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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » Schottland - 8.-15.4.2012 - Reisebericht
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Alt 20.04.2012, 20:41   #61
erwinkfoto
 
 
Registriert seit: 22.05.2007
Ort: NRW
Beiträge: 5.642
Bin unterwegs aber es gibt 2 Korrekturen

...ich wollte nicht auf eure Höhe kommen! grrr , dazu fehlte noch ein Stück
und
Tino & Erwin gingen gucken (beim Wohnwagen Kleptomane).
Ob Tom hinter uns war kann ich nicht sagen.

LG,

Erwin - auf dem Weg zur Luminale...
__________________
ErwinKFoto on FB
The single most important component of a camera is the twelve inches behind it. -A.A.
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Alt 20.04.2012, 21:13   #62
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.953
Ach, DU warst der zweite Mutige.
Ich hatte irgendwie Tom im Kopf.

Soll ichs verbessern?^^
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2012, 22:45   #63
RF48
 
 
Registriert seit: 17.03.2006
Ort: Großefehn
Beiträge: 236
So, dann auch ein paar Fotos von mir.

-> Bild in der Galerie
Hier ist das Foto von der fast neuen Bank mit Gottlieb und Erwin.


-> Bild in der Galerie
Und hier ist der Wasserfall, den Erwin nicht mehr erwischt hat.


-> Bild in der Galerie
Tom vor mir auf der Brücke.

-> Bild in der Galerie


-> Bild in der Galerie
Der Weg zum Wasserfall war glitschig, steil und gefährlich.
Fast wäre meine neue Alpha 77 zu Bruch gegangen.
Aber sie hat den Sturz überlebt.
Mein Knie blieb auch verschont.


-> Bild in der Galerie
Dann hab ich auf diesem Weg auch noch einen Wassergeist fotografiert.

Gruß
Rieke
RF48 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2012, 22:57   #64
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.953
Der Wassergeist ist SO cool!
Der sieht schon im Thumb total klasse aus.

Und jeaaah, Gottlieb und Erwin auf der Bank!
__________________
Liebe Grüße!
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Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2012, 23:06   #65
steve.hatton
 
 
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.502
Interessant ist die unterschiedliche Wirkung der zwei Perspektiven der Drahtseilbrücke:

Das erst sieht schwierig bis gefährlich aus, das zweite eher harmlos...

Meine Frau meinte dazu: "Vergiss es !"
__________________
Gruß aus Bayern

Steve
steve.hatton ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 21.04.2012, 11:29   #66
Irmi
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Sauerland 59***
Beiträge: 11.244
Oh, wunder, daß die beiden dünnen und morschen Rückenbrettchen an der Bank das ausgehalten haben. Sehr witziges Foto.
__________________
Gruß aus dem Sauerland Irmgard (IRMI) I.M.A f to / meine Glerie hier / I.M.A lerei
Ein Foto stellt den Augenblick dar, die Malerei die Interpretation
Irmi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.04.2012, 12:40   #67
Tom D
 
 
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: Freigericht
Beiträge: 5.981
Meine Ergänzung zum 12.04.2012

Zitat:
Zitat von Dana
... und zack, war Tino mal wieder weg, Cache suchen. „Lest mich einfach vorne an der Straße auf, ich bin da dann irgendwo!“

Ok… Wir fuhren los, an der Straße lang, Tinos Namen laut rufend. Keine Antwort. Wir winkten die anderen beiden Autos vor und ließen sie schon fahren, da wir ja keine Ahnung hatten, wo Tino nun steckte. Bald

waren die Autos außer Sichtweite, wir fuhren laut rufend am Straßenrand mit Tempo 2km/h und irgendwann etwas später sahen wir auch Tinos Schopf in der Ferne auftauchen.
Ja, der Konvoi wurde auf diese Weise getrennt und ich fuhr Richtung vorher vereinbartem Treffpunkt voraus, Thomas und Jutta hinter uns her. Nach einiger Zeit ging es wieder auf einer Single Track Road weiter, die sowohl durch die Kurven als auch durch die Aufs und Abs stark an eine Achterbahn erinnerte.

Besagter Treffpunkt sollte ein Parkplatz ganz am Ende der Straße sein, von dort wollten wir zu Fuß weiter gehen. Den von Dana beschriebenen Parkplatz an den "Wasserfällen unten" hatten wir auch gesehen und uns gefragt, ob denn hier schon das Ende der Straße sei. Dann haben wir aber gesehen, dass es doch noch weiter ging und so sind wir noch ein paar Meilen weiter bergauf gefahren, um dann eine viertel Stunde später den Parkplatz am Eingang des Glen Nevis zu erreichen. Wir rechneten alle damit, dass Dana, Gottlieb, Tino und Erw, nein Örwin, so 5 - 10 Minuten später eintrudeln würden. Weit gefehlt. Nach einer halben Stunde begannen wir uns Sorgen zu machen und so beschloss ich, nach ihnen zu suchen. Ich fand sie dann fröhlich herumspringend und fotografierend an besagten unteren Wasserfällen. Mit einem leicht vorwurfsvollen Ton machte ich zunächst Gottlieb und dann Dana darauf aufmerksam, dass wir anderen doch oben warten würden. Daraufhin meinte Dana, sie hätte mir doch eine SMS geschrieben. Ja, dort unten bei den Wasserfällen konnte ich sie dann auch lesen - oben war halt kein Empfang gewesen. Kann ja mal passieren, ich war schon mal froh, dass ich alle heil wiedergefunden hatte. Nachdem ich dort unten auch noch ein paar Bilder gemacht hatte,



fuhr ich wieder hoch zu den anderen, um ihnen mitzuteilen, dass die Vermissten bald nachkommen würden und dass wir ruhig schon mal vor laufen sollten. Jutta, Biggi und Thomas taten dies auch, Rieke und ich entschlossen uns, noch ein wenig zu warten und Gegend zu fotografieren - Gegend haben die ja genug dort .



