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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Drama im kölner Zoo
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Alt 25.08.2012, 17:23   #11
About Schmidt
 
 
Registriert seit: 13.10.2007
Beiträge: 22.919
Ich bin gewiss ein Tierfreund. Doch niemals würde ich das Wohl eines Tieres über das Wohl von Menschen stellen. Ich habe gerade eben ein Bericht in den Nachrichten darüber gesehen. Es bestand die Gefahr, dass der Tiger in das Gelände des Zoos gelangt und Besucher hätte angreifen oder verletzen können. Selbst eine Polizeiwaffe (Walther P99) die immerhin 9mm Patronen verschießt, kann ein Tiger nur mit einem gezielten Schuss aufhalten. Nur wer schon einmal mit einer solchen Waffe ein Schuss abgegeben und die Wirkung des Geschosses erlebt hat weiß, wovon hier die Rede ist.
Für ein Betäubungsschuss muss das Gewicht des Tieres vorher ebenso, wie der Wirkstoff bestimmt werden. Bis das geschehen ist, hat der Tiger möglicherweise schon ein Kind angefallen, schwer verletzt oder gar getötet.

In meinen Augen hat der Direktor ohne wenn und aber das einzig richtige getan und den Tiger erlegt, nachdem er vorher den Fehler gemacht hat, ihn im Zoo zu halten.

Gruß Wolfgang
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Diskutiere nie mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau herunter und schlägt dich dort aufgrund seiner Erfahrung
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Alt 25.08.2012, 17:38   #12
BadMan
ehemaliger Moderator
 
 
Registriert seit: 19.05.2004
Ort: Jüchen-Otzenrath
Beiträge: 11.408
Wenn man diesem Artikel glauben darf, hat der Zoodirekter selber auch nur auf Anweisung der Einsatzleitung gehandelt.
__________________
Gruß Jörg

Jubel, Trubel, Heiterkeit - seid zur Heiterkeit bereit (Bugs Bunny)
BadMan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2012, 17:45   #13
klaga

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 12.02.2004
Ort: Rheinland
Beiträge: 1.103
Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
„Eine Betäubung des Tiers kam nicht in Frage. In solchen Fällen steht das Wohl unserer Mitarbeiter über allem, da gibt es nur eine finale Lösung.“

Sorry, das ist für mich immer noch kein Argument.
Hi Dana wenn ich es richtig verstanden habe war wohl das Hauptargument, das man die Mitarbeiterin retten wollte, da der Tiger sich ich gleichen Raum befand. Ein Fenster soll wohl auch noch auf gewesen sein, so das der Tiger in das Frei gelangen konnte.

Ich gehe davon aus, das es menschliches Versagen war, das dieses schreckliche Ereignis ausgelöst hat. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das ein Zoodirektor eines seiner Tiere so einfach erschiesst, wenn es keine andere Möglichkeit geben würde.

Aussenstehende haben immer leicht reden.

Den Tiger habe ich vor ein paar Wochen noch fotografiert. Eigentlich wollte ich heute auch in den Zoo.

Zum Thema Tierhaltung in Zirkussen bin ich auch der Meinung das muß nicht sein ( ich war schon lange in keinem mehr ). Bei Zoos sehe ich die Sache mittlerweile anders. Die moderne Tierhaltung in den meisten Zoos ist viel besser geworden. Artgerecht ist sie sicher heute noch nicht und wird es sicher auch nie werden.
Aber viele Tierarten wären ohne die Zoos schon längst ausgestorben.

Leider hat der Mensch den natürlichen Lebensraum für die Tierwelt ( und auch Pflanzen )vernichtet oder sehr stark eingeschränkt.


Das größte Problem für diesen Planeten ist die Menschheit !

Die Erde wird erst wieder aufatmen können wenn wir Menschen wieder verschwunden sind.
__________________
Liebe Grüße Klaus
klaga ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2012, 17:49   #14
Dana
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.963
Der Zoodirektor hatte die Möglichkeit zu schießen, bevor der Tiger woanders hin ausgebrochen ist. Das ist Fakt. Schließlich ist das Tier nun tot. Mich stört einfach die Art der Waffe.

