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Alt 22.07.2013, 20:57   #13
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 34.953
Und nun der nächste Tag. =)

Donnerstag, 11.7.2013

Nach der gestrigen Horrortour, war um halb neun, als ich aufwachte, noch kein einziger kleiner Mucks im Haus zu hören. Alles schlief noch den Schlaf der Gerechten. Ich duschte in aller Ruhe, machte mich fertig und genoss den Morgen dann einfach erstmal alleine. Allein durchs Haus zu stromern, den Blick zu genießen, sich im Wohnzimmer auf die Couch zu kuscheln, das alles hatte einen hohen HEIMfaktor…ich liebte es.

Dann, irgendwann kam doch einer nach dem anderen müde aus seiner Höhle gekrochen. Alles versammelte sich nach und nach im Wohnzimmer, manch einer döste dort dann nochmals weg…alles war friedlich und ruhig. Von einer Tour war erstmal nicht die Rede, davon war man geheilt!

Gegen elf bewegten wir uns dann doch mal Richtung Küche, um Dinge zurechtzustellen, die man zur Lebenserhaltung braucht…Kaffee, Tee, Toast, Cheddar-Käse…und eine schöne Portion Hummus! Dieses Kichererbsenmus hatte es mir angetan. SO lecker. Ich strich es mir morgens unter den Schinken, das war eine Gaumenfreude!

Das Frühstück war eher sehr ruhig…man war einfach noch zu geschafft, um angeregt miteinander zu plaudern. Nur Vera war fröhlich:
„Dieses Wetter…diese Aussicht!!...dazu ein Toast mit Orangenmarmelade…besser kann es im Paradies auch nicht sein, oder??“
Es folgte eine andächtige Stille, in die nach einer Weile Stefan hinein murmelte:
„Nööö….im Paradies wäre die Orangenmarmelade von Beso!“

(Wir verneigen uns an der Stelle vor Beso, die auf Mallorca eine wirklich umwerfende Orangenmarmelade gezaubert hat. )

Auch das Frühstück zog sich hin…gegen halb eins schnarchten wir dann vom Frühstückstisch wieder ins Wohnzimmer, wo wir denselben Aktivitäten – oder besser „Nicht-Aktivitäten“ – nachhingen wie vor dem Frühstück. Aus dem Fenster starren, Postkarten schreiben, einfach nur so rumsitzen, am Eipäd spielen, lesen… Einigen, so auch mir, fielen immer wieder die Augen zu, der Tag gestern war einfach zu anstrengend gewesen.

Plötzlich, ich war mal wieder im Wachzustand, meinte jemand der Truppe (ich weiß nicht mehr, wer es war): ouh…Leute…es ist schon halb vier!
Uuuuha! Halb vier! Ok, dann wurde es doch langsam Zeit für ungezügelten Aktionismus! Es wurde dann aber doch nach 16h, bevor wir alle angezogen waren, unsere Schuhe gebunden und alles Geraffel zusammen gesucht hatten…doch dann setzten wir uns tranig und träge in Bewegung. NUR NICHT HETZEN war die Devise heute.

Wir fuhren völlig unkoordiniert. Nichts sollte geplant sein, einfach der Nase nach. Wir fuhren Richtung Norden die Westküste entlang und hielten überall da, wo wir wollten.

Der erste Halt war schon ungefähr 300m hinter unserem Haus:


-> Bild in der Galerie

Seit TAGEN waren wir da immer dran vorbei gefahren und jedes Mal reagierte ich zu spät! Und jedes Mal war ich total traurig, dass ich dieses Motiv nicht hatte! Heute war ich schon rechtzeitig in den Alarmmodus gegangen und das Auto stand auf der Stelle, als ich STOPP!!!! brüllte.

Dann ging es aber erstmal ungebremst weiter (untypisch für mich), bis wir in Gefilde kamen, die wasserdurchsetzt waren und uns gut gefielen.



