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Alt 21.04.2009, 21:20   #1
GeorgDittie
 
 
Registriert seit: 24.02.2009
Ort: Im Siebengebirge
Beiträge: 136
Erster Eindruck der Marumi-Nahachromaten

Hallo Leute !

Ich war klammheimlich dabei, schon meinen Sommertrip ins Zittauer Gebirge vorzubereiten. Die Gegend ist geologisch ausgesprochen interessant, daher hätte ich gerne eine kleine Macroausrüstung zum Wandern.

Für ernstliche Arbeiten habe ich von einem ganz lieben Fotografen hier ein 2.8/100 übernommen, ein wunderbares, de facto fabrikneues Objektiv.

Aber bei 1:1 ist Schicht, für größere Einzeller (Amöben, Pantoffeltierchen), kleine Larven oder auch Mikrokristalle diverser Minerale ist das etwas zu wenig - was tun ? Da bin ich auf die Idee gekommen, es mit einer hochwertigen Nahlinse zu versuchen, es wurde dann die Marumi +5 (200mm Brennweite = 5 Dioptrien) in 55mm-Fassung.

Heute abend hatte ich die Linse abgeholt und mal ganz grob am 2.8/100 Makro getestet, gekauft habe ich sie bei www.enjoyyourcamera.com für 55,- € plus Versand:

Die Fassung ist aus Metall, schwarz matt und exzellent gefertigt. Der Achromat ist natürlich ein dickes Stück Glas, entsprechen ist der Fassungsring. Das Gewinde paßt auf Anhieb ganz exakt. Der Achromat selber ist ganz hervorragend beschichtet, es erscheint nur noch ein dunkelgrüner Hauch von Reflex, beim Blick durch den Sucher merkt man vom zusätzlichen Glas nichts mehr (außer natürlich, daß man jetzt sehr viel näher ran muß )

Das 2.8/100 Makro hat plötzlich eine Abbildungsgrenze vom Maßstab etwa 1:4 bis zum Maßstab 2:1, ausgetestet an einer 1 €-Münze.

Theoretisch funktioniert der Autofukus noch, aber er kam arg ins Rudern. Sehr viel besser ist, den gewünschten Vergrößerungsmaßstab vorab einzustellen und dann per Abstand zu fukussieren. So arbeitet man in der Mikroskopie sowieso (auch bei den ganz kleinen Vergrößerungen), also keine Umgewöhnung, sondern entspanntes Arbeiten mit dem Motiv.

Ich stelle mir jetzt meinen Makroschlitten vor (Manfrotto, 99,- €), der auf einem selbstgebauten Gestell aus Multiplexplatte montiert ist, eine nette Bastelei für ein Wochenende und schon ist das Foto-Makroskop fertig (Bei 2:1 maximal will ich noch nicht von Mikroskop sprechen), wunderbar, um z.B. Kleinmineralien oder Winztiere in einer Petrischale zu fotografieren.

Hose runter: was leistet der Marumi-Nahachromat optisch ?

Ich konnte nur allererste Testfotos mit meiner A900 aus der Hand machen, Motiv ist mein TFT-Display, ISO 2500, ca 125stel.

Bei Blende 2.8 ist die Schärfentiefe dermaßen gering, daß das Ergebnis nur von minimalen Verkantungen bestimmt wird und deshalb keine Aussagen zuläßt.

Bei Blende 4.5 gelang es mir ein halbwegs scharfes Bild der Farbtripel über das gesamte Feld zu bekommen: Und das ist überraschend scharf, zumindest in der Mitte, in den äußeren Ecken geringfügig weicher. Die Verzeichnung ist allerdings etwas kissenförmig, aber noch nicht krass. Vignettierung gibts nur ansatzweise.

Bei Blende 11 fängt die Kombi an, richtig Spaß zu machen, aber aus der Hand ist das utopisch. Mir gelangen nur noch dezent verwackelte Bilder, die aber ahnen lassen, was da kommt, wenn ich einen echten Makroständer gebastelt habe.

Marumi hat die Fassung so schön im Durchmesser auf die Objektivfassung abgestimmt, daß die Wahrscheinlichkeit hoch ist, daß ein Ringblitz oder die Ringleuchte drüber passen. Ich hab' sowas nicht, deshalb konnte ich es nicht ausprobieren.

Wichtig ist auch zu wissen, daß eine Nahlinse optisch anders wirkt wie ein Telekonverter oder ein Zwischenring. Die letzten beiden machen das Bild nämlich deutlich dunkler, was das manuelle Fokuseinstellen teilweise sehr schwierig und ungenau werden läßt. Der Nahachromat dagegen erhöht de facto die Lichtstärke des Objektivs, so daß das Bild gleichhell wie beim Grundobjektiv bleibt.

Der Nahachromat kann an einem echt geeigneten, wirklich planen Objekt zeigen, daß er wirklich ganz anständige Leistungen bringt und die sehr gute optische Grundleistung des 2.8/100 nicht beeinträchtigt. In der echten Makrofotografie gehen die wirklich kleinen und tolerablen Restfehler im Bokeh völlig unter.

Dafür erweitere ich mein 2.8/100 Makro auf den angenehmen Vergrößerungsbereich von 1:4 bis zu 2:1 (viertel bis doppelt lebensgroß), das sind Welten ! Mit diesem wirklich brauchbaren Nahachromaten kommt man schon dem leider verschollenen, sündhaft teuren Makrozoom 1x-3x von Minolta schon ein Stück weit hinterher, wenn auch lange nicht so elegant.

Die wirklich überraschend guten optischen Abbildungseigenschaften des Nahachromaten am 2.8/100 lassen schon echte Vorfreude aufkommen.

Viele Grüße, Georg

PS.: ich hab 'nen guten Grund noch kein Testbild hier reinzusetzen. 2:1 kann man de facto nicht aus der hand fotografieren und Blende 4.5 ist bei dieser irren Vergrößerung auch keine gute Idee, da reicht die Schärfentiefe nicht mal über die Prägetiefe vom 1 €-Stück. Sobald ich einen Makroständer gebastelt habe, kommen sicher auch Fotos
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