Statt mit Kugeln hätte er doch mit einem deftigen Betäubungsgewehr schießen können. Da hätte er sogar an verschiedene Stellen des Tieres schießen können, um Erfolg zu haben. Gut, sie konnten das Gewicht des Tieres nicht vorher bestimmen. Na und? Dann nimmt man die höchstmögliche Dosis für ein geschätztes Gewicht. Wenn er dann gestorben wäre, ok, Pech. Aber man hätte es wenigstens versucht.

Sicher, ich war nicht dabei und ich bin kein Fachmann, aber irgendwie überzeugt mich die bisherige Berichterstattung nicht. Ich wettere ja auch nicht dagegen, wie es gelaufen ist, ich bedauere es einfach. Menschen machen Fehler und das Tier ist schuld und bekommt den Todesschuss. Das ist total traurig.

(Genauso traurig wie der überflüssige Tod der Pflegerin.)

EDIT: @Klaus: ok, vielleicht musste es einfach ZU schnell gehen. Bisher las ich nirgends, dass die Pflegerin noch im selben Raum wie der Tiger war. Das ist schon eher ein Argument für eine schnelle Handlungsweise mit Tod als Folge.

Trotzdem traurig..

@Tierhaltung im Zoo:

Ich muss auch sagen, dass Tiere, wenn sie artgerecht gehalten werden, sich wirklich gut in Zoos integrieren. Denke man nur an den Hannover Zoo, wo die Tiere sich wild vermehren, total lebendig sind, artgerecht gehalten werden (und auch gefüttert, zB mit lebende Fische fangen) und, wie die Schimpansen, nach einem neugierigen Ausbruch aus ihrem Gehege (Unachtsamkeit des Zoopersonals), sogar wieder freiwillig zurück in ihr Gehege gehen, weil sie sich dort daheim fühlen.

Es gibt auch Zoos, die sich der Nachzucht verpflichten und somit bedrohte Arten wieder vervielfältigen.

Ich halte nur nichts von den Parks, in denen Tiere immer noch der "Belustigung" der Menschen DIENEN, die am WE nichts besseres zu tun haben. Diese Zoos werden mich nicht sehen, bis das geändert ist. Dazu gehört übrigens immer noch teilweise die Wilhelma, auch wenn viele das anders sehen. Da gibt es noch Gehege, wo es einen graust, während andere langsam angepasst werden. Auch Frankfurt bemüht sich zusehends...aber das ist noch ein langer Weg.

Alleine der Vergleich der Eisbären in Hannover und dem Pärchen früher in Frankfurt. Gesunde, lebendige, spielende Kerle gegenüber zwei mit Hospitalismus erkrankten, vor sich hin siechenden Tieren...schlimm.
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

Geändert von Dana (25.08.2012 um 17:55 Uhr)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2012, 18:10   #15
alberich
 
 
Registriert seit: 25.08.2006
Ort: Anus Mundi
Beiträge: 4.384
Liebe Dana,

dann ist schon sehr naiv gedacht. Allein der Begriff "artgerechte Haltung" bei Wildtieren ist grotesk. Einen z.B. Eisbär kann man nicht "artgerecht" halten. Wildtiere haben in ihrem angestammten Habitat teilweise hunderte von Kilometern Bewegungsradius. Wenn immer wieder von Zoos darauf hingewiesen wird wie toll sie das alles machen, und das die Tiere ja am liebsten schon bald freiwillig aus der Savanne kommen, dann ist das doch Augenwischerei. Aber klar, was sollen sie auch machen.

Wilde Tiere gehören in die Wildnis.

