Zitat:
Zitat von digitalCat
wenn die "Gegenlicht"blende passend gerechnet ist (wie Du oben feststellst), kann sie nicht ins Bild hineinragen.
Nur um Streulicht wirksam fernzuhalten, müsste sie sehr klobig ausfallen, deswegen findet man praktisch nur Schrumpfblenden, die gerade mal noch Sonne von der Seite abhalten können.
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Die Sache liegt etwas anders. Zur Verdeutlichung kann man sich mal den Grenzwert vorstellen, ein Objektiv mit 180° Bildwinkel. Wie muss die "passend gerechnete Gegenlichtblende" aussehen? Sie verläuft parallel zur Kameravorderseite, ohne irgendeine Krümmung nach vorne, sonst würde sie ins Bild hineinragen. Wieviel Streulicht hält sie ab? Gar keines, nicht einmal seitlich. Und dabei könnte sie so "wuchtig" sein, wie sie nur will, 1m, 10m und mehr Seitenlänge, ohne Effekt.
Mit abnehmendem Bildwinkel kann die Blende nun auch mehr und mehr nach vorne gehen und Streulicht abhalten, je nach Bildwinkel dann mehr oder weniger. Dabei ist es relativ egal, wie wuchtig sie ausfällt.
Die wuchtigste real existierende "Gegenlichtblende" ist z. B. eine Terrassentüre oder ein Zimmerfenster. Wenn man nach außen fotografieren will und mit der Kamera in den Raum zurücktritt, kann man mehr und mehr Streulicht ausschalten und dabei durch den Sucher erkennen, ab wann die Bildvignettierung auftritt (d. h. ab wann man den Tür- oder Fensterrahmen mit ins Bild bekommt). Je weitwinkliger das Objektiv ist, desto eher ist dieser Punkt erreicht, man hat vielleicht das störende Streulicht immer noch nicht ausgeschaltet, aber der Fensterrahmen ist schon im Bild. Nur mit einem Tele kann man bis zur Zimmerwand zurücktreten.
Fazit: Die Grenzen für die Wirksamkeit einer Gegenlichtblende hängen maßgeblich vom Bildwinkel des Objektivs ab.