[PeterHadTrapp]

ich wechsele jetzt auch mal die Perspektive ...

Wenn ich an meine Anfangszeiten denke und mich versuche daran zu erinnern, wie ich mal angefangen habe, ich meine nicht mit dem Fotografieren sonden mit dem kritisieren.

Da waren jede Menge tolle Leute mit noch tolleren Bildern ...
die dann auch besprochen wurden.
Ich habe anfangs garnix gesagt, sondern nur geschaut und gelesen. Irgendwann habe ich den Punkt passiert, an dem ich begann bestimmte Dinge zu sehen. Das waren anfangs genau die drei Klassiker: Ist es schief, stimmen die Farben, rauscht es (und ich mach noch den vierten dazu: ist es scharf).

Mir macht das ein wenig Bauchweh, wenn ich das Gefühl bekomme, dass diejenigen, die
- sich vielleicht nicht trauen auf die "weichen Kritierien" des Bildes einzugehen
- die vielleicht zu den "weichen Kritierien" keinen Zugang haben
- die vielleicht einfach nur die technischen Dinge sehen
nichts mehr sagen sollen oder Druck aufgebaut wird, dass sie etwas anderes sagen sollen.

(weiche Kriterien:
Linienführung, Lichtführung, Verdichtung auf eine bestimmte Aussage hin, Beziehung zwischen Farben im Bild und Aussage des Bildes, Lichtstimmung und so weiter und so weiter ... )

[rainerstollwetter]

Ich bin Peters Meinung.

Nichts ist schlimmer als gar keine Reaktion. Auch das wurde hier schon oft beklagt (und nicht nur hier).

Natürlich hat Dana recht. Aber wem nicht mehr einfällt als schief, usw. soll lieber das aüssern als ganz den Mund zu halten. Es gäbe da ja auch noch die wenig genutzte Möglichkeit den Fotografen einfach zu fragen, wenn bestimmte Punkte interessieren oder erklärungsbedürftig erscheinen.

Rainer

[slowhand]

Vielleicht dann doch eine dritte Galeriesparte? Nämlich explizit für die "weichen Kriterien", oder wir verlagern diese Diskussionen in die Kiste. Im Album sind ja wohl offensichtlich nur die technischen Aspekte vorrangig gefragt.

[metallography]

Zitat von henzie

Zusammengefasst meine ich: "Dreiwort-Kritiken" zu technischen Aspekten sind eher entbehrlich. Anmerkungen zu Bildern sollten, wenn immer es geht, zur Bildaussage Stellung nehmen. Wenn Anmerkungen positiv motivierend gebracht werden, ist das nur gut. Wenn Bildinterpretationen geschrieben werden, ist das zumindest interessant, ob die Absicht, die Bildidee der Fotografin oder des Fotografen dabei immer richtig erkannt werden ist subjektiv.

Gruß

Henning

Hi Henning,

prinzipiell hast Du ja nicht unrecht.
Und das Motiv an sich bzw. eine Mitteilung was der andere in dem Bild sieht, kommt meist tatsächlich zu kurz, aber...

Sicher ist es schön positiv bestärkt zu werden und sicher sind die technischen Aspekte eigentlich nebensächlich (weil sie ja eigentlich vor dem onlinestellen beachtet worden sein sollten), aber was mach ich jetzt mit meinen ausschliesslich toll bewerteten Bildern?
Ich geh jetzt voller toller Selbsteinschätzung los und bin der Meinung das passt alles.
Helfen, meine Bilder meinetwegen zu verkaufen oder was auch immer, wird mir das nur bedingt.
Im Zweifelsfall fall ich dann irgendwann in ein großes Loch, weil ich gar nicht verstehen kann, dass die Bilder ausserhalb dieses Kreises auf einmal bemängelt werden.
(P.S. überspitzt gesagt: ich hab hier Fernsehbilder aus DSDS im Kopf, wo Leute ernsthaft meinen sie sind gut genug um ein neuer Star zu werden und nicht einen Ton richtig ins Mikro bringen)

Ich find ja immer, dass etwas nicht zu sagen bzw. etwas nur zur Hälfte sagen, fast wie Lügen ist.
Abfälliges darf natürlich nicht sein, oder absichtlich Verletztendes und eine gewisse Höflichkeit muss auch gewahrt werden.
Auch kann man die (meinst nicht bekannten) Erfahrung desjenigen berücksichtigen.
Aber letztlich steht ja da immer ein Bild (egal von wem) und das wird nicht besser oder schlechter bloss weil das jetzt nicht von Fritzchen sondern von Dana ist.

Wir sind ja hier nicht im Kindergarten wo man schauen muss dass ein neuer Mensch erst mal ein Grundvertrauen in sich aufbaut.
Wir sind auch nicht in einem Umfeld wo man politisch bzw. menschlich einfach Bedingungen hat wo man extrem Zurückhaltung üben muss.
Der Fragende zeigt das Bild freiwillig und fragt nach Kritik (sonst muss es in eine andere Forenkategorie) und er ist nach Forenregeln volljährig und sollte lernen mit Kritik umzugehen.