Und den Tiger betäuben? So eine Betäubung ist ja kein Schalter den man damit umlegt. Tiger an, Tiger aus. Dass dauert einige Zeit bis der dann eben auch mal schläft. Das Risiko kann kein Zoo eingehen. Aber für den Tiger ist es doch gut. Hat er wenigstens hinter sich, artgerecht gehalten zu werden.

Nochwas zum Thema
Zitat:
„Erfahren Kinder in Zoos denn nicht Wichtiges über Wildtiere und ihr Leben?“
Nein. Zoos geben vor, die Menschen über Tiere zu informieren. Jedoch können in kleinen Gehegen und Käfigen eingesperrte Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen und Bedürfnisse nicht ausleben. Viele Tiere entwickeln aufgrund der räumlichen Enge und der reizarmen Umgebung ausgeprägte Verhaltensstörungen, wie zum Beispiel ständig wiederkehrende Bewegungsabläufe ohne ersichtlichen Zweck (Stereotypien). Eingesperrte oder psychisch kranke Tiere vermitteln nur eine Information: Tiere gehören in die Freiheit und nicht in ein Gefängnis. Viele Tiere, die in der Wildnis in großen Herden oder Familiengruppen leben, werden in Zoos einzeln oder höchstens paarweise gehalten. Die natürlichen Verhaltensweisen, beispielsweise die Nahrungssuche und das Paarungsverhalten, werden praktisch völlig eliminiert, da im Zoo nach Plan gefüttert und gezüchtet wird. Tiere in Zoos entbehren oft jegliche Privatsphäre und können sich somit nicht nach Bedarf zurückziehen. Außerdem mangelt es an geistiger Anregung und physischer Aktivität. Unter diesen Bedingungen zeigen die Tiere daher abnorme und selbstzerstörerische Verhaltensweisen, die bereits so verbreitet sind, dass man ihnen sogar schon eine wissenschaftliche Bezeichnung gegeben hat, nämlich Zoochose.
In vielen Zoos wird mehr nach Profit als nach dem Wohlergehen der Tiere gewirtschaftet. Ein ehemaliger Direktor des Zoos in Atlanta merkte dazu einmal an, dass er „zu weit entfernt [sei] von den Tieren; sie sind das letzte, worum ich mir Gedanken mache bei all den anderen Problemen“. Zoos lehren Menschen, dass es in Ordnung ist, Tiere in Gefangenschaft zu halten, wo sie sich langweilen, zusammengepfercht, einsam sowie weit von ihrer natürlichen Heimat entfernt und den Menschen auf Verderb und Gedeih ausgeliefert sind.
Hier können Sie mehr über das Leben der Tiere in Zoo-Gefangenschaft erfahren.

„Helfen Zoos denn nicht, gefährdete Arten vor der Ausrottung zu bewahren?“
Die meisten der in Zoos lebenden Tiere gehören keiner gefährdeten Art an und werden auch nicht auf eine Auswilderung in natürliche Habitate vorbereitet. Vielmehr ist es praktisch unmöglich, in Gefangenschaft gezüchtete Tiere wieder auszuwildern. Einem Bericht der World Society for the Protection of Animals, der Welttierschutzorganisation, zufolge sind nur 1.200 der 10.000 Zoos weltweit für Zucht in Gefangenschaft und die Arterhaltung von Wildtieren registriert und nur zwei Prozent der bedrohten oder gefährdeten Spezies sind weltweit in Zuchtprogrammen gemeldet.
Anstatt dafür zu sorgen, dass Tiere in einer natürlichen Umgebung gedeihen, erlegen Zoos ihren Bewohnern ausgesprochen unnatürliche Beschränkungen auf. Eisbären in Zoos beispielsweise werden gewöhnlich auf einer Fläche eingepfercht, die nur einen millionsten Teil der Fläche ausmacht, die ihrem natürlichen Aktionsradius in der Wildnis entspricht. Tiere, die in der Natur große Entfernungen zurücklegen, zeigen oft Anzeichen von Wahnsinn und stereotypes Verhalten resultierend aus der Langeweile in den Zoogehegen, indem sie endlos hin- und hergehen oder immer im Kreis schwimmen.
Wir werden schließlich nur dann gefährdete Arten retten, wenn wir ihre natürlichen Lebensräume erhalten und sie vor Jägern schützen, nicht jedoch, indem wir einige wenige Exemplare in Gefangenschaft züchten. Anstatt Zoos zu unterstützen, sollten wir lieber Gruppen wie die International Primate Protection League, die Born Free Foundation, die African Wildlife Foundation und andere Organisationen fördern, die daran arbeiten, Habitate zu erhalten. Quelle: http://www.peta.de/web/fuer_die.356.html

