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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Vor der Aufnahme » Astromodifikation von Kameras
 
 
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Alt 07.10.2017, 09:41   #1
TONI_B
 
 
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Ö; Deutsch-Wagram
Beiträge: 12.383
Astromodifikation von Kameras

Auf Wunsch von einigen netten usern, die an der Astrofotografie interessiert sind, ein paar kurze Anmerkungen zu diesem Thema.

Warum werden Kameras "astromodifiziert"?
In unserer Milchstraße befinden sich viele Gebiete mit Gasansammlungen (hauptsächlich Wasserstoffgas), aus den bereits Sterne und Planetensystem entstanden sind oder noch entstehen könnten. Diese "Gasnebel" haben oft sehr schöne Formen (Nordamerika-Nebel; Rosetten-Nebel; Herz-Hebel u.v.a.m.) und sind von der Größe her leicht mit normalen Fotoobjektiven mit Brennweiten bis 300m erreichbar. Auch auf WW-Aufnahmen der Milchstraße zeichnen sich diese Gebiete sehr schön ab. Wasserstoffgas leuchtet nur in ganz bestimmten Wellenlängen(=Spektrallinien). Die intensivste Linie ist die sog. H-Alpha-Linie im roten Spektralbereich bei 656,3nm. Gerade in diesem Bereich sind die modernen Kameras aber nicht sehr empfindlich, da der Filterstack vor den Sensoren so abgestimmt sind, dass eine halbwegs neutrale Farbwiedergabe möglich ist, ohne dass der Weißabgleich extrem schwierig wird bzw. dass das Infrarote Licht nicht zum Bild beiträgt, da die Objektive nicht dafür gerechnet sind. Damit man nun die spektrale Empfindlichkeit im Bereich dieser H-Alpha-Linie erhöht, muss der Filter ausgebaut werden.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: entweder baut man ein Filter ein, das H-Alpha durchlässt, aber UV- und IR-Licht sperrt, oder man lässt die Kamera "undefiniert" d.h. UV- und IR-Licht kommt ungehindert zum Sensor. Die Empfindlichkeit bei H-Alpha wird um den Faktor 2-3 gesteigert!

Die undefinierte Version hat den Vorteil, dass man auch IR-Fotografie betreiben kann (UV-Fotografie ist im Amateurbereich eher selten), man muss aber immer einen geeigneten Filter verwenden. Sei es vor dem Objektiv oder als Clip-Filter - falls erhältlich.

Bei der definierten Version erspart man sich zusätzlich Filter, wobei in der Astrofotografie oft Filter verwendet werden, die das Streulicht unterdrücken und nur die wichtigen Spektrallinien durchlassen. Da dies aber Interferenzfilter sind, kann man die nur bei Brennweiten von mehr als 85mm verwenden, weil die Filterwirkung winkelabhängig ist.

Es gibt Leute, die diese Modifikationen selber durchführen. Speziell für viele Canon-Modelle gibt es Youtube-Videos, die das sehr detailliert darstellen. Für Sony kenne ich nur Anleitungen für die Nex-5 bzw. Nex-6. Obwohl ich Techniker bin, überlasse ich diese Arbeit den "Profis". Meine Liste von Firmen, die solche Modifikationen durchführen ist sicher nicht vollständig, aber bei zweien habe ich schon Arbeiten durchführen lassen - und die war jeweils perfekt durchgeführt. Die Preise sind bei APS-C für meine Begriffe moderat, bei FF kommt man unter 500€ kaum weg.

Firmen, die SONYs modifizieren:
http://www.optic-makario.de/
http://www.dslr-astrotec.de/anfrage.html
http://www.irrecams.de/
http://www.jtwastronomy.com/
__________________
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