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Alt 20.04.2020, 22:05   #51
perser

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Neumünster
Beiträge: 5.362
Zitat:
Zitat von ingoKober Beitrag anzeigen
Aber ich muss mal wieder klugscheißen
Danke, lieber Ingo, freue mich über Dein Klugscheißen...
Insgeheim kalkuliere ich es auch ein wenig ein, bin halt kein Biologe, muss mir mein Wissen mühsam zusammenstoppeln...
__________________
Gruß Harald

Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche.
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Alt 20.04.2020, 22:07   #52
ingoKober
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 11.167
Im Biologiestudium hab ich das auch ebensowenig gelernt wie im Job.
Biologen mit umfassender Artkenntnis jenseits eines Spezialgebiets gabs bis vor 50 Jahren regelmäßig. Inzwischen sind sie in etwa so selten, wie ein Narwal mit zwei Stoßzähnen.
Artenkenntnis ist bei mir Hobby. Fing schon im Kindergarten an....und in gut 50 Jahren sammelt sich da halt genug an, um öfter mal klugscheißen zu können
Freut mich aber immer, wenns nicht blöd rüberkommt....ist irgendwie ein Drang

Viele Grüße

Ingo
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Viele Grüße

Ingo
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Kober? Ach der mit den Viechern!
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Alt 20.04.2020, 22:43   #53
Tobbser
 
 
Registriert seit: 09.04.2017
Ort: LU, CH
Beiträge: 2.861
Lieber Harald,

danke für die tollen Bilder und den tollen Bericht. Vor kurzem habe ich noch einen kurzen Bericht über genau jene Wale in dieser Bucht gesehen und jetzt zeigst du sie hier!

Lieber Ingo,

und deswegen schätze ich dich hier so sehr. Es wäre auch wieder was spannendes zum Rätseln für dich da
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Alt 20.04.2020, 23:24   #54
perser

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Neumünster
Beiträge: 5.362
Knast ohne Gitter. Weltgrößte Saline. Fischadler im Dutzend

Das ein wenig weltabgeschiedene Mulegé zählt kaum 4000 Seelen, vielleicht ab Herbst stets ein paar Hundert mehr, weil dann viele Nordamerikaner hier überwintern. Und inzwischen sind die die Gringos auch willkommen – anders zwischen 1846 und 1848, als die US-Armee die Baja California zu erobern trachtete. Doch die Leute von Mulegé und der umliegenden Dörfer wehrten sich mannhaft und schlugen die Amerikaner in die Flucht. Seitdem führt die Kleinstadt den hochoffiziellen Titel Heroica Mulegé (Heldenhaftes Mulegé).


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Die wichtigste Sehenswürdigkeit von Mulegé ist indes der frühere Knast. Er firmiert als „Excarcel sin puertas“ (Gefängnis ohne Türen).


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Denn der anno 1907 auf einem Hügel erbaute Komplex verzichtete ganz auf Gitter vor den schmalen Zellen. Die Gefangenen konnten sich frei bewegen und etwa im Ort einer Arbeit nachgehen. Erst abends, wenn der Aufseher auf einer großen Muschel blies, mussten sie sich wieder einfinden. Dennoch gab es praktisch keine Fluchtversuche, da die Insassen in der heißen, langgestreckten Einöde der Halbinsel ohne Wasser nicht weit gekommen wären. Den heutigen Highway MEX 1 gab es halt noch nicht.


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Heute ist das Gefängnis ein Museum.


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Dass Salz reicher machen kann als Gold, bewies auch ein Gringo in der Baja California. Denn der Mann, der in den USA im Jahre 1982 die Forbes-Liste der 400 reichsten Amerikaner anführte, hieß Daniel K. Ludwig – und er wurde dies dank der Gewinnung von Meersalz. Heute gehört die von ihm aufgebaute Saline nahe des Städtchens Guerrero Nero zu 51 % dem mexikanischen Staat und zu 49 % dem japanischen Mitsubishi-Konzern, und für beide Parteien lohnt es sich. Denn über 1000 Beschäftigte fördern hier in der weltweit größten Saline jährlich 7 Mio. t Salz.

