Schwieriges Thema.. jeder muss es mit seinem Gewissen ausmachen ob er sich in einem Zoo die gequälten Tiere zu seinem Vergnügen ansehen will. Man sollte sich darüber im klaren sein daß die dort ausgestellten Objekte nichts mehr vom Verhalten ihrer frei lebenden Artgenossen besitzen. Es sind degenerierte, mit Verhaltensstörungen behaftete, künstlich am Leben erhaltene Hüllen.
Für jemanden wie mich, der sich ausschließlich mit Naturphotographie beschäftigt und 90% seiner gesamten Fotos in freier Wildbahn schiesst, sind Zoos der absolute Horror. Wer jemals Bären beim Lachsfang gesehen hat, jagende Löwen in der Serengeti oder Tiger bei der Paarung in Indien beobachtet hat, kann einfach nicht mehr in den Zoo zurück und sich dort für die zu lebenslänglichen Knast verurteilten Tiere begeisten.
Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeiten sich alle Tiere "live" in ihrem Lebensraum anzuschauen, aber müssen wir deshalb jede Tierart nach Deutschland verschleppen?
Es gibt einige wenige akzeptable Besichtigungsmöglichkeiten für Tiere, z.B. die riesigen Freigehegeanlagen im NP BW, aber diese beschränken sich auf einheimische Tiere in Ihrer natürlichen Umgebung, so daß es nicht zu den angesprochenen Verhaltensstörungen kommt. Aber vielen reicht daß ja wohl nicht, es müssen exotische Tiere sein. Und sich mal 2-3 Stunden zu gedulden bis man z.B. einen Luchs zu Gesicht bekommt ist für viele zu viel verlangt. Lieber Fast-Food Fotos im Zoo, da sehen die Porträts ja auch so toll aus und man kann direkt nach 2 Minuten weitergehen.
Zoofotografie ist Fotografie ohne Wert, ein müder Ersatz für wahre Natur, vergleichbar mit nachgestellten Bildern historischer Ereignisse. Es mögen technisch gute Bilder sein, aber die Aussagekraft ist nicht vorhanden.
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