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#1 |
Registriert seit: 03.03.2008
Ort: Münster, bzw. ab und zu auch Lengerich (Westf.)
Beiträge: 1.932
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Der Kick, um richtig besser zu werden
Hi,
ich bin seit längerem unzufrieden. Und zwar nicht mit der Technik oder sonst was, sondern mit den Ergebnissen. Wenn ich so die Gallerie durchgehe, wird mein Eindruck auch nicht verändert. Ich beschäftige mich ja hauptsächlich mit der Portraitfotografie und irgendwie finde ich es wahnsinnig schwer, besser zu werden, wenn man einen bestimmten Punkt erreicht hat. Sobald man die Technik beherscht, wird man daran nicht mehr scheitern. Aber so richtig gut werden die Bilder dadurch auch nicht (wär ja auch schlimm, wenn das so wäre). Wenn ich mir meine eigenen Bilder ansehe, gefällt mir eig keins davon. Sie sehen gestellt und langweilig aus. Vor jedem Shooting nehme ich mir vor, dass ich etwas besser machen will. Meistens klappt das auch, aber gleichzeitig fallen mir so viele neue unperfekte Dinge auf, dass ich gleich wieder keine Lust mehr habe. Mein letztes Portraitshooting war im August. Danach kam eine Pause, weil ich einfach nicht wusste, wo der Fehler liegt. Und jetzt denke ich, dass der Hauptfehler ist, dass alle Portraits gestellt und einfach nicht echt aussehen (wenn ich hier die Gallerie durchklicke, trifft es leider auf die meisten zu). Ich hatte beim letzten Shooting schon versucht, es zu ändern, aber es hat auch nicht wirklich geklappt (Stichwort: dynamisches Posing). Könnte auch am unerfahrenen Modell gelegen haben, aber als Fotografin ist die Modellführung ja sowieso mein Job. Dann war ich genervt, dass ich die ganze Zeit selbst die Technik steuern musste. Hat man zwei Fotografen am Start, kann einer fotografieren und der andere assistieren. Das ist viiiel besser und daher mache ich auch kein Shooting mehr alleine. Ich weiß nicht, ob ich mein Anliegen vernünftig zum Ausdruck bringen konnte. Aber wenn ich zum Vergleich die letzten Hochzeiten durchsehe, gefallen mir die Bilder viel besser. Da ist dann das Licht meist nicht so perfekt, weil es eben Reportagen sind, aber es ist alles echt und nichts gestellt. Die KONKRETE Frage: Habt ihr Tipps (gerne auch Literatur) zur Modellführung für mich oder allgemein, was ich tun kann, damit die Bilder das gewisse etwas bekommen? Ich sehe einfach keine Entwicklung mehr und das macht mich einigermaßen betroffen. Ich will besser werden und es geht einfach nicht. Oder mangelt es am Ende vllt doch am Talent? Ich denke, Übung macht den Meister, aber man muss auch wissen, was man wie genau üben muss. LG, Melanie
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#2 |
Registriert seit: 02.08.2009
Ort: Hamburg
Beiträge: 4.739
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Ja, das kenn ich auch... Wenn dann die zu fotografierenden plötzlich nen Stock im Hintern haben und man keine Idee hat, wie man den wieder ohne chirurgischen Eingriff entfernt.
