galerie Natürlich sah und hörte man auch hier von überall das Kiskadee der ebenso genannten Tyrannen. ![]() → Bild in der Galerie In vielen Bäumen zeterte und kreischte es. Aber man musste oft lange suchen, bis man die Urheber, kleine grüne Papageichen auch wirklich zu Gesicht bekam. Es waren Kanarienflügelsittiche. Seehr niedlich: ![]() → Bild in der Galerie Aber mit vergleichsweise gewaltiger Stimmkraft ![]() → Bild in der Galerie An Echsen gab es in den Bäumen die schönen Kielschwanzleguane der Art Tropidurus hispidus. Hier ein prächtiges Männchen ![]() → Bild in der Galerie Die Weibchen sind deutlich unscheinbarer ![]() → Bild in der Galerie Highlight des Tages war eine Schnorcheltour in einem glasklaren Bach. Dort wimmelte es von diversen Salmlern. Vor allem eine Astyanax Art, ich vermute Astyanax argyrimarginatus und irgendwelche kleinen Hemigrammus spec. ![]() → Bild in der Galerie Dazu immer wieder große Anostomus ![]() → Bild in der Galerie und über einen halben Meter große Brycon hilarii, die dort Piraputanga genannt werden ![]() → Bild in der Galerie Wir hatten strikte Anweisungen, nicht den Sandboden zu berühren, denn dort gab es Pfauenaugen Stechrochen. ![]() → Bild in der Galerie Vor einigen Wochen war ein Tourist auf einen getreten. Man kann da nicht viel machen und stirbt auch nicht daran, aber die Schmerzen sollen schrecklich sein. Zum Abschluß des Tages gingen wir noch ein wenig im Ort spazieren. Ausser Staub und bekifften Badenden im Bach, die uns auch ab und an belästigten, gab es aber nur ein paar Kapuzineraffen zu sehen. ![]() → Bild in der Galerie Unser Guide, Juliana sammelte ein paar Bananen auf und versuchte, einen Kapuziner damit anzulocken. Es kam auch einer, schnappte sich aber nur in Windeseile alle Banänchen und weg war er…. ![]() → Bild in der Galerie Iso 12800 übrigens. Daher etwas krisselig. Aber früher hätte man so ein Bild gar nicht vorzeigen können. Das Reino Encantado hatte im übrigen noch mehr zu bieten. Davon im nächsten Beitrag.
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Viele Grüße Ingo ____________________________ Kober? Ach der mit den Viechern! |
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#82 |
Themenersteller
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 11.153
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Der eine oder andere liest noch mit, also mache ich weiter, wenn ich gerade mal Zeit habe. So wie jetzt…
In der Nähe unserer Unterkunft gab es einen See, zu dem jeden Abend viele Vögel, vor allem aber Gelbbrustaras und Rotbaucharas zum Schlafen kommen. Darum nennt man ihn Lagoa des Araras. Der See ist in Privatbesitz und man zahlt Eintritt. So wird immerhin dafür gesorgt, dass alles so erhalten bleibt, wie es ist. Und es ist schön. ![]() → Bild in der Galerie Als wir ankamen, zogen Wolken auf und es regnete bald leicht. Zudem wurde es rasch dunkel. Die Bedingungen waren also nicht gerade ideal zum Fotografieren. Aber das Erlebnis war grandios. Sobald es zu dämmern begann, flogen von allen Seiten Aras heran ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Und bald saßen überall in den Bäumen Gelbbrustaras ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Und Rotbaucharas ![]() → Bild in der Galerie Einige Paare schienen dort auch feste Wohn- oder Nisthöhlen zu haben ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Es gab dort auch noch andere Vögel, aber selbst akrobatische Einlagen der Tangaren konnten uns nur kurz von den Aras ablenken ![]() ![]() → Bild in der Galerie Ebenso ging es wahrscheinlich den Kaimanen unten im See, denn die hofften wohl darauf, dass vielleicht mal einer der Gefiederten abstürzt. ![]() ![]() → Bild in der Galerie Irgendwann wurde es dann zu dunkel zum weiteren Vogelfotografieren und auch der Reiherschlafbaum war inzwischen weitgehend unbemerkt von uns voll geworden ![]() → Bild in der Galerie Wir lauschten noch eine Weile dem Aralärm, dann gib es zurück ins verzauberte Königreich. Dort unternahmen wir noch einen Nachtspaziergang durch den Dschungel. Zu sehen gab es wie immer vor allem Insekten. Hier eine hübsche Wanze ![]() → Bild in der Galerie An dem Tag war außerdem Massenschlupf der Singzikaden angesagt. Fast an jedem Baum hing eine frisch aus der Larvenhaut geschlüpfte noch weiche Zikade und wartete darauf auszuhärten und loszulegen mit Wein, Weib