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Zitat von ibisnedxi
Ich habe mit meinem Hund wirklich intensiv gearbeitet
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Das war mir schon klar, entsprechend eng seid hier daher ja auch.
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Sei mir daher nicht böse, Jens, aber Deine Ansätze greifen wesentlich zu kurz
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Mh, du beschreibst einerseits, wie perfekt euer Zusammenspiel ist (nicht nur du liest den Hund, umgekehrt funktioniert das ja auch und mir ist auch klar daß du das weißt), andererseits stellst du aber in Abrede, daß der Hund kleinste Veränderungen an dir oder seiner Umwelt wahrnehmen kann? Was ja am Ende mein Ansatz ist. Das ist IMO ein Widerspruch.
Also es ist völlig normal, daß der Hund auf Sichtzeichen von dir in lauten Umgebungen reagiert, also auch unter für ihn vielleicht unangenehmen Bedingungen so extrem auf dich fokussiert ist und dir so vertraut, daß er tut was du möchtest, aber du hältst es nicht für möglich, bzw. für außergewöhnlich, daß er frühzeitig bemerkt wenn du vorhast ein schönes Wochenende mit ihm zu verbringen?
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Weshalb liegt er also wochenlang morgens in seinem Bett, blinzelt ein wenig, grummelt vor sich hin und steht erst auf, wenn ich nach dem Bad am Frühstück sitze.
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Aus der Ferne kann man das selbstverständlich nicht wirklich beantworten, ich will das auch eigentlich gar nicht konkret versuchen. Ich zeige nur mögliche Erklärungen auf. Daß die nicht unbedingt zutreffend sein müssen ist mir auch klar und ich kann und will auch nicht behaupten, das im Detail besser als du beurteilen zu können. Aber manches sieht von außen eben anders aus als von innen, wenn du verstehst was ich meine.
Noch ein Beispiel:
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Da ich auch am WE arbeite und natürlich auch unter der Woche fallweise freie Tage habe, ist das nicht berechenbar. Es sei denn, er liest meinen Dienstplan
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Du liest deinen Dienstplan, er liest dich. DU bist SEIN Dienstplan.
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Der morgendliche Ablauf ist immer derselbe, egal ob ich arbeite oder frei habe.
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Ich kann dir absolut nicht sagen inwiefern oder warum oder wieso, aber ich bin mir 100%ig sicher das ist er nicht. Und sei es, daß du an freien Tagen mit mehr Elan oder schneller aufstehst, daß du am Abend vorher andere Sachen rauslegst oder was auch immer. Das ist dir nicht bewusst und ich kann dir aus der Ferne natürlich auch nicht sagen was anders ist, aber ich bin mir sehr sicher, irgendwas ist anders. Ansonsten wärst du eine Maschine
Für den Hund liegen die Unterschiede ja offenbar klar auf der Pfote, leider können wir ihn aber nicht fragen. Einem guten außenstehenden Beobachter würde es vielleicht auffallen (wie es bei uns der Fall war), vielleicht aber auch nicht. Hunde sind uns in solchen Dingen eben weit voraus - müssen sie für ein erfolgreiches Zusammenleben häufig auch sein. Die Mensch-Hund Beziehung ist ja nicht ohne Grund so eine Erfolgsgeschichte, den Anteil den der Mensch an diesem Erfolg hat halte ich dabei für eher gering.
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Hätte sie da mein Verhalten, meinen Geruch, meine Mimik, im Vorfeld interpretieren sollen, so hätte sie das über ein Stockwerk und zwei geschlossene Türen hinweg machen müssen.
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Und genau das halte ich für absolut möglich. Welche Feinheiten (Geräusche, Gerüche, Vibrationen etc.) genau dabei entscheidend sind, kann ich wie gesagt nur raten, bzw. Erklärungsvorschläge machen. Dieses Verhalten mag auch "übersinnlich" sein, zumindest wenn man das mit unserer Wahrnehmung vergleicht, aber für einen Hund halte ich das wie gesagt für machbar. Vielleicht auch für einen Hund außergewöhnlich, aber eben nicht übersinnlich nach Hundemaßstab.
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Mag sein, daß wir unbewußte Signale aussenden und unsere Hunde diese besser als andere Tiere (Katzen zB oder Pferde) deuten können. Es erklärt aber überhaupt nicht, warum sie etwas wissen - oder meinetwegen zu wissen scheinen - bevor es überhaupt möglich ist, es zu wissen.
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Ich sehe in deinen Erzählungen allerdings keinen solchen Fall - immer weißt DU vorher was Sache ist (das WE mit dem Hund oder Hund ins Büro) oder es gibt mögliche sinnliche Eindrücke die der Hund aufnehmen kann (dein nach Hause Kommen z.B.). Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es aber z.B. nicht den Fall: du glaubst du hast frei, Hund sitzt aber vor der Tür und will mit ins Büro. DANN erst kommt der Anruf und du erfährst, daß du arbeiten musst. DAS wäre eine Art Vorahnung (oder vielleicht auch einfach nur Zufall oder eine Fehlinterpretation des Hundeverhaltens). Alles andere ist wie gesagt IMO eher eine sehr sensible Wahrnehmung von dir/deinem Verhalten oder was auch immer und der Umwelt durch den Hund.
Natürlich gibt es noch unglaublichere Geschichten, also wo Tiere scheinbar noch deutlich stärkere/unerklärlichere Vorahnungen oder was auch immer haben. Gib einfach mal "Hund Vorahnung" bei Google ein... OK, man kann versuchen sowas zu erklären oder man lässt es, man kann es skeptisch betrachten oder für alles offen sein.
Ich will mich da eigentlich gar nicht auf eine Seite stellen sondern sage nur: eingeschränkt ist doch hier erstmal unser eigenes Wissen. Vor -keine Ahnung wann- xy Jahren wird man die Erdbebensensibilität von Tieren sicherlich auch beobachtet und für übersinnlich gehalten oder gedacht haben, Tiere hätten irgendeine Art hellseherische Fähigkeit. Heute kann man sich zumindest ansatzweise erklären, wie Tiere das machen, bzw. man fängt an es systematisch zu untersuchen und zu erklären. Am Verhalten und Können der Tiere hat sich gar nix geändert, aber an unserem Verständnis davon und damit auch an unserer Einordnung solcher Phänomene. Das ist letztlich nur eine Frage der Betrachtungsweise, mehr nicht.
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Sei ihm nun wie ihm wolle - dennoch fasziniert es mich nach wie vor, zu welch engen Beziehungen Hunde mit Menschen fähig sind.
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Das will ich um Himmels Willen auch gar nicht in Abrede stellen, ganz im Gegenteil. Die Sache wird IMO auch nicht weniger faszinierend dadurch, daß der Hund eben evtl. doch "nur" dich liest und nicht die Zukunft
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im übrigen halte ich meinen Hund nicht für "ein dummes Tier"
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Muß ich die Stelle in meinem vorigen Beitrag wirklich näher erläutern und warum ich die "" benutzt habe?