![]() |
|
|
![]() |
|||||||||||||
![]() |
||||||||||||||||
|
|
![]() |
#1 |
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 11.151
|
Katzen als Freigänger - Diskussion
EDIT Dana: die Diskussion wurde HIER abgetrennt.
Die Katzen-Freigängerpopulation entspricht im Vorstadtbereich im Schnitt der etwa vierhundertfachen natürlichen Dichte vergleichbarer natürlicher Beutegreiferpopulationen. Freigängerkatzen rotten nachweislich ganze Populationen von Reptilien, Fledermäusen und anderen Kleinsäugern aus und verhindern erfolgreich jede Neubesiedlung geeigneter Habitate in ihrem Streifbereich. Auch ihr Einfluss auf die Vogelwelt ist erheblich. Verwilderte Katzen haben weltweit schon extrem viel Schaden angerichtet und sowohl auf das Konto von verwilderteten Katzen als auch auf das von Freigängerhauskatzen geht die Ausrottung mehrerer Arten. Das ist keine Übertreibung, sondern durch viele unabhängige wissenschaftliche Studien belegt. Ebenso wie die Tatsache, dass viele Halter den Jagderfolg ihrer Katzen stark unterschätzen. Das kommt nur zum teil von selbstauferlegten Scheuklappen, sondern auch daher, dass selbst die braven Beuteablieferer unter den Katzen nur selten mehr als 20% der Beute auch wirklich heimbringen. Oft beschränken sie sich dabei auch auf einen bestimmten Beutetyp. Dazu trägt nicht selten der Besitzer bei: Lobt er die Katze für abgelieferte Mäuse, schimpft er dagegen bei Vögeln, liefert die Katze halt künftig nur die Mäuse ab und lässt die Vögel anderswo verrotten. Der Freigang von Katzen ist daher aus ökologischer Sicht eine Katastrophe und untragbar. Leider aber haben Freigängerkatzen eine große Lobby, gerade auch unter Tierschützern. Die Haltung erscheint ja so artgerecht. Zudem ist sie mit so angenehm wenig Aufwand für den Halter verbunden. Hinzu kommt, dass fast jeder direkt befragte Halter, auch wenn er sich von der Realität besagter Studien überzeugen lässt, mit dem Brustton der Überzeugung hinzufügt, das möge ja stimmen, doch seine Freigänger würden definitiv nur Hausmäuse jagen, wenn überhaupt. Schöne Illusion, aber selbst radikale Tierschützer äussern sich so. Wie gesagt, Katzen haben eine Lobby... doch ökologisch ist die derzeit übliche Dichte an Freigängerkatzen untragbar. Ich lasse es mal dabei bewenden, es gehört ja nicht hierher (aber wieviele Jungdohlen vor ort haben wohl keinen Schutzengel?) . Bei Bedarf nenne ich gerne spezifische Studien. Auch das verjagen des Fuchses ist weniger als Naturschauspiel zu sehen, als als Beleg für das, was passiert, wenn invasive Arten auf autochthone direkt konkurrierende Spezies treffen. Füchse sind zwar nicht bedroht, aber das Prinzip bleibt.... Viele Grüße Ingo Geändert von Dana (11.06.2013 um 13:45 Uhr) Grund: Threadlink ergänzt |
![]() |
![]() |
Sponsored Links | |
|
![]() |
#2 |
Registriert seit: 08.12.2008
Ort: Ølstykke (DK)
Beiträge: 2.929
|
Hmm, da sag ich mal nix weiter dazu. Da wir hinterm Zaun gleich ein Wäldchen und dann nur noch Felder haben, ist hier reichlich Platz für Dohlen, Elstern, Krähen, Meisen, Spatzen, Amseln, Stare, Tauben, Mäuse, Fledermäuse, Eichhörnchen, Füchse und Wiesel und was sonst noch meistens ungesehen in der Natur lebt.
Ich denke Katzen - diese Raubtiere, die wir als zahm betrachten - werden die Gemüter immer trennen. Zu meiner Verteidigung will ich nur sagen, dass ich z.B. in meinem Garten kein Vogelfutter mehr verteile, um nicht noch extra Vögel anzulocken. |
![]() |
![]() |
![]() |
#3 |
Registriert seit: 16.02.2013
Ort: Dresden
Beiträge: 112
|
Sehr interessant wie Katzen aus ökologischer Sicht als Freigänger so nicht tragbar seien sollen, aber der Mensch mehr Tiere/Natur/Menschen zerstört und getötet hat als es jemals Katzen tun könnten. Aber Katzen haben natürlich einen extremen Schaden an der Vogelpopulation hinterlassen. Nunja
![]() So zynisch zu sein ist möglicherweise auch nicht der richtige Weg, das gebe ich zu ![]() Zu den Bildern und der Geschichte kann ich nur sagen gut das alles gut ausgegangen ist und schön eingefangen |
![]() |
![]() |
![]() |
#4 |
Themenersteller
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 11.151
|
Der Schaden ist wie gesagt wissenschaftlich belegt.
