[hansauweiler]

Hallo !
Bei uns war die Sicht kurz vor Mitternacht ungewöhnlich gut, leichter SO Wind, -2,5°
Das brachte mich dazu die Kamera auf die Plejaden zu richten, die man normalerweise hier nicht sieht (Dunst,Lichtverschmutzung)
Vielleicht regt das ja Andere an sich auch mal an Sternbildern zu versuchen.
Gruß HANS



Wie man sieht sind selbst 2 sek. zu lang ohne Nachführung ich hätte die ISO noch höher drehen sollen.

[TONI_B]

Die Plejaden wirken meist besser, wenn die Brennweite nicht gar so lang ist - dann sind sie besser in die Umgebungssterne eingebettet. Mit 500mm oder länger muss man auch wesentlich länger belichten (d.h. nachführen!), damit die blauen Reflexionsnebel wirklich deutlich zu sehen sind.

Zu den Strichen: mit 50mm (KB) sind max. 10s möglich. Bei 500mm also knapp eine halbe Sekunde.


Eine Formel dazu: Die Länge l der Sternspuren in µm berechnet sich so:

l = t*f*cosD/14

wobei t die Belichtungszeit, f die Brennweite, und D die Deklination des Sterns ist.

[hansauweiler]

@ Toni 1

Ist deine Formel Erfahrung ? Nach meiner Rechnung dreht sich die Erde in 2 sek. um 30 Winkelsekunden.
Ich nehme aber an daß man keine Striche bekommt, wenn ein Stern als Lichtpunkt nur auf ein Pixel fällt.Muß mal rechnen wieviel Winkelsekunden dem Abstand zwischen 2 Pixeln entsprechen.
Oder mache ich enen Denkfehler ?

HANS

[TONI_B]

Die Formel kommt zwar aus analogen Kleinbild-Zeiten, gilt aber noch immer! Da sagte man, dass 10sec bei einem Normalobjektiv noch möglich sind. Das ergibt dann ca. 0,03mm lange Sternspuren. (Streng genommen bei D=0° und cosD=1!). Deine Überlegung ist richtig, gilt aber auch nur für D=0° ==> Himmelsäquator. Weiter nördlich bzw. südlich gelegene Sternbilder kann man etwas länger belichten. Der Himmelspol (nahe dem Polarstern!) bewegt sich ja gar nicht (D=90°, cosD=0 ==> l=0). Unsere Sensoren mit 5-6µm Pixel sind da natürlich etwas gemeiner als ein alter hochempfindlicher KB-Film, aber 30µm (ca. 5px) sind auch digital noch immer fast kreisrunde Sterne.

[fallobst]

Wer kann denn den Unwissenden wie mich mal etwas über die Nachführung bei Astrofotos erzählen? Welche Apparatur wird denn da verwendet, alles Eigenbau?

[kulle]

Zitat von fallobst

Wer kann denn den Unwissenden wie mich mal etwas über die Nachführung bei Astrofotos erzählen? Welche Apparatur wird denn da verwendet, alles Eigenbau?

Ist die nicht toll?
http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...ht=lidl&page=2

[TONI_B]

Eine sog. parallaktische Montierung besteht aus zwei senkrecht zueinander stehenden Achsen, wobei eine davon parallel zur Erdaches ausgerichtet werden muss. Diese dreht sich dann mit der selben Geschwindigkeit wie die Erde und zeigt zum Himmelspol knapp neben dem Polarstern. Man kann sowas natürlich selber bauen/Basteln. Heute gibt es aber schon recht günstige Montierungen - sogar mit Computersteuerungen, die das Ausrichten und Finden von Objekten wesentlich erleichtern...

[hansauweiler]

@ Toni !
Ich habe nochmal mit verschiedenen ISO und Bel. Zeiten gespielt.
Das beste Resultat ist dieses mit ISO1600 und 1 sek. (Der Bildtitel ist falsch)



Die Sterne sind dabei ausreichend "rund"
Hans

[TONI_B]

Ja, die Sterne sind ausreichend rund. Es kommen so ca. 2-3px raus - das sieht man sicher nicht!

Wenn dich der "Astro-Virus" gepackt hat, lege ich noch etwas nach: mach mehrere Aufnahmen (>4 noch besser 8 oder mehr) mit gleichen Einstellungen (sehr hohe ISO!) und überlagere die Aufnahmen (zB. Mit "Registax" - Google). Du wirst sehen, dass du noch mehr sehen wirst...

[hansauweiler]

Ich habe noch eine etwas bessere Aufnahme gefunden, diesmal mit 0,5 sek.



Daraus mal einen Ausschnitt in 500% Darstellung



Dein Tip mit mehreren Aufnahmen kann ich vorerst nicht probieren, von Süd Westen zieht eine SC Bewölkung auf, damit dürfte vorläufig kein gutes seeing mehr möglich sein.
HAS