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#1 | |
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.502
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Menschenverachtende Produktionsstätten
Weil ich nicht denke, dass ein derartiges Thema im Thread "Steve Jobs ist tot" behandelt werden sollte möchte ich für dieses Thema einen eigenen aufmachen:
Hintergrund ist dieser Beitrag im o.g. Thread Zitat:
Diese Sichtweise ist nicht gerade eines Journalisten würdig - hier wäre ein weniger tendenziöser Bericht ehrlicher gewesen. Der genannte weltgrößte IT-Hersteller Foxconn baut nicht nur für Apple - dies soll aber auch keine Rechtfertigung für Apple sein. Jobs`Vergleich in Bezug auf die Selbstmordrate in diesem Betrieb klingt erst einmal zynisch aber ist schlichtweg nur eine Benennung der Realität. Kaum jemand wird verhindern, dass einige Menschen mit ihrem Leben nicht klar kommen und diesen Weg wählen. Ich frage mich da eher warum viele immer Amerika als das große Beispiel und tolle Vorbild nehmen, wenn dort die Selbstmordrate - so Jobs - noch höher ist als in ausbeuterischen Betrieben in China. Wenn wir alle nur noch ethisch absolut aubere Produkte kaufen wollen, so steht uns dies frei. Wir entscheiden was wir kaufen und benutzen! Man sollte aber bedenken, dass diese Produktpalette sehr begrenzt ist ! Jeder sollte mal in seinen Kleiderschrank schauen, seine Autoteile nach dem Herstellungsort prüfen, etc. oder auch seine Kamera. Oder sollen wir alle - auch non-Apple User - die Computer wegwerfen, weil irgendwo ein Foxconn Teil verbaut ist? Ich möchte hier Foxconn nicht in Schutz nehmen und auch nicht Apple, sondern nur die Diskussionsbasis breiter machen, denn es ist allzu einfach sich einen Bösen rauszupicken und gleichzeitig diese Kritik auf ein "Foxconn-Produkt" zu reduzieren und so zu verbreiten! Ich persönlich habe es nie verstanden, warum man bei einem Arbeitslohn von weniger als 5% noch weiter runter muss mit den Löhnen und über Lohnnebenkosten diskutiert (hier angebl. $7 pro iPhone), aber offenbar schafft es die Wirtschaft hier die Politik - die die Rahmenbedingungen schaffen sollte !!! - so einzulullen, dass man dies brauche. Richtig ist, dass das iPhone bei $10, oder $20 Lohnstückkosten auch noch genug Gewinn abwerfen würde - allerdings sollte man auch nicht verschweigen, dass Frontal21 in diesem Bericht eine sehr eigenwillige Rechenart aufmacht: Gewinn= Verkaufspreis - (Materialkosten+Lohnkosten) Da hat das Milchmädchen wieder mal zugeschlagen. Seit Michael Moore, weiß jeder dass kein einziger Nike Turnschuh in Amerika gemacht wird - nur der eine den Nike für MM baute !!! Aber Nike ist auch nur eine Firma! Die Welt läuft längst aus dem Ruder, wenn die Produktionsstätten in den Billiglohnländern liegen, die Meere und die Umwelt - kostenlos für die Verursacher - verseucht werden, um diese Produkte billigst in die Zielorte zu verschiffen und die Gewinne angeblich alle auf den Antillen oder sonst wo gemacht werden. Hier sollte die Politik längst ein anderes Steuersystem einführen und schon wäre die Produktion vor Ort wieder attraktiv. So produzieren "wir" in Fernost, verkaufen hier und versteuern wieder woanders. Hier liegt der Hund begraben und wenn Zulieferer in der Automobilindustrie wegen 0,10 cent gewechselt werden , könnte man das Unglück der menschenverachtenden Produktionsstätten auch den Betriebswirten in die Schuhe schieben, wenn man es sich einfach machen will. Man könnte auch die Misere den Konsumenten in die Schuhe schieben: Wer nur 5 € für ein T-Shirt ausgibt, muss wissen dass dafür jemand anders leidet! Wir allesamt sind mitschuld - nicht nur ein Herr Jobs oder eine Fa. XY ! Gruß Steve Geändert von steve.hatton (06.10.2011 um 19:52 Uhr) Grund: Wg. fehlerhaftem Programmhinweis ARD/ZDF |
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#2 |
Registriert seit: 08.09.2003
Ort: Erkrath bei Köln
Beiträge: 7.446
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In der Zeit gab es einen interessanten Artikel dazu, wie ein 1EUR-H&M-T-Shirt hergestellt wird, trotz aller Kontrollen und Selbstverpflichtungen ist da vieles im Argen.