![]() Ich habe mal einer Profifotografin assistieren dürfen, die vom Prinzip recht schüchtern war. Hinter der Kamera aber kamen dann ziemlich laut und forsch die Anweisungen... und wenn es dann in die richtige Richtung ging, dann hat sie das entsprechend gelobt und animiert so fortzusetzen. Letztendlich war es aber bei ihr auch so, dass sie erstmal 50x auf den Auslöser drücken musste bis 2-3 sehenswerte Aufnahmen dabei waren. Ich glaub das ist normal und man sollte sich dann auch von den ersten 50 Auslösungen trennen und nur die 2-3 Bilder behalten. Wenn man ein erfahrenes Model hat, dann sollten da natürlich ein paar mehr brauchbare Bilder rausspringen. Ansonsten heisst es einfach üben, üben, üben und sich mal mit anderen zusammen tun. Freue mich schon darauf mal bei Herrn Wandelt über die Schulter zu schauen zb. ![]() |
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#3 | |
Chefkoch, verstorben
Registriert seit: 11.02.2005
Ort: Starnberg
Beiträge: 13.622
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Mmh, Melanie,
wenn ich das hier so lese (Hervorhebung von mir) Zitat:
![]() Vielleicht hilft dir ja schon eine erste grobe Orientierung, was ein ![]() Da mich die Frage durchaus auch umtreibt, meine (vorläufige) Antwort: Versuche doch einfach die Menschen, die du portraitieren möchtest, bei einer typischen Tätigkeit zu "erwischen". Also die Motorradfahrerin beim Anlegen der Kombi, Aufsteigen auf die Maschine etc. Den Bäcker beim Brötchenbacken. Den Angler in seiner typischen Kluft auf dem Klappstühlchen am Weiher. Den Metzger ... Einen konkreten Buchtipp zum "Stellen" habe ich nicht, mir ist aber dieser Tage der Hinweis auf das Buch 500 Poses for Photographing Women ins Auge gefallen. Allerdings glaube ich, dass dazu auch das Model gewisse Qualitäten haben muss. Wenn einer einfach nur stockbeinig rumsteht und bei jedem Kameraklick zusammenzuckt, hast du als Fotografin verloren - da kannst du dich noch so anstrengen. Martin |
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#4 |
Themenersteller
Registriert seit: 03.03.2008
Ort: Münster, bzw. ab und zu auch Lengerich (Westf.)
Beiträge: 1.932
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Ohne zu übertreiben: 50% meines Freundeskreises sind Hobbyfotografen, die alle auch schonmal Geld damit verdient haben und niemand von denen ist Anfänger oder schlecht. Wir machen oft was zusammen und man kann gegenseitig immer mal wieder was lernen.
Punkt 1, den ich gelernt habe, ist, dass ich keine Shootings mehr alleine mache. Nicht umsonst haben Profis ein ganzes Team um sich. Ich weiß, wieso. Punkt 2 ist, dass ein Auto ein echter Vorteil ist (Umkleidekabine, Schminkraum, Transportmittel und Equipmentlaster in einem ![]() Punkt 3 wird sein, dass ich meinen Bildern mehr Dynamik verleihen muss. Wie ich das machen soll, ist gerade mein größtes Problem. Punkt 4: Auf Details kommt es an: Mein Blick geht als erstes am Modell entlang (Zopfgummi am Arm? (Bunter) Nagellack? Allgemeiner Zustand der Fingernägel? Frisur OK? Make Up nicht verschmiert?) -- Alles Punkte, die mir schon viel Arbeit in PS verursacht haben, so dass man doch so "faul" ist und es vorher kontrolliert Punkt 5: Ich würde gerne einen Visagisten-Kurs belegen. Ich bin ja schonmal ne Frau und etwas schminken kann ich auch, aber gelernt habe ich es nie. Und da ich mir eine Visa nicht leisten kann, kann ich ja mal selbst versuchen, ob ich nicht wenigstens die Grundlagen lernen kann. Versuch macht klug und vllt entdecke ich ja dann eine neue Leidenschaft. Was machen die Profis anders? Was habe ich verpasst? LG, Melanie
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Geändert von Yttrium (23.10.2011 um 02:25 Uhr) |
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#5 | |
Themenersteller
Registriert seit: 03.03.2008
Ort: Münster, bzw. ab und zu auch Lengerich (Westf.)
Beiträge: 1.932
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Zitat:
Meine Shootings haben immer eine lockere Atmosphäre. Meistens bringe ich Haribo mit oder sonst was, um einfach zu zeigen, dass das jetzt keine strenge Pflichtveranstaltung ist. Also kam bislang immer gut an und ich habe auch den Eindruck, dass es an mir scheitert und nicht am Modell. Vllt bin ich auch einfach zu anspruchsvoll geworden und kann all die Ziele niemals erreichen. LG, Melanie
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#6 |
Registriert seit: 08.04.2009
Ort: Neusäß (BY)
Beiträge: 14.502
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Meintest DU Links in der Richtung ?
http://www.digital-photography-schoo...king-portraits Oft ist halt der engl. sprachige Teil der Internets ein wenig besser gefüllt als der kleine deutsche:-) Aber Position 1,2, 4 und 5 Deiner Aufzählung hat wenig mit der ursprünglichen Frage zu tun, oder ? |
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#7 |
Registriert seit: 01.12.2008
Beiträge: 3.407
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Ich wage mal zu bezweifeln, dass das der Weg zu natürlicheren und ungestellteren ist Portraits ist... wenn es dir gerade darum geht, würde ich weniger Baustellen vorschlagen = ein outfit, ein Modell, ein Fotograf, kein Blitz, eine schöne Location...