Geändert von alberich (25.08.2012 um 18:12 Uhr)
alberich ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 25.08.2012, 18:35   #16
Dana
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.963
Hm. Ok, dann war ich zu naiv.
Aber wenn man das weiter spinnt, ergeben sich ganz andere Überlegungen:

Dann dürfte es komplett gar keine Tiere mehr in Gefangenschaft geben, wozu auch Hunde gehören, die nicht in ihrem natürlichen Rudelverhalten leben und in freien Wäldern oder sonstwo herum tollen.

Mein Hund zB liebt sein Bällchen. Ist sein allerliebstes Lieblingsspielzeug, da steht nichts drüber. Ich müsste es ihm wegnehmen, ist ja nichts, was ihm natürlicherweise gehören würde. Es quietscht und ist gelb. Was lieben deine Hunde so?

Das ist übrigens jetzt nicht provokant gemeint. Aber dann müssten wirklich alle Zoos abgeschafft werden, alle Tierparks, jegliche Vogelschauen, denn auch da streut man Sand in die Augen...keine Fische mehr im Aquarium, keine Katzen, die auf Straßen totgefahren werden könnten, weil ihr Territorium zu klein ist, keine Hunde, weil sie auch mal an die Leine müssen, nix.

Menschen würden Tiere nicht wirklich um sich herum haben, denn kein Tier würde freiwillig in Häusern und Wohnungen leben, denke ich.

Es bringt dann nichts, nur Kritik an Zoos zu üben. Dann muss das Züchertum sofort aufhören, es dürften keine Tiere mehr gekauft werden, alles müsste zum Erliegen kommen. Dadurch würden Rassen aussterben (bei manchen vielleicht gar nicht so schlecht, weil total kaputt gezüchtet) und viele innige Bindungen zwischen Tier und Mensch würden verloren gehen. Trotzdem: jedes Tier in einem Haushalt wäre sicher artgerechter in Freiheit lebend.

Ich empfinde groß angelegte Zoos mit wenigen Tierarten, die dafür aber viel Platz für sich haben und auch Rückzugsmöglichkeiten, als guten Kompromiss, genauso wie es gute Tierhaltungen in Haushalten und schlechte gibt. Käfighaltung in Wohnungen für Vögel oder Kaninchen etcpp sollte streng reglementiert werden, denn wenn man mal genauer hinschaut, leiden viel mehr Tiere in menschlichen Haushalten als in Zoos.

Es müsste also ein riesiges Umdenken stattfinden - und das Argument, dass ein Kind, das mit einer Katze aufwächst, mehr über das Tier lernt, ist für das Tier selbst keins. Dann würde es weiter gehen mit dem Konsumgut Tier, riesen Diskussionen, ob wir denn Fleisch essen sollten, weil so eine Kuh sicher auch besser dran wäre, nicht jeden Tag ein gefülltes Euter zu haben, wenn sie keine Kleinen säugt und Masttiere sicher auch kein tolles Leben haben.

Und so weiter.

Ich bin für eine gute Tierhaltung. Sowohl in Privathaushalten, in der Landwirtschaft als auch in Zoos. Es gibt Unnötiges, das abgeschafft gehört (kleine Gehege, zu viele Tierarten, nur auf Konsum bedachte Wirtschaft, was auch immer) und vieles, was gefördert werden könnte.

