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Alt 04.11.2012, 19:34   #8
fotomartin
 
 
Registriert seit: 03.04.2012
Ort: Berlin
Beiträge: 398
Hallo Frank,

die Vorteile von Zwischenringen liegen darin, dass du die Naheinstellgrenze quasi beliebig weit runter - bzw. den Abbildungsmaßstab hoch fahren kannst - musst nur entsprechend viele Zwischenringe nehmen. (Oft gibt es da ein 3er Set, mit dem man viele verschiedene Kombinationen hinbekommt)

Weiterhin ist die Abbildungsqualität technisch besser, da Zwischenringe kein Glas enthalten und daher die optische Qualität des Objektivs voll wirken kann.

Ein Achromat ist von der Qualität viel besser als eine Nahlinse, da eben chromatische Abberationen recht gut korrigiert werden, die durch eine Nahlinse normalerweise in großem Umfang entstehen würden.
Allerdings schraubst du immernoch Glas vor deine Linse, sodass du optisch mehr Kompromisse eingehst, als bei den Zwischenringen. Insbesondere zu den Rändern hin, sinkt die Schärfe schon spürbar (ich selbst habe einen Raynox DCR-150 viel verwendet, bevor ich auf ein richtiges Makro umgestiegen bin, mit dem ich jetzt auch Zwischenringe verwende).

Der Vorteil des Achromaten ist die einfache Verwendung - wenn du z.B. ne Wanderung machst und willst nur ein Objektiv mitnehmen, aber trotzdem gelegentlich mal ein Blumen-Makro etc. machen, dann schraubst du einfach den Achromat davor und fertig. Bei den Zwischenringen musst du halt Objektiv ab, Zwischenringe dran, Objektiv dran... Wenn dann die Mitwandernden dabei auf dich warten müssen, kann das schonmal den Ausschlag geben, was die soziale Akzeptanz angeht (ich unterstelle einfach mal, dass du hobbymäßig unterwegs bist und sich nicht alles nach deinen Foto-Anforderungen richtet).

Weiterhin sinkt bei der Verwendung von Zwischenringen die effektive Lichtmenge, die pro Zeit auf dem Sensor eintrudelt. Achromaten haben meines Wissens keine Einbußen beim Licht.

Bei Zwischenringen solltest du unbedingt automatische anschaffen - ansonsten kannst du bei einem neueren Objektiv die Blende nicht einstellen - also beim Sony-System nur mit völlig geschlossener Blende fotografieren.


Zu den Achromaten kann ich sehr empfehlen, diese wenn möglich mit einem standard-zoom zu verwenden. Sie sind dann einfach viel einfacher nutzbar, da man per Autofokus noch immer einen recht weiten Einstellbereich hat.
Mit einem starken Tele zwischen 200 und 300mm kannst du mit Autofokus nur noch im Bereich weniger cm scharfstellen (z.B. von 10cm bis 12cm vor der Frontlinse - Zahlen aus der Luft gegriffen, aber so ungefähr verhält sich das bei einem normal starken Achromaten und 300mm Brennweite).
Ich habe meinen Achromaten am liebsten an dem 18-55mm Kit-Objektiv benutzt, welches man für 40-50 Euro im Forum findet oder ersteigern kann. Meiner hatte allerdings auch einen begrenzten Durchmesser - eine Verwendung am 16-50 war nicht möglich, das ergab ein Bild wie APS-Objektiv an VF-Kamera.


Willst du möglichst gute Bildqualität: Zwischenringe
willst du möglichst geringen Aufwand und dafür geringe Qualitätsabstriche in Kauf nehmen: Achromat

Beide Lösungen lassen sich bei guten Lichtverhältnissen bzw. mit entfesseltem Blitz wunderbar ohne Stativ einsetzen. (ich benutze gerne einen in der linken Hand gehaltenen Systemblitz im ADI/TTL Modus, den ich mit dem interen Blitz auslöse)

Die ebenfalls vorgeschlagene Lösung mit Retroadapter finde ich deutlich komplizierter als die beiden Alternativen - der Fokusbereich ist extrem klein, sodass du immer mit Stativ und viel Geduld arbeiten musst und du musst dir was basteln um die Blende zu verstellen. z.B. haben neuere Minolta- und Sony-Objektivrückdeckel einen Blendenmitnehmer - die Schwarze Fläche in der Mitte ausschneiden (dabei aber den Blendenmitnehmer aussparen!), bei bedarf einen 55mm UV-Filter zum Schutz der Rücklinse einkleben - oder einen Schutzring / Protection Ring kaufen. Je weiter du eins von beiden aufdrehst, desto weiter öffnet sich die Blende (also pi mal Daumen - exakte Einstellung ist nicht möglich aber auch nicht erforderlich). Die optische Qualität dieser Lösung ist aber unter inkaufnahme der praktischen Nachteile sehr gut und kann oftmals mit einem echten Makroobjektiv konkurrieren.

Ebenfalls gibt es noch die Möglichkeit, eine lichtstarke Festbrennweite per Verbindungsring verkehrt herum vor ein gutes Zoom zu schrauben (also Filtergewinde an Filtergewinde). Optisch ebenfalls ziemlich gut, große Abbildungsmaßstäbe (=Quotient aus den Brennweiten, also 50mm vor 200mm ergibt Vergrößerung von 4:1 ), aber auch hier ist auf jeden Fall ein Stativ und die oben Angesprochene Lösung zur manuellen Blendenverstellung nötig.


Viele Grüße,
Martin

P.S. ach ja noch ein Tip zur optimalen Abbildungsqualität:
Alle nicht-Makro-Objektive sind für unendlich korrigiert. Das heisst, die beste optische Qualität erhältst du, wenn du alle beteiligten Objektive auf unendlich fokussierst und über die Veränderung der Entfernung scharfstellst. Insbesondere bei Retro-Adapter und der letzten Lösung mit den 2 Objektiven solltest du das so machen. Mit Zwischenringen und Achromat kannst du auch ganz normal den Autofokus nutzen..




Viele Grüße,
Martin

Geändert von fotomartin (04.11.2012 um 19:39 Uhr)
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