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"Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber haben nicht den gleichen Horizont." (Mark Twain) |
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#8 |
Registriert seit: 25.08.2006
Ort: Anus Mundi
Beiträge: 4.384
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"Besser" ist ein sehr nebulöser Begriff.
Erst einmal muss man wissen, was man überhaupt erreichen möchte. Du musst für dich herausfinden, was Du genau mit den Fotos sagen möchtest. Auch Portraits brauchen eine Geschichte, sie müssen etwas erzählen, ein Gefühl vermitteln. Vor allem müssen sie ehrlich, authentisch sein, sonst verkommt es zur Stock- und/oder Werbephotographie. Mut zu echten Gefühlen. Und wenn Du "genervt" bist, leg die Kamera weg. Das hat nun gar keinen Zweck. Nicht für Dich und nicht für den von dem Du erwartest, dass er sich vor der Kamera öffnet, denn das ist es was Du erreichen musst. Du musst damit aber auch gleichermaßen sehr verantwortungsvoll umgehen. Und wenn Du gestelltes Zeug machen willst, auch gut. Dann überleg Dir vorher was das werden soll. Glamour? Ja, gut. Was braucht es dafür? Was für Licht`Was für Klamotten und was für Kulissen etc. Oder Grunge? Ja, was benötigt man dafür für eine Location? usw. Richte alles auf das Ziel aus. Und "keep it simple" Je einfacher, je direkter, je intimer, desto Portrait. Wenn man einfach mit jemandem irgendwo Fotos macht, weil man eben fotografieren möchte, dann ist das Ergebnis in der Regel entsprechend. Irgendwie eben. Deine Bilder hier in der Galerie zeigen meines Erachtens eben dieses mangelnde Ziel. Das ist alles technisch O.K. Schärfe, Belichtung, Beschnitt, aber es fehlt ihnen an Tiefgang. Sie erzählen nichts. Das Bild im hohen Gras im Gegenlicht ist da z.B. eine Ausnahme. Das hat Atmosphäre. Da riecht man das Gras und sieht die Sonne, das vermittelt eine Stimmung. Es geht also. ![]() Das Bild muss in Dir entstehen und nicht in der Kamera. Du musst das Bild spüren bevor Du es siehst. Wenn Du es dann siehst, weißt Du das jetzt der richtige Zeitpunkt ist um auf den Auslöser zu drücken. Fotografieren hat gegenüber Fußball einen entscheidenden Vorteil. Je älter man wird, desto besser kann man werden. Machen Machen Machen Vielleicht ist das ja was für Dich? Guck dir mal z.B. das JoeMcNally Portfolio an und lass Dich inspirieren. PS: Und denk' daran, dass es auch ein Portrait ist, wenn jemand nicht genau frontal in die Kamera blickt. Geändert von alberich (21.10.2011 um 22:54 Uhr) |
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#9 |
Registriert seit: 05.11.2004
Beiträge: 2.195
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Vielleicht solltest Du in Betracht ziehen, dass der authentische Reportage-Stil einfach mehr Dein Ding ist als Studiofotografie? Wenn Dir weder Deine noch die Ergebnisse anderer in dieser Situation gefallen, könnte es ja auch sein, dass Dir das Studio einfach nicht taugt ...
Viele Grüße, Markus |
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#10 |
Registriert seit: 01.07.2009
Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 1.416
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Hallo Melanie,
ich kann dich gut verstehen, ich beherrsche zwar die Technik noch nicht so gut, aber habe ähnliche Gefühle zu meinen Fotos. Mein Tipp: Nicht aufgeben, ECHTE und emotionale Portraits sind überaus anspruchsvoll, das lernt man nicht einfach so. Da gehört mehr als Technik dazu. Versuche zunächst deine eigenen Ansrpüche herunter fahren. Versuche es mal ungezwungener, spontaner und mit mehr Leidenschaft. Ich glaube, das ist viel wichtiger, als ein Crémebokeh und knackige Schärfe usw... Schau mal das an, ich denke, das geht so in die Richtung: LINK
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