Das gab mir zudem Gelegenheit, meine Füße mal wieder ins Wasser zu stellen und den Wassergeist zu fotografieren - bei mir schreit er gerade:



Und hier Rieke bei der Wassergeistjagd:



Danach liefen wir dann doch los, weil Dana, Gottlieb, Tino und Örwin immer noch nicht angekommen waren. Am Eingang zum Glen stand eine Informationstafel, auf der zu lesen war, dass nach 1 km die Wasserfälle zu sehen sein würden. 1 km? Das geht doch. Also munter drauf los marschiert, zunächst ein recht einfacher Weg, dann über ein paar Steine. Die Steine wurden größer, der Weg steiler, an manchen Stellen mussten wir über schräge Felsplatten herunter fließendes Wasser überqueren. An einer Stelle teilte sich der Weg. Links ging es weiter nach oben, Richtung Wasserfälle, rechts ging es hinunter zum Fluss. Von dort kam uns Thomas entgegen, berichtete uns, was es dort zu sehen gebe und dass die zwei Frauen bereits umgekehrt seien. Auf Riekes und meiner Entgegnung, dass dies nicht sein könne, weil sie uns auf unserem Weg hierher nicht begegnet waren, meinte Thomas trocken: "Dann hab ich wohl meine Frau verloren". Ein paar hundert Meter weiter den oberen Weg entlang, sahen wir dann aber Juttas rote Jacke. Sie und Biggi waren tatsächlich noch ein Stück dieses Weges gegangen, was wirklich eine tolle Leistung war, denn das Geläuf wurde immer schwieriger. In meinem Reiseführer wurde der Weg ja als "kindgerecht" beschrieben: "Einfache, viel begangene Tour auf recht steinigen Wegen". Die Untertreibung des Jahrhunderts.

Jutta und Biggi kehrten dann um, ein paar Kehren weiter auch Thomas. Rieke und ich gingen stur weiter, manchmal gibt es einfach einen "Point of no return". Und wir wurden belohnt. Und wie wir belohnt wurden. Nach einer Kurve tat sich das Tal vor uns auf, sonnenbeschienen, weitläufig und am rechten Ende sahen wir den Wasserfall. Hier mal ein Pano des Tals:





Ich kann verstehen, dass manche diesen Anblick als nicht beeindruckend empfinden. Mir und sicher auch Rieke ging es in diesem Moment ganz anders. Nachdem man sich solch eine Aussicht durch das Gehen eines anstrengenden und teils wirklich gefährlichen Weges erarbeitet hat, ist das schon ein besonderer Moment, dann da zu stehen und den Anblick zu geniessen.

Um direkt an den Wasserfall zu gelangen, mussten wir noch eine Drahtseilbrücke überqueren - tooooootal gefährlich, quasi unter Einsatz unseres Lebens haben wir uns darüber gehangelt:



Ich musste natürlich auch hier wieder mit den Füßen ins Wasser .



Übrigens: Alle Gewässer, in denen ich mit den Füßen war, habe ich mittels meines Fußschweißes als meinen Besitz gekennzeichnet. Muss mich nur noch mit den Schotten einig werden


Während des Rückwegs fing es wieder an zu regnen und die Steine und Felsbrocken, der gesamte Weg wurden glitschiger, wir schafften es aber sicher bis zurück. Fast. An einer der letzten Bachüberquerungen war Rieke ein wenig unaufmerksam und stolperte. Er hatte noch die Kamera in der Hand, die dann auch hörbar auf dem Boden aufgeschlagen ist. Zum Glück ist ihm nichts passiert und die Kamera hat auch nur ein paar kaum sichtbare Schrammen abgekriegt.

Dieser Tag und das hier Erlebte gehören zu meinen schönsten Erinnerungen an diese Reise.

__________________
Viele Grüße, Tom

Ein Foto zeigt nicht die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor._______
Tom D ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.04.2012, 13:37   #68
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.953
Schön, dass du auch was schreibst, Tom! =)

Dadurch habe ich auch mal das Vergnügen, etwas zu lesen, das ich NICHT kenne. =) Und ja...das Tal...ach mann...wär ich auch gerne hin...
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.04.2012, 14:58   #69
Löwe
 
 
Registriert seit: 06.03.2008
Ort: Grossraum Karlsruhe
Beiträge: 2.366
Ich sage mal danke an alle, die hier Fotos eingestellt und so nette Reiseberichte geschrieben haben. Viele beiendruckende Bilder, die ich gerne, teilweise mehrmals angesehen habe.
__________________
Viele Grüße
Werner

---------------
"Leben ist das, was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen." John Lennon
Löwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.04.2012, 15:03   #70
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.953
Freitag, 13.4.2012 - Küstentour nach Easdale und Cullipool


Karte von Gottlieb

Dass dies für manche ein typischer Freitag der 13. werden sollte, war uns am Anfang noch nicht so ganz klar – das sollte sich erst so am Ende des Tages heraus stellen.

