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Alt 17.05.2011, 23:35   #11
wus

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Registriert seit: 02.08.2009
Ort: München
Beiträge: 8.182
Am Samstag, als ich das Tier das erste Mal fotografierte, schien ja die Sonne. Der Vogel saß aber unter einem Baum in Schatten. Zu diesem Zeitpunkt waren da viele andere Fotografen rundrum, es war nicht einfach eine Stelle zu finden ohne anderen vor die Optik zu treten, und ohne Leute im Hintergrund zu haben. Ich bin daher ganz in die Knie gegangen um eine Perspektive leicht von unten zu kriegen, und unscharfes Grün von einem Baum im Hintergrund, was bei waagrechter Blickrichtung nicht möglich gewesen wäre.

Die ersten Fotos machte ich ohne Blitz, sie waren aber nicht schön. Da war nicht nur Schatten um die Augenhöhlen, da war überhaupt Schatten, das Bild wirkte düster, obwohl es rein technisch gesehen korrekt belichtet war.

Da habe ich dann meinen Blitz rausgezogen. Die ersten geblitzten Fotos waren natürlich prompt viel zu stark aufgehellt. Solche Fotos sind es die für viele Leute den gefürchteten "totgeblitzt" Look haben, weshalb manche dann das Blitzen ganz oder fast ganz pauschal ablehnen. Ein Sunbouncer - allerdings matt weiß, nicht goldglänzend - wäre vielleicht auch eine Möglichkeit gewesen, aber da wäre schon wieder ein Helfer nötig gewesen der das Ding in geeigneter Weise hält. Als ich da war habe ich aber niemand mit so einem Teil in der Nähe dieses Vogels gesehen.

Erst nachdem ich die Blitzleistung stark runtergeregelt habe wurden die Fotos besser, dabei entstand dann das eingangs gezeigte Foto, das ich von der Blitzlichtmenge her akzeptabel finde. Ich finde nicht dass es überblitzt ist, man sieht ja sogar mitsamt dem Blitzlicht noch den Schatten der Augenhöhle. Und den kleinen Reflex im Auge finde ich eher positiv, der bringt Leben ins Vogelgesicht. Mehr stören mich da schon die Blitzlichtreflexe am Rand des Auges und am Speichel im Schnabel. Andererseits würde man den ohne diese Reflexe kaum sehen, nicht nur weil dann dort diese Reflexe fehlen würden die ihn hervorheben, sondern auch weil alles im Schnabel ohne Blitz wohl in ziemlicher Finsternis versinken würde. Hart ist das Blitzlicht natürlich trotzdem immer noch, da ich direkt geblitzt habe.

Wie gesagt ich finde es auch nicht ganz optimal, aber da schon viele weitere Fotografen warteten wollte ich nicht noch länger rumtun und hab am Samstag dann nicht nochmal versucht weitere Fotos von diesem Tier zu machen. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Stativ und Kopf und hab dann die Aussteller im Stadel abgeklappert.

Nachdem ich aber nicht ganz zufrieden war bin ich am Sonntag nochmal hin und hab diesmal den Blitz über das Lumiquest gebounct, um das Licht weicher zu machen. Da die Sonne am Sonntag kaum schien waren die Lichtverhältnisse deutlich anders als am Vortag, also nicht wundern über die doch deutlich andere Farbwiedergabe... so war halt das Licht.

Weil mich die Unschärfe an Schnabel und den hinteren Federn gestört hat habe ich auch etwas abgeblendet. Damit reichte dann aber die gebouncte Blitzleistung nicht mehr, deswegen bin ich näher ran an das Tier. Um keinen zu engen Bildausschnitt zu kriegen musste ich dann etwas auszoomen, aber mit dem dadurch bedingten weiteren Bildwinkel und der größeren Tiefenschärfe konnte ich keinen so gleichmäßigen Hintergrund mehr kriegen. Ich habe dann auf das 100er Macro gewechselt, in der Hoffnung dass es noch ein Quäntchen bessere Bildqualität liefert (und, ich geb's zu, auch weil das 70-400 zunehmend schwerer wurde...). Also vielleicht trug das Minolta Glas auch einen Teil bei zur anderen Farbwiedergabe bei. Da mir bisher allerdings noch nie Farbreproduktionsunterschiede zwischen dem 70-400 und dem 100er Macro aufgefallen sind glaube ich dass es schon im Wesentlichen das andersartige Licht war.

Das beste Bild was dabei entstand ist noch dieses:

-> Bild in der Galerie
Durch die größere Abstrahlfläche des Lumiquests ist dann auch der Blitzreflex im Auge wesentlich ausgeprägter, was ich nicht vorteilhaft finde. Ganz so kristallhart wie das direkte Blitzlicht vom Vortagsfoto ist es aber nicht mehr, die zahlreichen kleinen Lichtreflexe am Rand des Auges waren jetzt deutlich unauffälliger. Aber leider war, wie gesagt, der Hintergrund schon deutlich unruhiger.

Dann hüpfte der Vogel von seiner "Tonne", was mir Gelegenheit gab ihn vor Rasen als Hintergrund abzubilden:

-> Bild in der Galerie
Ganz so gleichmäßig grün war der Rasen natürlich in echt nicht, aber gegen ein klein wenig Stempeln ist an dieser Stelle ja wohl nichts einzuwenden, oder?

Bis zu diesem Zeitpunkt glaubte ich dass der Vogel das ständige Blitzlichtgewitter gewohnt wäre, zumindest zeigte er keinerlei Reaktion darauf. Aber bei einigen meiner inzwischen schon aus ziemlicher Nähe geblitzten Fotos blinzelte er dann doch:

-> Bild in der Galerie
Danach hatte ich auch den Eindruck er drehe seinen Kopf bewusst weg von mir, damit er nicht nochmal in den Blitz schauen muss. Er hätte zwar auch ein paar Schritte von mir weglaufen können, aber das tat er nicht, war wohl unter seiner Würde.

Da ich das Tier nicht quälen wollte habe ich dann nicht weiter fotografiert, obwohl ich eigentlich schon ganz gern noch ein paar andere Ausschnitte gemacht hätte.
__________________
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Geändert von wus (17.05.2011 um 23:38 Uhr)
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