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#1 |
Registriert seit: 24.05.2007
Ort: Saarbrücken
Beiträge: 2.654
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Linhof Großformat
Vorige Woche war ich hier auf einer Fotoausstellung einer Fotografin, die ich noch aus der Jugendzeit kenne und 30 Jahre nicht mehr gesehen hatte und die jetzt in Köln an der FH lehrt. Sie zeigte Schwarzweiß-Aufnahmen aus der Bretagne. Aufgebaut hatte sie einen Trümmer von Kamera, mit der sie die Aufnahmen gemacht hatte. Es war eine Linhof Techn ... irgendwas, Format glaube ich ca. 10x12 cm (?), aufgeschraubt auf einem alten wirklich schweren Linhof-Stativ. Die Großformatkamera hatte ein Schneider-Kreuznach-Objektiv Symmar mit einem Balgen. Von 150 mm/5,6-45 bis 265 mm/12-weiß nicht mehr. Das war erstmal alles interessant, riesig und schwer, wobei ich mich fragte, warum man sich das heute vom Gewicht her noch antut.
Es waren ungefähr 25 Fotografien auf Barytpapier, von denen mir nur ein bis zwei wirklich gefallen haben und ich mich immer wieder ertappte zu denken, ob das nicht doch auch User hier aus dem Forum hätten mit ihren DSLRs fotografieren können. Verschiedentlich war der Himmel stark überbelichtet, verschiedentlich die Tiefen zugelaufen. Sicherlich ist das Arbeiten in der Dunkelkammer weit schwieriger als an einem Computer, bezogen auf die Ergebnisse. Die Bilder waren schon gut gestaltet und scharf, aber mir fehlte oft die Schärfe, die ich heute kenne. Bei einigen Bildern sagte ich zu meiner Tochter, die auch dabei war, dass das Bild ist einen Hauch schief sei. Irgendwie hatte ich aber nicht den Mumm, das der Fotografenmeisterin zu sagen. Oder ist das Ganze einfach sauschwer zu fotografieren. Geht das einem von Euch auch manchmal so, dass man sich dann nicht so recht traut, den Urheber an seiner Kritik teilhaben zu lassen. Gruß Stefan
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... si tacuisses philosophus mansisses. – – – „Mit DIR kann man gar nicht diskutieren.” „Ach ja? Und DU stinkst.” Mein Irlandreisebericht / Zwei meiner Songs bei Youtube / Hompage |
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#2 |
Registriert seit: 25.08.2006
Ort: Anus Mundi
Beiträge: 4.384
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Wenn der Urheber nicht danach fragt, sollte man es auch für sich behalten. Oder ist die eigene Meinung so elementar, als dass man sie in so einem Falle ungefragt verbreiten sollte? Ich denke nicht. Jemand macht etwas, so wie er es für richtig hält. Ich würde es eventuell anders machen. Also mach ich es anders. Fertig.
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#3 |
Registriert seit: 03.12.2003
Beiträge: 8.945
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Na so einfach ist das nicht. Du verweigerst ihr damit die Möglichkeit, eine andere Sichtweise kennenzulernen und potentiell besser zu werden.
Ich denke, Kritik ist in jedem Fall angesagt. Man muß ja nicht mit der Mistgabel ins Gesicht fahren. Aber zu sagen, dass man meint, das die Lichter ausgefressen sind und ob sie das so wollte, finde ich jetzt nicht negativ. Es steht ja jedem frei, Kritik anzunehmen oder abzulehnen. Ebenso kann der Kritiker ja auch lernen. Vielleicht gibt es einen guten Grund dafür, dass sie so sind wie sie sind. Nur Kritik nicht zu geben bzw. nicht zu kommunuzieren finde ich tlw. feige und unfair. |
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#4 |
Registriert seit: 25.08.2006
Ort: Anus Mundi
Beiträge: 4.384
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Doch. So einfach ist das.
Es wird eh' viel zu viel auf Fragen geantwortet die keiner gestellt hat. Wie oben schon erwähnt. Wenn es darum geht, dass ich gefragt werde, dann würde ich natürlich auch meine Eindrücke mitteilen, aber auf einer Ausstellung 'rumzulaufen und den Künstler ungefragt darauf hinzuweisen, dass die Lichter ausgefressen sind ist nicht mutig oder fair, sondern überheblich und lächerlich. Wenn, wie in diesem Falle die Künstlerin, diese Bilder ausstellt, dann wird sie das genau so gewollt haben. Die Achtung habe ich vor jemandem der ausstellt. Wenn nicht, dann wäre das schade für Sie. Wenn es das Maximum ist, dass sie im Stande ist zu leisten? Auch gut. Und wenn es mir nicht gefällt? Ebenso gut. Warum muss immer alles was mit einem selbst zu tun haben? Man kann doch auch einfach mal die Klappe halten und die anderen so machen lassen, wie sie es für richtig halten und nicht wie man selbst es für richtig hält. So unmündig, dass sie nicht wissen was sie tun und so verzweifelt, dass sie nur auf so gut gemeinte Ratschläge gewartet haben, sind viel weniger als die Ratgeber gemeinhin annehmen. Würden die ewigen Ratgeber und Hilfesteller die anderen so wichtig nehmen wie sich selbst, würden sie viel mehr ihrer sog. Ratschläge für sich behalten und die Arbeit anderer in ihrer Gänze mehr respektieren. Etwas anderes ist es, wenn, wie mir persönlich passiert, ein Besucher ungefragt auf mich zu kommt und mich fragt ob das Bild mit Absicht verkehrt herum hängt. ![]() Ist wirklich passiert. Im Endstress vor einer Ausstellung, wie immer alles Spitz auf Knopf, wurde ein Bild, das nahezu vollkommen symetrisch ist, auf dem Kopf aufgehängt. Dieser Hinweis hat mich gefreut und mir gleichzeitig verdeutlicht wie genau dieser Besucher sich die Bilder angesehen hat. So etwas ist aber in der Tat ein kurioser Einzelfall und bezieht sich auf einen Lapsus und nicht auf die Arbeit als solche. Die Arbeit sollte man als Besucher grundsätzlich so respektieren wie sie ist, obwohl man eine Meinung dazu hat. Das mag für den einen oder anderen schwierig sein, ist aber dennoch möglich. Geändert von alberich (09.09.2011 um 15:52 Uhr) |
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#5 |
Registriert seit: 03.12.2003
Beiträge: 8.945
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Dann frage ich mich, warum du/sie dann öffentlich ausstell(s)t.
