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#591 | |
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.334
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Zitat:
Leider zieht dieser sprachliche Kitsch auch bei der Wissenschaft Einzug. Ich bekomme immer mehr Texte auf den Tisch, wo zunächst ein Bekenntnisabsatz als Einleitung dient. So wie der Katholik automatisch beim Betreten der Kirche vor dem Bekreuzigen seinen Finger ins Weihwasserbecken tunkt. Schwierig.
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Viele Grüße, Klaus |
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#592 |
Registriert seit: 23.01.2006
Beiträge: 481
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Vielleicht können wir uns vom Reiten auf Begriffen wieder verabschieden und wenden uns einfach Zahlen zu.
Für mich kommt der Strom eben nicht aus der Steckdose und daher interessiert mich brennend, woraus die Energie wirklich umgewandelt wird (und zukünftig werden wird):
Würde man sämtliche aktuelle Personen-Mobilität auf Elektromobilität umwandeln:
Deutschland hat mit den Ausstiegen aus Atomstrom, Braunkohle und Steinkohle eine akuelle Lücke von fast 200 TWh zu stopfen. Wenn man Gase als fossile Energieträger noch dazu nähme, dann wären es weitere ca. 100 TWh (Quelle) Ich habe keine Ahnung, wie hoch (in Deutschland!) der Strombedarf für das Raffinieren/Transportieren/... der Treibstoffe ist, denn diesen Anteil müsste man wieder abziehen. Ich vermute, dass dieser Anteil bei diesen Zahlen zu vernachlässigen ist. Lücken und Bedarf in Deutschland:
Und hier habe ich vorerst mal nur akkumuliert und Kraftwerke, die 7x24 konstante Leistung liefern können mit Energieträgern verglichen, die aufgrund von Flauten, Nächten und Wintern eben nicht konstant liefern können. Außerdem habe ich nicht berücksichtigt, dass das Verbrennen von Öl und Gas zum Heizen von Gebäude und Wasser ebensowenig zukunftsorientiert ist und zunehmend von Heizungen abgelöst wird, die nicht direkt CO2 ausstoßen oder dieser Ausstoß zumindest theoretisch neutralisiert wird (Holz). 2020 wurden offensichtlich mehr als 4 mal so viele Öl-Heizungen installiert als z.B. Wärmepumpen (Quelle). Für mich passt das in Summe so nicht zusammen und ich bin schon gespannt, wohin die Reise wirklich geht. Ich würde mich freuen wenn jemand die von mir berechneten Zahlen prüft und ggfs. bestätigt oder dementiert! |
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#593 | |
Registriert seit: 24.10.2007
Ort: Kehl und Oftringen
Beiträge: 3.092
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Zitat:
![]() In Bezug auf den zusätzlichen Bedarf bei Elektroautos bin ich auf eine ähnliche Grössenordnung gekommen, wobei das ja nur PKW sind - der ganze Nutzfahrzeug-Bereich ist da raus, aber auch noch sehr wenig elektrisch heute. Ein einziger kleiner Fehler fällt mir auf - der Strombedarf entspricht nicht der Stromproduktionskapazität. Es gibt ja Anlagen die nur bei Bedarf zugeschaltet werden, Wasser und Gas hauptsächlich denke ich. Da könnte noch etwas Reserve sein. Aber ich bin kein Spezialist, andere können sicher mehr zu der Rechnung sagen.
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Some say I don’t play well with others… |
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#594 | |||
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.334
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Zitat:
In ganz Europa gehen momentan die Strompreise durch die Decke, da allgemein eine Knappheitssituation angenommen wird. Die Gas- und Kohlepreise sind hoch. Da diese die gesicherte Leistung stellen, sind sie nach wie vor preisbestimmend - insbesondere im Winter. Der "European Green Deal" von Frau von der Leyen richtet hier riesigen Schaden an, da er auf Wunschdenken basierenden Zahlen beruht und der Market das weiss. In Spanien zieht die Regierung schon die Reissleine, und greift in den Strommarkt ein indem sie Preise für Endverbraucher diktiert. https://www.derstandard.at/story/200...strompreis-ein Zitat:
Zitat:
Wenn die Regierung nun die Stromproduktion verbietet (Stauseen dürfen nicht leer werden) geht man mit vollen Seen in den Winter. Ziel erreicht, die bösen Stromversorger haben kein Geld verdient? Weit gefehlt, der Strom kommt dann von Öl, Gas und Kohle - oder man schaltet Verbraucher aus. Das ist ein typisches Beispiel populistischer Politik. Wie sollen Preise sinken können, wenn ich das Angebot per Dekret verknappe? Derselbe Schwachsinn wie die "Mietpreisbremse" oder Erdogans Zinspolitik.
