[hitfidelity]

-> Bild in der Galerie
Ich setzte mich auf einen Stuhl. Freie Stühle gab es hier genug, wie in so vielen anderen Kirchen war dies nicht das Problem, das die Prediger beschäftigte. Es war still. Totenstill. Ich blickte mich noch einmal ganz in Ruhe um und atmete dabei tief ein. Diese verdammte Kuppel - sie sah derjenigen des Pantheon zum verwechseln ähnlich, soviel war sicher - aber war sie doch deutlich kleiner. Wie konnte einer der Architekten nur auf die verwegene Idee gekommen sein, so etwas gerade hier zu errichten?
Doch half mir das nicht weiter. Vielleicht der seltsame Heilige auf dem Fensterbild? Er trug seinen Kopf in den eigenen Händen - unheimlich...Dionysius sein Name, das hatte ich mittlerweile herausgefunden. Er war mir schon einmal begegnet in dieser Stadt, aber wo?
Doch die härteste Nuss wartete direkt am Eingang. Fast schon dreist, gerade hier an das mystische, sagenumwobene Turiner Grabtuch zu erinnern und gleichsam einen Altar zu errichten. Fast schon zynisch, denn diejenigen, die hierherkamen, interessierten sich allein für solche Dinge, nicht aber für die Worte derjenigen, die auf der Kanzel predigten...
Ich musste eine Antwort finden, um all das schnellstmöglich zu beenden...

[hitfidelity]

Na ja, meine Fähigkeiten als Schriftsteller sind eben begrenzt...aber die von Dan Brown auch, auf den wollte ich nämlich anspielen. Also: für alle die´s noch interessiert und die wie ich Spaß am Spurensuchen haben: Robert Langdon könnte euch helfen.

[joergW]

Moin,

Basilika Santa Croce in Gerusalemme in Rom ?!

bis denn

joergW

[hitfidelity]

Hallo Jörg, nein die ist es auch nicht. Überhaupt ist Rom die falsche Adresse. War Robert auch in dieser Kirche? Kann mich kaum mehr erinnern...habe es damals nur als Hörbuch "gelesen".

[Byronimus]

Zu 1. es ist die St-Sulpice de Paris

[hitfidelity]

Yippiyeiho! Treffer versenkt, stimmt genau! Wie hast du´s rausgekriegt?
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Wie dem auch sei, mich beeindruckt das wirklich sehr. 2 ist ja auch gelöst und zu 3 ist ja auch schon viel gekommen, fehlt nur noch ein Detail - wenn bis Sonntag keiner drauf kommt liefere ich es nach. Spitzenmäßig, bin in dieser Hinsicht immer schwer begeistert von dem suf!

[JoZ]

Das dürfe die Kopie des Grabtuches in Schramberg (Sulgen) sein, siehe hier.
Es unterscheidet sich doch an einigen Stellen vom Original und da passt dein Bild dazu.

Allerdings muss ich sagen, dass die drei Rätsel in dieser Form sehr verwirrend sind, ich habe das zunächst so interpretiert, dass es sich um den selben Ort handeln würde (zumindest etwa) und ich kann da keinen Zusammenhang erkennen ...

Gruß,
Johannes

[hitfidelity]

Zu 1.: Byronimus hatte völlig recht: St.Sulpice ist der aktuelle Ausstellungsort, eine Kirche mitten im Quartier Latin in Paris. Auch die sämtlichen anderen, von mir eingestellten Bilder sind dort von mir aufgenommen worden. Die Kirche wurde durch den Roman "Sakrileg" bekannt, in dem sie vorkommt. Seither pilgern viele (v.a. amerikanische) Touristen dorthin, um zu sehen, ob´s dort tatsächlich so aussieht...

Zu 2.:FREAKadelle hat´s rausgekriegt: es ist Dionysius, mit dem Kopp unter´m Arm. Ich hatte gedacht, dass nach seiner Antwort der Rest ganz leicht sein würde, denn Dionysius ist in Paris hingerichtet worden, oben auf dem Hügel von Montmartre. Anschließend lief er der Sage nach enthauptet zu seiner künftigen Grabstätte in Richtung Norden ....
Ich hatte ihn auch am Portal von Notre Dame fotografiert und mich dann gefragt, wer das wohl sein mag...

Zu 3.: Johannes hat das letzte Rätsel geknackt: entweder hat Schramberg die Kopie weitergegeben oder es gibt mindestens eine weitere davon - denn du hast Recht: es ist eine 1:1-Kopie des Grabtuches - obwohl...nicht ganz...denn: das Grabtuch im Original sieht wohl so aus:http://de.wikipedia.org/wiki/Turiner_Grabtuch (1.Foto oben links) - man erkennt so gut wie nichts darauf. Die von mir in St.Sulpice fotografierte Kopie zeigt also nicht einfach ein Foto des Grabtuchs, sondern dessen Negativ. Es ist nämlich folgendermaßen:

"So sieht das Turiner Grabtuch aus wenn man es mit einem Fotoapparat fotografiert, und sich das Negativ ansieht.
Die Ursache dafür ist, dass das Bild auf dem Grabtuch eine Art Negativ ist, das dann auf dem fotographischen Negativ als positives Bild mit den Hell- und Dunkelflächen erscheint, wie wir sie gewohnt sind."

Also: - mal - = +, doppelte Verneinung sozusagen. Erstmalig kam ein Mann namens Second Pia drauf:

"Am 28. Mai 1898 wurde der Turiner Ratsherr und Rechtsanwalt Second Pia, ein geschätzter Amateurfotograf, eingeladen, das Turiner Grabtuch - zum ersten Mal in der Geschichte - zu fotografieren. Und weder er noch sonst jemand dachte daran, daß sich damit eine schwindelerregende Sensation vorbereitete.
Fotographisch war das Bild, das sich zeigte, kaum festzuhalten, Aber Pia gab nicht auf. Dickköpfig, wie er war, korrigierte er sich mehrmals und machte dann an jenem lauen Abend des 28. Mai mit großen Fotoplatten von 50 mal 60 Zentimeter doch noch technisch korrekte Aufnahmen.
Das erste Negativ, das sich langsam auf der in das Entwicklungsbad gelegten Platte entwickelte - und die er dann vor Aufregung fast fallen ließ - sollte sich wie ein Lauffeuer über die ganze Welt verbreiten."

Nochmals vielen Dank für eure Mithilfe. Ich liebe diese Art von Spurensuche an Orten wie diesem und es hat mir viel Spaß gemacht!!