[chiara1307]

Hallo,
Ich habe eine Frage bezüglich MF mit zum Beispiel Vintage Objektiven.
Ich habe eine Sony A7R III, also ohne Flipscreen und wenn ich Objekte filme ist das natürlich kein Problem, da ich Fotos Peaking verwende und alles selbst anpassen kann.
Jedoch, wenn man sich selbst filmen möchte, mit einem guten Abstand zur Kamera, gibt es da vielleicht eine einfache Möglichkeiten manuell zu fokussieren. Wenn die Armlänge nicht ausreicht bis zum Objektiv um fokussieren zu können, auch wenn ich mit der Handy App von weitem mich mit der Kamera verbinden kann, um zu sehen ob alles scharf ist, ist der Abstand zu groß zum Fokusrring hin.
Es gibt ja einen Adapter um manuelle Linsen mit AF fokussieren zu können, wie z.B Fotodiox Pronto.
Gibt es noch eine billigere Alternative um von weitem den Fokus einzustellen?
Auch wenn ich z.B einen Baum, eine Stange oder irgendetwas, an der Position wo ich dann bin, als Fokuspunkt verwende, ist es dann im Gesicht dennoch nie 100% scharf, oder einfach mit einem Risiko…
Danke vielmals im Voraus für jegliche Tipps!

[lampenschirm]

die Sache ev. etwas theoretisch angehen....? oder arbeitest ohnehin schon mit ner kleinen Blende + eher Weitwinkel ?

https://www.dofmaster.com/dofjs.html

[The Norb]

Zitat von chiara1307

Auch wenn ich z.B einen Baum, eine Stange oder irgendetwas, an der Position wo ich dann bin, als Fokuspunkt verwende, ist es dann im Gesicht dennoch nie 100% scharf, oder einfach mit einem Risiko…

Doch - also so würde ich es auch machen,
die Tiefe des Schärfebereiches hängt
dann natürlich noch von der eingestellten
Blende ab

Für weitere Tips zum Thema "sich alleine selber filmen"
schau gern auch mal hier.....

https://www.youtube.com/watch?v=cogX...rtwinSchneider

[loewe60bb]

Du wirst zwar sicher Deine Gründe für die Verwendung eines solchen Setups haben, aber ich frage mich, warum Du ausgerechnet zum (dich selber) Filmen kein Objektiv mit AF nimmst.

Die ganzen Schwierigkeiten die Du in diesem Zusammenhang schilderst wären doch mit AF gar nicht vorhanden.....

[usch]

"Vintage-Objektive" haben doch praktisch immer eine aufgedruckte Entfernungsskala.

[loewe60bb]

Ich glaube der TO erwartet sich eine höhere Schärfe als es durch eine Fokussierung mittels einer Entfernungsskala zu erreichen wäre:

Zitat von chiara1307

[...]
Auch wenn ich z.B einen Baum, eine Stange oder irgendetwas, an der Position wo ich dann bin, als Fokuspunkt verwende, ist es dann im Gesicht dennoch nie 100% scharf, oder einfach mit einem Risiko…
[...]

[usch]

100% scharf wirst du es mit einem manuellen Objektiv nie hinbekommen, solange das Motiv sich bewegen kann. Er könnte sich in eine Kopfstütze zwängen, wie man das in Fotoateliers vor 100 Jahren gemacht hat. Wenn schon Vintage, dann auch richtig.

[The Norb]

Zitat von usch

100% scharf wirst du es mit einem manuellen Objektiv nie hinbekommen, solange das Motiv sich bewegen kann.

Da liegt der Hase im Pfeffer -
man muss vor der Kamera dann möglichst
am Schärfepunkt stehenbleiben

Deswegen markiert man sich den z.B. dann auch
noch einmal mit einer Linie auf dem Fussboden

[w124]

Moin

Ginge sowas vielleicht auch mit nem Gimbal und Follow Fokus?
So moderne Gimbals, bei mir Weebill S, haben ja schon Tracking Funktionen bei denen sie die Kamera dem Motiv nachführen. Vielleicht können die ja heute auch schon das Motiv im Fokus halten?

[Man]

Zitat von w124

...moderne Gimbals...Funktionen bei denen sie die Kamera dem Motiv nachführen. Vielleicht können die ja heute auch schon das Motiv im Fokus halten?

Nein, der Gimbal steuert beim Nachverfolgen "nur" den Gimbal mit der darauf montieren Kamera (Ausrichtung der Kamera), nicht den Fokus der Kamera. Mit dem Gimbal kann man aber natürlich die Kamera ansteuern (Blende/Belichtungszeit/ISO) - das kann auch die Entfernungseinstellung sein, wenn es sich um ein AF-Objektiv handelt. Ein MF-Objektiv kann die Kamera nicht fokussieren - Gimbal hin, Gimbal her. Beim Weebill S (habe ich) kann man einen Motor zur Scharfeinstellung des Objektives anbauen (der AF der Kamera ist dann aus oder es ist ein manuell zu fokussierendes Objektiv) und wenn man möchte, kann man sich das Bild über eine Funkstrecke noch an einen Bildschirm (z B. Smartphone) senden lassen, damit man zumindest grob die Schärfe beurteilen und einstellen kann.
Eine automatische Scharfstelung (AF) ersetzt das aber nicht (man muss dem Motor am Gimbal manuell vorgeben, ob und in welche Richtung er den Fokussierring des Objektivs verstellen soll) und gewollt sind ja hier eher Selfies (als Video) mit dem MF-Objektiv - da wird man vor der Kamera wohl kaum immer auf den Bildschirm sehen wollen, um den Gimbal bzw. den Motor zur Scharfstellung zu steuern.
Nebenbei: bei Ton über kameraeigenes Mikro oder direkt auf/neben der Kamera montiertem Mikro kann man sich Störgeräusche über den Motor einfangen - günstiger währen da Ansteckmikrofone, die passen auch eher zum Thema Selfies.

Im Idealfallhat man bei Nutzung eines MF-Objetkives also einen Kameramann, der die Schärfe nachführt - ein Selfie ist das dann aber nicht mehr.
Bei Selfie müsste man über passende Blende/Brennweite/Enfernung arbeiten = Abschätzen der gewünschten Range, in der Schärfe vorhanden sein soll, z. B. 1 bis 1,5 Meter von der Kamera (Sensor) aus; über Schärfetieferechner (gibt es reichlich im Netz, z. B. hier) ermittelt man die notwendige Entfernungseinstellung und Blende für die verwendete Brennweite, in der alle Motive innerhalb dieser Range scharf abgebildet werden - an einer VF-Kamera wäre mit 35mm Brennweite mit Blende 8 und Entfernungseinstellung auf 1,20 Meter alles von 0,98 bis 1,55 Meter scharf.
Ob das Spaß macht, bezweifele ich. Einerseits muss man sich stets in dieser Range bewegen, andererseits wird der Hintergrund doch noch relativ scharf abgebildet (will man das?) und vermutlich verliert das Vintageobjektiv durch die kleine Blende seinen "optischen Charme" insbesondere bei der Abbildung von (jetzt nur noch gering vorhandener) Unschärfe.