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Viele Grüße, Klaus Geändert von turboengine (16.09.2021 um 10:57 Uhr) |
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#595 |
Registriert seit: 16.08.2009
Ort: 59494 Soest
Beiträge: 1.600
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Ganz unsinnig ist die Rechnerei nicht. Denn den Strom den wir nicht selbst produzieren und importieren, müssen wir ja bezahlen. Das wird schön teuer werden.
Dazu kommt die Frage, ob wir dauerhaft wirklich soviel Strom importieren können. Denn die Länder werden ja erstmal sich selbst versorgen, und wenn da keine Kapazitäten über sind, wird nichts exportiert. So kommen wir zu einer Verwaltung des Mangels. Dann werden, wie ich schon mal schrieb, eben Bereiche abgeschaltet. |
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#596 | |
Registriert seit: 15.07.2011
Beiträge: 2.040
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Zitat:
Gruß, raul
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Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten. - Tagore |
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#597 | |
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.334
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Das stimmt auffallend.
Wenn man Politiker hört, ist alles in Butter, dann Deutschland ist ja "Nettoexporteur". https://de.statista.com/statistik/da...and-seit-1990/ Aber wohin geht der Strom? https://de.statista.com/statistik/da...nach-laendern/ Nach Österreich, Schweiz, Polen (und von dort meist via Tschechien nach Österreich) und Tschechien (von dort auch meist nach Österreich) Warum das? Die Schweiz und Österreich nehmen den Deutschen den überflüssigen Windstrom ab und pumpen damit Wasser die Berge hinauf. Der Strom ist billig. Gleichzeitig verkauft die Schweiz und Österreich viel Strom nach Italien, wo tendenziell Erzeugungskapazität fehlt. Je mehr Strom Erneuerbare bei geringer Nachfrage produzieren, desto geringer fällt der Strompreis aus (Kannibalisierung). Betrachtet man nämlich den Deutschen Handelssaldo in Strom nicht in TWh, sondern in Euro, ist der Saldo schon seit geraumer Zeit negativ. Es wird billiger Strom exportiert und teurer Strom importiert. Trotzdem ist das System wegen des Deutschen EEG und des fehlenden Netzausbaus mittlerweile derartig aus dem Gleichgewicht, dass auch im stromreichen Österreich Knappheit herrscht (bzw. Knappheit an günstigem Strom). Daher laufen in Österreich Gaskraftwerke und auch in der Schweiz werden welche gebaut werden müssen. Zitat:
Das System ist durch politische Fehleingriffe derartig pervers ineffizient geworden dass die hohen Strompreise für Industrie und Verbraucher eine logische Konsequenz davon sind.
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Viele Grüße, Klaus |
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#598 |
Registriert seit: 30.01.2006
Ort: Schaue auf Zürich
Beiträge: 9.334
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Hier lassen sich die Stromflüsse live ansehen und auch das "importierte CO2" wird berücksichtigt.
https://www.electricitymap.org/map Wenn man auf das jeweilige Land klickt, sieht man den Erzeugungsmix und auch Importe und Exporte.
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Viele Grüße, Klaus Geändert von turboengine (16.09.2021 um 20:02 Uhr) |
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#599 |
Registriert seit: 15.07.2011
Beiträge: 2.040
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Den kannte ich noch nicht, spannender Link und auch noch Open Source!
![]() Gruß, raul
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#600 |
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
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GUte Seite, danke.
Auf den Orkneys ist`s aber auch einfach - WIndstille gib´s dort wirklich nie.
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Gruß aus Bayern Steve |
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