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#11 |
Moderator
Registriert seit: 15.01.2004
Ort: D-31311 Uetze
Beiträge: 4.107
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moin,
dass niedrig empfindlicher Schwarz-Weiss-Film (hier 20 ISO) viel höher auflöst als die a700 oder a900 ist gar nicht verwunderlich. Die besten Doku/Aufklärungs-Filme (z.B. Spur Ortho 12 ISO) gehen bis um 800 lp/mm, das ist das 8-10 fache der a900-Auflösung. 200 ISO-Farbfilm sieht da ganz anders aus... Die a350/380/550 lösen übrigens höher auf als die a700/500, und die höher als die a900/850 usw. Zum Vergleich: Die Beugungsgrenze eines Objektives hängt nur von der Öffnung (Blende) ab, lt. Zeiss liegt das Beugungslimit bei Blende 4 bei 400 lp/mm (wurde mit einem Distagon auf dem Spur Ortho 12 in der Bildmitte erreicht). Das von Stuessi verwendete Objektiv (50mm f/2.8 Makro, egal welcher Hersteller) dürfte 1-2x abgeblendet (also bei f/4 - f/5.6) in der Bildmitte mindestens zur Hälfte an das Beugungslimit eines idealen Objektivs herankommen. Interessanter als die feinen Linienmuster finde ich die beiden stochastischen Muster (gerade Balken rechts/oben) und die Schachbrettmuster: Hier sieht man bei den Schachbrettern sehr deutlich die Interferenz zwischen Sensorauflösung (und Bayer-Pattern!) mit der Ortsfrequenz der Vorlage, und die beiden "Rauschmuster" zeigen, dass bei "real world"-Objekten ohne streng periodische Strukturen diese Grenze noch etwas überschritten werden kann. Der Film erreicht übrigens in dem Grauverlaufsbalken (Bogen oben linker Rand) sein Limit, hier beginnen Artefakte zwischen Druckraster der Vorlage und Filmkorn kurz vor dem Erreichen der vollen Sättigung sichtbar zu werden, diese sehen den Artefakten des Digi-Bildes beim Schachbrett ähnlich, wenn auch bei deutlich höherer Auflösung. Kann aber auch die Vorlage sein, das Objektiv ist auf jeden Fall nicht der limitierende Faktor. Auch auffällig, aber nicht unerwartet, ist die "perfekte Glätte" der Digi-Bilder, wohingegen der Film durch sein Korn eine bei dieser Vergrößerung schon rasterartige Struktur zeigt: keine Grauwerte, nur Schwarz oder Weiß. Aber diese Struktur ist stochastisch und wirkt dadurch angenehm. Um so etwas digital nachzuahmen, müsste mit Fehlerverteilungsverfahren wie z.B. Fehlerdiffusion nach Floyd-Steinberg gearbeitet werden. Damit kann man selbst bei grobem Raster eine visuell hoch erscheinende Auflösung erreichen, allerdings sind diese Verfahren extrem rechenintensiv. Schade, dass man das Bayer-Filter-Array nicht abschalten oder reversibel ausbauen kann. So vergleichen wir hier niedrigempfindlichen S/W-Film mit mittelempfindlichem Farbsensor, etwas unfair ![]() Danke Dir, Stuessi, für die aufschlussreichen Bilder ![]()
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gruesze, thomas -das Leben ist zu kurz, um sich über kostengünstige, mittelmäßige Objektive zu ärgern- ... ich moderiere nicht, ich bin hier nur der Hausmeister. So kannst du das Sonyuserforum und unsere Arbeit unterstützen |
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