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Zitat von Hypopotamus
Hallo Stefanie,
verwackeln Bilder die mit 1/4 oder 1/2 s Belichtungszeit gemacht werden, wenn man keine SVA hat?
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Sehr leicht verwackeln Aufnahmen mit Spiegelreflexcams vom Stativ aus, wenn die Belichtungszeit länger als 0,01s (1/100) und kürzer als 0,5s (1/2) ist. Bei längeren Belichtungszeiten werden anfängliche Schläge (am schlimmsten sind Auslösung und Spiegelschlag) in den darauffolgenden zehntel Sekunden quasi "überschrieben".

Darum ist es nicht verwunderlich, das viele Leute euphorisch billigste Plaste-Ständer loben, weil ihnen mit denen super Langzeitbelichtungen gelangen - Das ist außerhalb des Sturms keine Kunst.
Vorausgesetzt man schafft optimale Bedingungen für eine Aufnahme vom Stativ aus in der kritischen, kurzen Belichtungszeit (1/100-1/2s), indem man beispielsweise kabellos auslöst und eine lange (z.B. 2s) Spiegelvorauslösung verwendet, so bleiben noch genügend übrige Störfaktoren, um Verwackelungen zu provozieren: Die Vibrationen des mechanischen Verschlusses werden je nach Stativmaterial und Dämpfung des Bodens in dieser Zeit zurückrefektiert und können bei den kurzen Belichtungen nicht durch die anschließende Ruhephase "überschrieben" werden.
Soweit die Theorie... Ich schätze mal, dass unter Stativliebhabern Cams ohne SVA einfach nur als blödes Spielzeug angesehen werden.
Aber man kann daraus auch Gegenschlüsse ziehen: Wer zu faul ist, tagsüber ein Stativ mit sich rumzuschleppen, der braucht sich nicht unbedingt um das letzte Quentchen Stabilität zu sorgen und kann getrost zu irgendwelchen Mittelklasse-Lösungen greifen, sofern er Belichtungen unter 2 Sekunden vermeidet.

Oder andersherum: Wer im Urlaub mit Leichtgepäck unterwegs ist, braucht sein Stativ nicht wegen ein paar misslungener Tageslichtaufnahmen wegzuschmeissen: In der blauen Stunde (und auch etwas vorher) funktioniert das womöglich prima.
Viele Grüße
Michael