Hier herrschte Ruhe und Frieden.


-> Bild in der Galerie

Nachdem wir das eine Weile genossen hatten, führte uns unser Weg in Richtung der „Skyroad“, die Stefan und Jutta während ihres „Alleingangs“ am Montag schon befahren hatten und davon schwärmten. Irgendwie schafften wir es aber, sie zu verfehlen, so dass wir an einem anderen, aber nicht minder schönen Punkt ankamen:



Ich hatte vorher schon einen schönen Punkt gesehen, zu dem ich noch einmal wollte. Gottlieb fuhr mich hin, da wir doch ein ganzes Stück weiter gefahren waren. Dort standen auch ein paar Kühe, die mich neugierig, aber skeptisch musterten. Ich sprach ruhig zu ihnen, so dass sich die Fluchtdistanz merklich verringerte und ich als „momentaner Störenfried“ toleriert wurde.



Als wir wieder zur Gruppe stießen, wollte ich gerne noch zu einem Aussichtspunkt, quer über der Wiese. Hätte ich mal an Besos Worte von 2011 gedacht, wäre mir eingefallen, woran man SUMPFGRAS erkennt!! Ich lief los, die Pollen stoben auf (Irland ist etwas später mit allem - hier waren die Allergien schon rum, ich hatte keinen Schutz dabei!), ich merkte mein Asthma und meine Allergien kommen, aber ich wollte unbedingt an diesen einen Punkt! Doch nach ein paar Schritten sank ich plötzlich mit dem kompletten Bergstiefel tief ein. Das schmatzende Geräusch verriet eine gewisse Unmöglichkeit, mein Ziel noch durchzusetzen. Trotzdem versuchte ich noch zwei, drei Schritte in andere Richtungen…auch hier schien es, als warte die Erde nur darauf, mich zu verschlingen. Wütend und frustriert marschierte ich wieder zurück und musste dann die nächste halbe Stunde erstmal mit den Folgen meines Pollenabenteuers kämpfen. Asthmaspray und einer Allergietablette von Vera (ich hab da mal was eingepackt!) sei Dank, war ich wirklich in einer halben Stunde wiederhergestellt. Aber man weiß ja: Unvernunft kennt keine Altersgrenze.

Und weiter ging es, die Küste entlang.



An einem kleinen Strand hielten wir an und ich setzte mich für eine Weile auf eine kleine Mauer. Es war idyllisch dort…und auch wenn der Strand eigentlich an der Straße lag, kam ja nur alle paar Minuten ein Auto vorbei. In Irland ist es auch kein Problem, auf dem Land an einer Straße zu wohnen. Da werden vorbei kommende Autos dann wahrscheinlich sogar als willkommene Abwechslung gewertet. Tino hatte weiter „unten“ ein Motiv gesehen, zu dem er unbedingt nochmals fahren wollte, also stieg er ins Auto und fuhr davon…mit meinen Kameras. Das kannte ich ja schon von Schottland, wo Tino meine Objektive entführt hatte. Da hier aber „die Welt stillzustehen“ schien, wartete ich einfach, bis er wieder da war und bekam meine Kameras ausgehändigt.

Daraufhin machte ich das ein oder andere Gegenlichtbild:



Die Möwen flogen so schön im Bogen über den Himmel…manche sogar direkt „durch“ die Sonne. „Was für ein schönes Motiv!“ dachte ich mir und setzte die Kamera darauf an. Natürlich war es wie immer…die Vögel hatten vorher eine Absprache getroffen: „Solange diese Tussi da unten NICHT mit der Kamera auf uns zeigt, können wir machen, was wir wollen. Aber WENN sie es tut: nichts wie weg!“ Alle Flugkollegen hielten sich akribisch daran. Mir fielen nach einer Weile die Arme ab und ich senkte die Kamera, nur um hilflos mit ansehen zu müssen, wie zwei Möwen malerisch „durch die Sonne“ segelten. Es war doch zum….

