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#171 | ||||||||
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Neumünster
Beiträge: 5.320
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Gesichter Afrikas: Burkina Faso (1)
Zweite Station der Tour durch die westafrikanische Sahelzone war Burkina Faso.
Das Land ist bei uns wenig bekannt. Am ehesten vielleicht noch bei Kultur- und Theaterfreaks. Denn der 2010 leider früh verstorbene Regisseur Christoph Schlingensief hatte hier in der Nähe der Hauptstadt Ouagadougou ein interkulturelles „Operndorf Afrika“ aufgebaut, für das immerhin der frühere deutsche Bundespräsident Horst Köhler die Schirmherrschaft übernahm. Dort war ich allerdings nicht. Sondern mit unseren Jeeps setzten wir – von der Republik Niger kommend – mit einer Fähre, die wohl durch jeden TÜV fallen würden, über einen Nebenfluss der Niger-Flusses nach Burkina Faso über. ![]() → Bild in der Galerie Unsicher fühlten wir uns indes nie. Tief in Afrika, ganz ohne Netz und doppelten Boden, sieht man die Welt und die Wirklichkeit einfach viel entspannter… In dem weinroten Toyota war ich übrigens unterwegs. Indes saß ich nicht am Lenkrad, sondern nur neben einem afrikanischen Fahrer. So sieht man mehr und kann auch mehr fotografieren. Denn das Leben an den Ufern des Niger und seiner Nebenarme ist kunterbunt. ![]() → Bild in der Galerie Frauen und Mädchen bestimmen das öffentliche Bild in der Region. Sie halten den Alltag aufrecht, staken Boote, stampfen Hirse, waschen Wäsche, erziehen die Kinder. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Und sie dominieren in ihren bunten Kleidern die Szenerie auf den Wochenmärkten...
... auf denen sich sehr maßgeblich der afrikanische Alltag abspielt
Bei alledem sehen viele immer so aus, als ob Sonntag wäre und sie sich mit feschem Kopfschmuck und im besten Kleid, das sie besitzen, ein wenig zur Schau stellen: Sehen und gesehen werden. Immerhin sind die Märkte oft auch Heiratsbörsen, vor allem über die Dorf- und Provinzgrenzen hinaus. ![]() → Bild in der Galerie (geht weiter)
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Gruß Harald Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche. |
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#172 |
Registriert seit: 16.11.2019
Beiträge: 2.739
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Aus dem Thema könntest du einen wirklich tollen Bildband machen.
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#173 |
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
Ort: Neumünster
Beiträge: 5.320
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Danke, Norbert! Im Grunde gibt es den sogar schon, indes als privates Fotobuch. Es war seinerzeit eines der ersten Fotobücher, die ich gestaltet habe. Inzwischen überlege ich jedoch, es noch einmal neu zu machen: größer, schöner, vielfältiger...
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Gruß Harald Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche. |
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#174 |
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
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Gesichter Afrikas: Burkina Faso (2)
In Burkina Faso leben rund 20 Mio. Menschen. Sie sprechen 60 verschiedene Sprachen. Aus den beiden meistgesprochenen wurde auch der heutige Name der früheren französischen Kolonie Obervolta gebildet.
Denn in der Sprache Mòoré bedeutet burkĩna „ehrenwerte Person“, und in der Sprache Dioula heißt faso „Vaterland“. Burkina Faso bedeutet also wörtlich „Vaterland der ehrenwerten Menschen“. Und ebenso stolz und gewissermaßen ehrenwert wirken auch die Männer. Man achtet auf sein Äußeres wenn man außer Haus geht, folgt dabei den Traditionen, gibt sich beherrscht und selbstbewusst. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Zu einem ordentlich gekleideten Mann gehört natürlich ein Tagelmust. Das ist gefärbtes Baumwoll- oder Leinentuch, das den Turban mit einem (Gesichts-)Schleier kombiniert. Männer in Gruppen sieht man entweder unter der Akazie oder gar einem Baobab auf dem Dorfplatz sitzen – oder auf Märkten. Vor allem Viehhandel scheint Männersache. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Oft treffen hierbei auch zwei der bedeutendsten Völker von Burkina Faso aufeinander: die ansässigen Mossi, ein bäuerliches Volk, dem sich fast die Hälfte der Landesbevölkerung zurechnet, und die Fulbe, ein nomadisierendes Hirtenvolk, das inzwischen auch weitgehend sesshaft ist. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Dann wird hart verhandelt, denn für die Fulbe (auch als Peulh oder Fulani bekannt) steht die Kuh an erster Stelle. Nach ihrer traditionellen Religion schuf ihr Gott Geno die Welt aus einem einzigen Tropfen Milch, den ihm die Ur-Kuh Itoori gegeben wurde. Anschließend kreierte er zunächst die Kuh, dann den Mann, danach die Frau... ![]() → Bild in der Galerie Auf den Märkten wirken die Nomadenvölker oft ärmlicher und härter als die Vertreter der sesshaften Bauern. Hier einige halbwüchsige Fulbe-Kinder. ![]() → Bild in der Galerie
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Gruß Harald Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche. |
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#175 |
Registriert seit: 30.10.2010
Ort: Mitten im Spreewald
Beiträge: 2.261
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Es ist schon beeindruckend wie du hier Afrikas Bewohner in den verschiedensten Ländern dokumentierst. Obwohl ich vor einiger Zeit schon einige Hochzeiten fotografiert hatte, habe ich mich mit den fotografieren von Menschen in den Reiseländern immer schwer getan. Warscheinlich lag es an den eher meist nur flüchtigen Begegnungen. Wenn man so wie du (fern der üblichen Touristenströme) intensiver in das Leben dort eintauchst, ist es sicher einfacher. Meins ist es nicht, aber ich schaue hier immer wieder mal als stiller Mitleser rein. Material für ein neues Fotobuch hast du ja reichlich. Warscheinlich wird dir, weil du ja ständig unterwegs bist, am Ende die Zeit dafür fehlen.
