Hi Leute
ich habe mal meine Erfahrungen und Einschätzung aus
diesem Thread hier in einem Artikel für T&T zusammengefaßt.
Für meinen Arbeitgeber hatte ich häufiger die Aufgabe Mitarbeiter, reihenweise zu portraitieren, für Web-Verwendung, aber auch für Publikationen. Dazu verwendete ich zwei Kompaktblitzgeräte (1x Minolta 5600 und 1x Minolta 3600) in Schirmsoftboxen. Es kam der Minolta-WL-Modus zum Einsatz, sodass ich bequem ohne Kabel arbeiten konnte.
Zwei Dinge haben mich daran mehr und mehr gestört:
- Im drahtlos-Modus ist es nicht möglich den Vorblitz zu unterdrücken. Leider führt das bei einem großen Teil der Portraitierten zu den berühmten halbgeschlossenen "Schlafaugen".
- Der Minolta-WL-Modus arbeitet immer mit TTL mit Blitzbelichtungsmessung, eine manuelle Einstellung ist nicht möglich, weil die Kamera im Drahtlos-Modus die variante "manuelles Blitzen" gar nicht anbietet. Das führt leider zu nicht 100%ig reproduzierbaren Lichtsituationen, denn ein sehr dunkles oder sehr helles Hemd kann die Blitzbelichtungsmessung schon zu anderen Ergebnissen bringen.
Alle genannten Schwierigkeiten kann man einfach, billig und wirkungsvoll umgehen.
Hardware:- Dynax 7d
- 2x Blitz Minolta 4000AF
- 2x Servoblitzauslöser Hama Synchromat 6967
- 2x Schirmhalter Foto-Brenner TB-200U
- 2x Schirmsoftbox Blitzdiffusor CD 1000 für den internen Blitz
Einstellungen:- Blitzmodus: Aufhellblitz
- Blitzmessart: manuelles Blitzen
- Belichtungszeit kürzeste mögliche Synchronzeit des internen Blitzes
- Leistung des internen auf niedrigste Stufe eingestellt (1/16)
- Interner Blitz mit Diffusor
Weiterführendes:Prinzipiell kann auch jede andere nicht zu große Softbox verwendet werden. Der hier beschriebene Aufbau funktioniert mit jedem Blitz mit Mittenkontakt, Mittenkontakt ist erforderlich, weil die Servoauslöser m.W. nur für Mittenkontaktblitze erhältlich sind. Allerdings sollten die Blitze die Möglichkeit bieten, die Leistung am Blitz zu reduzieren.
Möglichkeiten/Vorteile- die Servozellen lösen in leicht abgedunkelten Räumen sehr zuverlässig aus, die Reichweite ist dann Deutlich höher als beim Minolta-WL-System, bei Einsatz unter freiem Himmel bei Tageslicht lässt die Auslösesicherheit allerdings merklich nach.
- alle Einstellungen lassen sich manuell fest einstellen und ermöglichen so absolut reprozierbare Belichtungen - dank der Möglichkeit die Leistung der Blitze separat zu variieren sind unterschiedliche Gewichtungen der einzelnen Lichtquellen einfach zu realisieren
- der interne kann stark abgedunkelt werden. so dass er zur Belichtung praktisch nicht mehr beiträgt und löst die Servos immer noch zuverlässig aus
- es sind dank der guten Reichweite der Servozellen auch weiterführende Anwendungen möglich (Beispiel: Blitz wird in der Nähe des Motives aufgestellt und es kann mit dem Tele aus Entfernung fotografiert werden, etwa Vögel an der Tränke oder ähnliches)
- ältere durchaus leistungsstarke Mittenkontakt-Blitze (z.B. von Minolta, Metz, Soligor) sind sehr preiswert zu bekommen Insgesamt eine preisgünstige Möglichkeit drahtlos manuell zu belichten und keine Probleme mit störenden Vorblitzen zu haben.
Bilder:
Anwendungsbeispiel:
Blitzgerät Minolta 4000AF:
D7d mit Blitzdiffusor CD 1000:
Schirmhalter foto Brenner TB-200U:
Hama Servoblitzauslöser Synchromat 6967:
Gruß
Peter