Teurer zu kaufen hilft ledier häufig auch nicht, man erhöht den Gewinn oder die Einnahmen Dritter (MArketing- und Werbemenschen, Innenarchitekten für Designershops etc.). Vielleicht hilft der Rückgriff auf fair gehandelte Produkte . Die allgemeine Kritik oder das Unverständnis über unsere Art des Wirtschaftens teile ich unbedingt. Jan |
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#3 |
Registriert seit: 09.08.2008
Beiträge: 506
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Auf ARD wirst du Frontal21 nicht finden. Die Sendung läuft auf ZDF.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/haupt...dung/Frontal21 |
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#4 |
Registriert seit: 12.08.2008
Ort: Nürnberg
Beiträge: 4.198
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Ich habe schon bei der Vorankündigung des Machwerks gesehen worauf das (wieder) hinführt. Es reiht sich ein in die Reihe von Machwerken, die in ekelhaft effekthascherischer Art die "Kontroverse Marke Apple" für die reine Quote missbrauchen. Es hilft den Betroffenen in den Firmen nicht, wenn derartige "Journalisten" immer von neuem den Mythos befeuern, dass derartige Ausbeutung etwas ist das irgendwie speziell mit Apple oder deren Produkten zu tun hätte.
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#5 | |
Registriert seit: 02.08.2009
Ort: München
Beiträge: 8.180
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Zitat:
---------- Post added 07.10.2011 at 00:21 ---------- Das Problem heißt ganz einfach "Kapitalismus", genauer "entfesselter Turbokapitalismus". Bis vor ein paar Jahren habe ich bei derartigen Diskussionen immer gesagt, wir in demokratischen Ländern haben ja eine gewisse Kontrolle darüber und haben uns bzw. den Firmen Regeln und Gesetze auferlegt die die üblen Auswirkungen dieses Systems abmildern. Bei Konstellationen wie Foxconn - turbokapitalistische Taiwan-Firma nützt billige Arbeitskräfte in totalitärem China aus, sehr wahrscheinlich (wie oben schon angedeutet) sogar noch unter Missachtung der nach unseren Maßstäben schon minimalen Vorgaben der VR China - wird das voll auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen. Ich glaube auch dass die meisten Arbeiter bei Foxconn froh sind einen Job in der Firma zu haben, dass es trotzdem so viele Selbstmorde gibt spricht meines Erachtens aber um so mehr für die miesen Zustände dort. Da sie in dem totalitären System, das noch dazu korrupt ist, kaum Möglichkeiten haben sich zu wehren wissen manche irgendwann eben nicht mehr weiter. Seit der Finanzkrise und ganz besonders dieses Jahr habe ich allerdings den Glauben daran dass wir bei uns hier in unserem "demokratischen" System noch eine wie auch immer geartete Kontrolle haben endgültig verloren. Die Wirtschaft - allen voran natürlich der Finanzsektor - hat die Politik voll unter Kontrolle, die Politik schert sich kaum noch um den Willen der Wähler und macht was die Lobbyisten wollen, die Wähler haben - verständlicherweise - jedes Vertrauen in die Politik verloren, also wird das System immer ausbeuterischer. Die Reichen werden immer reicher, die Masse verarmt, und das immer schneller. Das geht so lange noch gut bis der nächste Crash kommt, und der wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. It's the rat race... |
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#6 |
Registriert seit: 12.08.2008
Ort: Nürnberg
Beiträge: 4.198
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@wus