Zuerst ging alles wunderbar los. Aufwachen, BLAU draußen. Wattewölkchen, süßes Wetter…also schnell frühstücken und los! Himmlisch. Schäfchen am Himmel, Schäfchen am Boden…



Tolles Morgenlicht:



Wir hatten uns heute wieder geteilt. Stefan und Juddah verweilten ja eh immer noch auf Skye, Jutta und Thomas wollten unsere Glen Coe – Glen Etive - Tour nachfahren und hatten sich von uns die nötigen Navi-Hinweise geben lassen. Rieke war schon mit Juddah und Stefan anfangs dort gewesen und fuhr daher mit uns mit.

Wir wollten es heute gemütlich angehen lassen. Mein Bein war zwar besser (wahrscheinlich hatte es einfach aufgegeben), aber man muss ja nix überstürzen. Zudem wollte ich diesen Urlaub nicht beenden, ohne einmal richtig am Meer gewesen zu sein. Lochs schön und gut…aber Meer, Unendlichkeit und so weiter…das ist noch mal was anderes. So fuhren wir einfach die Küste nach Süden hinunter und schauten, wohin es uns verschlagen würde. An Oban, unserer Hafen- und Einkaufsstadt, mussten wir auch vorbei und nutzten den Moment (SCHARF LINKS, GOTTLIEB!!!!), mal kurz über Oban anzuhalten und ein, zwei Bilder zu schießen.



Öörwin hätte man auch Max nennen können…Klettermax!



Je weiter wir dann gen Meer kamen, desto angenehmer wurde die Landschaft. Sie war ganz anders als die bergigen Lochs und Glens, sanfte Hügel reihten sich aneinander, Schafe, wohin man blickte…



Und dann…ja dann fuhren wir über den Atlantik!!



Joah…das isser, da unter dieser etwas müde gähnenden Brücke.

Und das



und das



isser auch.

An der Stelle ist er einfach nicht breiter und die Brücke, die hinüberführte, war so klein und steil, dass man, fuhr man hoch, erstmal einfach „in die Luft“ gefahren ist, ohne zu sehen, was auf der anderen Seite kam. Abenteuerlich, aber total klasse. Das Auto wurde immer schräger, wie bei einer Achterbahn…und man wartet auf den Moment, wo es dann kippt.

Und weiter ging es, Richtung Meer! Die Insel, auf die wir wollten, hieß Seil. Von dort konnte man das Meer richtig sehen, also bis nach gaaaanz hinten, das, was ich wollte. Doch vorher ging es hügelauf und hügelab…und eine schöne Aussicht jagte die nächste:

Meeeeeeer!



noch mehr Meeeeer!



An der Küste angekommen, fuhren wir an kleinen, total niedlichen Reihenfischerhäuschen vorbei. Menschen, größer als 1,75, hatten da wahrscheinlich so ihre Probleme…allerdings habe ich dort auch keinen Menschen größer als 1,75 gesehen… Außer uns natürlich.



Der kleine Ort hieß Easdale. Wunderschön war es dort! Kleine, weiße Häuschen an der Küste



Rostige Ketten, ein MUSS für einen Fotografen…



Und zwei Möwen, die sehr skeptisch die Lage um sich herum peilten:



Irgendwie erinnerten die mich furchtbar an Tünnes und Schäl…

Ich stelle fest, dass ich, als wir dann am Meer waren, wieder nur Bilder habe, wo auf der anderen Seite Küste ist!!! Argh! Aber irgendwie waren die Bilder am hübschesten. Auf dem Übersichtsbild oben ist ja Meer mit Horizont drauf.



Öörwin natürlich wieder hoch oben:



Dann musste ich aufs Klo und drückte ihm die Kamera in die Hand. Als ich zurück kam, war ein neues Bild drauf und meine Objektive waren irgendwie plötzlich an Erwins A700.


(Hat also entweder der Kamerageist oder Erwin geschossen. )

Wir fuhren weiter, da wir ja bis auf die Insel wollten. Doch da war erstmal wieder eine Fähre. Und die hatte einen Fahrplan. Und dieser Fahrplan besagte, dass wir eine Viertelstunde warten mussten.

Die Fähre lag zwar an ihrem Anlegeplatz, aber der Fährmann war nicht da. Anscheinend ist da nie so viel Betrieb, dass sie dauernd fahren muss. Auch ein blöder Job…zweimal fünf Minuten fahren, dann eine halbe Stunde Pause. Aber anscheinend wohnte der Fährmann echt daneben, denn er kam dann fröhlich seiner Wege.

Sieben Pfund für das Auto und nochmals 1,75 für jede im Auto ansässige Person!!!! Woah…gesalzen. Aber als wir hörten, dass das für hin UND zurück war, ging es uns besser. Wir setzten über und das erste, was wir lasen, war ein Schild:

Lämmerzeit – bitte die Hunde anleinen – Lämmer NICHT hochheben!

Ich stellte mir das vor, wie so Touristen freudig auf die Wiese rennen, „aaaaaach wiiiieeee süüüüüüüüüüüüß!!!!!!!!“ brüllend, und dann einfach mal ein Lämmchen hochheben fürs Foto…??? Aber anscheinend muss es solche denkbefreiten Menschen geben, sonst gäbe es diese Ermahnung nicht. Bekloppt.