SO hatte ich mir das gewünscht:


-> Bild in der Galerie

…aber leider ist das Fake. Das war das „Naheste“, das ich geschenkt bekam:


-> Bild in der Galerie

Zwar sieht das Fakebild schon toll aus, aber ich verliere sofort jegliches Interesse an meinen eigenen Bildern, wenn sie so gefaked sind…somit hatte dies nun keinen Sinn. Für mich liegt mein Ehrgeiz im Finden oder Bekommen von tollen Situationen, nicht im Zurechtschustern. Schade. Ich hasste sie, diese Viecher. Mit Leib und Seele. Und ich meinte, sie in der Ferne unverhohlen kichern zu hören…

Wir fuhren weiter und stoppten an einer kleinen, malerischen Bucht:



Drei Vögelchen saßen auf den Stromleitungen und fragten sich sicher, was das soll, dass zwei Autos plötzlich vollbremsten, ein Stück rückwärts fuhren, alle Insassen ausspuckten, die dann wild durchs Gebüsch rannten.


-> Bild in der Galerie

Als wir den Weg fortsetzten, begann sich der Tag schon zu neigen. Schnell kam die Dämmerung, wir waren ja auch sehr spät erst von daheim losgefahren. Aber schön war es, diese Stimmungen mitnehmen zu können.



Als wir wieder in „unsere Bay“ kamen, in deren Gebiet wir diese Woche leben durften, standen schon Nebelschwaden über dem Wasserspiegel und die Sonne feuerrot tief am Himmel, bereit, einem anderen Teil der Welt ihr Licht zu schenken. Uns schenkte sie noch ein paar wundervolle Minuten:



Und tatsächlich hatten auch die Krähen heute ihr Einsehen:



(Zumindest ein wenig. )

Ich schoss abends spät, gegen 22h, auch noch zwei meiner Lieblingsbilder:



Die Abenddämmerung und die Nebelstaffelung liebte ich so sehr…da brauchte es für mich auch keine „Taube“ und kein Schiff…einfach nur so.

Als wir heimkamen, ruhte ich einen Moment aus, dann kochte ich das Abendessen, unter lieber Schnibbelhilfe von Jutta und Vera. Da es die ganze Woche noch nicht wirklich Gemüse gegeben hatte, gab es dies jetzt zu Hauf, mit etwas Hühnchen, in einer Pfanne, fein abgeschmeckt. Mit den Mengen hatte ich mich allerdings wohl verschätzt. Vera blickte auf die ganzen Schüsseln und kratzte sich am Kinn:
„Und das alles sollen WIR sieben essen??“
Ich blickte schuldbewusst drein. Für viele Leute verschätzte ich mich gerne, wohl aus der Angst geboren, nicht alle satt zu kriegen. Egal, wir bereiteten alles zu, dann gab es erstmal für jeden eine Winzportion Spaghetti von gestern und dann stellte ich die erste von zwei Pfannen auf den Tisch. Es war so viel Zeug, dass ich zwei Pfannen brauchte.

Es wurde fröhlich gemampft…und nachdem ich die erste Pfanne gleich zu Anfang auf die Teller geleert hatte, kam die zweite auf den Tisch…ich traute meinen Augen nicht, aber alle waren SO bemüht, mir kein schlechtes Gefühl zu geben, dass auch diese Pfanne fast vollkommen leer wurde!
„Eija, schmeckte ja auch gut!“ kam mampfend von der Seite…und ich war SEHR erleichtert, dass ich, trotz des Verschätzens, kein unnötiges Loch in unsere Haushaltskasse gebrannt hatte. Phew.

Der Abend klang ruhig aus…der ganze Tag war recht entspannt gewesen, trotzdem schliefen wir abends SEHR gut ein. Gut, das könnte auch am Cider gelegen haben, den wir abends gerne tranken. Das gehört einfach zum Irlandaufenthalt dazu.
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
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