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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » Sizilien, wir kamen!
 
 
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Alt 02.05.2016, 21:34   #11
BodenseeTroll
 
 
Registriert seit: 24.02.2007
Ort: Konstanz
Beiträge: 1.095
Alles Ätna, oder was?

Sizilien fängt mit dem Ätna an. Dauernd mogelt er sich aufs Bild, irgendwann hab ich mich dabei erwischt, möglichst um ihn herumzufotografieren, weil ich einfach keine Ätnabilder mehr wollte.


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Gut, hier noch nicht, aber jetzt:


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Mist. Ich sehe schon, ich muss anders anfangen:

Tag 1, wir, das heisst Pelle, Bernd, Stefan und ich, guckten uns Castelmola an. Das war so etwa so, wie ich mir einen Sizilienurlaub vorstellte. Nettes Dorf, ein Platz mit Ausblick, Pizzeria und bunten Tischdecken und drumherum italienisches Leben.


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Es gab italienische Autos,


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italienische Katzen


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und irgendwie was mit Vögeln, zumindest hatte es Flügel:


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Da wandten sich manche schamvoll ab.


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Auch in Geschäften gab es immer etwas zu entdecken:


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Den nächsten Tag starteten wir am Ende von Messina beim Leuchtturm:


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Ein schöner Blick zurück auf Torre Faro:


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und ein nicht ganz so schöner auf verfallene Lagerhallen in Ufernähe:


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Wenigstens haben sich die Künstler Mühe gegeben und schön buntig gemalt:


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Messina entpuppte sich als nicht so toll, es gab zwar einige schöne Kirchen:


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aber es überwogen hässliche, alte und verfallene Gebäude, kombiniert mit Lärm und leicht überdrehtem Verkehr. Sizilien ist verkehrstechnisch wie Indien, aber ohne Kühe auf der Strasse und mit mehr Schildern. Leider fahren dadurch alle viel schneller und wenn auf dem Schild eine Begrenzung auf 40 zu sehen ist und alle mit 90 bis 120 unterwegs sind, dann erzeugt das mehr Stress als der zwar laute aber gemächliche Verkehr in Indien. Aber soweit ich weiss, haben wir es alle ohne Beule im Auto überstanden, also kein echter Grund zur Klage.

Also raus aus Messina, dem Dreck und dem Lärm und ab in die Natur. Also, ab zum Ätna. Das geht ganz entspannt, erst per Seilbahn:


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und dann mit dem Unimog:


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Oben kommt dann fast Islandfeeling auf. Dunkler, fast schwarzer Lavaboden, trotzdem bunte Farbtupfer durch Schwefel- oder Eisenoxidablagerungen, wenn man die Hand auf den Boden legt, merkt man, wie warm der ist und aus Felsspalten dampft es.


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Wenn man sich einen Vulkan vorstellt, dann denkt man an so ein Kegeldings mit einem Loch in der Mitte, aus dem manchmal Lava kommt. Das ist beim Ätna anders, bei einem Ausbruch reisst eine Flanke des Berges auf, es bildet sich ein neuer Krater und los gehts. Das führt dazu, dass die Lava an Stellen losfliesst, die weit weg vom Hauptkrater sind. In den Andenkenläden an der Talstation gibt es Fotos vom Ausbruch 2007, an dem mal kurz die Komplette Bergbahn abgeräumt wurde und die Lava dann um das untere Bahngebäude herumfloss. Und wenn ein Haus im Weg steht, dann sieht das hinterher so aus:


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Das ist das obere Stockwerk, vom unteren ist nichts mehr zu sehen. Man kann aber im Hausinneren noch nach unten klettern...

Auf dem Rückweg nach Hause kamen wir an einem Friedhof mit gigantischen, völlig abgehobenen Gräbern vorbei:


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Irgendwie hatten wir den Eindruck, dass sich die Leute da mehr Mühe geben als bei ihren Häusern, die ja zum Teil in wirklich erbärmlichem Zustand waren. Hier gab es Marmor, so weit das Auge reichte.


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Wir stiessen aber auch auf ein ungepflegtes und verschlossenes Areal:


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Als die Besucher einer gerade beginnenden Trauerfeier das sahen, kamen sofort ein paar zu uns und klärten uns darüber auf, dass Grabmal und Areal verhext wären und wir das Fotografieren doch besser lassen sollten, denn sonst....

Gut, mach ich halt Tierbilder, da kann mir nichts passieren:


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Und noch ein paar Eindrücke von der Alka Selzer - öhm - Alcantara Schlucht:


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Auf dem weitern Weg kamen wir an wunderschönen kleinen Dörfern vorbei:


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die nicht mehr wunderschön waren, wenn man direkt durch sie durchfuhr und vielleicht sogar noch nach einem Kaffee suchte. Daraus leiteten wir dann eine Regel ab, die sich immer wieder bestätigte.

