Zitat:
Zitat von andys
Dass Informatiker Datenbanken ablehnen, wundert mich. Aber ich sehe nicht wo das Problem sein soll, das notwendige Wissen in einer Datenbank abzuspeichern und zur Verfügung zu stellen.
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so, nun mische ich mich doch wieder ein - will hier aber nur den zitierten Teil besprechen.
Der erste Satz ist mir ein Stückweit zu allgemein formuliert, aber Schwamm drüber. Das Problem steckt im zweiten, mal ganz abgesehen von der Arbeit.
Die nächsten Ausführungen mögen dem einen oder anderen nicht lesenswert erscheinen, dann bitte einfach ignorieren
Eine Datenbank beinhaltet nicht nur den Krempel, der drin ist (also den Daten), sondern auch ein
Schema, also eine Vorschrift zur
Klassifikation und
Ordnung der
Daten. Das mit den Daten ist das nächste Problem, denn eigentlich wollen wir ja
Information, besser noch
Wissen speichern. Letzteres will ich hier nicht diskutieren, Information ist schwer genug. Information ist mehr als Daten, sie besteht einerseits aus Daten (syntakischer Teil) andererseits aus Bedeutung (Semantik) und Zweck (Pragmatik). Im Prinzip haben wir jetzt die Bausteine aus denen die Probleme bestehen auf dem Tisch. Das letzte Problem ist die Redundanz der Sprache, mit der wir kommunizieren.
Für Daten mögen wir (mit redundanzfreier Sprache!) eine eindeutige Form der Abbildung finden können, bei Semantik wird es schon schwerer, erst recht beim pragmatischen Anteil. Da beide maßgeblich daran beteiligt sind, wie das einer Datenbank zugrundeliegende Schema erstellt wird, potenzieren sich diese Probleme bei der Festlegung der Klassifikation und Ordnung (im Prinzip haben wir da schon die grundlegende Forderung bei Abbildungen verletzt). Die Mathematik liefert uns zwar die formalen Hilfsmittel zur Beschreibung, die notwendigen Abstraktionen müssen wir aber selber definieren (auch hier spielt der Zweck eine große Rolle). Es gibt einfach viel zu viele Sichten (bitte nicht mit Meinungen verwechseln), deshalb kann es
ein Schema nicht bzw. nur in ganz engen und eingegrenzten Bereichen geben. (Anmerkung: die sogenannten Produktmodelle, hochgehandelt seit bald 20 Jahren, funktionieren nur in sehr stark eingegrenzten Bereichen).
Für die, die es bis hier geschafft haben mit dem Lesen

das sind IMO die grundlegenden Probleme bei der Erstellung von Datenbanken - neben der aufzuwendenden Arbeitszeit. Oder habe ich noch welche vergessen