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#1 |
Registriert seit: 17.05.2005
Ort: in der Nähe von Köln
Beiträge: 2.042
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Schärfentiefe bei Makroaufnahmen
Hallo,
hier einige Überlegungen und Bilder zur Schärfentiefe bei Makroaufnahmen. Die Schärfentiefe hängt bei gegebenem Durchmesser des Zerstreuungskreises nur vom Abbildungsmaßstab und der eingestellten Blende ab. Der Einfluss der Blende ist auf der ersten Abbildung deutlich zu sehen. ![]() Schaut man sich 100% Ausschnitte an, so fällt auf, dass mit zunehmender Schärfentiefe bei kleinen Blenden (größeren Blendenzahlen) die Schärfe abnimmt. ![]() Ursache ist die Beugung des Lichts. Ein Objektpunkt ergibt bei einer Abbildung keinen Bildpunkt, sondern immer eine kleine Scheibe, deren Durchmesser mit kleiner werdender Blende zunimmt. Man spricht von der sog. „förderlichen Blende", wenn das Beugungsscheibchen so groß wie der Zerstreuungskreis ist. Weiteres Abblenden vergrößert zwar die Schärfentiefe, verringert aber die Schärfe des Bildes. Mit diesem Schärfetiefenrechner http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm habe ich eine Reihe von Werten für Schärfetiefe und förderliche Blende im Makrobereich ermittelt und in ein Diagramm eingetragen, um diesen Zusammenhang auf einen Blick zu überschauen. Als Durchmesser des Zerstreuungskreises habe ich 1/60 mm gewählt. Dies entspricht sicher einem Praxiswert für die Alpha 100, einem etwas zu optimistischen Wert für die 7D oder 5D. ![]() Anhand des Diagramms kann man sich schnell überlegen, welche Maßstab-Blenden-Kombination für eine geforderte Schärfentiefe optimal ist, z.B. findet man für geforderte 1mm die Kombination Blende 16 und Maßstab 1:1. Gruß, Stuessi |
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#2 |
Registriert seit: 04.06.2006
Ort: Hannover
Beiträge: 1.388
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Hallo Stuessi,
wow welche Mühe. Vielen Dank. Obwohl die theoretischen Grundlagen sicher allgemein bekannt sind, sind Deine Fotobespiele und insbesondere die Tabelle sehr anschaulich und hilfreich. Ich bin beeindruckt! ![]() ![]() ![]()
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Viele Grüße Peter _______________________________________ |
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#3 |
Registriert seit: 15.03.2004
Ort: Hamburg
Beiträge: 12.012
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OhMann stuessi....
meine M-Prüfung ist nun ziemlich genau 29 Jahre her... und nun muss ich mir wieder diese zeuch reinziehen ![]() aber.... dieses mal habs ich es genossen ![]() ![]() ![]() einmalig gut beobachtet und beschrieben... dazu die Bilder die JEDEM wohl langsam klar machen...wo der hammer hängt ![]() Problem in allen schicken Fotobüchern ist ja meist...genau die mangelnde Bildhaftigkeit... zu den Erklärungen denn wenns so präsentiert wird... sollte es jedem glasklar werden ![]() Mfg gpo [hoffe nur, die verwahrst das ganze auf...vielleicht kommt doch ein Buch raus:] |
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#4 |
Registriert seit: 04.10.2003
Ort: d-köln
Beiträge: 5.307
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Hallo Stuessi !
Super dargestellt ! So klar hat mir die (zwar bekannten) Zusammenhänge noch keiner dargestellt wie deine deine mm Papier Diagramme. Ich versuche gerade bei Detailaufnahmen von Blüten rauszufinden, was der beste Kompromiß zwischen Abbildungsmaßstab, Vergrößerung und Schärfentiefe ist. Siehe auch http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...ad.php?t=35193 Übrigens: Deine Art der Darstellung mit Hilfe von mm Papier, Buntstiften Handschrift und Lineal ohne modernen Schnickschnack trifft meinen Geschmack. So arbeite ich auch am liebsten.Sind wir evt. aus der gleichen Generation? (Der mit Rechenschieber und Reißbrett)? Gruß HANS |
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#5 |
Registriert seit: 15.12.2006
Ort: NRW
Beiträge: 3.509
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Klasse erklärt und für mich wirklich praktisch, da ich mich seit kurzem mit der Makrofotografie beschäftige.
Vielen vielen Dank für diesen Beitrag Stuessi ![]() ![]() ![]() ![]() Edwin
__________________
![]() ![]() "Sanity for the sake of sanity is insane" ![]() |
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#6 |
Themenersteller
Registriert seit: 17.05.2005
Ort: in der Nähe von Köln
Beiträge: 2.042
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mehr Beugung als Schärfentiefe
Hallo,
zunächst danke für die Blumen! ![]() Meinen kleinen Rechenschieber, der aus der Schulzeit Ende der 50-er Jahre stammt, verwende ich zur Bestimmung des Abbildungsverhältnisses: 40 mm der Skala sind in 1/2mm unterteilt. Nach einem Foto davon kann ich mit dem Rechenschieber schnell den Maßstab ausrechnen. Das Streichholz steckte immer noch in der Befestigung (Duplostein und Tesafilm) und so habe ich meinen Balgen maximal ausgezogen, ein Filmobjektiv 25mm/1,5 in Retrostellung befestigt und damit einen Maßstab von 13,9:1 erhalten. Laut Schärfetiefenrechner ergibt das bei einem Zerstreuungskreis von 1/50 mm ( Dynax 7D) eine förderliche Blende von 2,0. Die Schärfentiefe ist bei Blende 4 erst bei 1/100 mm. Bei diesem Beispiel überwiegt tatsächlich der Einfluss der Beugung. Zur Information habe ich auch die effektiven Blenden hinzugefügt. Beleuchtet wurde das Streichholz von zwei 5600-er Blitzen, bei Blende 16 (effektiv 238) aus ca. 40 cm Abstand. Das Beugungsscheibchen links unter der 1 von der Zahl 16 stammt übrigens von einem Staubkorn auf der Sensorscheibe der Kamera. ![]() Gruß, Stuessi |
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