Die 500m Regel: Alles ist schön, so lange man 500m davon entfernt ist.


Diese Regel gilt für bebaute Gebiete, also Städte und Dörfer. Natur geht immer, wie sich bei unserem Abstecher nach Milazzo wieder zeigte:


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Am nächsten Tag stand Syrakus auf dem Programm. Da gibt es die leicht betonlastige Kirche:


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die errichtet wurde, um der Madonna unten im Bild ein Heim zu geben. Die Madonna zeichnet sich dadurch aus, dass sie 1953 weinte, was als Wunder galt und Syrakus zu einem Wallfahrtsort für Tausende machte.


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Die Kirche ist erstaunlicherweise klar und ohne Pomp, das gefällt mir sehr gut.


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Aber in Syrakus findet man auch eine alte Kirche, die einem doch ein wärmeres Gefühl gibt als es dieses Betonteil schafft:


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Und manchmal lohnt ein Blick nach oben:


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Mit ihren Heiligen gingen sie zu Lebzeiten aber sehr unfreundlich um. Das hier ist Lucia von Syrakus (283-304), die sich nicht verheiraten lassen wollte, weil sie Jungfräulichkeit gelobt hatte. Das fand der zurückgewiesene Bräutigam in spe nur so mittelgut und klagte sie an, Christin zu sein, was dann am Ende zu dem Schwert im Hals führte.


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Der Blick von der Altstadt von Syrakus raus aufs Meer:


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und auf ein paar Fische beim Netze flicken:


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Auch in Catania galt die 500m-Regel, aber es gab trotzdem überall Schönheit zu entdecken, wenn man die Augen offen hielt:


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und mal einen Blick in die Innenhöfe warf:


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Und dann kam Enna

Catania war der Abschluss unserer Woche im grossen Haus. Pelle und ich wollten noch zwei Tage weiter durch Sizilien tingeln, wofür wir uns noch ein paar Ziele vorgemerkt hatten. Als Standort suchten wir uns Enna aus, was für uns zunächst nur ein günstig gelegener Punkt auf der Karte war.
Dort angekommen, fanden wir eine grössere Stadt im Tal mit einer wunderschönen Altstadt auf dem Berg, wo sich auch unser B&B befand. Enna ist Universitätsstadt, deswegen voll mit jungen Leuten, am Abend sind die Strassen belebt, es gibt mehrere(!) Pizzerien, die auch offen(!) sind und die Menge an gammeligen Gebäuden ist erfreulich überschaubar. Ich glaube, irgendwie hat mich Enna mit Sizilien versöhnt und die Erinnerung an Messina zurückgedrängt.

Am Anfahrtag war wildes Wetter mit Regenschauern und tiefhängenden Wolken. Aber kurz vor Sonnenuntergang riss der Himmel wieder auf und gab einen gigantischen Blick auf das Dorf gegenüber von Enna frei:


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In Enna gibt es eine Kathedrale:

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in der merkwürdigerweise keine Bänke standen. Schön zum Fotografieren....

Unser nächstes Ziel war das Velle di Templi. Das ist ein riesiges Areal, in dem man alte griechische Tempel angucken kann. Die sind eh verfallen, passen also irgendwie zu Sizilien, und der Tourist erwartet an dieser Stelle auch keinen Neubau, hier ist die 500m Regel ausser Kraft gesetzt. Dementsprechend gut hat mir das Ganze gefallen.


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Alter Tempel, kombiniert mit Statue von Ikarus:


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Unser letzter grosser Programmpunkt waren die weissen Felsen nicht weit vom Valle di Templi, die wir auch auf unserer Karte entdeckt hatten:


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Am Ende ist alles wieder Ätna

auf dem Weg zurück Richtung Flughafen gab es noch ein paar Abstecher auf denen sich völlig unerwartet der Ätna noch mal aufs Bild mogeln konnte:


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Aber nicht auf dem letzten Bild! Da gibt es nur Leuchtturm und Meer:


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Sizilien, nein Danke?

Und jetzt? Soll man nach Sizilien zum Fotografieren? Ich glaube schon, denn es gibt die Möglichkeit, dass wir einfach in einer etwas doofen Ecke waren. Was wir auf jeden Fall unterschätzt haben, sind die Wegzeiten. Man kommt schlecht voran, es gibt zum Teil wenig Strassen und man muss dicke Umwege fahren - vielleicht ist ein Urlaub, in dem man von einem zum nächsten B&B reist, für Sizilien günstiger als ein Standurlaub an einem Punkt. Ich kann nur sagen, mir hat es gefallen, aber ich mag auch Orangenmarmelade.

Viele Grüsse,

Michael
__________________
Fotos: seetroll.ipernity.com

Geändert von BodenseeTroll (02.05.2016 um 21:51 Uhr)
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