und Gesang. OK…eher Pflanzensaft als Wein, aber sonst…. ![]() ![]() → Bild in der Galerie Hier sieht man besonders schön noch die Exuvie. Erstaunlich, was für eine große Zikade aus so einer kleinen Larve herauskriecht. ![]() → Bild in der Galerie Einmal bat uns Juliana, die Lichter auszumachen und einfach den Dschungelgeräuschen zu lauschen und in die Sterne zu blicken, Schön! Aber auf einmal flatterte eine große Fledermaus gut hörbar mitten durch die Gruppe…sofort waren alle Lichter wieder an. ![]() Außer den Zikaden waren vor allem viele Blattschneiderameisen unterwegs ![]() → Bild in der Galerie Und wie überall gab es auch Abweichler die Blattstiele interessanter als Blätter fanden. ![]() → Bild in der Galerie Alle wurden bewacht von Soldaten mit riesigen Köpfen und eindrucksvollen Kiefern. ![]() → Bild in der Galerie Auch einen kleinen niedlichen Baumnager fanden wir ![]() → Bild in der Galerie Und als Highlight entdeckte ich eine auf dem Boden brütende perfekt getarnte Nachtschwalbe ![]() → Bild in der Galerie Ein weiteres Highlight für mich war dann noch eine fette Rokokokröte, die ich zum Schluß vor den Gebäuden fand. ![]() → Bild in der Galerie Ich hatte viele Jahre ein Paar dieser sympathischen Froschurche und freute mich daher besonders über dieses Betthupferl. Am nächsten Morgen ging es dann früh los zu einem kleinen Sonnenaufgangsspaziergang im verzauberten Königreich. Mehr davon bald.
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Viele Grüße Ingo ____________________________ Kober? Ach der mit den Viechern! |
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#83 |
Registriert seit: 26.02.2007
Ort: an der Mosel
Beiträge: 4.429
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Für Bilder von allen möglichen Viechern bin ich ja immer zu haben. Und hier sind auch wieder großartige dabei. Am besten gefällt mir allerdings das Bild von dem Tümpel mit den Palmen im letzten Abendlicht. Super.
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#84 |
Registriert seit: 12.04.2012
Ort: Gerlingen
Beiträge: 4.771
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Danke für's zeigen von diesem wunderbaren Flecken Erde. Und gerne mehr davon.
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#85 | |
Registriert seit: 26.02.2007
Ort: an der Mosel
Beiträge: 4.429
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Zitat:
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#86 |
Themenersteller
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 11.153
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Genau, ist ja schliesslich auch keine gewöhnliche Maus, sondern ein Angehöriger der nur in Südamerika zu findenden Gattung Rhipidomys, aka Neuweltklettermäuse!
Sieht man nicht alle Tage, weder live, noch als Foto. Und niedlich war sie auch noch! ![]()
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Viele Grüße Ingo ____________________________ Kober? Ach der mit den Viechern! |
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#87 | |
Registriert seit: 26.02.2007
Ort: an der Mosel
Beiträge: 4.429
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#88 |
Registriert seit: 01.11.2010
Ort: Vörstetten
Beiträge: 6.589
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Vielen Dank für ein weiteres Stückchen Brasilien, Ingo! Ich sauge deine Bilder und kleinen Infos auf und freue mich schon, wenn du zu weiteren berichten kommst.
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#89 |
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.518
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Wieder eine traumhaft Lehrstunde mit atemberaubendem Bildmaterial. Danke
Die Farben der Papageien sind auch beeindruckend - man könnte meinen die Sättigung sei auf +100 hochgefahren ![]()
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Gruß aus Bayern Steve Geändert von steve.hatton (06.12.2023 um 15:37 Uhr) |
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#90 |
verstorben
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 32.059
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Danke fürs erneute virtuelle Mitnehmen nach Brasilien.
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.___. (O,o) /)__) █Meine SUF-Bilder / Island-Bilder -"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung. |
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