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#11 |
Registriert seit: 20.07.2005
Beiträge: 769
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Schwieriges Thema.. jeder muss es mit seinem Gewissen ausmachen ob er sich in einem Zoo die gequälten Tiere zu seinem Vergnügen ansehen will. Man sollte sich darüber im klaren sein daß die dort ausgestellten Objekte nichts mehr vom Verhalten ihrer frei lebenden Artgenossen besitzen. Es sind degenerierte, mit Verhaltensstörungen behaftete, künstlich am Leben erhaltene Hüllen.
Für jemanden wie mich, der sich ausschließlich mit Naturphotographie beschäftigt und 90% seiner gesamten Fotos in freier Wildbahn schiesst, sind Zoos der absolute Horror. Wer jemals Bären beim Lachsfang gesehen hat, jagende Löwen in der Serengeti oder Tiger bei der Paarung in Indien beobachtet hat, kann einfach nicht mehr in den Zoo zurück und sich dort für die zu lebenslänglichen Knast verurteilten Tiere begeisten. Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeiten sich alle Tiere "live" in ihrem Lebensraum anzuschauen, aber müssen wir deshalb jede Tierart nach Deutschland verschleppen? Es gibt einige wenige akzeptable Besichtigungsmöglichkeiten für Tiere, z.B. die riesigen Freigehegeanlagen im NP BW, aber diese beschränken sich auf einheimische Tiere in Ihrer natürlichen Umgebung, so daß es nicht zu den angesprochenen Verhaltensstörungen kommt. Aber vielen reicht daß ja wohl nicht, es müssen exotische Tiere sein. Und sich mal 2-3 Stunden zu gedulden bis man z.B. einen Luchs zu Gesicht bekommt ist für viele zu viel verlangt. Lieber Fast-Food Fotos im Zoo, da sehen die Porträts ja auch so toll aus und man kann direkt nach 2 Minuten weitergehen. Zoofotografie ist Fotografie ohne Wert, ein müder Ersatz für wahre Natur, vergleichbar mit nachgestellten Bildern historischer Ereignisse. Es mögen technisch gute Bilder sein, aber die Aussagekraft ist nicht vorhanden. |
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#12 | |
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: in Sichtweite der Wasserkuppe
Beiträge: 28.341
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Zitat:
![]() ![]() Ich habe selbst schon viel in diese Richtung versucht, Ergebnisse durchwachsen bis nicht vorzeigbar (Greifvögel) oder Bewegungsunscharf (Rehe). So dass ich dann doch wieder bei Natur und Landschaft lande. Oder eben doch mal wieder in den Hochwildpark gehe, um wenigstens mal ein Reh mit scharfem Gesicht aufs Bild zu bekommen. PETER
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![]() --> mein Käfer-Restaurierungs-BLOG |
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#13 | |
Registriert seit: 08.09.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 18.423
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Re: Pro und Contra Zoofotografie
Zitat:
Was ist so reizvoll am Fotografieren von buntlackierten Blechkisten? Was ist so reizvoll am Fotografieren von geschönten Models? Was ist so reizvoll am Fotografieren von Bäumen, Büschen und Blümkens? Was ist so reizvoll am Fotografieren von...... Die Antworten dürften so vielfältig sein wie die Menschen, die auf den Knopf drücken. Und es kommt noch einer dazu: Mit dem Eintrittsgeld unterstütze ich einen seriösen Zoo in einer nicht mehr unwichtigen Aufgabe, nämlich das Bewußtsein über Natur und unsere Rolle in der Natur zu fördern, unserer technokratischen Entfremdung etwas entgegenzusetzen. Viele Zoos setzen diese Idee in Ihrer Präsentation mit Schautafeln, Lehrpfaden, und Führungen inzwischen um. Ein Zoo ist eine unmittelbare Einladung zum Hinterfragen, die Zoofotografie ein mittelbares Medium dazu. Ein Zoo ist regional verfügbar, dort liegt Kenia ein paar Schritte neben Südamerika. Das andere Kenia liegt irgendwo in Afrika, weit weg von Brasiliens Dschungel (beides mit dem umweltfreundlichen Flugzeug zu erreichen) und um den gelben Leuchtwerfer zu beobachten muss ich nicht mit meiner nicht vorhandenen Taucherausrüstung die Korallenriffe der Südsee kaputt machen. Wollte ich mir diese Tiere in der Natur anschauen, würde auch wegen mir der Dschungel mit Strassen zerstört, die Tiere "unnatürlich" an Wasserstellen gelockt oder auf den südafrikanischen "Wildlife"-Farmen halbdressierte Löwen für fotogeile Amateure und Profis gezüchtet. Dann lieber nach Churchill fahren ![]()
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Hinfallen, aufstehen, Krönchen zurechtrücken, weitergehen... Make Labskaus great again! Glenroses Kentucky Stinger
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#14 |
Registriert seit: 04.02.2004
Ort: MG
Beiträge: 11.388
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Hallo Sven,
Zoo ist für mich die Möglichkeit, Tiere zu erleben, die ich sonst nicht zu Gesicht bekomme. Zoo ist für mich auch die Gelegenheit, meinen Kindern solche Tiere mal "in natura", wenn auch nicht im natürlichen Lebensraum zu zeigen. Deine Aufnahmen aus dem Slum von Hannover sind doch nichts anderes als Zoobilder. Vorgegebene Motive, die ohne Hirnschmalz angefertigt werden können. Ne Reihe Lidl-Einkaufswagen ablichten, ist keine Kunst. Es sind auch Motive auf dem Präsentierteller. Nimm es mir nicht übel und denk in Ruhe drüber nach ![]() Gruß Frank |
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#15 |
Registriert seit: 19.11.2005
Ort: Frankfurt
Beiträge: 43
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Das Thema wird immer kontrovers diskutiert werden....mir gefällt die Zoo Fotografie - und wie bei allem kann man sich die Herausforderung selber stellen, indem man versucht, technisch hochwertige Bilder zu machen oder besondere Situationen festzuhalten oder das Bild so wirken zu lassen, als sei es in der Wildnis aufgenommen worden (oder, wie bei manchen meiner Affenportraits, als sei es im Studio entstanden)... es gibt genügend Möglichkeiten dort Spaß an der Fotografie zu haben. Natürlich gefällt mir auch "Wildlife" Fotografie. Aber vieles was heute Wildlife genannt wird ist, wie oben beschrieben, höchstens Halfwildlife - wenn überhaupt, manches vielleicht nur noch Life
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#16 |
ehemaliger Moderator
Registriert seit: 19.05.2004
Ort: Jüchen-Otzenrath
Beiträge: 11.408
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Ich habe den Thread jetzt nicht im Detail durchgelesen, vielleicht ist daher schon einiges gesagt worden.
