Christa Ludwig, eine der ganz großen Mezzosopranistinnen des 20. Jahrhunderts, starb mit 93 Jahren. Jahrzehntelang war sie eines der wichtigsten Mitglieder der Wiener Staatsoper (Mozart, Strauss), doch nicht nur auf Österreich beschränkt. Sie sang auf der ganzen Welt, war in vielen verschiedenen Partien zuhause, wagte oftmals - und nicht immer zum Guten - den Ausflug in das hohe Sopranfach oder auch zu Wagner - ein Vorgehen, das sie mit der Callas teilte. Unvergessen ihre Zusammenarbeit mit Elisabeth Schwarzkopf (z.B. im "Rosenkavalier"), Karl Böhm und ihrem zeitweiligen Ehemann Walter Berry ("Zauberflöte"), aber auch ihre Leidenschaft für moderne Komponisten (Donaueschinger Musiktage) und den Liedgesang (Wagner, immer wieder Wagner). Ihre Hosenrollen waren erotisch, verlockend. Für den großen Joachim Kaiser hatte sie Mitte der sechziger Jahre die allerschönste Stimme. Nun ist sie verstummt.
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Zur Demokratie gibt es keine Alternative.
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