Da bin ich anderer Meinung. Ich kann es nicht gutheißen, dass dem Amüsement einiger Apple-Hasser wegen die dringend notwendige seriöse Berichterstattung geopfert werden soll. Wieso gibt es denn "trotzdem so viele Selbstmorde" dort? Es mag unmenschlich klingen, aber die Quote bei Foxconn liegt unter der offiziellen Quote der VR China, die wiederum als weltweit eher gering gilt. Bitte nicht falsch verstehen - nach meinem Empfinden ist jeder einzelne Mensch zuviel - allerdings sind es gefühlt vor allem deshalb "viele" weil das die in den Medien gewünschte Wahrnehmung ist um von unserer kollektiven Empörung zu profitieren. Apple ist da ideal - da kommt Neid auf Erfolg mit genereller Abneigung gegen Marketinghype amerikanischen Stils und wohlgepflegtem Sonderlinghass zusammen. Am Stammtisch, der Zigarettenpause und beim täglichen zusammensitzen in der Firmenkantine kann man sich so im kollektiven Hass heimelig zusammenraufen und schulterklopfend, kopfschüttelnd ereifern. Es ist jedem Journalisten klar, dass die Quote durch eine Assoziation mit diesem Feindbild durch die Decke geht. Gleichzeitig werden die paar Apple-Fanboys ebenfalls entrüstet zur Quote beitragen. Das ist ein medialer Selbstläufer - eine ebenso durchsichtige wie naive und trotzdem durchschlagend erfolgreiche Strategie. Übrigens habe ich über die Jahre festgestellt, dass die unkritischsten, krassesten und nervigsten Apple-Fanboys frische "Switcher" von Windows sind. Diese sind oft besonders emotional enttäuscht und sehen sich gleichzeitig in der Verantwortung ihre Entscheidung ständig zu rechtfertigen. Langjährige Applenutzer entwickeln meist eine eher gemäßigte Einstellung: Entweder sind sie sowieso Desinteressiert an Windows und jeglicher Diskussion darüber oder sie sind sowieso bei mehreren Plattformen heimisch und kennen Stärken und Schwächen jedes Systems. Geändert von Neonsquare (07.10.2011 um 00:53 Uhr) |
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#7 | |
Themenersteller
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.502
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Zitat:
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#8 |
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: im Grünen
Beiträge: 11.873
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Menschen dieser Art .... Na du kennst dich ja aus!!
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Ciao - Kerstin - NO MATTER HOW YOU FEEL... GET UP. SHOW UP. DRESS UP. AND NEVER GIVE UP. Der Klügere kippt nach ![]() |
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#9 | ||
Registriert seit: 28.09.2003
Ort: D 10557 Berlin Moabit
Beiträge: 16.963
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Zitat:
Aber laufe ruhig weiter Blind durch die Welt, oder schimpfe über die ach so bösen Journalisten. PS: Die sind mir jedenfalls lieber als Blinde, und hat nichts aber auch garnichts mit Apple zu tun. Übrigens Ausbeutung gibt es nicht nur in China. Zitat:
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mit einem Gruß von einem Dithmarscher aus dem Zentrum Berlins (Moabit) Ditmar Geändert von Ditmar (07.10.2011 um 10:21 Uhr) |
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#10 | ||
Registriert seit: 12.08.2008
Ort: Nürnberg
Beiträge: 4.198
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Zitat:
Zitat:
Gerade WEIL ich nicht Blind durch die Welt laufe übe ich Kritik. Gerade weil ich gegen einseitige, undifferenzierte Betrachtungen und Trivialisierung von schwierigen Sachverhalten bin übe ich Kritik und kläre auf. Leider führt das nunmal mit sich, dass man der genehmen Standardmeinung eine gegengepolte alternative Sichtweise gegenüberstellt. Leider führt das auch immer wieder dazu, dass dies manchen Zeitgenossen - wie Dir - den Vogel raushaut um dann ad Hominem zu werden. Und von Microsoft, Dell, HP und Sony in aktuell weniger als 1,5m Abstand. Nach deiner Beurteilung bin ich deshalb wohl ein böser Mensch. Ich habe allerdings das Gefühl als ob die Fixierung auf das Unternehmen "Apple" bei Dir stärker ausgeprägt ist als bei mir. Im Ernst: der vielleicht unglaublich schwer verständliche Aspekt ist schlicht, dass es falsch ist so zu tun als ob irgendeine Marke - egal welche - die Ursache für die bei diesem Thema beschriebenen Probleme sind. Wer das jedoch darauf trivialisiert tut niemandem einen Gefällen außer den Ausbeutern selbst. Geändert von Neonsquare (07.10.2011 um 11:05 Uhr) |
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