Ich denke, jede Art von Fotografie stellt ihre eigenen Ansprüche. Für die Art, wie Funster fotografiert, braucht es sicherlich ein ganz besonders geschultes Auge. Bei der Zoofotografie muss man z.B. im richtigen Moment abdrücken können, man braucht also auch ein Auge für die Situation. In anderen Bereichen sind wieder andere Talente gefragt. Wenn ich Funsters Logik folge, im Zoo bekommt man das Motiv auf dem Präsentierteller geliefert, dann ist die Landschaftsfotografie ja das Einfachste, was es gibt, denn da bewegt sich ja noch nicht mal was. Ich habe schon beides fotografiert; Tiere im Zoo und in freier Wildbahn in Afrika am Wasserloch oder in der freien Savanne. Der Reiz ist dabei völlig unterschiedlich. In Afrika war es das größte Erlebnis überhaupt, einen Löwen im Gras zu entdecken. Wir haben dort gespannt bestimmt eine knappe halbe Stunde hingeschaut, obwohl sonst weiter nichts passierte und natürlich jede Menge Fotos geschossen, auf die ich auch mächtig stolz bin. Wenn ich die aber hier zeigen würde, bekäme ich höchstens ein müdes Lächeln; denn das Tier ist halb im Gras versteckt, die Lichtverhälnisse waren nicht optimal und die Brennweite meiner A2 + Telekonverter hat eigentlich auch nicht gereicht. Hätte ich so ein Bild im Zoo gemacht, wäre es wahrscheinlich in der Tonne gelandet, denn dort sind die Ansprüche wieder andere. Ich könnte jetzt sogar ganz provokant argumentieren, daß Zoofotografie schwieriger ist als Wildlife, immer vorausgesetzt, man hat wirklich mal ein Motiv vor der Kamera, lasse also die Vorarbeit ausser acht: Achte ich in der freien Wildbahn nicht auf die Bildgestaltung, lässt sich das am PC noch in Maßen hinbiegen, denn man hat eh nur Natur rings herum. Mache ich das im Zoo, habe ich hässliche Mauern oder Zäune mit im Bild. Es stimmt natürlich schon; möchte ich in freier Wildbahn das gleiche Foto machen, wie im Zoo, ist dies natürlich eine größere Herausforderung. Das ist für mich aber illusorisch. Denn dazu benötigt man neben dem fotografischen Wissen auch jede Menge Zeit, viel Glück und auch das entsprechende Equipment. Das bin ich aber als Hobbyfotograf nicht bereit zu investieren. Wieder Beispiel Afrika: Wenn ich mehrere Tausen Euro für 3 Wochen Urlaub ausgebe, warte ich nicht 2 Wochen an einem Wasserloch, um das eine ultimative Foto zu machen. Dann möchte ich auch was vom Land sehen und fotografiere halt das, was ich gerade zu der Zeit vorfinde und versuche, daraus das Beste zu machen.
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Gruß Jörg Jubel, Trubel, Heiterkeit - seid zur Heiterkeit bereit (Bugs Bunny) |
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#17 | |
Registriert seit: 12.08.2006
Ort: Ironien nahe der Sarkastischen Grenze
Beiträge: 1.248
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Zitat:
Und ist ein gutes Zoobild wirklich schlechter als ein Wildlifefoto nur weil das Motiv hinter einen Wassergraben stand? |
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#18 | |
Registriert seit: 28.09.2003
Ort: D 10557 Berlin Moabit
Beiträge: 16.959
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Zitat:
Und genau so stimmt es, das es sich viele nicht werden leisten können, diese und andere Wildtiere (Big five) einmal life direkt in Ihrer eigentlichen Umgebung zu sehen, und dafür finde ich sind Zoos Gut geeignet, wenn auch nicht immer optimal was die Haltung angeht. Und ich denke auch im Zoo findet man die eine oder andere Herausforderung. Ich werde es mir noch einmal antun, eine solche Reise, nur der Termin steht noch nicht fest, leider.
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mit einem Gruß von einem Dithmarscher aus dem Zentrum Berlins (Moabit) Ditmar |
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#19 | |
Registriert seit: 28.09.2003
Ort: D 10557 Berlin Moabit
Beiträge: 16.959
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Zitat:
Und im Whange NP gibt es hohe Strafen für Fahrer welche mit Ihren Jeeps vorgegebene Wege verlassen, bis zum entzug der Lizens dort überhaupt noch einmal hinein fahren zu dürfen. Und was den Rückzugsraum für die Tiere dort angeht, der ist riesig, auch in anderen Np welche ich schon besucht habe.
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mit einem Gruß von einem Dithmarscher aus dem Zentrum Berlins (Moabit) Ditmar |
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#20 |
Registriert seit: 27.01.2005
Ort: Wilhermsdorf
Beiträge: 3.322
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Ja ist ja gut ;-)
In Kenya ist's z.B. im Tsavo East & West auch so, dass die Fahrer die vorgegebenen Wege nicht verlassen dürfen und dass es natürlich genug Gebiete gibt, wo man gar nicht erst hin kommt. Meistens halten sich die Fahrer ja auch dran, habe aber selbst auch schon anderes erlebt... |
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