Allerdings stellte ich mich auch erstmal nicht besonders toll an. Wir kamen an einem besonders hübschen Tal und Loch vorbei und ich erklomm ein kleines Hügelchen und sah nicht, dass just auf der anderen Seite eine kleine Schafherde stand. Als ich dann über die Kuppe kam und in Sichtweite war, sah man nur noch eine große dreckig-weiße Wolke abdampfen und vor mir Reißaus nehmen. Blöd war meine Aktion für Gottlieb, der gerade auf diese illustre Herde scharf gestellt hatte…

Schulligung, Schatz!!!! Konnte man aber wirklich nich sehen…konnte man nich…

Auf dem Hügelchen angekommen, genoss ich die Aussicht und schoss ein Pano, um es für mich festzuhalten.



Da sieht man auch schön, wie es auf der anderen Seite schon schifft, dass Landunter nicht mehr weit ist.

Aber auch sonst ließ sich noch ein goldiges Motiv festhalten:



...und andere.



Und plötzlich platterte es doch wieder auch auf uns herab. Schottland ohne Regen geht einfach nicht, doch danach wurde es sofort wieder schön! Das ist das Tolle an dem Land. Es regnet sich nicht ein und bleibt trüb, es lockert sich immer total schnell wieder auf. Wunderbar.

Wir nutzten die Regenpause zum Weiterfahren und kamen an einem westlichen Zipfel der Insel an, der Cullipool heißt. Hach, war es da schön!



Es war auch an der Zeit, die Folgen dieser guten Laune und der herrlichen Landschaft auszukosten: Öörwin wurde von Tino zu „Sir Öörwin“ gemacht und war also ab jetzt adelig. Das hat sich auch echt bis daheim gehalten.

Plötzlich meinte Tom von hinten: „Du bekommst Besuch!“
Kam ein süßer schwarzer Labrador langsam und vorsichtig heran. Ich ließ es zu und sprach leise mit ihm. Doch man merkte, dass es ihm nicht ganz wohl war, also ließ ich ihn in Frieden und teilte mein Plätzchen mit ihm. Auch den anderen gefiel der Hund und sie lockten ihn und sprachen mit ihm. Das war ihm dann doch zu viel und man merkte deutlich, dass er davor Angst hatte. Als dann Tino in seiner direkten Art auch noch volle Kanne auf ihn zulief, war alles vorbei. Er fing an zu bellen und zu erklären, dass er keine Übergriffe dulde, wenn einer das denn vorhätte.

Hatten wir nicht. So entspannte sich alles wieder und der Kleine ging seiner Wege.

Ich knipste noch ein paar Details



(Was ist das eigentlich???

Und dieses alte Steuerrad hätte ich am liebsten dem Bewohner dort abgekauft!!



Wir fuhren noch bis ans äußere Ende dieses Zipfels, wo die Stimmung nochmals wunderschön war:



…und wo es wieder begann zu regnen. Hier stimmt „aus heiterem Himmel“ wirklich! Nach dem Regen folgte ein dicker Graupelschauer…so richtig körnig! Und das, obwohl hinten absolut blauer Himmel zu sehen war. Hammer.

Für abends hatten wir uns mit Jutta und Thomas, die ja nicht dabei waren, in Oban verabredet. Wir wollten dort ins Manor-House essen gehen, das sollte schottische Spezialitäten haben und gut sein. Ich nahm die Telefonnummer mit, weil wir ja Tische bestellen wollten und Tom versuchte dann den halben Tag dort sein Glück. Aber auf solchen Inseln ist es mit dem Netz dann etwas schwierig.

Das Tolle: ich hatte an dem Tag mein Handy vergessen. Super Dana. Gerade an diesem Tag. Sonst hatte ich es immer dabei, aber ausgerechnet dann, wenn wir uns absprechen mussten, vergesse ich es. Gnarf. Tom bekam erst gegen Nachmittag eine Verbindung zu dem Restaurant und kam wieder mit der Info: „Die nehmen gar keine Gruppen. Egal, wie viele.“ Aha…ab wann beginnt für die ne Gruppe? Wir waren neun, das ist doch eigentlich noch im normalen Rahmen.

„Wer hat die Nummer von Jutta und Thomas?“

Schweigen.
Alle hatten vergessen, am Anfang mal Nummern auszutauschen, ich war die einzige, die wegen der Organisation alle hatte. Mei, setzte mir das zu. Sowas kann ich nicht haben, wenn ich für was verantwortlich bin und dann mache ich nen Fehler.

Wir riefen Stefan und Juddah an, in der Hoffnung, dass die die Nummer von den beiden hatten – Fehlanzeige. Somit fuhren wir erstmal nach Oban und waren viel zu früh dort. Biggi wünschte sich, noch etwas von Oban zu sehen, darum trennten wir uns, Biggi fuhr mit uns mit und Sir Öörwin tauschte in Toms Auto, da sie noch was einkaufen wollten.

Biggi wollte gerne hoch zu dem „Amphitheater“, das über Oban thronte.



Und das war eine fabelhafte Idee, wie sich heraus stellen sollte. Von dort oben hatte man einen absolut genialen Blick!



Da es spät war, warf der alte Turm (der es mal werden sollte, warum auch immer so riesig) total schöne Schatten.



Schauspielerisches Talent besaß es auch! Hier machte es pantomimisch "Der Schrei" nach:



Tom rief bei Gottlieb an (hatte es erst bei mir versucht, aber dann fiel ihm ein, dass mein Handy ja nicht da war) und fragte, wo wir seien. Wir trafen uns dann im Obaner Hafen:



Tom machte mir dann richtig Angst, da er meinte, mein Handy habe keinen Empfang gehabt. Im Haus WAR aber Empfang und das Handy war auch an! Ohgott…hatte ich es nicht vergessen, sondern verloren?? Ab da war ich unruhig…ich überlegte, ob ich es irgendwo liegen gelassen hatte oder es irgendwo rausgerutscht sein könnte… doch etwas später bekam Tom doch Empfang, er hatte es, um mich zu beruhigen, einfach nochmals versucht. Trotzdem. Bis ich daheim war, hatte ich keine ruhige Minute mehr.

