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Alt 10.08.2012, 08:48   #1
cdan
ehemaliger Moderator
 
 
Registriert seit: 18.01.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 12.942
Wohin die Reise geht - ein technologischer Ausblick ins System

Noch vor ein paar Jahren konnten wir mit einem Fotoapparat lediglich Fotos machen. Inzwischen sind wir einige Schritte weiter. Die Videofunktion hat Einzug in die Kameras gehalten. Vorbei die Zeiten als wir Kamera und Camcorder mit in den Familienurlaub nehmen mussten. Vorbei auch die Zeiten der mühevollen Schlepperei, denn die Technik wird immer kleiner und leichter. Eisen kann man anscheinend doch durch Kunststoff ersetzen. Der Purist ist geschockt doch die Masse freut sich.

Vor zwei Jahren dann der große Schock. Der König Klappspiegel wird aufs Schafott geschleppt und durch teildurchlässigen Kunststoff ersetzt. Ein Aufschrei der Empörung geht durch die bis dahin heile Forenwelt denn mit ihm wird der Hofstaat Prismensucher und Okular gleichfalls ein Opfer der Technologie. Eine nicht enden wollende Debatte EVF vs. OVF hat sich breit gemacht. Einige Untertanen wollen sich dieser Knechtschaft nicht beugen und verlassen das Land. Einige wenige, einem gallischen Dorf gleichende, halten zwar noch durch, doch auch sie haben die Koffer schon gepackt. Der elektronische Sucher entzweit die Nation.

Als wäre das nicht genug und für sich allein schon Grund genug der Fotografie den Rücken zu kehren schlichen sich kleine Helferlein in Form von Lächelerkennung und diversen Motivprogrammen ins System ein. Fast hätte das niemand gemerkt, doch die Gemeinde lässt sich kein x für ein u vor machen. Doch Kröten schluckt man, wenn sie klein genug sind.

Die Entwicklung schreitet voran, den Schock noch in den Gliedern, nicht verdaut das Ungemach baut sich im Vorfeld der Photokina drohend neues Unheil am Horizont auf. W-LAN in einer Kamera und die nächsten Fotografen beginnen ihre Koffer zu packen. Kein Zweifel mehr, wir befinden uns auf einem Weg dessen Ausgang eigentlich schon deutlich vor uns liegt.

Zählen wir einmal 1 und 1 zusammen. In fast jedem Handy steckt eine Kamera mit mehr oder weniger Megapixeln bestückt. Bilder wie Videos sind schnell gemacht und ebenso schnell auf facebook, flicker und Instagram der Welt zur Begutachtung bereit gestellt. Wir teilen uns mit und lassen die Welt an unserem Leben teil haben. Was also liegt näher zukünftig auf die Kamera zu verzichten und nur noch mit dem Smartphone zu arbeiten. Der Markt bricht ein und Sony reagiert. Play Memories heißt das Zauberwort und die Kamera ist der Schlüssel zum Glück. In Schritt eins wird unsere Kamera via W-LAN und Smartphone in der Lage sein Bilder sofort nach der Aufnahme auf Play Memories abzulegen. Bildbearbeitung kann das Gerät inzwischen eh schon, der Text wird auf dem Touch Display getippt. Alles kein Hexenwerk, keine Magie sondern Technologie – nicht von morgen sondern heute. Technologie kann Angst machen.

Die Option ist da und wer es nicht braucht der nutzt es einfach nicht. Die Eye-Fi-Karte sitzt auf einem sterbenden Ast. Was liegt da näher als den Steckplatz für die SIM-Karte zu schaffen. Die Kamera wird zur autonomen Kommunikationsplattform.

Alles harmlos werden jetzt einige sagen. Weit gefehlt, denn lang ist es noch nicht her und so wirklich hat es niemand gemerkt, da haben sich zwei Helferlein ins System geschlichen deren Anwesenheit teils bejubelt und teils schlicht akzeptiert wurde. Mit GPS weiß unsere Kamera jeder Zeit wo sie ist und das teilt sie fleißig den Bildern mit - und bald nicht mehr nur ihnen. Gleichzeitig hat unsere Kamera einen Lagesensor bekommen. Fehlt nur noch der Kompass und es wird deutlich wo sich die Kamera befindet, in welche Richtung sie mit welchem Objektiv mit welcher Brennweite ausgerichtet wird und wo der Fokus liegt. Technologie kann so grausam sein.

An dieser Stelle werde ich mich jetzt sehr unbeliebt machen und den weltweiten Zorn aller Fotografen auf mich ziehen. Dank GPS, Lagesensor, Kompass und SIM-Karte wird es möglich sein in Städten wie Berlin die Fototaxe einzuführen. Vorbei die Zeiten als man noch ohne Hindernisse das Brandenburger Tor fotografieren konnte. Schluss mit Festival of Lights für umsonst. Ohne Geld kein Foto der Welt. Was nicht bezahlt wurde wird kurzerhand ausgepixelt. Tante Frieda vor dem Reichstag aufs Foto gebannt? Kein Problem, denn für einen kleinen Obolus gibt es die Fotoerlaubnis für unser schönes Regierungsviertel. Wird nicht gezahlt steht Tante Frieda vor einem Haufen Pixel, denn unser System ist intelligent und weiß worauf der Fokus gelegt ist. Fotografieren im Zoo, im Museum beim Konzert, alles kein Problem mehr, es wird erlaubt sein aber dafür wird gezahlt. Technologie kann so hilfreich sein und die GEMA ist der Schlüssel zum Glück.

Was aber wenn der Fotograf am Motiv vorbei läuft? Das wäre äußerst schade und auch dafür habe ich ein System entwickelt, nicht umsonst aber auch nicht teuer. Der Location- und Motivscout, früher als Motivklingel belächelt, also ein intelligentes Locaion Management kurz ILM genannt und ganz vorn im Menü der Kamera verankert. Wie ihr ja schon feststellen konntet weiß unsere Kamera wo sie ist und damit weiß das natürlich auch mein System, denn es kümmert sich um euch. Wir lassen euch nicht allein. Läuft der Fotograf am Motiv vorbei vibriert eure Kamera oder spielt eine eingängige Melodie. Die Richtung zum Motiv wird angezeigt, Zeit, Blende und ISO können auf Wunsch vom System übernommen werden, ein Vorschlag zur Brennweite steht ebenfalls als kleiner Service im Display. Keine Angst, natürlich kann der Purist dieses Feature im Menü deaktivieren, ich bin doch kein Unmensch.

Heute noch werdet ihr mein System verfluchen, doch schon morgen werdet ihr sehen wie einfach Fotografie sein kann. Vorbei die Zeiten schlechter Urlaubsbilder, Schluss mit langweiligen Motiven, für jeden wird etwas dabei sein und selbst der Streetfotograf findet sich im Menü seiner Kamera wieder; als Option natürlich. Technologie kann so segensreich sein.

Das nur als kurzer kleiner Ausblick was heute schon möglich ist. Keine Angst, ihr werdet euch schon daran gewöhnen. Zugegeben fällt es dem einen oder anderen vielleicht heute noch schwer, doch irgendwann werdet ihr das System nutzen, so wie ihr schon heute wie selbstverständlich mit Google und iTunes um geht. Und ich verspreche nicht zu viel, ihr werdet das System lieben. Der Ärger über mich wird der Vergangenheit angehören. Ihr werdet erkennen wir gut und hilfreich das alles ist. Eure Freunde, Bekannte und der Rest der Welt nimmt an eurem Hobby der Fotografie teil und das schon kurz nach dem Druck auf den Auslöser eurer Kamera. Technologie ist gut.
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