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#1 |
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.671
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Das Licht ist sicher nicht gut, um Gesichter plastisch wirken zu lassen oder gleichmäßig auszuleuchten. Dass man die Augenfarbe nicht sieht, liegt aber nicht am Licht, sondern daran, dass sie nur sehr klein auf dem Bild sind. Das Mädel im gestreiften Shirt hat rehbraune Augen, und die in der weißen Bluse hat kräftiges Kastanienbraun.
Die Posen sind, wie schon gesagt wurde, unvorteilhaft und auch recht einfallslos. Alle mit einem stark angewinkelten Knie und in Frontalansicht, das fällt in einer 3er-Serie schon auf. In keinem der Bilder erkenne ich eine Körperspannung, die das Model lebendiger und interessanter erscheinen lassen würde. Alle sehen so aus, als hätten sie sich nach dem Satz "Stell Dich bitte mal da hin, ich will ein Bild von Dir machen..." einfach mal dahin gestellt, und Du hast ein Bild gemacht. Die Models sind Anfänger vor der Kamera, und Du bist Anfänger dahinter. Insofern darfst Du alle Fehler der Welt machen, und die Kritik soll Dir nicht wehtun. Im Gegenteil, hol Dir Tipps und Ideen, bleib an dem Thema, wenn es Dir Spaß macht, und zeig so oft wie möglich Deine Ausbeute. Ich bin ganz sicher, dass Du ziemllich schnell eine Veränderung in Deinen Bildern sehen wirst, weil Du allmählich auf ganz viele Dinge achtest. Bei jedem Shooting ein oder zwei Dinge mehr beachten, das reicht vollkommen. Wenn das mit dem Licht und den Posen besser klappt, dann geh auch mal an den Hintergrund. Hier sieht man z.B. dass Du mit einem Objektiv fotografiert hast, das ziemlich stark tonnenförmig verzeichnet, das sieht man an den gebogenen Mauerfugen. Farbe, Kontrast, Struktur und Schärfe (bzw. Unschärfe) des Hintergundes sind Gestaltungsmittel, die Du mit der Zeit viel bewusster einsetzen wirst. Bei Farbaufnahmen kannst Du je nach Situation Ton in Ton oder mit Komplementärfarben arbeiten. Wenn die Mauer so schrf ist wie das Model, bekommt das Bild keine räumliche Tiefe. Mach die Wand unscharf! Probiere auch andere Perspektiven als "Model vor gerader Wand", denn das wirkt ein bisschen wie "abgescannt". Und vor allem, setze Dir vor der Aufnahme ein Ziel, was Du mit dem Bild zeigen willst. "Irgendein Model irgendwie vor irgendeiner Wand, Hauptsache einigermaßen hübsch" klingt nicht interessant, und sieht auch nicht interessant aus. Besser ist es, wenn man aus Gesicht und Körperhaltung einen definierten Gedanken ablesen kann. Wenn das Model dann noch den passenden Hintergrund bekommt, kann man diesen Gedanken damit unterstreichen. Zum Einstieg nimm einfach solche Themen: "ich habe eine tolle Idee für ..." Dein Model wird strahlende Augen haben und ein motivierendes Lächeln zeigen. "du nervst gerade!" passt besser zum Stinkefinger als "halt mal gut gelaunt den Mittelfinger in die Luft!" "ich hab Deinen Lottoschein mit 5 Richtigen vergessen abzugeben..." wird Dir wütende Blicke und geballte Fäuste bescheren, ohne dass Du weitere Anweisungen geben musst. "meine Jeans ist die Beste von allen!" wird mit Sicherheit mehr sexy dargestellt als "dreh Dich mal etwas zur Seite und zeig Po..." Auf diese Art kannst Du die ganze Gefühlspalette in Gesichtsausdrücke und Posen übersetzen, die das selbe Model völlig unterschiedlich erscheinen lassen. Wähle helle und weiche Hintergründe für fröhliche Szenen, und harte, dunkle für traurige oder schrille für wütende. Genauso machst Du es mit dem Licht. Ein knalliges Mittagslicht hat eine ganz andere Wirkung als sanftes Spätnachmittags-Streiflicht oder diffuses Schlechwetterlicht mit Aufheller. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind unendlich. Sei kreativ und nutze sie, und geh nie ohne gezielte Bildvorstellung raus! Deine Bilder sind dann gut, wenn verschiedene Betrachter Dir genau sagen können, was Du versucht hast auszudrücken, und das auf den ersten Blick sehen. Wenn das mit Deiner Idee übereinstimmt, dann hast Du gewonnen! ![]()
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Gruß Gottlieb |
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