Das Grübeln störte Tinos lautes Gelächter: „Habt ihr das gesehen????“
Nein, hatten wir nicht?
Ein junger Mann war mit einem kleinen Karton voll Fish and Chips am Hafen entlang gegangen, da stürzte sich eine Möwe seitlich auf ihn und klaute ihm einfach ein großes Stück! Sie kam angeflogen, hackte in seinen Karton und flog davon. Da mussten wir auch alle grinsen, zu gerne hätte ich das gesehen! Tino hat, glaube ich, ein Bild davon gemacht. Tino?

Die Möwen waren da aber auch mehr wie Tauben und flogen nicht gleich weg. Daher habe ich auch zwei Bilder gemacht, allerdings waren meine keine Raubmöwen.



Es wurde halb acht und wir mussten nun entscheiden, was wir machen. Sir Öörwin bot sich an, am Hafen zu bleiben und nach Thomas und Jutta Ausschau zu halten. Doch was brachte das? Die Autos waren in Oban verstreut und laut Beschreibung war es zum Manorhouse nicht so wirklich nah… Dazu war ich noch mit den Gedanken an mein Handy beschäftigt und nicht so ganz ansprechbar. Wir gingen dann in eine Bar, wo wir gute Burger aber abscheuliche Steaks bekamen (Biggi ließ ihres zurück gehen und bekam dann ein wirklich gutes – die Bedienung erklärte der Küche: „She’s german…“ , Tom kämpfte sich durch sein wirklich unschönes Stück durch. Ich hatte irgendwie vor Sorge keinen so rechten Hunger, obwohl ich von Rieke zum Dank für die Woche eingeladen worden war (noch mal danke!!!) und fütterte Tino mit den Resten, der auch etwas enttäuscht über die kleine Menge seines Abendessens gewesen war.

Dann beschloss der eine Teil, in Oban noch Nachtaufnahmen zu machen und Tom, Rieke und ich fuhren schon mal zum Haus hoch.

Sobald ich dort angekommen war – es war mittlerweile 21h – schrie ich Juddah und Stefan, die inzwischen daheim waren, nicht erst einen Gruß zu sondern ein „habt ihr mein Handy gesehen???“ „Joah…das liegt da…irgendwo da…“ Boah, was ein Glück. Und genau in dem Moment klingelte es auch. Thomas war dran.
„Ja…wo seid ihr denn????“
Ich erklärte ihm die Lage – das war mir SO unangenehm…und man hörte Thomas auf der anderen Seite zähneknirschen. Sie hatten eine geschlagene Stunde auf uns gewartet und nun Schwierigkeiten, selbst was zu Essen zu kriegen.

Als sie später nach Hause kamen, klärten wir das noch mal, die beiden waren echt sauer, zumal sie einen blöden Tag hatten. Thomas hatte eine kleine Schramme am Auto gefunden und wusste nicht, wie die dahin gekommen war und Jutta war fast im Moor versunken! Bis zum Knie war sie ohne Halt einfach eingetaucht und hatte Mühe, sich zu halten und sich auch wehgetan. Das alles war natürlich nicht unbedingt toll und der Abschluss dann so gar nicht.

Aber wir wären keine gute Gruppe, wenn wir das nicht wieder hingebogen hätten. Wir entschuldigten uns herzlich und die beiden waren dann auch wieder gut mit uns, Gottseidank.

Abends floss dann der Cider noch in Strömen…die Verrückten hatten irgendwie insgesamt acht Flaschen (ACHT!!!) Cider gekauft, weil sie unabhängig voneinander dachten, er reiche nicht…so mussten wir abends echt richtig loslegen. Dabei dann noch eine ordentliche Partie Poker und viel zu viele Gummibärchen…und dann war auch Freitag der 13. rum!

Bevor wir ins Bett gingen, kam dann noch die Krönung:

Tino: "Ähm...Thomas...?
"Ja?"
"Ich seh grad....ich HAB deine Nummer...."
........
............
...................&$/&$/&%$&/$&/$/&%$/&%$!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

....Pause, dann Thomas:

"Tino...?"
"Ja?"
"Ich hab deine auch...."


Die beiden hatten aus früheren Abwicklungen die Nummern schon mal getauscht, hatten es aber BEIDE vergessen!

Na denn Prost und gute Nacht!

---------- Post added 21.04.2012 at 22:15 ----------

Samstag, 14.4.2012 – Endziel: Rannoch Moor



Immer nach dem Aufwachen war der Gang erstmal zum blickdichten Vorhang. Welches Wetter würde uns beschert? Und die letzten Tage wurde es ja immer besser und besser. Und an diesem Tag?

War es NOCH besser!

Blau strahlte der Himmel, die Sonne lachte vergnügt und ich freute mich dolle, weil wir vorhatten, heute ins Rannoch-Moor zu fahren. Beim Frühstück war ich schon ganz hibbelig, weil das Wetter einfach einlud zum losfahren und loslaufen.