Das ist ein Minianriss - aber wir waren gerade dabei.
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Liebe Grüße!
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Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2012, 18:48   #17
Neonsquare
 
 
Registriert seit: 12.08.2008
Ort: Nürnberg
Beiträge: 4.198
Zitat:
Zitat von alberich Beitrag anzeigen
dann ist schon sehr naiv gedacht. Allein der Begriff "artgerechte Haltung" bei Wildtieren ist grotesk. Einen z.B. Eisbär kann man nicht "artgerecht" halten. Wildtiere haben in ihrem angestammten Habitat teilweise hunderte von Kilometern Bewegungsradius. Wenn immer wieder von Zoos darauf hingewiesen wird wie toll sie das alles machen, und das die Tiere ja am liebsten schon bald freiwillig aus der Savanne kommen, dann ist das doch Augenwischerei. Aber klar, was sollen sie auch machen.

Wilde Tiere gehören in die Wildnis.
Ich finde das ein außerordentlich schwieriges Thema, dass sich nicht mit so einer einfachen Formel beantworten lässt. Im Gegensatz zu den meisten Mitmenschen sehe ich keinen Grundsätzlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier. Mit dem Begriff "Artgerecht" habe ich dabei durchaus Probleme; Bei vielen Fällen ist es klar: Da geht es um eine Behandlung eines Tieres, die demselben Leid zufügt; In manchen Fällen allerdings, bedeutet "artgerecht" lediglich "anspruchslos" und eben auch, dass man Tiere ihrem Leid überlässt, weil sie ja schließlich in der freien Natur ebenso leiden würden. Der Mensch liebt es sich selbst nicht "artgerecht" zu halten indem er dem Luxus frönt. Wildtiere passen sich dem längst an - sie nutzen die Errungenschaften des Menschen oft ebenso - ganz einfach weil sich diese Möglichkeit bietet und es bequemer ist. Oft auch, weil die Veränderte Welt ihnen keine andere Möglichkeit mehr lässt. Insofern: Ich bin der festen Überzeugung, dass auch Wildtiere Annehmlichkeiten und ein bequemes Leben einem harten tödlichen und enthaltsamen Leben vorziehen (würden). Das sehe ich nicht als Legitimation von Zoohaltung und auch nicht als Aussage das Leben wäre für die Tiere dort angenehm, sondern lediglich als Gedanke der mich stets beschäftigt, wenn Tierfreunde darüber sinnen, dass etwas "nicht artgerecht" ist.

Hinzu kommt der schlichte Fakt, dass es eben längst nicht mehr nur die wilden Tiere gibt, die noch nie mit dem Mensch in Kontakt waren und ganz puristisch in der Wildnis leben könnten; es gibt eben auch sehr viele Tiere, die von sich aus in der Wildnis nicht überlebensfähig wären. Diverse Auswilderungsprojekte zeigen ja, dass dies mitunter alles andere als einfach ist. Ich bin nicht der Meinung, dass es dann im Wohle des Tieres ist, wenn man es tötet, bloß weil es unfähig wäre in der Wildnis zu überleben. Das wäre eine meiner Meinung nach unmenschlich grausame Tat.

Zitat:
Zitat von alberich Beitrag anzeigen
Und den Tiger betäuben? So eine Betäubung ist ja kein Schalter den man damit umlegt. Tiger an, Tiger aus. Dass dauert einige Zeit bis der dann eben auch mal schläft. Das Risiko kann kein Zoo eingehen.
Da hast Du sehr recht - ich denke es bestand insbesondere ja auch die Idee das Leben der Frau zu retten. Meinen eigenen Wertvorstellungen nach darf es dabei jedoch kein "bewerten" von Leben geben. Man darf den Tiger nicht töten, weil er "nur" ein Tiger und die Frau ein Mensch ist. Das wäre die falsche ethische Grundlage. Vielmehr liegt die Legitimation für die Tötung des Tigers darin, dass sein Verhalten eine unkontrollierte Gefahr darstellt. Es ist vollkommen egal ob das ein sich vielleicht sogar artgemäß verhaltender Tiger oder aber ein amoklaufender Mensch ist; was zählt ist, dass eine Gefahr von ihm ausgeht und das es möglicherweise keine andere Möglichkeit gibt das zu unterbinden. Auch ich denke, dass es die moralische Pflicht geben muss, dass alles mögliche bedacht wurde um eine Tötung des "Gefährders" zu vermeiden und auch ich empfinde es als sehr traurig, dass der Tiger getötet wurde.