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Gruß Hans-Werner Der Naturfotograf mag oft mit leeren Händen heimgehen - aber nie mit leerem Herzen.. (Franz Bagyi) Naturfotografie im Spreewald |
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#176 |
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
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Hans-Werner, ich denke, Hochzeiten zu fotografieren ist schon um einiges anspruchsvoller… Ich habe es bisher nur einmal übernommen und ziemlichen Respekt davor.
Auch als mein jüngster Sohn vor ein paar Jahren geheiratet hat, wollte er, dass ich den Fotopart übernehme. Aber lieber habe ich dann einen anderen engagiert (und bezahlt), als dass ich am Ende noch etwas verbocke… ![]() Danke aber vor allem für Deine Worte! Ja, wir waren wirklich fern aller Touristenströme in drei Ländern unterwegs, trafen nur immer mal Jeep-Karawanen mit Franzosen. Im Grunde ging es nur über solche Pisten, fernab aller Asphaltstraßen. Hier unserer vier Wagen bei einer Pullerpause... ![]() ![]() → Bild in der Galerie Und genächtigt wurde irgendwo, wo es uns gefiel – und wir eben abends wegen der einbrechenden Dunkelheit nicht weiterfahren wollten. Das hier ist mein Zelt. ![]() → Bild in der Galerie Es ließ sich in ein, zwei Minuten zusammenstecken und dann locker am oberen Stangenkreuz mit einer Hand forttragen. Denn wir hatten alle den Spleen, möglichst so weit von den anderen zu schlafen, dass man im Dunkeln nur noch den fantastischen Sternenhimmel sah, nicht aber den Schein von deren Taschenlampen… Es sollte eben möglichst authentische afrikanische Wildnis sein.
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Gruß Harald Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche. |
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#177 | |||||||||||||||
Themenersteller
Registriert seit: 25.11.2012
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Gesichter Afrikas: Uganda (1)
Zuletzt wiederholt ermuntert durch Joachim (@Harry Hirsch), auf den ja im Grunde dieser ganze Thread zurückgeht, nutze ich die gegenwärtigen grauen Tage, um mal wieder in meinem Reisearchiv zu stöbern.
Zumal ja die meisten Tourenpläne, die ich für 2020 hatte, aus bekannten Gründen ins Wasser fielen. Schauen wir denn mal, was nächstes Jahr wieder möglich sein wird… Hier Bilder aus Uganda, wo wir eigentlich wegen der Gorillas, Schimpansen, auf Bäume kletternden Löwen usw. waren. Aber natürlich trafen wir auch Menschen zu Hauf. Und Uganda ist ein sehr farbenfrohes, lebenspralles Land. Winston Churchill nannte es gar mal die Perle Afrikas. Da wir nur zu dritt unterwegs waren, meine Frau, unser ugandischer Fahrer und ich, kamen wir auch ziemlich dicht und vergleichsweise unproblematisch an das Leben heran… Kinder von Gemüsefrauen
Männer und Maschinen
Marktfrauen
Manche registrierten uns kaum, wenn wir fotografierten, die meisten aber schon. Und zuweilen stellten sie sich sogar ein wenig Pose.
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#178 |
Registriert seit: 16.11.2019
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#179 | ||||||||||||||||||
Themenersteller
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Gesichter Afrikas: Uganda (2)
Zitat:
![]() Uganda ist ein armes Land, sogar für afrikanische Verhältnisse - angesichts eines Bruttosozialprodukt von jährlich 638 US-Dollar pro Einwohner (BRD 46.473 Dollar). Und irgendwie sieht man das den Menschen an. Unbeschwertes Lachen ist selten im Alltag. Während man hierzulande aus Umweltgründen für Lastenräder wirbt, um die Autos aus den Innenstädten herauszubekommen, sind diese in Uganda schlicht der Not geschuldet. Nichts, was man nicht auf einem Drahtesel transportieren könnte... Lastenräder
Gewöhnlich werden sie so vollgepackt, dass man sie nur noch schieben kann.
Mofas sind zumindest auf dem Land dagegen eher selten.
Dafür tun es auf den großen Seen auch Kanus, die selbst von Kindern schon souverän gesteuert werden..
Ob es Zufall ist, dass diese schick zurechtgemachte junge Frau vor einem „Smart Hotel“ im Umland der Hauptstadt Kampala entlangläuft, vermag ich nicht zu sagen. ![]() → Bild in der Galerie Drei Viertel der Menschen in Uganda sind übrigens Christen, meist Katholiken oder Anglikaner. ![]() → Bild in der Galerie Das war unser Gefährt in Uganda – ebenso überlandstraßentauglich wie geländegängig auf Safaritouren. ![]() → Bild in der Galerie Wer in Uganda in die Regenwälder fährt, um Gorillas oder Schimpansen zu treffen, sollte sich am besten zuvor schon mit ausreichend Barem versorgen. Denn auf dem Lande gibt es kaum Geldautomaten. Und wenn doch, steht man eine geschlagene Stunde an, ehe man seine Visa-Card einführen darf. Die Automaten werden übrigens von je zwei mit Langwaffen bewehrten Wächtern behütet.
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#180 |
Registriert seit: 24.08.2014
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Hurra, es geht weiter
![]() Danke auch für diesen Bericht, Harald! Ich mag diese ausdrucksstarken Aufnahmen die du von den Menschen/von dem Leben dort machst. Und -wie schon direkt gesagt- es wirkt dabei immer respektvoll.
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) |
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