Jutta hatte eindeutig genug von so was wie „Moor“ und erfragte unsere Küstenroute von gestern, die wir ihr gerne gaben. Dort war die Einsinkgefahr doch relativ gering. Allerdings wollten sie die erste Etappe noch mit uns fahren, da es derselbe Weg war. Der Rest der Meute fuhr dann Kolonne mit uns, bzw fuhren Juddah, Stefan und Rieke schon mal los mit den Worten: „Gell, ihr wisst ja, wo!“ Unsere Karte und das Navi und das GPS von Tino wussten es. Ein paar Minuten nach den dreien kamen auch wir dort an, wo unsere erste Station sein sollte: am Dunst….Dunst….Dunstdingens-Castle! Mei, wie hieß des… *nachschau*



Achja…SO hieß des.

Ich stelle immer wieder fest, dass ich solche Kästen lieber von Ferne mit Natur drum rum sehe als direkt davor zu stehen, so war das auch hier wieder. Einfach ein Kasten, dazu noch halb eingerüstet.



Dieses Foto war das einzige, was ich bereit war, für dieses Ding zu spendieren.
Tino winkte schon wieder von ganz oben. Er hatte schnell eine Eintrittskarte gekauft und war schnell mal hoch gespurtet. Enttäuscht kam er wieder runter: „Des lohnt sich net…alles voller Gerüste!“

Allerdings entdeckte man ein Schild, wo es zur Dunstdingens-Chapel ging, die ein Stück abseits im Walde lag. Also schritten wir munter dorthin, doch auch da…najaaaaa…ich ließ mich innen etwas inspirieren zu abstrakter Kunst…oder so…



Aber sonst… Jutta und ich liefen ein Stück weiter in den Wald hinein und trafen auf ein Mammut!!! Wir wollten es nicht glauben, aber es lag da friedlich vor sich hin…tat keinem was…





Die Sonne flutete Teile des Waldes und beschenkte allerlei Botanik mit ihren Strahlen:



Gottlieb hatte, während wir das Mammut fotografiert hatten, einen Igel gefunden, der sich ein Sonnenplätzchen gesucht hatten und mal kurz das Schnäuzchen hob, als wir ganz still waren und warteten:



Tino hatte dann die Idee, seine Kamera mit 8mm direkt neben dem Igel zu postieren. Dieser fand das nicht so toll, rollte die Schnauze wieder ein und ließ sich auch nicht mehr blicken. Manchmal muss man sich einfach mit dem abgeben, was man geschenkt kriegt.

Viele Vögel flogen in den Bäumen umher. Ein schöner Ast war in guter Brennweitenreichweite, toll bewachsen und super beschienen. Ich argumentierte mit den Vögeln, dass dies doch der allerbeste Platz zum Niederlassen sei, aber ich stieß auf taube Ohren. Die wissen einfach nicht, was gut für sie ist. Blöde Viecher.

Sir Öörwin war dann so freundlich, mir wenigstens EIN Bild im Baum zu ermöglich, wobei das NICHT der sonnenbeschienene Ast war. Ich denke aber, da wäre Sir Öörwin stark verunfallt…nen Vogel hätte der gerade noch gehalten.



Hach, war das Wetter schön!



Thomas und Jutta verabschiedeten sich nun und fuhren ihres Weges, die Küste entlang, wir anderen machten uns auf, Richtung Rannoch Moor. Ich schreibe extra „Richtung“, da ihr uns ja inzwischen schon kennt… Es sollten doch noch einige Stationen dazwischen liegen.

Tino hatte schon ein paar Tage lang immer wieder angedeutet, er würde doch gerne auch mal mehr fahren, als das Auto alleine zu einem Punkt zurück (mit meinem Teleobjektiv drin!!), zumal er bei uns als Fahrer eingetragen war. Ich bin eine furchtbare Beifahrerin. Fahre ich selbst recht zügig, bin ich aus irgendeinem Grund bei anderen immer sehr schnell ängstlich. Bei Gottlieb geht das gut, denn er kennt mich und weiß, was er mir zumuten kann. Tino fährt in Deutschland auch durchaus einen heißen Reifen…und genauso viel Angst hatte ich, dass er ans Steuer kommen könnte.

Doch heute kamen wir nicht mehr drumrum. Tino durfte fahren, war ja auch sein gutes Recht. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel und hoffte, wir würden alle heil ankommen. Vorher hatte ich ihn geimpft: „Achtung, man fährt oft ZU weit links, wenn man das erste Mal fährt (Erfahrungen mit Gottlieb in Irland) und bitte…fahr nicht zu schnell!“. Dann kniff ich die Augen zusammen und ergab mich in mein Schicksal….um sie ein paar Sekunden später wieder erstaunt aufzureißen.

Tino fuhr super! Alle Angst umsonst gewesen, er machte das wirklich total gut. Gleich von Anfang an fuhr er sehr sicher und achtete wirklich auf das Nichtzuweitlinks. Total klasse. Somit konnte ich entspannen und immer mal HALT schreien.

Aber erst ging’s mal Tanken. Tino tankte, da er ja fuhr und wir guckten uns aus dem Auto heraus etwas um. Ich sah ein Boot „for sale“ und sagte es Gottlieb. Der hörte nur und las es nicht und sagte: „Aha…ein Boot zum Segeln??“ Ähm…ja, genau.
Wir sahen dann später auch noch ein Haus und ein Auto „zum Segeln“.

Nach erfolgreicher Betankung ging es aber dann mit dem Haltschreien los.
zB an solchen Bäumen konnte ich nicht vorbei:



Oder an einem schönen Bergbild oder einem schönen Flussbild:



Tom und Tino nahmen die Sache sogar noch ernster:



Ich bin mir nicht ganz sicher, WAS sie da fotografiert haben…vielleicht erläutern sie es ja noch.