Öffentlich ausstellen ist ein Statement. Ich zeige, wie ich die Welt sehe. Und da mußt halt auch damit leben, dass ich sie anders sehe. Ich sehe das als Einladung zur Kommunikation, sonst tätest es ja nicht tun. Oder machst du es nur, dass alle dir auf die Schulter klopfen sollen, dass du das so gut gemacht hast. Dann einfach bei der Einladung reinschreiben, "Kritik an meinen Bilder ist unerwünscht, nur Jasager erlaubt." ;-) Geändert von mrieglhofer (09.09.2011 um 16:16 Uhr) |
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#6 |
Registriert seit: 25.08.2006
Ort: Anus Mundi
Beiträge: 4.384
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#7 | |
Registriert seit: 08.09.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 18.423
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Zitat:
Ich gehe nicht in eine Ausstellung, um meine Sichtweise bestätigt zu bekommen. Ich gehe in eine Ausstellung, um zu erfahren, wie ein anderer etwas sieht. Um neue Anregungen zu bekommen. Ob Lichter ausgefressen sind oder nicht ist vollkommen unwichtig. Wichtig ist, zu erfahren, warum sie so dargestellt werden. Alles andere überlasse ich denen, die das Zentrum des Wissens sind: den Kunstkritikern ![]()
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Hinfallen, aufstehen, Krönchen zurechtrücken, weitergehen... Make Labskaus great again! Glenroses Kentucky Stinger
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#8 |
Registriert seit: 08.06.2008
Beiträge: 377
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Ich denke man kann, sofern sich ein ungezwungenes Gespräch über die Bildabsicht ergibt, sicher auch mal einen zurückhaltenden Abstecher in den technischen Randbereich machen.
Das sollte meiner Meinung nach aber nicht soweit gehen, die verwendete Technologie in Frage zu stellen bzw. diese vielleicht sogar zum Bewertungsmaßstab zu erheben. In dieses Licht sollte man sich selbst nicht stellen. Ganz sicher hat der Künstler die Arbeitsweise bewußt gewählt, zweifellos auch mal bewußt den Schwerpunkt auf eine betonte Durchzeichnung der Schatten oder Lichter gelegt. Daß tatsächlich jedes Verfahren seine nicht nur technischen Grenzen hat, ob Groß- oder Kleinformat, analog oder digital, Farbe oder Schwarzweiß, ist völlig klar. Ob diese für den einen oder anderen eine Rolle spielen, vielleicht sogar den eigentlichen Reiz ausmachen, liegt im Standpunkt des jeweiligen Betrachters bzw. Anwenders. Ähnlich ist es mit der Bildschärfe. Sie wird gerade digital nicht selten bis zur vibrierenden Überschärfung getrieben daß es in den Augen brennt. Der natürliche Seheindruck zeichnet die Welt doch eher einen Hauch weicher, ohne überhöhte Kontraste und "Schärfungsaura". Schärfe ist gut - solange sie nicht an den Haaren herbeigezogen wird. Ist aber eben dadurch auch Geschmackssache und durchaus nicht der kleinste gemeinsame Nenner auf dem man eine Kritik aufbauen sollte. Gruß Sven |
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#9 | |
Registriert seit: 01.07.2009
Ort: Rhein-Main-Gebiet
Beiträge: 1.416
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Zitat:
Leute, es geht hierbei nicht um die Verneinung konstruktiver Kritik sondern um die Unart, dass sehr viele Menschen es als angemessen empfinden, immer und zu allem ihren Senf abgzugeben. Dabei ist es oft unerheblich, ob jemand danach gefragt hat. Die Krönung ist dann noch ein unqualifizierter Beitrag, der fragwürdigem Halbwissen aus dem Internet oder einem Befund aus einem Galileo-Experiment entspringt. Nein, danke!!
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flickr Geändert von Sofian (10.09.2011 um 15:00 Uhr) |
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#10 |
Themenersteller
Registriert seit: 24.05.2007
Ort: Saarbrücken
Beiträge: 2.654
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Ja, stimmt, die eigene Meinung ist nie so elementar, dass sie allein gültig ist, vor allem nicht in einem Bereich, bei dem es auch sehr stark auf Emotionen ankommt. Andererseits leuchtet auch die Argumentation von mrieglhofer ein. Ein Austausch von Meinungen, auch kritische, kann eine gute Horizonterweiterung nach sich ziehen.
Gruß Stefan
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... si tacuisses philosophus mansisses. – – – „Mit DIR kann man gar nicht diskutieren.” „Ach ja? Und DU stinkst.” Mein Irlandreisebericht / Zwei meiner Songs bei Youtube / Hompage Geändert von Stefan4 (09.09.2011 um 15:28 Uhr) |
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