So ist auch der Ort Guerrero Nero (zu Deutsch: Schwarzer Krieger) recht wohlhabend, auch wenn man das dem etwas runtergekommenen Hafen der Saline nicht ansieht. Er wirkt mit seinem morbiden Charme und dem baufälligen Leuchtturm eher einem Endzeitdrama entsprungen…


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Die riesigen Salineflächen mit ihren flachen Lagunen, Schilfzonen und Salztümpeln sind heute zugleich ein einzigartiges Vogelrevier. Zu den wohl spektakulärsten Bewohnern zählen Dutzende Brutpaare an Fischadlern. Mexikaner behaupten, es gäbe weltweit nirgendwo eine größere Dichte an diesen majestätischen Vögeln, auch dank zahlreicher Nisthilfen, die ihnen hier errichtet wurden.


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In der Regel kommt man nicht allzu nah an die Fischadler heran, aber in jenem Salinehafen (wo das vierte Bild entstand) sind sie zutraulicher. Sie wissen, dass Menschen keine Gefahr bedeuten, sondern verbinden mit ihnen eher Futterquellen, da hier auch Fischerboote und Austernzüchter ihre Ernte anlanden.

Weitere Bilder von den gefiederten Saline-Bewohnern folgen.
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Gruß Harald

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Alt 20.04.2020, 23:36   #55
perser

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Neumünster
Beiträge: 5.362
Zitat:
Zitat von ingoKober Beitrag anzeigen
Freut mich aber immer, wenns nicht blöd rüberkommt....ist irgendwie ein Drang
Behalte bitte unbedingt diesen Drang - so etwas ist heute rar geworden...
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Gruß Harald

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Alt 21.04.2020, 08:37   #56
Schlumpf1965
 
 
Registriert seit: 16.11.2019
Beiträge: 2.739
Und wenn man denkt nach den Walen flacht es ab, bleibt der Bericht auf konstant hohem Niveau. Sowohl mit Bildern als auch begleitendem Text.
Sehr wohltuend die Mischung aus abgelichtetem und Informationen.

@ Ingo
Das kommt überhaupt nicht blöd rüber. Ich bin wie viele andere sehr froh über deine Anmerkungen.
Schlumpf1965 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.04.2020, 09:10   #57
perser

Themenersteller
 
 
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Ort: Neumünster
Beiträge: 5.362
Zitat:
Zitat von Schlumpf1965 Beitrag anzeigen
Und wenn man denkt nach den Walen flacht es ab, bleibt der Bericht auf konstant hohem Niveau. Sowohl mit Bildern als auch begleitendem Text.
Sehr wohltuend die Mischung aus abgelichtetem und Informationen.
Danke, lieber Norbert, werde mir Mühe geben, Dich auch weiterhin nicht zu enttäuschen...
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Gruß Harald

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Alt 22.04.2020, 17:04   #58
perser

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Neumünster
Beiträge: 5.362
Bei Kalifornischen Seelöwen

Da Carlo derzeit gerade viele prächtige Vögel aus dem nicht gar so weit entfernten Costa Rica präsentiert, halte ich mich erst einmal mit weiteren gefiederten Exoten zurück und gehe zurück ins Wasser…

Wer wie ich schon als Junge einen Faible für Tiere hatte und im Dunstkreis des Leipziger Zoos aufwuchs, für den war damals (in den 1960-er Jahren) stets Sonntagvormittag, 11 Uhr ein wichtiger Fixpunkt: die showartige Fütterung der Robben. Man kam dann vor Andrang kaum bis an die Brüstung vor. Es handelte sich dabei um Kalifornische Seelöwen – eine Art, die mir alle Zeit so gut im Gedächtnis blieb, dass ich nun auf unserer Mexiko-Tour ein Déjà-vu hatte. Denn nun erlebten wir Kalifornische Seelöwen in ursprünglicher Umgebung.


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Sie lebten mitten im Pazifik auf einem großen Felsen, den eine kleine Passage in der Mitte gewissermaßen durchlässig gemacht hatte. Überall verteilt, lagen einzelne Gruppen, die eine große Kolonie aus Hunderten Tieren bildeten.


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Eigentlich sind Kalifornische Seelöwen keine Klippenbewohner, vielmehr bevorzugen sie sandige Strandbereiche. Aber hier wählten sie, wie uns die Mexikaner erklärten, bewusst jenen – von Klippen unter der Wasseroberfläche flankierten – Felsen, weil er so ihre größten Feinde fernhält: die Orcas. Man kennt halt die Bilder von der argentinischen Halbinsel Valdez, wo die Schwertwale manchmal elegant und geschickt bis auf den Strand surfen, um sich junge Robben zu holen.