Weiter ging die Fahrt (ihr könnt sie ja oben in der Karte nachvollziehen, ich kann mir die ganzen Namen der Gebiete nicht merken…), bis wir an einem Platz ankamen, an dem wir Wasserfälle rauschen hörten und wo schon ein Auto parkte. Also nix wie ebenfalls hingestellt, ausgestiegen und geguckt, was da so los war.

Als erstes kam eine Brücke, die ich gerade noch betreten durfte:





Auf der Brücke war ein toller Ausblick in beide Richtungen:



Und Tino war mit einem Schrei weg. Er wollte doch schon die ganze Zeit mit Graufilter Wasserfälle fotografieren…janu, hier hatte er nun wirklich die volle Breitseite und die Gelegenheit! Das Dumme: er war mit dem Autoschlüssel weg. Wir konnten also die geschlagene Zeit, die wir dort verbrachten (und so wenig war das nicht) nicht ans Auto. Glücklicherweise hatte ich diesmal alles mitgenommen, hätte mich allerdings später gerne einfach ins Auto gesetzt. Naja, man kann nicht alles haben.

Ich kletterte, soweit das mein Knie zuließ, an den Wasserfällen durch die Gegend und sah eine Einstellung, die ich gerne auf Chip bannen wollte. Da ein Wasserfall dabei war, lehnte ich mich unten an den Brückenpfeiler. Sooo…noch einen Schritt nach rechts…

Platsch!!!!

Ich stand 40cm tiefer, mitten in einem gleichnamig tiefen Wasserloch. Ein Erdloch hatte sich randvoll mit Wasser gefüllt und ich war voll reingetreten.
Quiekend zog ich mein Bein wieder aus dem Wasser, der Schreck war größer als dass mir was passiert wäre, aber das Hosenbein war nass. Witzigerweise meine Füße nicht. Die Socken waren bis zum Schuhbund nass, aber drunter nicht. Meine Güte, waren die wasserdicht, genial! Somit war es auch nicht so schlimm, Wasser trocknet ja bekanntlich wieder.

Aber das Bild hab ich gekriegt:



Juddah hatte vom Wasser ausgespülte Steine entdeckt und tat alles, um sie abzulichten:



Ich tat es ihr nach:



Als es dann wieder leicht tröpfelte, kam Tino dann doch zurück und wir fuhren weiter.

Tino fuhr uns noch ein Stückl, dann hatte er schon genug. Er wollte ein wenig in der Stadt links fahren und auf so einer Single Track Road – das hatte er gemacht und nun wollte er wieder neben Sir Öörwin hinten Platz nehmen, die Kamera im Anschlag. Gottlieb fuhr also weiter und wir erreichten einen süßen kleinen Rastplatz neben dem Fluss Orchy, an dem sehr viele Motorradfahrer ihre Zelte gerade abbauten und sich scherzende Worte zuwarfen.

Ich stiefelte zu dem kleinen malerischen Flussufer, machte "zwei, drei" Bilder:





und setzte mich dann dort auf die Bank, die da stand. Ich war total alleine, keiner war in meiner Nähe und ich merkte, dass mich eine große Dankbarkeit überkam. Ich saß da und freute mich einfach, dass wir solche schönen Möglichkeiten geschenkt bekommen hatten und war einfach voller Dank, dass es solche Schöpfungen gab und wir sie sehen durften.

Ich wischte ein Rührungstränchen weg, als ein kleiner Buchfink an meine Seite flog. Ich hatte gerade das Zeiss drauf, also absolut keine Brennweite zum telefotografieren. So genoss ich einfach die Gegenwart des Vögelchens, das da so niedlich an meiner Seite auf und ab hüpfte und mich unverwandt anschaute.

Ich bewegte mich nicht und beobachtete einfach nur, wie das Tierchen zu meinen Füßen hin und her sprang, flatterte, den Kopf schief legte und mich anblinzelte. Das war ein ganz besonderer Moment. Hätte ich die Kamera gelupft, wäre es sicher gleich geflüchtet. So flog es nach einer Weile völlig entspannt von dannen und ich machte mich auf, zurück zu den Autos, das Herz irgendwie voller Freude.

Gottlieb hatte die Idee, die Single-Track-Road, die sich an diesen Platz anschloss, weiter zu fahren, anstatt wieder auf die Straße zurück zu fahren. Dies taten wir und das war gut so!



Es war Nachmittag und das Licht fiel immer schräger. An einer Stelle hielten wir an, weil die Landschaft so schön war:



Und dann sahen wir etwas in der Luft schweben:



Wir sind uns nicht sicher, ob das ein Adler war, aber wir sagen einfach, es war einer, weil das ein total feierlicher Moment war. Ingo, Bernd, WAGT euch zu widersprechen. Er hatte jedenfalls einen Horst, finden wir:



Leider reichte da nicht mal eine 300er Brennweite, er war zu weit weg. Da ich ja immer etwas abgedunkelt fotografierte, waren viele der Bilder zwar scharf, aber viel zu schwarz… Naja, egal! Ich hoffe, die Anderen haben schönere „Adler“-Bilder hinbekommen.

Weiter gings, die Straße weiter, bis wir hinten in einer Sackgasse landeten, wo es ein winzig kleines Gasthaus gab…aber es war schon nach vier und das kleine Gasthaus hatte nur bis halb drei die Küche auf. MIST… Aber hey, Versuch macht kluch!