Zitat:
Zitat von alberich Beitrag anzeigen
Aber für den Tiger ist es doch gut. Hat er wenigstens hinter sich, artgerecht gehalten zu werden.
Diese Freude kann ich nicht teilen. Ich gehe selbst eher davon aus, dass der Tiger trotzdem lieber weitergelebt hätte und dass er es nicht "gut" fand getötet zu werden.

Gruß,
[neon]

Geändert von Neonsquare (25.08.2012 um 18:55 Uhr)
Neonsquare ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2012, 18:52   #18
T.Hein
 
 
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Beiträge: 997
Zitat:
Zitat von alberich Beitrag anzeigen

Und den Tiger betäuben? So eine Betäubung ist ja kein Schalter den man damit umlegt. Tiger an, Tiger aus. Dass dauert einige Zeit bis der dann eben auch mal schläft. Das Risiko kann kein Zoo eingehen.
Und es bedarf einer Vorbereitung. Hier wird ja, im Prinzip, mit ner Spritze mit Kanüle geschossen. Das Ding muss vor dem Schuss aufgezogen und mit Treibgas geladen werden. Das dauert in sonem Fall viel zu lang.
Und dann muss man auch noch treffen, die Reichweite ist sehr kurz und die Flugbahn extrem instabil.

Das war schon die einzig richtige Entscheidung, ich hätte die Verantwortung für noch mehr, dann sicher unschuldige, Opfer auch nicht übernommen.
T.Hein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2012, 20:34   #19
Tom_89
 
 
Registriert seit: 12.02.2011
Ort: Luxemburg
Beiträge: 100
Zitat:
Zitat von T.Hein Beitrag anzeigen
Und es bedarf einer Vorbereitung. Hier wird ja, im Prinzip, mit ner Spritze mit Kanüle geschossen. Das Ding muss vor dem Schuss aufgezogen und mit Treibgas geladen werden. Das dauert in sonem Fall viel zu lang.
Und dann muss man auch noch treffen, die Reichweite ist sehr kurz und die Flugbahn extrem instabil.

Das war schon die einzig richtige Entscheidung, ich hätte die Verantwortung für noch mehr, dann sicher unschuldige, Opfer auch nicht übernommen.
Hätte er denn nicht die geladene (scharfe) Waffe auf den Tiger richten können, Finger auf dem Abschuss, während ein anderer die Betäubungsspritze präpariert und verwendet?
Und falls es dann brenzlig geworden wäre hätte er immer noch mit einem gezielten Schuss umgelegt werden können.

Dies wäre für mich der einzig richtige Weg gewesen.

Und wo wir bei artgerechten Zoos sind, falls jemand von euch mal im Süden von Frankreich unterwegs ist, ist dieser extrem sehenswert:
http://www.reserveafricainesigean.fr/

mfg Tom
Tom_89 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.08.2012, 20:58   #20
DerKruemel
 
 
Registriert seit: 12.02.2011
Ort: Nähe Gießen
Beiträge: 1.899
Bis so eine Betäubungsspritze wirkt vergehen mehrere Minuten und ob sie dann auch richtig wirkt muß aufwendig getestet werden, war es nicht genug muß nochma nachgesetzt werden.....
Und die Zeit hat man einfach nicht wenn es darum geht ein Menschenleben zu retten.
DerKruemel ist offline   Mit Zitat antworten
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