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Zitat von mausihase
wenn ich für ein Objektiv eine AF-Mikroeinstellung vornehme, ist es dann egal bei welcher Brennweite und bei welcher Entfernung zum Objekt?
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Nein, leider nicht. Das hängt ganz vom Objektiv und seiner "Gutmütigkeit" ab. Nach meiner Erfahrung gibt es manche Zooms, die ab Werk so gut kalibriert sind, dass Sie über den gesamten Entfernungs- und Brennweitenbereich konsistent fokussieren (dazu gehören zum Beispiel mein SAL1650 und SAL70300). Dann reicht ein einfacher Offset im AF-Mikroadjustment tatsächlich aus, um das Objektiv optimal an die jeweilige Kamera anzupassen. (Ab welchem Offset ein Objektiv als schlecht kalibriert und Servicefall aufzufassen ist... keine Ahnung.)
Es gibt aber auch Objektive, bei denen sich das Autofokusverhalten in Abhängigkeit von Brennweite und Entfernung ändert. Beispiele dafür sind mein Tamron SP 28-75 oder aus meinen Nikonzeiten das Nikon VR 18-200 oder Nikon AF 180/2.8. Ich befürchte auch, dass es Glückssache ist, ob der Service in einem solchen Fall alles perfekt hinbekommt, solange es keine extremen Ausreißer gibt.
Und dann gibt es noch das Phänomen, dass sich die Fokusebene beim Abblenden ändert. Dies ist vor allem bei lichtstarken Objektiven ein Problem (welches aber bauartbedingt und normalerweise kein Servicefall ist). Ich kann es zum Beispiel beim Sony AF 50/1.4 in noch erträglicher Form beobachten. Der optimale AF-Mikroadjustment-Wert schwankt so um ca. 5 Units, je nachdem ob man optimalen AF bei Blende 1.4 oder 5.6 haben will. Beim Nikon AF 50/1.8 waren es eher 10-15 Units Unterschied, und das war nicht mehr wirklich schön.
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Wolfram