Ich drückte einfach mutig die Klinke und schwubbs, die Tür ging auf! Stefan und ich betraten den kleinen Raum mit den vier kleinen Tischen und Stefan fragte den Wirt, ob er denn für eine Siebenergruppe eine Ausnahme machen könne. Er strahlte und sagte uns Sandwiches und Suppe zu. Draußen fing es gerade mal wieder an zu schütten, weshalb wir uns alle recht schnell in der guten Stube einfanden.

Ein paar Diet-Cokes und sehr leckere Sandwiches mit guter Suppe kamen auf den Tisch und der Wirt stellte sich öfter mal zu uns und erzählte ein bisi mit uns. Das war total lustig, weil er doch etwas schwer zu verstehen war.

Auf jeden Fall wollte er wissen, woher wir kamen und wo wir das Ferienhaus hatten.
Da hatte er uns. „Bonawe“…wir wussten, wie man es schreibt, aber wie SPRICHT man es?? Ich sagte: „Ähm…something like…Booonaaaweeee?“ Er überlegte, lachte und sagte: „Aaah, Bennoooow“….aaaaaaaaaah, nun wussten wir auch, wie man das aussprach. Am letzten Tag vor unsere Abreise!

Dann trennte man sich aber doch, nicht, ohne der Küche ein fürstliches Trinkgeld da zu lassen (war ja echt nett!), denn unser Weg sollte uns doch bitte noch wenigstens in die Anfänge des Moores bringen. Wir fuhren die kleine Sackgasse zurück und bogen ab. Recht schnell begann sich die Landschaft zu ändern. Moorgras wuchs und an einigen Stellen waren Wasserlöcher zu sehen.

Und dann konnte man nur noch mit offenem Mund aussteigen und knipsen. SO schön war das!

Erstmal zwei Panos:



Noch ein paar Einzelbilder hinterher:



Das Licht wurde der absolute Wahnsinnshammer. Ich liebte diesen Ort, ja, ich liebte ihn! Zwischen Nebelstimmungen kam das Licht immer wieder durch. Es war allerdings eiskalt geworden (so um die vier Grad) und unsere Hände waren kaum mehr spürbar, da auch ein guter Wind wehte, aber es war einfach so genial, dass es uns nicht im Auto hielt! Immer wieder sprangen wir aus dem Wagen, egal, wie gut man halten konnte (einige Autos hinter uns hupten auch mal etwas sauer…sorry…), aber das war einfach zu klasse. Ab und an gab es sogar ein paar Schneeflocken gratis, so sehr war die Temperatur gesunken.





Tino stand ebenfalls oben und bannte das alles auf Chip. Ich hab mal ein Bild von ihm gemacht:



Tinos Objektiv zeigte gerne mal „Blendenfehler“ an, das hatte er mehrfach die Woche. Hier stand er nun grinsend und meinte: „Gut, dass ich immer mal nen Blendenfehler hab, so hab ich automatisch n HDR!“

Eine kleine Anhöhe kletterten wir hoch. Oben musste ich echt beide Kapuzen anziehen, so kalt war es. Aber das Pano hatte sich einfach gelohnt!



Als ich runterkletterte, kamen mir zwei Inder entgegen, eine Frau und ein Mann. Sie im kurzärmeligen Sari!! Auch er war nicht viel dicker angezogen, hatte nur Barfüße in den Sandalen. Ich schaute sie ungläubig an und zog meine Jacke dichter zusammen. Manchmal braucht es keine Worte. Sie musste lächeln, als sie meinen Blick sah und verstand sofort, was ich meinte. Sie zuckte grinsend die Schultern und sprang dann freudig ihrem Mann hinterher.

Wieder unten angekommen, musste ich einfach weiter knipsen, das Licht war SO schön! Müsster jetzt leider durch.



(Bei dem Bild habe ich inzwischen den Regler wieder etwas runtergedreht. )

So langsam ging die Sonne dann auch hinter den Bergen unter und wir machten uns auf den Rückweg, da ich auch kochen wollte und der Gruppe nicht erst um elf Essen vorsetzen mochte.

Wir hielten kurz noch mal, um an dem kleinen Steinstrand, wo Tom am Wochenanfang seine Füße ins Wasser gesteckt hatte, um die Abendstimmung mitzunehmen.



Dann ging es schnell in heimische Gefilde.
Doch kurz vor unserem Haus, an der Brücke über das Loch Etive überraschte uns nochmals ein ganz besonderes Licht.



Man denkt, ich hätte da mords an den Farbreglern gedreht oder die Brücke wäre abends beleuchtet. NEIN. Die tief stehende Sonne tauchte alles in ein gleißendes Goldrot…so was habe ich bei uns in Deutschland noch nie bewusst wahrgenommen, jedenfalls nicht so stark. Total toll war das!

Als wir nach Hause kamen, hatte Biggi, die daheim geblieben war, um wenigstens einen Tag etwas Erholung zu finden, das ganze Haus aufgeräumt, total toll! Auch hatte sie schon mal die Kartoffeln gehälftet, mit dem Öl bestrichen, das ich einen Tag vorher angesetzt hatte und in den Ofen geschoben. So musste ich nur noch das Hühnchen zurecht machen und mit Kräutern und Frischkäse zu einem leckeren Essen zusammenbrutzeln und alles schmauste mit vollen Wangen nach einem tollen und anstrengenden Tag.

Als ich abends ins Bett ging, blickte ich in die Dunkelheit und dachte nur:
Danke…danke für diese tolle Woche!
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
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