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Kalifornische Seelöwen gelten übrigens nicht nur als die elegantesten sondern auch als die schnellsten Robben. Sie sollen es bis auf 40 km/h bringen. Das ist knapp derselbe Speed, den die schnellsten Krauler im Olympiabecken erreichen.


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Hier lagen die Ohrenrobben aber faul und träge in der Vormittagssonne. Nur die Halbstarken unter ihnen tobten im Wasser herum. Und der Clou für uns Besucher, die wir in einem überdachten Kahn hierhergekommen waren: Wer wollte, durfte zu ihnen ins Meer steigen…

Es war zwar ziemlicher Wellengang, aber nicht kalt. Den kurzen Neoprenanzug trage ich nur, weil uns das der Skipper empfahl – und daran dann auch ein wenig Leihgebühr verdiente…

Meine Frau, die nicht mit ins Wasser stieg, hat ein paar Bilder gemacht – eins noch, bevor ich über die Reling ging...


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Es ist ein komisches Gefühl, im glasklaren, grünlich schimmernden Wasser plötzlich verspielte Jungseelöwen um sich herum zu haben. Man weiß nicht, wie man sich verhalten soll. Immerhin sind sie teils schon übermannsgroß, und sie haben ein Gebiss wie ein kräftiger Hund. Es hieß, wenn sie zu aufdringlich würden, solle man sie sanft zurückstoßen. Aber ich habe meine Hände im Zweifelsfall lieber am Körper gehalten, mich auf den Rücken gedreht und geschaut, was da so passiert. Als Brillenträger ohne Brille war ich ohnehin etwas gehandicapt. Aber natürlich ist nichts passiert, sie wollten nur spielen…


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Indes war es sehr schwer, wegen der teils ganz ordentlichen Wellen, der glitzernden Sonne und vor allem der überaus agil auf- und abtauchenden Robben überhaupt Fotos von schwimmenden Tieren hinzubekommen…


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Geil war es trotzdem!
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Alt 22.04.2020, 18:09   #59
Schlumpf1965
 
 
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Beiträge: 2.739
Zitat:
Zitat von perser Beitrag anzeigen
....
Geil war es trotzdem!
Das glaube ich dir SOFORT
Schlumpf1965 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2020, 12:02   #60
perser

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Beiträge: 5.362
Fliegende Mantas

Hier noch mal ein paar Wasserbewohner. Es sind Riesenmantas, eine Art der Teufelsrochen. Wie aus dem Nichts tauchten sie nach dem Besuch bei den Seelöwen plötzlich aus dem Meer auf. Unser Skipper sagte noch, als sich vor uns eine weite Wasserfläche ausbreitete, dass es hier auch Mantas gebe und diese manchmal auch aus dem Wasser springen würden. Und schon sahen wir die ersten. Mal näher, mal weiter, mal links, mal rechts, mal vielleicht 50 m entfernt und mal 200 m. Indes hätte ich nie gedacht, dass ich je einen Rochen im Flug mit der Kamera erwischen würde, dazu ging alles viel zu schnell, und man wusste ja auch nie, wo plötzlich einer auftaucht…


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Hier bewährte sich denn der Tracking-Autofokus meiner A6600 und auch das SEL70350 G spielte gut mit. Die Bilder sind zwar nicht gestochen scharf, auch weil die Rochen oft weit weg waren, ich also meist ganz schön croppen musste, aber der AF hat sie dennoch – kaum dass sich ein Rochen zeigte und ich ein wenig hektisch draufhielt – überraschend gut erfasst und verfolgt.


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Für ihre Gewicht von über 1 t sprangen die Mantas auch ordentlich hoch. Ich schätze mal, 3 bis 5 m.

Was sie dazu veranlasst, erfuhr ich nach unserem Urlaub in einem Film über diese Pazifikregion. Bei Luftaufnahmen aus einer Drohne oder einem Helikopter sah man Hunderte Mantas dicht an dicht schwimmen, bis einige sich plötzlich immer mal wieder aus der Masse lösten und in die Luft schnellten - offenbar männliche Tiere, so hieß es im Kommentar dazu, die sich damit bei den Weibchen besser in Szene setzen wollten...
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Gruß Harald

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