[Musiknervensaege]

Hallo,
zufällig bin ich an diesen 3 Gedenksteinen vorbeigekommen. Sie haben mich sehr nachdenklich gemacht. Bei diesem Völkermord sind etwa 6 Millionen Juden ermordet worden. Es wären dann ca. 700 km dieser Nichtvergessensteine notwendig, ein für mich unvorstellbarer und schrecklicher Gedanke.


-> Bild in der Galerie

Zitat Wolfgang Borchert aus "die Kegelbahn":

Aber man hat es doch befohlen, flüsterte der eine.
Aber wir haben es getan, schrie der andere.
Aber es war furchtbar, stöhnte der eine.
Aber manchmal hat es auch Spaß gemacht, lachte der andere.
Nein, schrie der Flüsternde.
Doch, flüsterte der andere, manchmal hat es Spaß gemacht. Das ist es ja. Richtig Spaß.

[come_paglia]

Hey Andre,

ein heftiges Thema.

Auch hier in Erlangen gibt es einige dieser Gedenksteine, und ich habe mir schon immer wieder vorgenommen, mich fotografisch mit ihnen auseinanderzusetzen. Bis jetzt habe ich für mich noch nicht den richtigen Ansatz gefunden.

Daher bin ich mir auch noch nicht wirklich sicher, ob mir Deine Aufnahme 100%ig zusagt - sie macht mich jedoch nachdenklich, und ich finde sie recht einprägsam. Also hat Dein Bild schon viel erreicht!

LG, Hella

[Somnium]

Ja, die Stolpersteine.. sehe ich auch jeden Tag diverse wenn ich durch meine Stadt laufe. Heftiger find ich aber das Schild ein paar Häuser weiter, das an die Zerstörung der dortigen Synagoge in der Reichskristallnacht erinnert.

Was mich an deinem Bild stört, ist das man dich im mittleren Stein so dominant sieht. Der Rest passt.

[Musiknervensaege]

Moin,
danke erstmal für Eure schnellen Reaktionen. Mir kommt es bei diesem Bild nicht unbedingt auf fotografische Perfektion an. Die Spiegelung bekam ich leider vor Ort nicht vernünftig behoben. Im Nachhinein wollte ich stempeln, das aber gefiel mir noch weniger.
Vielmehr als das Foto ist mir die Aussage wert. Ich habe mir 6 Mio Opfer versucht vorzustellen und was wäre wenn die Steine hintereinander aufgereiht sind.
Nicht vorstellbar!
Das beschäftigt mich seit gestern! Das Foto soll nur zeigen, denn ein Bild sagt manchmal mehr als tausend Worte. Es spricht für alle deutschen Städte, wenn die Opfer namhaft oder bildlich gemacht werden. Nur so kann man sich das Grauen vorstellen und sie sind nicht ganz vergessen.

[simply black]

Ich finde die Tonung gut passend. Vielleicht wäre statt der frontalen Perspektive (hat auch was!) auch eine perspektivische ganz sinnig gewesen?

[Xwing15]

Hallo Andre

eine heikle, hässliche Sache die du aber für mich sehr schön und stimmig ins Bild gesetzt hast.

Grüsse

René

[Musiknervensaege]

Hallo Ihr,
ich habe vor Ort mit der Perspektive rumgerödelt.
Ich wollte meinen Schatten vom Motiv kriegen.
Die Schrift wäre dann nicht so gut zu lesen gewesen, darauf kam es mir
aber hauptsächlich an.

[CB450]

Wenn man sich vor Augen führt, dass hinter solchen Gedenksteinen das schreckliche Schicksal einer gesamten Familie verborgen liegt, tue ich mir sehr schwer mit einer Betrachtungsweise die sich nur mit dem Bild auseinandersetzt.
Deshalb sage ich nur die Gestaltung der Aufnahme ist sehr passend zum Thema.

Das breite Feld der Fotografie zeigt nicht nur die Sonnenseiten des Lebens. Dein Bild verweist auf ein Kapitel dass man oft verdrängt, aber niemals vergessen darf. Hier im Forum gibt es nur wenige Bilder die nachdenklich machen. Das hier ist eines davon.

[simply black]

Ach Jungs....

Hinter jedem, wirklich jedem Grabstein steht ein Schicksal. Hinter jedem Unfall. Hinter jedem... Schade, dass wir nur nicht immer uns das bewußt machen...

und wenn des TO Bild diese Betroffenheit auslöst, dann ist es schon ein gutes Bild.

[brandyhh]

Danke Andre! Für das Bild und für das Gedicht.

Gruß Heike