Servus
Wilma

[Dana]

Zitat von PeterHadTrapp

Mir macht das ein wenig Bauchweh, wenn ich das Gefühl bekomme, dass diejenigen, die
- sich vielleicht nicht trauen auf die "weichen Kritierien" des Bildes einzugehen
- die vielleicht zu den "weichen Kritierien" keinen Zugang haben
- die vielleicht einfach nur die technischen Dinge sehen
nichts mehr sagen sollen oder Druck aufgebaut wird, dass sie etwas anderes sagen sollen.

Gnaaaaaaa, darum geht es mir nicht...

Auch ein solcher, der sieht, dass es kippt und rauscht, kann das gerne sagen! Aber das ist doch nicht alles, wenn man mit zwei offenen Augen auf ein Bild guckt!

Mir geht es um die EINSÄTZER, einfach so lieblos hingeknallt.

Szenerie:

Einer stellt ein Bild ein, das er wohl mag, sonst hätte er es nicht eingestellt.

Kommentar direkt drunter: "Es kippt nach rechts."
Punkt. Sonst gar nichts.
Kein Wort darüber, ob das Bild insgesamt gefällt oder eher nicht...und warum dies.
Drunter dann vom Threadersteller: "ähm...naja, wenn du mal ein Raster drüber legst, wirst du sehen, dass..."
Vollkommen weg vom Bild und der eigentlichen Aussage, bzw der Wirkung. Threadersteller in einer Defensive.

Und ich denke, DAS muss einfach insgesamt nicht sein, egal, wer wieviel und was genau sieht. Ich will keine Märchenstunde einläute, wo jeder rosa Tüll verbalisieren muss oder sich unter vier Sätzen gar nicht erst melden darf.

Ich habe schon oft User hier gesehen, die nunmal anscheinend mehr Handwerker als Künstler sind. Haben genauso ihre Berechtigung. Die können sich aber trotzdem Gedanken zu dem Bild machen! Man muss ja diese Gedanken nicht teilen, man kann als Fotograf dann ja denken: "Ok, er hat die Aussage einfach nicht geblickt, macht nix." Ich hatte das gerade letztens gelesen, dass ein Bild wegen des goldenen Schnittes (in dem es nicht perfekt saß) kommentiert wurde. Ich war anderer Meinung, aber auch der andere, der das kritisierte, hatte sich Gedanken gemacht. Und DAS ist toll, egal, wie die Kritik ausgeht.

Hätte er geschrieben: "Nicht im goldenen Schnitt." PUNKT...sorry, dann wäre das einfach daneben gewesen, nach meiner Sicht.

[hans-peter]

Hallo,

male ein paar konkrete Ideen, keine Ahnung wie aufwändig die zu implementieren sind:

1. wie sähe es aus wenn beim Upload jeder seinen "Anspruch" ans Bild formulieren kann (z.B. "Einsteiger", "Fortgeschritten", "Profi"). Hier scheint das gut zu klappen; bei der Kritik kann ich dann tolerant beim Einsteiger, pingelig beim Profi sein.
2. Wenn es unter jedem Bild (ob Galerie o. Forum) z.B. drei Kategorien mit Sternchen zum bewerten gäbe ("Techn. Qualität", "Gestaltung", "Inhalt/Motiv") kann man schnell seine Meinung abgeben (Textkommentare sollten aber IMHO zusätzlich möglich sein). Das fördert vielleicht das häufigere Bewerten.
3. Bilder die gute Kritik haben sollten nicht so schnell im "Papierkorb" Galerie verschwinden damit sie länger sichtbar bleiben. Vielleicht könnte man sogar sowas wie "Bild der Woche/Monat" machen. Schaut euch mal unsere Top Bilder an; grauslig!

Ansonsten: Kritik muss auch weh tun können, aber wenn einer ein Bild als grottenschlecht bezeichnet weil's unten im Eck CA hat oder weil's leicht rauscht, liegt das Problem wohl eher beim Betrachter als beim Fotographen.

Gruß HP

[BadMan]

Auch wenn ich mich die letzte Zeit weder am Kommentieren noch am Bildeinstellen beteilige, mal mmein Senf dazu.

Zitat von hans-peter

[*]wie sähe es aus wenn beim Upload jeder seinen "Anspruch" ans Bild formulieren kann (z.B. "Einsteiger", "Fortgeschritten", "Profi").

Ist vielleicht gar nicht so dumm, auch wenn man es den Bildern ja eigentlich idR ansieht.

Zitat von hans-peter

[*]Wenn es unter jedem Bild (ob Galerie o. Forum) z.B. drei Kategorien mit Sternchen zum bewerten gäbe ("Techn. Qualität", "Gestaltung", "Inhalt/Motiv") kann man schnell seine Meinung abgeben

Davon halte ich gar nichts. So was ähnliches gibt es in einem Forum, wo ich mal teilgenommen habe. Folge war, dass es überwiegend nur Sterne gab, ohne jeglichen Kommentar. Und das brint mir nicht wirklich was.

Zitat von hans-peter

[*] Vielleicht könnte man sogar sowas wie "Bild der Woche/Monat" machen.

Dafür gibt es doch die Ausstellung.