Wie gesagt: Gut 400 mal mehr Kleinräuber pro Fläche als natürlich wäre, haben Konsequenzen... Ansonsten hast Du zwar irgendwo auch recht, aber folge ich dieser Argumentation, kann ich auch den Supermarkt um die Ecke guten Gewissens um ein paar Tausender erleichtern, weil das angesichts der Beute, die der Bankräuber in Frankfurt macht ja nicht ins Gewicht fällt. Ich bin ja harmlos mit meinem Kleinkram, böse sind immer die anderen...tolle Philosophie - und sehr verbreitet. Und die Freigängerkatzen sind ja letztlich eben auch nur eine von den vielen von Dir genannten Methoden, mit denen der Mensch die Natur bedroht. Die Katze kann nichts dafür, wohl aber der Mensch, der sie absolut unreflektiert in solcher jeder natürlichen Gegebenheit spottenden Dichte auf die Umgebung loslässt Meine Argumente und die genannten Schäden kann ich alle mit Publikationen in Peer reviewed Journals belegen. Auch kann ich einige Beispiele aus eigener Anschauung nennen. Hier nur eines: In einem alten Steinbruch meiner Jugendheimat gab es eine große vitale Zauneidechsen- und Schlingnatterpopulation. Dann wurde in der Nähe eine Neubausiedlung gebaut. In den nächsten Jahren sah ich dort immer wieder Katzen, teils sogar in flagranti, das heisst, mit toter oder halbtoter Echse spielend. Gab es vorher kaum Eidechsen mit Schwanzregeneraten, so waren bald fast alle damit ausgestattet. Nach gut fünf Jahren waren die Zauneidechsen komplett verschwunden, einige Jahre später auch die Schlingnattern, die auf die Echsenbeute angewiesen waren. Auch heute noch, 30 Jahre später, leben keine Reptilien mehr dort, obwohl das Habitat ideal ist. Das wie gesagt nur als Anekdote aus persönlicher Erfahrung. Es gibt weitaus drastischere belegte Fallbeispiele. Aber so wichtig diese Diskussion ist, im SUF ist sie denke ich off topic, also lassen wir es besser. Viele Grüße Ingo Geändert von ingoKober (09.06.2013 um 16:41 Uhr) |
![]() |
![]() |
![]() |
#5 |
Registriert seit: 16.02.2013
Ort: Dresden
Beiträge: 112
|
Ich sag ja, das war zu zynisch keine Frage. Und wohl auch etwas ironisch.
Es ist einfach eins dieser Probleme die man nicht beheben kann, weil auf den einzelnen Katzenhalter heruntergebrochen kann man wohl schlecht das halten von Katzen außerhalb der Wohnung verbieten. Obwohl das Gesamtbild aller Katzenhalter ökonomisch bedenklich ist. Ja du hast recht, das hat nichts mehr mit Fotografie zutun. Trotzdem ist es dein Standpunkt und wo wären wir wenn wir immer einer Meinung wären ![]() |
![]() |
![]() |
Sponsored Links | |
|
![]() |
#6 |
Themenersteller
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 11.151
|
Doch, man kann und sollte das verbieten. Hunde darf man schließlich auch nicht einfach so laufen lassen - die fänden das genauso toll, wie die Katzen- und es ist auch artgerechte Katzenhaltung ohne unkontrollierten Freilauf möglich.
Viele Grüße Ingo |
![]() |
![]() |
![]() |
#7 |
Registriert seit: 03.12.2003
Beiträge: 8.945
|
Das ist aber genau das Problem. Früher gabs am Bauernhof ein paar Katzen, die nicht unbedingt ein leichtes Leben hatten. Jetzt leben auf engstem Raum jede Menge davon, werden durchgefüttert und unterliegen nicht mehr den natürlichen Regularien. So wie halt Kaninchen in Australien und verschiedene andere Gegenden, in denen nicht heimische Arten eingeschleppt wurden.
Und immer dann, wenn etwas in Mengen auftritt, wirds eine Plage. Wobei ich trotzdem nicht verstehe, warum die Leute Hasen oder Rinder streicheln und essen, selbiges bei Katzen (früher mal Dach Hasen) so vehement ablehnen. Muss ja nicht jeder seine essen ;-) Verstehe auch nicht, warum die Besitzer die Häufchen ihrer Liebsten nicht beseitigen müssen. Da verstehe ich dann schon, dass manchem der Hut hoch geht. Katzenkratzer können Lack auch durchaus beschädigen und scheinbar haftet da auch niemand. Also wenn mich so was betrifft, werde ich da dann durchaus kreativ. Kann derzeit allerdings nur mit Tauben testen ;-) |
![]() |
![]() |
![]()
|
|
|